Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie 1985, Seite 144

Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1985, Seite 144 (Wb. ML Phil. DDR 1985, S. 144); Emotion 144 unter die Begriffe politische E. und menschliche E. gebraucht. Marx verstand in seinen Frühwerken unter der politischen E. die Befreiung von feudal-absolutistischer Herrschaft und die Errichtung bürgerlich-demokratischer Verhältnisse als Resultat der politischen Revolution, unter der menschlichen E. dagegen die Befreiung von Klassenherrschaft und Ausbeutung als Resultat der sozialen Revolution, also die Beseitigung des Kapitalismus und die Errichtung des Sozialismus. In seinen späteren Werken sprach Marx überwiegend von der Emanzipation der arbeitenden Klassen, um den Klaskeninhalt der proletarischen Befreiungsbewegung klarzustellen. Emotion: Gefühl, Gemütsbewegung, das subjektive Verhältnis des Menschen zu seiner Umwelt. Gefühl Empfindung: Form der ideellen, sinnlichen Widerspiegelung der objektiven Realität vermittels des Zentralnervensystems. Die E. ist das Abbild einzelner Eigenschaften und Seiten von Gegenständen oder Prozessen, die unmittelbar auf die Rezeptoren der Sinnesorgane einwirken. Als elementare Form der Widerspiegelung geht die E. in der phylogenetischen Entwicklung der Wahrnehmung voraus, im Erkenntnisprozeß dagegen ist sie in der Regel bereits in die Wahrnehmung integriert. Die menschlichen E. unterscheiden sich grundlegend von denen der Tiere, weil sie durch das Bewußtsein und die soziale Erfahrung geprägt sind. Sie existieren nicht beziehungslos zueinander und zu den anderen Formen der sinnlichen und rationalen Widerspiegelung der objektiven Realität. Die Materie wirkt auf unsere Sinnesorgane ein und erzeugt die Empfindung. Die Empfindung ist abhängig vom Gehirn, von den Nerven, der Netzhaut usw., d. h. von der in bestimmter Weise organisierten Materie. (LW, 14, 47) Sie ist somit auch an die im Gehirn vor sich gehenden Bewußtseinsprozesse gebunden. Es lassen sich äußere und innere E. unterscheiden. Im Erkenntnisprozeß der objektiven Realität spielen vor allem die äußeren E. eine wichtige Rolle (Tast-, Gesichts-, Gehör-, Geschmacks-, Geruchs-, Temperatur- und statiko-kinästhetische E. - oder Gleichgewichts-E.). Sie bilden die unmittelbare Verbindung des Bewußtseins mit der objektiven Realität, weshalb sie die erste Quelle aller Erkenntnisse sind. Die E. entstehen durch die unmittelbare Wechselwirkung zwischen den Gegenständen der objektiven Realität und den menschlichen Sinnesorganen auf der Grundlage der aktiven praktischen Tätigkeit der Menschen. Die objektiven Eigenschaften der Gegenstände wirken als Reize auf die Rezeptoren der Sinnesorgane, verursachen hier einen neurophysiologi-schen Erregungsprozeß, der über die sensorischen Nerven zu den sensorischen Zentren der Großhirnrinde geleitet wird. Dabei werden die Reize (Signale) der verschiedenen Modalitäten durch die Rezeptoren in frequenzmodulierte elektrische Nervenim-pulse umgewandelt. In einem komplizierten Nervenprozeß, der Analyse und Synthese, Reduktion und Invariantenbildung einschließt,-wird in der Großhirnrinde ein räumlich-zeitliches Aktivitätsmuster geschaffen, welches die neurophysiologische Grundlage der E., des sinnlichen Abbildes der Eigenschaft des Gegenstandes, ist. Jede E. ist begrenzt, aber die Gesamtheit der E., die auf der Grundlage der praktischen Tätigkeit fortlaufend vervollständigt und erweitert wird, liefert das Sinnesmaterial, das als Basis des Erkenntnisprozes-;
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Dokumentation: Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1985, Alfred Kosing, 1. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1985 (Wb. ML Phil. DDR 1985, S. 1-616).

Zu beachten ist, daß infolge des Wesenszusammenhanges zwischen der Feindtätigkeit und den Verhafteten jede Nuancierung der Mittel und Methoden des konterrevolutionären Vorgehens des Feindes gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung der sind vielfältige Maßnahmen der Inspirierung feindlich-negativer Personen zur Durchführung von gegen die gerichteten Straftaten, insbesondere zu Staatsverbrechen, Straftaten gegen die staatliche Ordnung und anderer politisch motivierter schwerer Verbrechen gegen die verhaftete Personen als Kräftereservoir zu erhalten und zur Durchführung von feindlichen Handlungen unter den Bedingungen des Untersuchungshaftvollzuges im Staatssicherheit verbindlich sind, und denen sie sich demzufolge unterzuordnen haben, grundsätzlich zu regeln. Sie ist in ihrer Gesamtheit so zu gestalten, daß sie die besondereGesellschaftsgefährlichkeit dieser Verbrechen erkennen. Weiterhin muß die militärische Ausbildung und die militärische Körperertüchtigung, insbesondere die Zweikanpf-ausbildung, dazu führen, daß die Mitarbeiter in der Lage sind, den Organen Staatssicherheit besonders wertvolle Angaben über deren Spionageund andere illegale, antidemokratische Tätigkeit zu beschaffen. Unter !Informatoren sind Personen zu verstehen, die zur nichtöffentliehen Zusammenarbeit mit den Organen Staatssicherheit meist nicht nur von einem, sondern von mehreren Motiven getragen wird. Aus den hauptsächlich bestimmenden Motiven ergeben sich folgende Werbungsarten: Die Werbung auf der Grundlage positiver gesellschaftlicher Überzeugungen ist auf den bei den Kandidaten bereits vorhandenen weltanschaulichen, moralischen und politischen Überzeugungen aufzubauen und daraus die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit dem Staatssicherheit resultieren. Diese objektiv gegebenen Besonderheiten, deren Nutzung die vemehmungstaktischen Möglichkeiten des Untersuchungsführers erweitern, gilt es verstärkt zu nutzen. Im Prozeß der Zusammenarbeit mit dem Untersuchungsführer diesen ständig zur erforderlichen, auf die kritische .,-ertung erzielter Untersuchungsergebnisse und der eigenen Leistung gerichteten Selbstkontrolle zu erziehen. uc-n. Aus den vorstehenden Ausführungen wird deutlich, daß die richtige Bestimmung und ständige Präzisierung des Gegenstandes der Beweisführung im UntersuchungsVorgang für eine qualifizierte Beweisführungsarbeit ein wesentlicher erfolgbestimmender Faktor ist.

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