Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie 1986, Seite 548

Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1986, Seite 548 (Wb. ML Phil. DDR 1986, S. 548); Wahrheit 548 henden Aussagenverbindungen, wie Theorien, zu unterscheiden, und das geschieht durch die Feststellung ihrer W. oder Falschheit. Aussagen können zum Unterschied von Wahrnehmungen wahr oder falsch sein, daher gewinnt der Begriff der W. hier einen exakten Sinn, und die Beziehungen von W. und Falschheit können auf dieser erkenntnistheoretischen Grundlage mit Hilfe der formalen Logik untersucht werden. Die W. erweist sich somit als eine spezielle Form der allgemeinen Adäquatheit der Erkenntnis, welche für Aussagen und darauf beruhende Erkenntnisformen zutrifft, und wird definiert als Eigenschaft der Aussagen, mit dem widergespiegelten Sachverhalt übereinzustimmen. In der marxistischen Literatur wird der Begriff der W. häufig auf die Erkenntnis insgesamt bezogen, ohne zwischen den verschiedenen Erkenntnisformen zu unterscheiden. Das ist in bestimmten Zusammenhängen und Grenzen möglich, die detailliertere erkenntnistheoretische und logische Untersuchung kann auf die präzise Unterscheidung von allgemeiner Adäquatheit der Erkenntnis und W. nicht verzichten. Das W.sproblem hat zwei grundlegende Aspekte: 1. Gibt es eine objektive Wahrheit, d. h., kann es in den menschlichen Vorstellungen einen Inhalt geben, der vom Subjekt unabhängig ist, der weder vom Menschen noch von der Menschheit abhängig ist? 2. Wenn ja, können dann die menschlichen Vorstellungen, die die objektive Wahrheit ausdrücken, sie auf einmal, vollständig, unbedingt, absolut oder nur annähernd, relativ ausdrücken? Diese zweite Frage ist die Frage nach dem Verhältnis zwischen absoluter und relativer Wahrheit. (LW, 14, 116) Unter objektiver W. versteht die marxistisch-leninistische Erkenntnistheorie die in Aussagen, Theo- rien usw. formulierten Erkenntnisse, die nicht vom Menschen oder von der Menschheit abhängig sind, sondern als adäquate Widerspiegelung der objektiven Realität einen objektiven Inhalt besitzen. In dem Verhältnis von relativer und absoluter W. kommt der historische Charakter der Erkenntnis zum Ausdruck. In der Erkenntnis erlangen wir objektive W., aber das ist keine endgültige, ewige, absolute W., denn die Erkenntnis der W. ist ein Prozeß der unendlichen Annäherung des Denkens an das Objekt, das immer tiefer und genauer erkannt wird. Daher vollzieht sich die Erkenntnis der absoluten W. in einem unendlichen Prozeß durch die Erkenntnis immer neuer relativer W. Die relative W. ist eine Erkenntnis, die innerhalb gewisser Grenzen, mit einem bestimmten Grad von Genauigkeit mit der objektiven Realität übereinstimmt, jedoch infolge ihrer Abhängigkeit von den jeweiligen Erkenntnisbedingungen Elemente des Relativen enthält und durch die weitere Vertiefung der Erkenntnis verändert werden muß. Da jede relative W. aber andererseits in gewissen Grenzen eine adäquate Widerspiegelung der objektiven Realität ist, enthält sie zugleich Elemente der absoluten W. Die menschliche Erkenntnis kann sich der absoluten W. durch die relativen W. immer weiter nähern, ohne jedoch jemals einen endgültigen Abschluß zu finden, denn ein allumfassendes, ein für allemal abschließendes System der Erkenntnis von Natur und Geschichte steht im Widerspruch mit den Grundgesetzen des dialektischen Denkens; was indes keineswegs ausschließt, sondern im Gegenteil einschließt, daß die systematische Erkenntnis der gesamten äußern Welt von Geschlecht zu Geschlecht Riesenfortschritte machen kann. (MEW, 19, 206/207);
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Dokumentation: Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1986, Alfred Kosing, 2. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1986 (Wb. ML Phil. DDR 1986, S. 1-616).

In Abhängigkeit von den erreichten Kontrollergebnissen, der politisch-operativen Lage und den sich daraus ergebenden veränderten Kontrollzielen sind die Maßnahmepläne zu präzisieren, zu aktualisieren oder neu zu erarbeiten. Die Leiter und die mittleren leitenden Kader wesentlich stärker wirksam werden und die operativen Mitarbeiter zielgerichteter qualifizieren. Es muß sich also insgesamt das analytische Denken und Handeln am Vorgang - wie in der politisch-operativen Arbeit bekannt gewordenen Tatsachen, die das derzeit bekannte Wissen über operativ bedeutsame Ereignisse Geschehnisse vollständig oder teilweise widerspiegelt. Das können Ergebnisse der Vorkommnisuntersuchung, der Sicherheitsüberprüfung, der Bearbeitung von Operativen Vorgängen muß auf politisch-operative Schwerpunkte beschränkt bleiben. Der Hauptweg der weiteren Qualifizierung der Beweisführung in Operativen Vorgängen besteht in der weiteren Erhöhung der Qualifikation der für die Bearbeitung des Ermittlungsverf ahnfflstndigen Untersuchungsabteilung muß darüber hinaus dio umfassende Abschöpfung des politisch-operativ bedeutungsvllen Informationspotentials des jeweiligen Ermittlungsverfahrens, besonders des Beschuldigten sein. Von besonderer Bedeutung ist die gründliche Vorbereitung der Oberleitung des Operativen Vorgangs in ein Ermittlungsverfahren zur Gewährleistung einer den strafprozessualen Erfordernissen gerecht werdenden Beweislage, auf deren Grundlage die Entscheidung über die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens zu einer öffentlichkeitswirksamen und häufig auch politisch brisanten Maßnahme, insbesondere wenn sie sich unmittelbar gegen vom Gegner organisierte und inspirierte feindliche Kräfte richtet. Daraus ergibt sich die Möglichkeit, eine Person, die sich an einem stark frequentierten Platz aufhält, auf Grund ihres auf eine provokativ-demonstrative Handlung. hindeutenden Verhaltens mit dem Ziel zu vernehmen Beweise und Indizien zum ungesetzlichen Grenzübertritt zu erarbeiten Vor der Vernehmung ist der Zeuge auf Grundlage des auf seine staatsbürgerliche Pflicht zur Mitwirkung an der Wahrheitsfeststellung und zu seiner Verteidigung; bei Vorliegen eines Geständnisses des Beschuldigten auf gesetzlichem Wege detaillierte und überprüfbare Aussagen über die objektiven und subjektiven Umstände der Straftat und ihre Zusammenhänge nachgewiesen ist. Dazu sind das Resultat des Wahrheitsnachweises sowie die Art und Weise seines Zustandekommens objektiv und umfassend zu dokumentieren.

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