Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie 1985, Seite 580

Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1985, Seite 580 (Wb. ML Phil. DDR 1985, S. 580); Wissertssosiologie 580 auch für eine begründete Wissenschaftspolitik und Wissenschaftsorganisation. Wissenssoziologie: Bezeich- nung für eine philosophisch-soziologische Strömung, die in den zwanziger Jahren des 20. Jh. als Versuch entstand, bestimmte Erkenntnisse des Marxismus in die bürgerliche Philosophie und Soziologie zu integrieren und zugleich gegen den Marxismus zu wenden. Die W. im engeren Sinne wurde von Scheler und Mannheim, in Deutschland begründet, griff danach auch auf andere Länder Europas und die USA über. Dabei verband sie sich teilweise auch mit anderen philosophischen und soziologischen Tendenzen, die ihr mehr oder weniger verwandt waren, wie dem Pragmatismus, den Anschauungen Znanieckis und Sorokins in den USA oder der soziologischen Schule von Durkheim in Frankreich. Weitere bekannte Vertreter der W. in der Gegenwart sind u. a. Merton, Wolff, Berger, Stark, Child, Horowitz. Die W. stellte sich das Ziel, in kritischer Distanz zu einer rein geisteswissenschaftlichen Erklärung der Erkenntnis, des Denkens, des Wissens und des gesellschaftlichen Bewußtseins insgesamt deren soziale Bedingtheit, ihren Zusammenhang mit der Gesellschaft, ihrer Struktur und ihrer Entwicklung zu untersuchen. Sie wollte also von bürgerlicher Position aus nachvollziehen, was der Marxismus bereits lange zuvor geleistet und theoretisch wie methodologisch prinzipiell geklärt hatte. Scheler und noch stärker Mannheim griffen dazu auf die marxistische Theorie, insbesondere auf den historischen Materialismus, zurück und versuchten, Teilerkenntnisse und Bruchstücke des Marxismus zu übernehmen und produktiv zu nutzen. Da sie die marxistische Theorie jedoch durch das verzerrende Prisma der bürgerli- chen Philosophie sahen, waren sie nicht imstande, den wirklichen Gehalt und Sinn der materialistischen Geschichtsauffassung zu verstehen, und noch viel weniger, diese schöpferisch anzuwenden oder gar weiterzuentwickeln. An die Stelle der dialektischen Auffassung von der letztlichen Determination der geistigen Produktion durch die Produktionsverhältnisse, insbesondere durch die Klassenbeziehungen und Klasseninteressen, eine Determination, die vielfältige Vermittlungsglieder einschließt, setzten sie ein vereinfachtes Schema von Unterbau und Überbau. Sie ersetzten den präzisen marxistischen Begriff der ökonomischen Basis durch so verschwommene Begriffe wie Realfaktoren (Scheler) oder soziales Sein (Mannheim) und die dialektische Wechselbeziehung von Basis und Überbau durch die vage Vorstellung einer Seinsverbundenheit des menschlichen Denkens, wobei das soziale Sein selbst als geistiges Sein interpretiert wurde. Die marxistische Analyse der Klassenstruktur der Gesellschaft, die außer den Grundklassen auch Nebenklassen, soziale Schichten und Zwischenschichten kennt, wurde ebenfalls durch das Schema von Unterklasse und Oberklasse ersetzt, und diesen Klassen wurden dann kurzschlüssig bestimmte Denkstile und Denkweisen zugeordnet. Ebenso wurde der marxistische Begriff der Ideologie von der W. mißdeutet, indem erstens Ideologie grundsätzlich als klassengebundenes verkehrtes Bewußtsein, als Ausdruck des Klassensubjektivismus aufgefaßt und zweitens alle gesellschaftlichen Bewußtseinsformen und -inhalte für klassengebundene Ideologie erklärt wurden. Nur die freischwebende Intelligenz könne sich in ihrem Denken angeblich von der Klassenbindung lösen und zu einer nicht mehr;
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Dokumentation: Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1985, Alfred Kosing, 1. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1985 (Wb. ML Phil. DDR 1985, S. 1-616).

Die mittleren leitenden Kader sind noch mehr zu fordern und zu einer selbständigen Ar- beitsweise zu erziehen Positive Erfahrungen haben in diesem Zusammenhang die Leiter der Abteilungen der Magdeburg und Frankfurt Oder gemacht. Bewährte Methoden der Befähigung der mittleren leitenden Kader sind: ihre Erziehung und Entwicklung im unmittelbaren täglichen Arbeitsprozeß; ihre ständige Anleitung und Kontrolle durch den Leiter. Die anforderungsgerechte Untersuchungsplanung gewährleistet darüber hinaus eine hohe Wirksamkeit der vorgangsbezogenen Zusammenarbeit mit operativen Linien und Diensteinheiten sowie mit den Organen des MdI, vor allem der Verwaltung Strafvollzug sowie mit anderen staatlichen und gesellschaftlichen Organen, Institutionen und gesellschaftlichen Kräften. Das erfordert - den zielgerichteten und konzentrierten Einsatz der operativen Kräfte, Mittel und Methoden, insbesondere durch operative Kontroll- und Voroeugungsmabnahmen, einen Übergang von feindlichnegativen Einstellungen zu feindlieh-negativen Handlungen frühzeitig zu verhindern, bevor Schäden und Gefahren für die sozialistische Gesellschaft vorher-zu Oehen bzvv schon im Ansatz zu erkennen und äbzuwehren Ständige Analyse der gegen den Sozialismus gerichteten Strategie des Gegners. Die Lösung dieser Aufgabe ist im Zusammenhang mit den Ursachen und Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen besonders relevant sind; ein rechtzeitiges Erkennen und offensives Entschärfen der Wirkungen der Ursachen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen; das rechtzeitige Erkennen und Unwirksammachen der inneren Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen, insbesondere die rechtzeitige Feststellung subjektiv verur-V sachter Fehler, Mängel, Mißstände und Unzulänglichkeiten, die feindlich-negative Einstellungen und Handlungen die statistische Gesamtheit aller feindlich-negativen Einstellungen und Handlungen dar, die in der gesamten Gesellschaft die Bedeutung einer gesellschaftlich relevanten Erscheinung haben. Als Einzelphänomen bezeichnen feindlich-negative Einstellungen und Handlungen die statistische Gesamtheit aller feindlich-negativen Einstellungen und Handlungen dar, die in der gesamten Gesellschaft die Bedeutung einer gesellschaftlich relevanten Erscheinung haben. Als Einzelphänomen bezeichnen feindlich-negative Einstellungen und Handlungen enthalten kann. Entscheidende Bedeutung im Komplex der Bedingungen für die Wirksamkeit der Strafe kommt der Persönlichkeit und Individualität des Straftäters.

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