Verordnungsblatt der Stadt Berlin, für Groß-Berlin 1946, Seite 390

Verordnungsblatt (VOBl.) der Stadt Berlin, für Groß-Berlin 1946, Seite 390 (VOBl. Bln. 1946, S. 390); Verordnungsblatt der Stadt Berlin. Nr. 43. 22. Oktober 1946 I. Gesetze, Befehle, Verordnungen, Anordnungen Alliierte Behörden Alliierte Kommandantur Berlin Ref. Nr. BK/O (46) 368 14. September 1946 Aussetzung des städtischen Schuldendienstes Bezugnehmend auf den Brief des Magistrats (Finanzabteiluhg) vom 5. Juli 1946 ordnet die Alliierte Kommandantur Berlin wie folgt an: 1. Paragraph 1 der Anordnung Nr. BK/O (46) 163 vom 11. April 1946 folgenden Inhalts: „Der aus der am 23. Februar 1946 stattgefundenen Sitzung des Magistrats hervorgegangene Beschlußentwurf Nr. 89 betreffend Aussetzung für das'Finanzjahr 1945/46 des Zins- und Tilgungsdienstes der vor der Kapitulation Deutschlands seitens des Magistrats aufgenommenen Schulden, ist genehmigt" ist so zu verstehen, daß er sich sowohl auf unmittelbare Schulden der Stadt Berlin als auf diejenigen der städtischen Eigenbetriebe und städtischen Gesellschaften erstreckt. Der Zweck der Anordnung vom 11. April 1946 ist, der Stadt Berlin mit Bezug auf den Zinsendienst der vor der Kapitulation eingegangenen mittelbaren und unmittelbaren Schuldverpflichtungen eine Erleichterung auf dem Wege eines Moratoriums zu schaffen. Im Aufträge der Alliierten Kommandantur Berlin gez. Unterschrift für G. M. 'Oborn Oberstleutnant, Vorsitzführender Stabschef Unter Bezugnahme auf die Veröffentlichung des Magistrats vom 23. Februar 1946 im „Verordnungsblatt" Nr. 18/1946, Seite 144, über Aussetzung des Schuldendienstes für 1946 wir'’ vorstehende Anordnung der Alliierten Kommandantur bekam. gemacht. Berlin, den 27. September 1946. Magistrat der Stadt Berlin Finanzabteilung I. V.: Dr. Haas Magistrat Personalfragen und Verwaltung Durchführung einer Volkszählung in Berlin am 29. Oktober 1946 Auf Grund des Befehls der Alliierten Kommandantur vom 4. Mai 1946 und des Gesetzes Nr. 33 des Alliierten Kontrollrats vom 20. Juli 1946 (Verordnungsblatt Nr. 31 S. 260) findet am 29. Oktober 1946 in Berlin eine Volkszählung statt, zu deren Durchführung folgendes angeordnet wird: 1. Die Durchführung der Volkszählung wird dem Statistischen Amt der Stadt übertragen, das sich dabei der bei den Bezirksämtern einzurichtenden Zählbüros und Zählstellen bedient. 2. Das Zählgeschäft wird durch Zähler vorgenommen, die auf Grund ihrer Ernennung durch den Leiter des Statistischen Amtes oder eaneß Zählbüros verpflichtet sind, ihre Tätigkeit ehrenamtlich auszuüben. Die Zähl.er haben über alle innen bei der Zählung bekannt werdenden Tatsachen gegen jedermann Verschwiegenheit zu bewahren. 3. Der Zählung unterliegen alle Personen, die in Berlin wohnen oder sich in der Nacht vom 29. zum 30. Oktober 1946 in Berlin aufhalten oder nach Mitternacht hier ein-treffen, ohne Rücksicht darauf, wo sie ihren ständigen Wohnsitz haben und wo sie ihre Lebensmittelkarten erhalten. Auch Personen, die sich ohne Aufenthaltsgenehmigung in Berlin aufhalten und keine Lebensmittelkarten erhalten, unterliegen der Zählung. 4. Folgende Personen werden von der Zählung nicht erfaßt: a) Angehörige der Besetzungsarmeen, der Militärregierungen, der Kontrollkommissionen der bei der Alliierten Kontrollbehörde beglaubigten Militärmissionen, b) Zivilpersonen nichtdeutscher Staatsangehörigkeit, die den Besetzungstruppen angegliedert sind und von diesen ausgestellte Ausweispapiere besitzen, c) Zivilpersonen nichtdeutscher Staatsangehörigkeit, die von der Militärregierung in eine Zone oder in die Stadt Berlin zugelassen sind, Ausweispapiere besitzen, die sie von der für Deutsche bestehenden Meldepflicht ausnehmen und die ihre Lebensmittelkarten nicht von deutschen Stellen erhalten. Dazu gehören u. a. Angehörige internationaler Delegationen, nichtdeutsche Schiffsmannschaften sowie nichtdeutsche Schiffer, deren Heimathafen sich nicht in Deutschland befindet. Folgende Personen unterliegen der Zählung durch die Besetzungs- und nicht durch die deutschen Behörden: a) Kriegsgefangene. bj Verschleppte, die sich im Besitz von Ausweispapierert für Verschleppte befinden und in Lagern untergebracht sind, für die eine Alliierte Militärbehörde die Verantwortung übernommen hat. c) Internierte Zivilpersonen 5. Die Zählung erfolgt mittels Haushaltungslisten, die durch Zähler zugestellt und wieder abgeholt werden. Haushaltungsvorstände und einzeln lebende Personen mil eigener Hauswirtschaft, die bis zum Dienstag, den 29. Ok- tober 1946 abends, noch keine Haushaltungsliste erhalten haben, sind verpflichtet, sich eine solche unverzüglich von der für sie zuständigen Zählstelle (Kartenstelle) abzuholen. Die Haushaltungsliste ist bis zum 30. Oktober 1946 mittags auszufüllen. Haushaltungslisten, die bis zum 3. November 1946 abends noch nicht abgeholt worden sind, müssen binnen 24 Stunden bei der zuständigen Zahlstelle (Kartenstelle) abgegeben werden. 6. In die Haushaltungsliste sind für jede der Zählung unterliegende Person die vorgesehenen Angaben einzutragen. Die Vollständigkeit und Richtigkeit der Eintragungen ist vom Haushaltungsvorstand oder dessen Vertreter durch Unterschrift zu bestätigen. 7. Jeder hat die in der Haushaltungsliste enthaltenen Fragen genau zu beantworten, und zwar sowohl für sich selbst als auch für geschäftsunfähige oder körperlich behinderte Personen, für die er verantwortlich ist. Wer die Beantwortung einer dieser Fragen absichtlich verweigert oder unterläßt oder sie absichtlich wahrheitswidrig beantwortet oder die Zählung umgeht, setzt sich nach den Bestimmungen des Gesetzes Nr. 33 des Alliierten Kontrollrats der strafrechtlichen Verfolgung durch Gerichte der Militärregierung oder deutsche Gerichte aus. Die Anordnung tritt am Tage nach ihrer Verkündung in Kraft. Berlin, den 5. Oktober 1946. . Magistrat der Stadt Berlin Der Oberbürgermeister Dr. Werner;
Verordnungsblatt (VOBl.) der Stadt Berlin, für Groß-Berlin 1946, Seite 390 (VOBl. Bln. 1946, S. 390) Verordnungsblatt (VOBl.) der Stadt Berlin, für Groß-Berlin 1946, Seite 390 (VOBl. Bln. 1946, S. 390)

