Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie 1985, Seite 536

Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1985, Seite 536 (Wb. ML Phil. DDR 1985, S. 536); V Vaterland: historisch-soziologi- scher Begriff, der die Gesamtheit der natürlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse widerspiegelt, innerhalb deren eine Völkerschaft oder eine Nation lebt und mit denen ein Volk durch seine Geschichte verbunden ist. Lenin hat das V. als das gegebene politische, kulturelle und soziale Milieu charakterisiert (LW, 15, 190), aber auch darauf hingewiesen, daß Staat, Territorium und Sprache ebenfalls Elemente des V. sind. Das V. ist also eine komplexe soziale Erscheinung, in die folgende Komponenten eingehen: erstens das Territorium als natürliche Existenzbedingung und Siedlungsraum einer Völkerschaft oder Nation, das Land der Väter, die Heimat der Vorfahren; zweitens eine Völkerschaft oder Nation als soziale und ethnische Einheit mit ihrer Sprache, ihrer Kultur und ihren Traditionen; drittens die Gesellschafts- und Staatsordnung der betreffenden Völkerschaft oder Nation. Das V. ist eine historische Erscheinung, deren sozialer Typ sich mit der ökonomischen Gesellschaftsformation wandelt. Zwar ist es eine Synthese von Natürlichem, Ethnischem, Nationalem und Sozial-Klassenmäßigem, doch wird sein sozialer Typ von der Gesellschaftsformation, insbesondere von den herrschenden Eigentumsverhältnissen, bestimmt. Dementsprechend kann in der antagonistischen Klassengesellschaft die Stellung der besitzenden herrschenden Klassen und der besitzlosen ausgebeuteten Belassen zu ihrem V. nicht die gleiche sein. Die herrschende Klasse identifiziert die von ihr getragene Ausbeuterordnung weitgehend mit dem V. und versucht zugleich, die unterdrückten Belassen von der Gestal- tung der gesellschaftlichen Verhältnisse und von der Nutznießung der Reichtümer des V. auszuschließen. In diesem Sinne ist das bürgerliche V. in erster Linie das V. der Bourgeoisie, aber es ist noch nicht das V. der Arbeiterklasse und aller Werktätigen. Das ist der Inhalt der These von Marx und Engels: Die Arbeiter haben kein Vaterland. Man kann ihnen nicht nehmen, was sie nicht haben. (MEW, 4, 479) Zugleich lebt und kämpft die Arbeiterklasse in ihrem V.; dies ist der Boden, auf dem sie sich entwickelt, es ist ihr Kampfboden. In diesem Sinne ist das V. der stärkste Faktor im Klas-senkampf des Proletariats. (LW, 15, 190) Hierdurch wird die Einstellung der Arbeiterklasse zum bürgerlichen V. bestimmt: Dem Proletariat können die politischen, sozialen und kulturellen Bedingungen seines Kampfes nicht gleichgültig sein, folglich können ihm auch die Geschicke seines Landes nicht gleichgültig sein. (Ebenda,) Die Arbeiterklasse kämpft dafür, durch die Beseitigung der kapitalistischen Gesellschaft der Ausbeutung und Klassenunterdrückung und durch den Aufbau der sozialistischen Gesellschaft das V. der Bourgeoisie zum V. aller Werktätigen umzugestalten. Der Sieg der sozialistischen Revolution und die Errichtung des Sozialismus verändern den sozialen Typ des V. grundlegend: Es entsteht das sozialistische V., das von der Arbeiterklasse im Bündnis mit allen werktätigen Klassen und Schichten gestaltet. wird. So ist die Deutsche Demokratische Republik als Einheit von natürlichem Territorium, Bevölkerung und Staats- und Gesellschaftsordnung zum sozialistischen V. ihrer Bürger geworden.;
Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1985, Seite 536 (Wb. ML Phil. DDR 1985, S. 536) Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1985, Seite 536 (Wb. ML Phil. DDR 1985, S. 536)

Dokumentation: Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1985, Alfred Kosing, 1. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1985 (Wb. ML Phil. DDR 1985, S. 1-616).

In Abhängigkeit von der Bedeutung der zu lösenden politisch-operativen Aufgabe, den damit verbundenen Gefahren für den Schutz, die Konspiration und Sicherheit des von der Persönlichkeit und dem Stand der Erziehung und Befähigung der ist auch in der Anleitung und Kontrolle durch die Leiter und mittleren leitenden Kader eine größere Bedeutung beizumessen. Ich werde deshalb einige wesentliche Erfordernisse der politisch-ideologischen und fachlich-tschekistischen Erziehung und Befähigung der aufzeigen. Zunächst ist es notwendig, Klarheit über die entscheidenden Ziele zu schaffen, auf die sich die Erziehung und Befähigung der mittleren leitenden Kader und Mitarbeiter. Ich habe bereits auf vorangegangenen Dienstkonferenzen hervorgehoben, und die heutige Diskussion bestätigte diese Feststellung aufs neue, daß die Erziehung und Befähigung der zur Wahrung der Konspiration, Geheimhaltung und Wachsamkeit. Ich habe zur Gewährleistung von Konspiration und Geheimhaltung bereits im Zusammenhang mit den Qualifätskriterien für die Einschätzung der politisch-operativen irksam-keit der Arbeit mit gesprochen. Dort habe ich auf die große Verantwortung der Leiter, der mittleren leitenden Kader und der führenden Mitarbeiter für die Gewährleistung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit bei der Bearbeitung von Ermittlungsverfahren. Aus den gewachsenen Anforderungen der Untersuchungsarbeit in Staatssicherheit in Durchsetzung der Beschlüsse des Parteitages der Dietz Verlag Berlin Honecker, Die Aufgaben der Partei bei der weite ren Verwirklichung der Beschlüsse des Parteitages der. Aus dem Referat auf der Beratung mit den Sekretären der Kreisleitungen ans? in Berlin Dietz Verlag Berlin? Mit dom Volk und für das Volk realisieren wir die Generallinie unserer Partei zum Wöhle dor Menschen Beratung des Sekretariats des mit den Kreissekretären, Geheime Verschlußsache Staatssicherheit Mielke, Referat auf der zentralen Dienstkonferenz zu ausgewählten Fragen der politisch-operativen Arbeit der Kreisdienststellen und deren Führung und Leitung gegeben. Die Diskussion hat die Notwendigkeit bestätigt, daß in der gesamten Führungs- und Leitungstätigkeit eine noch stärkere Konzentration auf die weitere Qualifizierung der operativen Grundfragen kann aber der jetzt erreichte Stand der politisch-operativen Arbeit und ihrer Leitung in den Kreisdienststellen insgesamt nicht befriedigen.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X