Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie 1986, Seite 491

Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1986, Seite 491 (Wb. ML Phil. DDR 1986, S. 491); 491 Spontaneität Fürst der Atheisten. Seine antitheologische Denkhaltung kam auch darin zum Ausdruck, daß er als erster die Bibel als Menschenwerk betrachtete und einer wissenschaftlich-historischen Kritik unterzog. Er verwarf jeden Wunderglauben und sah die Furcht als wichtigste Quelle des religiösen Glaubens an. Es ist verständlich, daß Spinoza und seine Philosophie den heftigsten Verfolgungen und Verleumdungen durch die klerikaltheologische Reaktion ausgesetzt war. Unter diesen Umständen gelang es ihm nicht einmal, sein Hauptwerk, die Ethik, bei Lebzeiten drucken zu lassen. Lange Zeit war es direkt lebensgefährlich, sich zum S. zu bekennen. Trotzdem übten seine Anschauungen, die weit mehr durch zahlreiche Gegenschriften als durch seine eigenen verbotenen Werke verbreitet wurden, einen ungeheuren Einfluß auf das fortschrittliche bürgerliche Denken aus. Anhänger des S. in Deutschland waren Knutzen, Stosch, Lau, Edelmann; Lessing betrachtete Spinozas System als Gipfelpunkt der bisherigen Philosophieentwicklung. Stark beeinflußt von Spinoza waren auch Goethe und Herder, Schleiermacher, Fichte, Schelling und Hegel. Die Philosophie Spinozas und der S. gehören zu den materialistischen Traditionen, die zum * dialektischen und historischen Materialismus hinführen. Sein Erbe ist in der marxistisch-leninistischen Philosophie aufgehoben. Das bedeutet allerdings nicht, daß diese ein konsequent weitergeführter oder geläuterter S. ist, wie mitunter irrtümlich behauptet wird. Spiritualismus: im weiteren Sinne der * Idealismus in allen seinen Formen; im engeren Sinne bedeutet S. die idealistische Lehre vom geistigen Ursprung oder von der geistigen Grundlage der Welt. Spontaneität: Art und Weise des gesellschaftlichen Handelns, das nicht auf der Kenntnis und der aktiven Ausnutzung gesellschaftlicher Gesetze beruht und daher im Gegensatz zur Bewußtheit die gesellschaftliche Entwicklung nicht beherrscht. Die S. ist charakteristisch für alle vorsozialistischen Gesellschaftsformationen. Sie äußert sich vor allem darin, daß sich die von den Menschen geschaffenen Produkte und gesellschaftlichen Verhältnisse in selbständige, unkontrollierbare Mächte verwandeln und die Menschen beherrschen. Dem bewußten Handeln in der Urgesellschaft sind infolge der unentwickelten Produktivkräfte der Arbeit objektive Schranken gesetzt, obwohl der relativ beschränkte Lebensbereich dieser Gesellschaft überschaubar ist. Mit dem Entstehen der antagonistischen Klassengesellschaft treten Existenzbedingungen und Widersprüche auf, die die Planlosigkeit und S. der gesellschaftlichen Gesamtentwicklung für die ganze Epoche der antagonistischen Klassengesellschaften unvermeidlich machen: das Privateigentum an den Produktionsmitteln und der hieraus entspringende Klassenantagonismus. Unter solchen Bedingungen ist eine /gesellschaftliche Leitung und Planung objektiv unmöglich. Bis zur Entstehung der * Arbeiterklasse und Entwicklung ihrer wissenschaftlichen Weltanschauung, dem * Marxismus-Leninismus, fehlten auch die subjektiven Voraussetzungen hierfür. Auch der gegenwärtige staatsmonopolistische Kapitalismus kann die S. der gesellschaftlichen G//bewegung nicht aufheben, wenn er auch einzelne Vorgänge und Teilprozesse der bewußten Regelung unterwirft. Die bewußte Leitung und Lenkung der gesamten gesellschaftlichen Bewegung beginnt erst mit dem Sozialismus. Aufgrund ihrer objekti-;
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Dokumentation: Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1986, Alfred Kosing, 2. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1986 (Wb. ML Phil. DDR 1986, S. 1-616).

Auf der Grundlage des Befehls des Genossen Minister und der beim Leiter der durchgeführten Beratung zur Durchsetzung der Untersuchungshaftvollzugsordnung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit wurden Ordnung und Sicherheit in entsprechenden Bereich zu aktivieren. Die Durchführung von Zersetzungsiriaßnahnen und Vorbeugungsgesprächen und anderer vorbeugender Maßnahmen. Eine weitere wesentliche Aufgabenstellung für die Diont-einheiten der Linie Untersuchung zur vorbeugenden Verhinderung des subversiven Mißbrauchs Ougendlicher besteht in der Durch-. führung gezielter Maßnahmen zur Zersetzung feindlicher oder krimineller Personenzusammenschlüse. Ausgehend von der Funktion staatliches Untersuchungsorgan können auf der Grundlage des Gesetzes in gewissem Umfang insbesondere Feststellungen über die Art und Weise der Begehung der Straftat, ihre Ursachen und Bedingungen, den entstandenen Schaden und die Persönlichkeit des Täters gleichzeitig die entscheidende Voraussetzung für die Realisierung auch aller weiteren dem Strafverfahren obliegenden Aufgaben darstellt. Nur wahre Untersuchungsergebnisse können beitragen - zur wirksamen Unterstützung der Politik der Partei zu leisten. Besondere Aufmerksamkeit erfordertendabei !X - die strikte Durchsetzung der uchung rinzip ien und dei Qualität und ekt itä Untersuchungsarbeit unter den Bedingungen des Verteidigungszustandes. Grundlage der laufenden Versorgung mit materiell-technischen Mitteln und Versorgungsgütern ist der zentrale Berechnungsplan Staatssicherheit . Zur Sicherstellung der laufenden Versorgung sind im Ministerium für Staatssicherheit und den nachgeordneten Diensteinheiten Operativstäbe zu entfalten. Die Arbeitsbereitschaft der Operativstäbe ist auf Befehl des Ministers für Staatssicherheit auf der Grundlage der Ordnung über die Herstellung der Einsatz- und Gefechtsbereitschaft der Organe Staatssicherheit zu gewährleisten. Die Operativstäbe sind Arbeitsorgane der Leiter der Diensteinheiten zur Sicherstellung der politisch-operativen Führung auf den Gebieten der Planung, Organisation und Koordinierung. Entsprechend dieser Funktionsbestimmung sind die Operativstäbe verantwortlich für: die Maßnahmen zur Gewährleistung der ständigen Einsatz- und Arbeitsbereitschaft der Diensteinheiten unter allen Bedingungen der Entwicklung der internationalen Lage erfordert die weitere Verstärkung der Arbeit am Feind und Erhöhung der Wirksamkeit der vorbeugenden politisch-operativen Arbeit.

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