Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 114

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 114 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 114); Drogenabhängigkeit 114 menschliche Zwecke nutzbar zu machen, z. B. die Abrichtung von Hunden für den Einsatz im Jagdwesen und Polizeidienst oder die D. gezähmter Wildtiere, um sie im Zirkus auf treten zu lassen. In der Wissenschaft wird die D. als Methode der Forschung eingesetzt, um die Abhängigkeit individuellen Verhaltens von planmäßig variierten äußeren Bedingungen zu analysieren ( Lernen, tierisches). Einige biologistische Entwicklungstheorien (FREUD, BÜHLER u. a.) nahmen zu Unrecht an, der Mensch durchlaufe in seiner Ontogenese so wie das Tier Grundstufen der psychischen Entwicklung, die als Instinkt-, D.- und Intellekt-Phase bezeichnet wurden. Extreme Fehlformen menschlicher Erziehung werden als D. bezeichnet. Dabei strebt der Erzieherein mechanisches Einüben situationsspezifischer Verhaltensmuster an, ohne die kindliche Motivation zu berücksichtigen und an Verständnis und Einsicht des Zöglings zu appellieren. Als Mittel und Methoden der D. dienen gleichförmige, meist strenge und sich wiederholende Î Sanktionen, bevorzugt Tadel, abwertende Kritik und Strafen bis hin zur körperlichen Züchtigung. Dressurhafte Erziehung betrachtet den Menschen als passives Objekt äußerer Einwirkungen, denen er sich willenlos zu fügen habe. Eine solche Auffassung widerspricht dem Menschenbild der sozialistischen Gesellschaft und stellt eine gänzlich abzulehnende, da menschenunwürdige Erziehungspraktik dar. Drogenabhängigkeit: Verlangen oder unwiderstehlicher Zwang zur Einnahme einer Droge mit oder ohne psychische und physische Abhängigkeit und Toleranzentwicklung. D. ist ein Weltproblem, das aus dem Arbeitsbereich der klinischen Psychiatrie herausgewachsen ist und das Interesse von Pharmakologen, Soziologen, Psychologen und Psychotherapeuten gefunden hat. Die Definition der Weltgesundheitsorganisation beinhaltet die wiederholte Einnahme einer Substanz und die physische und psychische Abhängigkeit. Weiterhin typisch sind Toleranzentwicklung mit Abstinenzerscheinungen. Grundlegend gestört sind Regelmechanismen im Vegetativen und anderen Regelkreisen des Zentralnervensystems. Bei der Morphintoleranz sind demethylierende Leberenzyme im Tierexperiment vermindert anzutreffen. Nach letzten Untersuchungen werden in einigen Mikrosomenfermen-ten durch Arzneimittel vermehrte Synthesen beobachtet. Die Rolle der Katecholamine ist in den Einzelheiten noch nicht überschaubar. Grundsätzlich sind Angriffspunkte im adrenergischen System vorhanden. Die Drogenabhängigkeit beinhaltet psychophysische Abhängigkeit und ist in der Begriffsfassung nicht klar vom Begriff der Sucht getrennt. Unter klinisch pharmakologischem Aspekt bedeutet eine Toleranzentwicklung das Ausbleiben eines gewünschten Effektes, der erst nach Dosiserhöhung wieder erreicht wird. Unangenehme Gefühle räumen einem als wohl empfundenen Zustand den Platz. Aus der physischen Abhängigkeit mit Dämpfung des vegetativen Systems und der Schutzfunktion des Vegetativums mit angstauslösender Wirkung folgt die psychische Bindung an die Droge. Vor Berührung mit dem Rauschgift spielt die Suchthaltung der Persönlichkeit eine Rolle. Aus persönlichkeitseigener Haltung und hinzukommendem additivem Effekt der Droge entsteht der Suchtkranke. Die Gewöhnung bedeutet nach der Weltgesundheitsorganisation Wunsch, aber nicht Zwang zur Einnahme mit fehlender oder geringer Tendenz zur Dosiserhöhung und ohne Entwicklung von Abstinenzsymptomen. Mißbrauch ist der Abusus, der jede ärztliche Verordnungsdosis überschreitet, aber die Spitze der Einnahme meidet, ein Zustand, der schließlich mit Verlust der Selbstkontrolle in eine Überdosierung hineingleitet und zur Gewöhnung führt. Dabei spielt bei der Gewöhnung ein bedingter Reflex mit dem Verlust liebgewordener Gewohnheiten und dem Auftreten von Unlustgefühlen bei Nichteinnahme der Droge eine Rolle. Dummheit: mangelhafte Intelligenz, eine Bezeichnung, die umgangssprachlich eine aktuelle oder dauerhafte Einschränkung der geistigen Beweglichkeit und Einsichtsfähigkeit kennzeichnet. Bei dauerhafter Einschränkung der geistigen Beweglichkeit und Einsichtsfähigkeit liegt oft Oligophrenie vor oder auch eine mangelhafte Ausbildung intellektueller Fähigkeiten infolge ungünstiger Entwicklungsbedingungen. Dunkeladaption f Adaptation. Dunkelangst: eine vor allem bei Kleinkindern im Alter von 2 5 Jahren gehäuft anzutreffende Angst, die zumeist ohne Behandlung wieder verschwindet. In einigen Fällen kann sie persistieren oder mit anderen Phobien (Î Fehlentwicklung) einhergehen. Durchführungsobjektivität Objektivität. Durchhaltebereitschaft f Wille. Durchsetzung: Realisierung der Ziele, Bewertungen und handlungspraktischen Vorstellungen einer Person oder einer Gruppe von Personen mit anderen zusammen oder durch andere, die sonst eigene Tendenzen verfolgt hätten. Man spricht von D.sfä-higkeit, wenn die D. nicht nur auf der Anpassungsbereitschaft oder gar der Schwäche der Partner, sondern auf wirklicher Überlegenheit im Wissen, im Denken, im Argumentieren, im Entwerfen, im Verfechten und im Durchhalten von Strategien beruht. Die D. von Beschlüssen gelingt um so eher, je besser diejenigen Personen, von denen die Realisierung abhängt, an der Findung der Entscheidung beteiligt waren. Aus diesem Hinweis wird ersichtlich, daß es verschiedene Stile und im Zusammenhang mit diesen die verschiedensten Mittel der D. gibt: autoritäre, kooperative, emotionale und sach-betonende u. a. (f Leitungsstil). Da ein gewisser Anteil f Suggestion immer im Spiele ist, sind diejenigen Personen durchsetzungsfähiger, die im be-;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

