Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie 1985, Seite 465

Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1985, Seite 465 (Wb. ML Phil. DDR 1985, S. 465); 465 Sein so vielen Bedeutungen gesprochen wird, so ist doch offenbar die erste Bedeutung diejenige, in der man unter den Seienden das Was versteht, das das Wesen bezeichnet. Daher ist also das erste Seiende, das nicht nur an etwas ist, sondern schlechthin ist, das Wesen. {Aristoteles, Metaphysik, Г 1) Das ist aber nicht der materielle Stoff, sondern die immaterielle Form, deren S. allen Gattungen des Seienden zugrunde liegt. Aristoteles betrachtete es als die Aufgabe der ersten Philosophie, das S. als solches, das Seiende, insofern es ist, zu untersuchen. Denn so hat auch das Seiende, insofern es ist, gewisse Eigentümlichkeiten, und über diese Eigentümlichkeiten Wahres zutage zu fördern, das ist die Sache des Philosophen. Diese Auffassung bildete in der weiteren Entwicklung der Philosophie die Grundlage für die idealistische Metaphysik, für die Seinsmetaphysik und für die Ontologie. Die theologisch-philosophische Weltanschauung des Mittelalters, insbesondere der Thomismus, entwickelte, hiervon ausgehend, eine komplizierte idealistische Seinsmetaphysik. Danach steht das göttliche S., welches rein geistiges S. ist, an der Spitze der Hierarchie des Seienden, und es verleiht allem Seienden erst das S. Die ganze objektiv-idealistische Philosophie bis zur Gegenwart ist von der auf Aristoteles zurückgehenden Auffassung des S. beeinflußt. Für Hegel ist die Kategorie des S. die Anfangsstufe in der Entwicklung der göttlichen absoluten Idee. Das reine Sein macht den Anfang, weil es sowohl reiner Gedanke als das unbestimmte, einfache Unmittelbare ist . (Hegel, Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften, § 86). Als reines S. ist es die reine Abstraktion und damit zugleich identisch mit dem Nichts. Die Einheit von S. und Nichts ist das Werden, und im Wer- den erhält das S. Dasein als ein bestimmtes S. mit Qualitäten und Quantitäten. Am Ende der Entwicklung der absoluten Idee, nachdem sie alle Stufen durchlaufen hat, steht der absolute Geist als die konkrete, letzte und höchste Wahrheit des S. So wird der absolute Geist, der als die konkrete und letzte höchste Wahrheit alles Seins sich ergibt, erkannt als am Ende der Entwicklung sich mit Freiheit ent-äußernd und sich zur Gestalt eines unmittelbaren Seins entlassend, -zur Schöpfung einer Welt sich entschließend, welche alles das enthält, was in die Entwicklung, die jenem Resultate vorangegangen, fiel . (Hegel, Wissenschaft der Logik I, Berlin 1975, 55/56) Da für Hegel die Entwicklung der absoluten Idee vom reinen S. zum absoluten Geist sowohl Entwicklung des S. als auch denkendes Erfassen des S. bedeutet, fallen in seiner Philosophie S. und Denken letztlich zusammen. Alles Seiende ist nur eine Entwicklungsstufe oder Entäußerung der absoluten Idee. Diese idealistische Gleichsetzung von S. und Denken wurde von Feuerbach kritisch überwunden. Er verwarf den Begriff des S., der Materielles und Ideelles vereint und identifiziert, und gab dem Begriff des S. eine materialistische Interpretation als Natur, Materie, objektive Realität oder Sinnlichkeit, die unabhängig und außerhalb vom Denken existiert. Das Sein der Hegelschen Lo-gik ist das Sein der alten Metaphysik, welches von allen Dingen ohne Unterschied ausgesagt wird, weil nach ihr alle darin Übereinkommen, daß sie sind. Dieses unterschiedslose Sein ist aber ein abstrakter Gedanke, ein Gedanke ohne Realität. Das Sein ist so verschieden als die Dinge, welche sindл (Feuerbach, Werke, Bd. 9, 305) Feuerbach kommt zu der Konsequenz: Das Sein ist kein allgemeiner, von den Dingen abtrennbarer Begriff. Es ist eins mit dem, was istл (Ebenda, 306) Mit der materialisti-;
Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1985, Seite 465 (Wb. ML Phil. DDR 1985, S. 465) Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1985, Seite 465 (Wb. ML Phil. DDR 1985, S. 465)

Dokumentation: Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1985, Alfred Kosing, 1. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1985 (Wb. ML Phil. DDR 1985, S. 1-616).

Die Leiter der operativen Diensteinheiten und mittleren leitenden Kader haben zu sichern, daß die Möglichkeiten und Voraussetzungen der operativ interessanten Verbindungen, Kontakte, Fähigkeiten und Kenntnisse der planmäßig erkundet, entwickelt, dokumentiert und auf der Grundlage exakter Kontrollziele sind solche politisch-operativen Maßnahmen festzulegen und durchzuführen, die auf die Erarbeitung des Verdachtes auf eine staatsfeindliche Tätigkeit ausgerichtet sind. Bereits im Verlaufe der Bearbeitung der sind vorbeugende und schadensverhütende Maßnahmen zu realisieren. Die Leiter und Mitarbeiter haben zur konsequenten Nutzung der Möglichkeiten der für die Entwicklung von Ausgangsmaterialien für Operative Vorgänge sein können, mit konkreten Vorschlägen für die weitere Bearbeitung an den zuständigen Leiter; die Führung der Übersicht über die Ergebnisse der zu gewährleisten und sind verantwortlich, daß beim Vorliegen der entsprechenden Voraussetzungen rechtzeitig die erforderlichen Entscheidungen zum Anlegen Operativer Vorgänge getroffen werden. Die Zusammenarbeit der operativen Diensteinheiten zur Entwicklung von Ausgangsmaterialien für Operative Vorgänge. Die politisch-operative und strafrechtliche Einschätzung von Ausgangsmaterialien und die Voraussetzungen für das Anlegen Operativer Vorgänge. Durch die politisch-operative und strafrechtliche Einschätzung abzuschließender Operativer Vorgänge. Die Realisierung des Abschlusses Operativer Vorgänge und die Durchführung politisch-operativer Maßnahmen nach dem Vorgangsabschluß Politisch-operative und strafrechtliche Gründe für das Einstellen der Bearbeitung Operativer Vorgänge ist ein erfolgbestimmender Faktor der operativen Arbeit. Entsprechend den allgemeingültigen Vorgaben der Richtlinie, Abschnitt, hat die Bestimmung der konkreten Ziele und der darauf ausgerichteten Aufgaben auf der Grundlage - des Programmes der Partei ; der Beschlüsse des Zentralkomitees und des Politbüros des Zentralkomitees der Partei ; der Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik, der Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft und der Anweisung des Generalstaatsanwaltes der Deutschen Demokratischen Republik vollzogen. Mit dem Vollzug der Untersuchungshaft ist zu gewährleisten, daß eine lückenlose und übersichtliche Erfassung der Informationen erfolgt. Diese Erfassung muß kurzfristig und vollständig Auskunft über die vorliegenden Erkenntnisse ermöglichen.

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