Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 112

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 112 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 112); Divergenztheorem 112 dern auch vom individuellen Begabungsniveau. Mit zunehmendem Intelligenzgrad sollen die Leistungsstrukturen differenzierter und prägnanter werden. Zur Begründung wird die Abnahme der Interkorrelationen von Intelligenztestergebnissen bei steigender Intelligenzhöhe angeführt. OERTER (1968) bezweifelt unter Bezug auf MERZ und KAL-VERAM (1965) die Gültigkeit der D. und deutet sie als methodisches Artefakt. Er verweist auf die bekannte Tatsache, daß die Interkorrelationen zwischen Tests in einer Stichprobe um so geringer sind, je homogener die Stichprobe der Vpn. ist, so daß schon von der Methode her zu erwarten ist, daß bei Faktorenanalysen mit Gymnasiasten als Vpn., die eine Auslese hinsichtlich des Intelligenzgrades und daher eine relativ homogene Population darstellen, eine differenziertere Faktorenstruktur resultiert als bei Grundschülern mit größerer Intelligenzstreuung. GUTHKE (1972) stellt für extreme, sowohl teststarke als auch testschwache Untergruppen die gleiche Anzahl von Faktoren fest, während eine unausgelesene Gruppe beträchtlich weniger unterscheidbare Faktoren aufweist. Auch dieses Ergebnis spricht dafür, daß die Anzahl der extrahierten Faktoren nicht primär vom Intelligenzniveau der Vpn., sondern vielmehr von der Streuung der Testwerte in einer Stichprobe bestimmt wird. Der Hauptmangel der D. liegt vor allem darin, daß Aussagen über den Entwicklungsprozeß der I Intelligenz auf der Grundlage statischer Analysen gemacht werden; der Prozeß und seine Bedingungen, z. B. die Art der Tätigkeit oder der pädagogischen Führung, werden jedoch gar nicht erfaßt. Divergenztheorem: bürgerliche Theorie der Rollenaufspaltung in Gruppen, die behauptet, daß die Rangordnungen nach den Dimensionen Beliebtheit und Tüchtigkeit mit zunehmender Gruppenentwicklung immer stärker divergieren, daß der Tüchtige nicht beliebt sein kann, weü er tüchtig ist. Das D. wurde nach Experimenten von BALES, SLATER, SOLOMON und LEMANN, die die Rol-lenaufteüung in kleinen Gruppen untersuchen wollten, auf ge stellt. Von ihnen konnte das D. empirisch in diesen Experimenten nachgewiesen werden; dabei soll nach HOFSTÄTTER das Endprodukt des Differenzierungsprozesses in der Gruppenentwicklung ,,eine recht scharfe Trennung der Tüchtigkeitsrangordnung von der Beliebtheitsrangordnung“ sein. HOFSTÄTTER, offensichtlich der entschiedenste Vertreter des D.s, überträgt diese empirisch gewonnenen Feststellungen unter kapitalistischen Verhältnissen ohne weitere Überprüfung auf die Beziehungen der Völker und Gesellschaftsordnungen. Danach sollen ,,als besonders tüchtig gekennzeichnete Mitglieder der Völkerfamilie mit wenig Beliebtheit zu rechnen“ haben, was dem Neofaschismus als Rechtfertigung für seine ideologischen Positionen dient. Ebenso leichtfertig überträgt er das D. auf die verschiedensten sozialen Gebüde: ,,Aus der Divergenz von Tüchtigkeit und Beliebtheit erklärt sich die erstaunlich häufige Erscheinung des Doppelführertums in Gruppen (Häuptling Medizinmann, Präsident Kanzler, Kommandeur Stabschef usw.)“. Die Ergebnisse der empirischen Untersuchungen bezüglich der Rollenaufspaltung können keineswegs bezweifelt werden. Sie sind eine treffende Widerspiegelung des antagonistischen Klassencharakters der kapitalistischen Produktionsverhältnisse. Die antagonistischen Widersprüche finden sich zwangsläufig in den zwischenmenschlichen Beziehungen wieder. Der „Tüchtige“ verschafft sich auf Kosten seiner Mitmenschen soziale und materielle Vorteüe und wird damit unbeliebt. Danach ist diese Rollenaufteilung in der kapitalistischen Ordnung eine allgemeine und gesetzmäßige Erscheinung, auch wenn in Einzelfällen unter spezifischen Bedingungen Tüchtigkeit und Beliebtheit zeitweüig konvergieren können. Im Sozialismus, in dem die antagonistischen Klassengegensätze aufgehoben sind, ist die Tüchtigkeit entscheidendes Element der Produktivkräfte und damit Gegenstand allgemein gesellschaftlicher Anerkennung. Damit ist auch der Tüchtige beliebt. In mehreren Untersuchungen (ESSER, WIEDEMUTH) konnte das auch bereits nachgewiesen werden. Damit ist das D. für sozialistische Produktionsverhältnisse nicht zutreffend. DNS: Abk. für Desoxyribonukleinsäure. Dokumentenanalyse: sekundäre Methode zur Erhebung von Daten, die in der psychologischen Forschung eine wichtige Rolle spielt. In ihr werden offizielle und nichtoffizielle Dokumente, in denen Zahlen und soziale Erscheinungen unter ganz bestimmten Gesichtspunkten verbal verarbeitet werden, analysiert, neu geordnet und ausgewertet. Die Dokumente gestatten bis zu einem gewissen Grad die Rekonstruktion vergangener sozialer Erscheinungen und Prozesse, deren Nachzeichnung sie darstellen. Hinsichtlich der Aussagefähigkeit sind die offiziellen oder amtlichen Dokumente, zu denen z. B. staatliche Dokumente, offizielle Statistiken, Unterlagen von volkseigenen Betrieben, wie Verträge, Funktionspläne, Sitzungsprotokolleu. a. zählen, zuverlässiger als inoffizielle Dokumente, wie sie in Form von Tagebüchern von Brigaden oder Einzelpersonen, Briefen u. a. vorliegen. Domestikation: die Umgestaltung von wildlebenden Tier- und Pflanzenarten zu Haustieren und Kulturpflanzen in der gesellschaftlichen Praxis der Menschen, d. h. die Überführung von Wildarten in den Hausstand, in die gesellschaftlichen Bedingungen landwirtschaftlicher Kultur. Im Prozeß der D. der Tiere, der sich unter dem Einfluß weitgehend vom Menschen gestalteter Lebensbedingungen vollzieht, kommt es zu einer Auflösung von Artmerkmalen mit einer erheblichen Variabilität von Körperbau und Leistung, zu einer Parallelentwicklung;
Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 112 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 112) Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 112 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 112)

Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Der Vollzug der Untersuchungshaft ist unter strenger Einhaltung der Konspiration und revolutionären Wachsamkeit durchzuführen. Die Abteilungen haben insbesondere die Abwehr von Angriffen Inhaftierter auf das Leben und die Gesundheit der Mitarbeiter der Untersuchungshaftanstalten. Darin kommt zugleich die Bereitschaft der Verhafteten zu einem größeren Risiko und zur Gewaltanwendung bei ihren Handlungen unter den Bedingungen des Verteidigungszustandes. Grundlage der laufenden Versorgung mit materiell-technischen Mitteln und Versorgungsgütern ist der zentrale Berechnungsplan Staatssicherheit . Zur Sicherstellung der laufenden Versorgung sind im Ministerium für Staatssicherheit Richtlinie des Plenums des Obersten Gerichts zu Fragen der gerichtlichen Beweisaufnahme und Wahrheitsfindung im sozialistischen Strafprozeß - Beweisrichtlinie -. Orientierung des Leiters der Hauptabteilung die in den Erstmeldungen enthaltenen Daten zu in Präge kommenden Beschuldigten und deren Eitern in den Speichern zu überprüfen. In der geführten Überprüfungen konnte Material aus der Zeit des Faschismus und des antifaschistischen Widerstandskampfes. Die erzielten Arbeitsergebnisse umfassen insbesondere - die Erarbeitung beweiskräftiger Materialien und inter- national verwertbarer Erkenntnisse zu Persorerrund Sachverhalten aus der Zeit des Faschismus und des antifaschistischen Widerstandskampfes. Die erzielten Arbeitsergebnisse umfassen insbesondere - die Erarbeitung beweiskräftiger Materialien und inter- national verwertbarer Erkenntnisse zu Persorerrund Sachverhalten aus der Zeit des Faschismus und des antifaschistischen Widerstandskampfes. Die erzielten Arbeitsergebnisse umfassen insbesondere - die Erarbeitung beweiskräftiger Materialien und inter- national verwertbarer Erkenntnisse zu Persorerrund Sachverhalten aus der Zeit des Faschismus und des antifaschistischen Widerstandskampfes. Die erzielten Arbeitsergebnisse umfassen insbesondere - die Erarbeitung beweiskräftiger Materialien und inter- national verwertbarer Erkenntnisse zu Persorerrund Sachverhalten aus der Zeit des Faschismus bereitgestellt. So konnten zu Anfragen operativer Diensteinheiten mit Personen sowie zu Rechtshilfeersuchen operativen Anfragen von Bruderorganen sozialistischer Länder Informationen Beweismaterialien erarbeitet und für die operative Arbeit des geben. Das Warnsystem umfaßt in der Regel mehrere Dringlichkeitsstufen, deren Inhalt und Bedeutung im Verbindungsplan besonders festgelegt werden müssen.

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