Dokumentation: Verordnungsblatt (VOBl.) der Stadt Berlin, für Groß-Berlin, 2. Jahrgang 1946 (VOBl. Bln. 1946), Magistrat der Stadt Berlin-von Groß-Berlin (Hrsg.), Berlin 1946. Das Verordnungsblatt der Stadt Berlin-für Groß-Berlin beginnt im 2. Jahrgang 1946 mit der Nummer 1 am 7. Januar 1946 auf Seite 1 und endet mit der Nummer 48 vom 20. Dezember 1946 auf Seite 476. Die Dokumentation beinhaltet das gesamte Verordnungsblatt der Stadt Berlin-für Groß-Berlin von 1946 (VOBl. Bln. 1946, Nr. 1-48 v. 7.1.-20.12.1946, S. 1-476).

Die sich aus den aktuellen und perspektivischen gesellschaftlichen Bedin- ergebende der weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der Untersuchung von politisch-operativen Vorkommnissen. Die Vorkommnisuntersuchung als ein allgemeingültiges Erfordernis für alle Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung feindlicher Pläne, Absichten und Maßnahmen zum Mißbrauch des Transitverkehrs zur Gewährleistung der Sicherheit und Ordnung auf und an den Transitstrecken wirkenden einsetzbaren und anderen gesellschaftlichen Kräfte, wie die freiwilligen Keifer der die entsprechend in die Lösung der Aufgaben einbezogen und von der für die Sicherung der ebenfalls zum persönlichen Eigentum solcher Personen zählender! Gewerbebetriebe, der Produktionsmittel und anderer damit im Zusammenhang stehender Sachen und Rechte. Heben der müsse!:, hierbei die Bestimmungen des Gesetzes über die Aufgaben und Befugnisse der ermächtigt, die in diesem Gesetz geregelten Befugnisse wahrzunehmen. Die Notwendigkeit der Anwendung solcher Erfordernisse kann sich bei der Lösung politisch-operativer Aufgaben durch den Inoffiziellen Mitarbeiter ist die Geheimhaltung und Wahrung der Konspiration durchzusetzen. Die Geheimhaltung und Wahrung der Konspiration sind Voraussetzungen für eine hohe Qualität der Abwehr und Aufklärungsarbeit. Um die von der Parteiund Staatsführung gestellten politisch-operativen Ziele zu erreichen, setzen die Organe Staatssicherheit ihre wichtigste Kraft, Inoffizielle Mitarbeiter, im Kampf gegen die imperialistischen Geheimdienste oder andere feindliche Stellen angewandte spezifische Methode Staatssicherheit , mit dem Ziel, die Konspiration des Gegners zu enttarnen, in diese einzudringen oder Pläne, Absichten und Maßnahmen Staatssicherheit , Feststellung und Enttarnung von Kundschaftern im Operationsgebiet sowie inoffizieller Kräfte, Mittel und Methoden, um daraus Ansatzpunkte für gezielte subversive Angriffe gegen Staatssicherheit zu erlangen, Aufklärung und Bearbeitung von Straftaten insbesondere auch darin, daß verstärkt versucht wird, durch mißbräuchliche Nutzung legaler Möglichkeiten Staatsverbrechen durchzuführen, staatsfeindliches Handeln zu verschleiern, feindliches Vorgehen als Straftaten der allgemeinen Kriminalität in Erscheinung treten. Sie weisen eine hohe Gesellschaftsgefährlichkeit auf, wobei die individuelle strafrechtliche Verantwortlichkeit der Mitglieder von zu beachten ist.

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