Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 110

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 110 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 110); Display ПО Display: in der angelsächsischen Literatur oft verwendete Bezeichnung für alle möglichen Formen der Informationsdarbietung, z. B. in Anzeigegeräten, bei graphischen Darstellungen oder in Form eines Symbols. Disponibilität: komplexe psychische Eigenschaft, die es der Persönlichkeit gestattet, im Denken und Handeln den wechselnden Anforderungen der verschiedenen Bereiche der gesellschaftlichen Umwelt gerecht zu werden. Die D. kennzeichnet die Vielseitigkeit der Persönlichkeit und befähigt sie, neue Aufgaben schnell zu meistern und sich in kürzester Zeit in neue Tätigkeitsbereiche einzuarbeiten. Sie drückt die vielfältige Einsatzmöglichkeit der Persönlichkeit im gesellschaftl. Arbeitsprozeß aus. Die D. der Persönlichkeit ist eine historische Kategorie. Der relativ niedrige Entwicklungsstand der Produktivkräfte in der vorkapitalistischen Zeit machte die D. der Persönlichkeit unmöglich. Der Kapitalismus schuf wohl die ,,unbedingten Voraussetzungen der Produktion“ (MARX) dafür, jedoch führte das Profitstreben der Bourgeoisie zur absoluten Verkettung des Individuums mit der speziellen Produktion und zur Ablehnung, die „Vielseitigkeit der Arbeiter als allgemeines gesellschaftliches Produktionsgesetz anzuerkennen“. Erst die Befreiung der Arbeiterklasse von der Ausbeutung und Unterdrückung ersetzte die Vereinseitigung der Persönlichkeit „durch die absolute D. des Menschen für wechselnde Arbeitserfordernisse; das Teilindividuum, den bloßen Träger einer gesellschaftlichen Detailfunktion, durch das total entwik-kelte Individuum, für welches verschiedene gesellschaftliche Funktionen einander ablösende Betätigungsweisen sind“ (K. MARX/F. ENGELS, Werke Bd. 23, S. 512). In der sozialistischen Gesellschaft ist die freie und allseitige Entfaltung des Menschen möglich, führt die bewußte schöpferische Gestaltung des gesellschaftlichen Lebens zu einer Vielfalt im Denken und Handeln der Persönlichkeit und so zu ihrer D. Der Begriff der D. wird damit zu einer wichtigen Kategorie der marxistisch-leninistischen Gesellschaftstheorie. Sie ist eine wesentliche Komponente der allseitig entwickelten Persönlichkeit, des Ziels der sozialistischen Gesellschaft. Ihre Entwicklung erfolgt im Prozeß der Bildung und Erziehung und wird in der sozialistischen Schule durch die Vermittlung eines umfangreichen Wissens, durch die Ausbildung von praktischen und theoretischen Fähigkeiten und Fertigkeiten in den verschiedensten Gebieten verwirklicht. In der Produktion besteht eine wichtige betriebspädagogische Aufgabe darin, das individuelle Können entsprechend den technologischen Bedingungen so zu entwickeln, daß wesentliche Kenntnisse und Ausführungselemente eines zweiten bzw. von Nachbarberufen beherrscht werden, damit die Werktätigen komplexen und künftigen Anforderungen besser gewachsen sind, z. B. als sog. Springer, für Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten ohne zusätzliches Reparaturpersonal, auch in bezug auf die komplizierter werdende technische Ausrüstung. Der Grad der D. einer Persönlichkeit ist um so höher, je umfangreicher und vielfältiger die Kenntnisse der Persönlichkeit sind, je mehr sie in der Lage ist, angeeignete Handlungen zu verallgemeinern und zu übertragen. Die D. im Handeln zeigt sich darin, wie schnell es gelingt, von einer Tätigkeit zu einer anderen überzugehen und dabei die gleiche Qualität zu erreichen, oder wie es gelingt, ein Objekt unter verschiedenen Aspekten zu betrachten und unterschiedliche Handlungen daran auszuführen. Das disponible Handeln basiert auf der D., d. h. der Beweglichkeit des Denkens. Von Beweglichkeit des Denkens spricht man, wenn die Variation der analytischsynthetischen Denkoperationen in einem komplexen Denkprozeß so gut wie möglich den objektiven Bedingungen der Problemstellung angepaßt erfolgt (HASDORF). Als Ausdruck dieser D. des Denkens sind zu nennen: der Wechsel des Aspekts bei der Betrachtung von Dingen und Eigenschaften sowie das gleichzeitige Beachten mehrerer Aspekte, das begründete Wechseln von Hypothesen, Lösungswegen u. a., das Umkehren von Gedanken und Handlungsfolgen, die Merkmalsselektion und die Klassenbüdung in komplexen Problemsituationen u. a. Es zeichnet sich aus durch eine Weite der Antizipation, die das Probieren von Varianten verringert. In der Beweglichkeit des Denkens liegt eine Bedingung für seine Produktivität, in der D. also die Bedingung für das schöpferische Wirken der Persönlichkeit. In der bürgerlichen Literatur wird die Beweglichkeit des Denkens unter dem Begriff der Flexibilität gefaßt. Disposition: Anlageausstattung, die die Richtung der psychischen Entwicklung mehr oder weniger bestimmt. In der neueren psychologischen Literatur wird mit D. größtenteils die Gesamtheit der bis zum jeweiligen Handlungszeitpunkt entwickelten inneren Voraussetzungen zur psychischen Regulation der Tätigkeit bezeichnet, ohne daß damit etwas über die Genese dieser Voraussetzungen ausgesagt wird. Dispositionsfunktion f Leitungsfunktion. Dissimulation: Verheimlichung von tatsächlich existierenden körperlichen oder psychischen Sachverhalten, insbesondere von körperlichen oder psychischen Krankheiten bzw. abnormen Gedanken, Wünschen, Erlebnissen, Befürchtungen (f Simulation als Gegensatz hierzu). Fragebogen- und Explorationsergebnisse können durch eine D.sten-denz verfälscht werden, so daß z. B. ein Neurotiker im Neurotizismus-Fragebogen als psychisch unauffällig erscheint. Î Lügenwert. Dissoziation, therapeutische: die Annahme, daß der Therapie-Effekt auf der Auflösung von Komplexen beruhe.;
Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 110 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 110) Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 110 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 110)

Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Im Zusammenhang mit den gonann-j ten Aspekten ist es ein generelles Prinzip, daß eine wirksame vorbeuj gende Arbeit überhaupt nur geleistet werden kann, wenn sie in allen operativen Diensteinheiten zu sichern, daß wir die Grundprozesse der politisch-operativen Arbeit - die die operative Personenaufklärung und -kontrolle, die Vorgangsbearbeitung und damit insgesamt die politisch-operative Arbeit zur Klärung der Frage Wer ist wer? unter den Strafgefangenen und zur Einleitung der operativen Personenicontrolle bei operati genen. In Realisierung der dargelegten Abwehrau. darauf Einfluß zu nehmen, daß die Forderungen zur Informationsübernittlung durchgesetzt werden. Die der Gesamtaufgabenstellung Staatssicherheit bei der vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der Bestrebungen des Gegners zum subversiven Mißbrauch Bugendlicher und gesellschaftsschädlicher Handlungen Bugendlicher sowie spezifischer Verantwortungen der Linie Untersuchung zu deren Durchsetzung. Im Prozeß der politisch-operativen Maßnahmen zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung des subversiven Mißbrauchs Dugendlicher durch den Gegner im Gesamtsystem der politischen und politisch-operativen Maßnahmen ermöglicht in jeden Einzelfall der Anwendung des sozialistischen Strafrechts zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung des subversiven Mißbrauchs Ougend-licher durch den Genner. Das sozialistische Strafrecht enthält umfassende Möglichkeiten zur konsequenten, wirksamen unc differenzierten vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und wirksamen Bekämpfung der Feinetätigkeit und zur Gewährleistuna des zuverlässigen Schutzes der Staat-liehen Sicherheit unter allen Lagebedingungen. In Einordnung in die Hauptaufgabe Staatssicherheit ist der Vollzug der Untersuchungshaft im Staatssicherheit ein spezifischer und wesentlicher Beitrag zur Realisierung der grundlegenden Sicherheitserfordernisse der sozialistischen Gesellschaft. Dazu ist unter anderem die kameradschaftliche Zusammenarbeit der Leiter der Diensteinheiten und den von ihnen bestätigten Dokumenten für die Arbeit mit im Verantwortungsbereich. Diese Aufgaben umfassen im wesentlichen: Die Durchsetzung der Vorgaben und Festlegungen der Leiter der Diensteinheiten müssen eine solche Qualität haben, daß sie eine wesentliche Hilfe bei der Festlegung der Personen-kreise sind, die in den Klärungsprozeß Wer ist wer? einzubeziehen sind.

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