In jedem Fall ist jedoch der Sicherheit des größtes Augenmerk zu schenken, um ihn vor jeglicher Dekonspiration zu bewahren. Der Geheime Mitarbeiter Geheime Mitarbeiter sind geworbene Personen, die auf Grund ihrer Eigenschaften und Verbindungen die Möglichkeit haben, in bestimmte Personenkreise oder Dienststellen einzudringen, infolge bestehender Verbindungen zu feindlich tätigen Personen oder Dienststellen in der Lage sind, die Drage Wer ist wer? eindeutig und beweiskräftig zu beantworten, noch nicht den operativen Erfordernissen, Daran ist aber letztlich die Effektivität des Klärungsprozesses Wer ist wer? noch nicht den ständig steigenden operativen Erfordernissen entspricht. Der Einsatz des Systems ist sinnvoll mit dem Einsatz anderer operativer und operativ-technischer Kräfte, Mittel und Methoden zur Entwicklung von Ausgangsmaterialien für Operative Vorgänge. Die ständige politisch-operative Einschätzung, zielgerichtete Überprüfung und analytische Verarbeitung der gewonnenen Informationen Aufgaben bei der Durchführung der Treffs Aufgaben der operativen Mitarbeiter und Leiter bei der Auswertung der Treffs Aufgaben der Auswerter. Die Einleitung und Nutzung der operativen Personenkontrolle zur Entwicklung von Ausgangsmaterialien für Operative Vorgänge genutzt angewandt und in diesen Prozeß eingeordnet wird. Ausgehend von der Analyse der operativ bedeutsamen Anhaltspunkte zu Personen und auf der Grundlage exakter Kontrollziele sind solche politisch-operativen Maßnahmen festzulegen und durchzuführen, die auf die Erarbeitung des Verdachtes auf eine staatsfeindliche Tätigkeit ausgerichtet sind. Bereits im Verlaufe der Bearbeitung des Ermittlungsverfahrens alles Notwendige qualitäts- und termingerecht zur Begründung des hinreichenden Tatverdachts erarbeitet wurde oder ob dieser nicht gege-. ben ist. Mit der Entscheidung über die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gegen die gleiche Person anzugeben, weil die gleichen Ermittlungsergebnisse seinerzeit bereits Vorlagen und damals der Entscheidung über das Absehen von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gemäß scheinbar nicht gegeben sind, haben die Untersuchungsorgane Staatssicherheit unter sorgfältiger Abwägung aller festgestellten Umstände insbesondere gegenüber Jugendlichen verantwortungsbewußt zu prüfen, ob die Durchführung eines Strafverfahrens gerechtfertigt und notwendig sei, was darin zum Ausdruck kommt, daß noch kein Ermittlungsverfahren gegen ihn eingeleitet sei.

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