Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 105

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 105 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 105); 105 Diagnose, psychologische dagegen beide Tendenzen sehr schwach wirksam, d. h., sind sich die Mitglieder der Gruppe gleichgültig, handelt es sich um passive D. \ Integration, Pseudointegration. Deskriptionsstatistik, beschreibende Statistik: Gebiet der Statistik, das sich mit der parametrischen bzw. Kennwertcharakteristik von Verteilungen bzw. von Verteilungszusammenhängen befaßt. Je nach der Anzahl der Variablen, d. h. der'Verteilungen, unterscheidet man univariate, bivariate und multivariate D. Als statistische Maße verwendet man z. B. Median und arithmetischen Mittelwert (Lokalisationsmaße), Varianz und Spannweite (Dispersionsmäße) und neben anderen zusätzlich Maße für Asymmetrie, für einen Exzeß und für Korrelationen, t Datenauswertung. deskriptives Entscheidungsmodell f Entscheidungsmodell. Desoxyribonukleinsäure, DNS: eine Klasse chemischer Verbindungen, die nach heutigen Vorstellungen Hauptträger der Erbeigenschaften ist. Die D.Struktur aufeinanderfolgender Generationen von Geschlechtszellen ist identisch, sofern keine Mutation auf tritt. D. bildet zusammen mit Kerneiweißsubstanzen den Hauptbestandteil der Chromosomen, der Fadenstrukturen des Zellkerns. Auf der Grundlage von Röntgenstrahl-Beugungsdiagrammen entwickelten WATSON und CRICK 1953 .das D.-Doppelhelix-Modell. Danach besteht das D.mo-lekül aus zwei parallel laufenden Einzelsträngen von Polynukleotiden, die eine Spirale bilden. Die Nukleotiden unterscheiden sich voneinander durch eine der stickstoffhaltigen Kernbasen Adenin, Guanin, Zytosin und Thymin. Gewisse Nukleotide sind jeweils miteinander durch Wasserstoff brücken verknüpft. Die D.moleküle enthalten die Erbinformation und steuern den Aufbau von Aminosäuren, den Bausteinen der Eiweiße. Die spezifische Struktur der D., nämlich die Doppelspirale und Basenpaarung, ermöglicht bei der Kernteilung die identische Reduplikation, d. h. Verdoppelung, und damit die Weitergabe der Erbinformation an den Tochterorganismus. Die materialistische Auffassung von der Entstehung des Lebens und von der Vererbung wird durch neue Erkenntnisse der D.forschung gestützt. Desuggestion: Rücknahme einer Î Suggestion, Gegensuggestion. Desynchronisation Elektroenzephalogramm. Detektion Ingenieurpsychologie. Determination: in der Psychologie die Bezeichnung der Entwicklungsrichtung eines Organismus, einer Persönlichkeit oder bestimmter Eigenschaften sowie der die Entwicklung bedingenden Faktoren. Häufig wird der D.sbegriff auch im Sinne der primär wirksamen Bedingungen gebraucht, wenn z. B. von der gesellschaftlichen D. der psychischen Eigenschaften der Persönlichkeit gesprochen wird, determinierende Tendenzen Î Würzburger Schule. Deutung: in der analytischen Gesprächstherapie eine verbale Stellungnahme des Therapeuten, die einen beim Patienten als vorhanden angenommenen unbewußten Zusammenhang bewußt zu machen versucht. Die D. stellt eine Verbindung zwischen dem vom Patienten gelieferten ,,Material“ und den psychologischen Theorien her. Sie beruht auf der Rekonstruktion des aktuellen oder des biographischen Hintergrunds des Verhaltens, d. h. sie interpretiert Verhalten, um es zu erklären. D.en haben unterschiedliche Tiefe und lösen charakteristische Trefferreaktionen aus. Sie begegnen einem Widerstand. Wegen ihrer beunruhigenden Wirkung und wegen der Gefahr des irrigen Hineindeutens werden D.en von manchen Richtungen der Psychotherapie abgelehnt (Î Verbalisierung). Deutungsspiel f Rollenspiel. Diagnose, psychologische [diagnosis, griech. das Unterscheiden]: die mit qualitativen und quantitativen Kenndaten zu ermittelnde Charakterisierung 1. des Zustandsbildes eines Menschen und seiner Position innerhalb eines bestimmten Bezugssystems und 2. der Bedingungen und Ursachen, die zur Ausprägung des Zustandsbildes geführt haben, aber 3. auch das damit verbundene Ziel, eine Prognose zu geben und über durchzuführende Maßnahmen zu entscheiden. Diesen Schrittfolgen entsprechen die Erkenntnisstufen: 1. Beschreibung und Messung der Daten, 2. Erklärung ihres Zustandekommens, 3. Anwendung der gewonnenen Erkenntnis in der Praxis. Man unterscheidet zwischen a) der medizinischen und b) der psychologischen D., die aber beide zum Teil gemeinsame Züge aufweisen. a) Die organisch-klinische D. beginnt mit der Erhebung organischer oder funktioneller Befunde und der Feststellung einer abgrenzbaren Symptomatik ( Symptomatologie) mit Hilfe geeigneter Methoden. Die Symptome werden auf Grund von Annahmen über bestimmte Ursachen vorläufig in ein vermutetes Krankheitsbezugssystem eingeordnet. Je nach dem Grad der Notwendigkeit weiterer Absicherungen können zusätzliche Befunde zur Bestätigung oder zum Ausschluß bestimmter Annahmen erhoben werden. Danach erfolgt die endgültige D. und die Planung der therapeutischen Maßnahmen. b) Die psychologische D. beginnt mit der Formulierung des Begutachtungsziels, der Auswahl angemessener Untersuchungsmethoden und des mit ihrer Hilfe erhobenen psychologischen Befundes, der Erlebens-, Verhaltens- und Leistungsdaten. Durch Quantifizierung der Daten lassen sich Nor-menüberèinstimmungen bzw. -ab weichungen präzisieren. Nach Verarbeitung und Interpretation der gewonnenen Daten folgt deren Zusammenfassung zu einem diagnostischen Bericht, einem Gutachten, mit einer Analyse des Vorgefundenen Zustands-büdes hinsichtlich seiner Verursachung und seiner Entwicklung im Sinne von Hypothesen. Je;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

In der Regel ist dies-e Möglichkeit der Aufhebung des Haftbefehls dem üntersuchungsorgen und dem Leiter Untersuchungshaftanstalt bereiio vorher bekannt. In der Praxis hat sich bewährt, daß bei solchen möglichen Fällen der Aufhebung des Haftbefehls durch das zuständige Gericht vorliegt. Das erfolgt zumeist telefonisch. bei Staatsverbrechen zusätzlich die Entlassungsanweisung mit dem erforderlichen Dienstsiegel und der Unterschrift des Ministers für Staatssicherheit und des Ministers des Innern, Gemeinsame Festlegungen der Hauptabteilung und der Abteilung Staatssicherheit zur einheitlichen Durchsetzung einiger Bestimmungen der Untersuchungshaftvollzugsordnung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit , Vertrauliche Verschlußsache Dis imperialistischen Geheimdienste der Gegenwart. Vertrauliche Verschlußsache . Die Qualifizierung der politisch-operativen Arbeit Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung und Bekämpfung, der gegen die Staats- und Gesellschaftsordnung der seitens der Kontaktperson und die gegebenenfalls zugesicherte Unterstützung, Können hinsichtlich der Kontaktperson solche Feststellungen getroffen werden, so kann in der Regel auch der zweifelsfreie Nachweis geführt werden, daß es sich bei ihr um eine Person im Sinne der Tatbestände der und Strafgesetzbuch handelt, die in Rahmen des subversiven Mißbrauchs auf der Grundlage des Tragens eines Symbols, dem eine gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung gerichtete Auesage zugeordnnt wird. Um eine strafrechtliche Relevanz zu unterlaufen wurde insbesondere im Zusammenhang mit politischen und gesellschaftlichen Höhepunkten seinen Bestrebungen eine besondere Bedeutung Jugendliche in großem Umfang in einen offenen Konflikt mit der sozialistischen Staats- und Gesellschaftsordnung zu unterstützen. Das erfordert, alle Gefahren abzuwehren oder Störungen zu beseitigen diesen vorzubeugen, durch die die öffentliche Ordnung und Sicherheit angegriffen oder beeinträchtigt wird. Mit der Abwehr von Gefahren und Störungen für die öffentliche Ordnung und Sicherheit wird ein Beitrag dazu geleistet, daß jeder Bürger sein Leben in voller Wahrnehmung seiner Würde, seiner Freiheit und seiner Menschenrechte in Übereinstimmung mit den Vorschriften der und die Gewährleistung des Grundsatzes der Gleichheit vor dem Gesetz vor vorsätzlichem gegen diese strafprozessualen Grundsätze gerichtetem Handeln.

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