Verordnungsblatt für Groß-Berlin 1947, Seite 188

Verordnungsblatt (VOBl.) für Groß-Berlin 1947, Seite 188 (VOBl. Bln. 1947, S. 188); Verordnungsblatt für Groß-Berlin. 3. Jahrgang. Nr. 16. 3. September 1647 188 ■ ■ Außerordentliche Prüfung. i 44 (1) Aktiven Antifaschisten sowohl als auch wegen Ihrer politischen Haltung, Ihrer religiösen Überzeugung oder ihrer Rasse verfolgten Personen muß das Vorrecht eingeräumt werden die Referendar- und Assessor-Prüfungen abzulegen. (2) Den lm 5 44 (1) erwähnten Personen ist gestattet, sieb zu den Referendarprüfungen zu melden, vorausgesetzt, daß sie einem Viersemesterkursus auf einer Universität beigewohnt und den zweijährigen Vorbereitungsdienst für Assessorprüfungen vollendet haben. (3) Eine bereits bewilligte Herabsetzung der Vorbereitungsdienstzeit für gewisse Referendare bleibt bestehen, sofern diese nicht den Bestimmungen des S 44 (1) und (2) zuwiderläuft. Das Gesuch um Zulassung zur außerordentlichen Prüfung Ist von dem Bewerber alsbald bei dem Kammergerichtspräsidenten einzureichen. Es muß, wenn der Bewerber bei seiner Meldung nicht mehr lm Vorbeitungsdienst stand, enthalten: * 1. einen ln gedrängter Form abgefaf%en Lebenslauf, mit genauen Angaben, auch über die politische Einstellung des Bewerbers und seine etwaige politische Betätigung, insbesondere seine Zugehörigkeit zur NSDAP und deren Gliederungen, unter Beifügung der vorgeschriebenen und ordnungsmäßig ausgefüllten Fragebogen, 2. eine genaue Darstellung seines Bildungsgangs und des von Ihm zurück-gelegten Vorbereitungsdienstes unter Berücksichtigung aller besonderen Veranstaltungen, an denen der Bewerber zu seiner allgemeinen und beruflichen Ausbildung teilgenommen hat, unter Beifügung aller darüber in seinen Händen befindlichen Unterlagen, t. eine Darlegung der besonderen Umstände, welche die Zulassung zur Großen Staatsprüfung vor Erledigung des dreijährigen Vorbereitungsdienstes rechtfertigen sollen. § 46 Gesuche, welche diesen Erfordernissen entsprechen, sind an den Präsidenten des Hauptprüfungsamtes weiterzureichen. Beizufügen sind bei-'Gesuchen von Referendaren, die noch lm Vorbereitungsdienst stehen, die Personalakten des Bewerbers und eine eingehend zu begründende abschließende Beurteilung seiner Fähigkeiten, Kenntnisse und Gesamtleistungen, di ergibt, ob der Bewerber trotz Abkürzung seines Vorbereitungsdiensteis so gefördert ist, daß seine Zulassung zur Prüfung Erfolg verspricht. 4 47 Uber die Zulassung des Bewerbers entscheidet endgültig das Hauptprüfungsamt. 9 48 Ziel und Gestaltung der Prüfung und die Bewertung der Prüfungsleistungen sowie die Prüfungsgebühren richten sich nach den allgemeinen Bestimmungen für die ordentliche Prüfung. 5 49 Bewerber, welche die Prüfung nicht bestanden haben, können den von Ihnen noch nicht erledigten Teil des Vorbereitungsdienstes nachholen und sich dann der ordentlichen Prüfung unterziehen. Inkrafttreten Diese Ausblldungs- und Prüfungsordnung tritt am Tage der Genehmigung durch die Alliierte Kommandantur in Kraft Berlin, den 31. Mai 1947. Dr. Strucksberg, Kammergerichtspräsident. Die Ausblldungs- und Prüfungsordnung für Referendare und Gerichtsassessoren Ist von der -Alliierten Kommandantur Berlin mit Anordnung Nr. BK/O (47) 131 vom 31. Mai 1947 genehmigt worden. Der Kammergerichtspräsident Dr. Strucksberg. II Amtliche Bekanntmachungen Justizbehörden Öffentliche Zustellungen Die Frau Edith Starke, geb. Hensel, in Berlin-Baumschulenweg, Kief-holzstraße 222 Prozeßbevollmächtigter: Rechtsanwalt Dr. Peter v. Krause, Berlin-Wilmersdorf. Hoffraann-v.-Fallers)eben-Platz 2 , klagt gegen ihren Ehemann, Gerhard Sterke, z. Zt. unbekannten Aufenthaltes, mit dem Antrag auf Ehescheidung. Der Beklagte wird zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die 21. Zivilkammer des Landgericht in Berlin-Zehlendorf-West. Veronikasteig 8, Sa-a.1 8 auf den 2. Oktober 1947, vormittags 10 Uhr, geladen, mit der Aufforderung ßieb durch einen bei diesem Gericht zugelassenen Rechtsanwalt al Prozeßbevollmächtigten vertreten zu lassen. Berlin-Zehlendorf,, den 31. Juli 1947, Die Geschäftsstelle des Landgerichts. Dia Frau Anita Büsig in Berlin N 20, Zechliner Straße 9, Klägerin Prozeßbevollmächtigter: Rechtsanwalt Rudolph, Berlin N 20. Badstraße 28 , klagt gegen ihren Ehemann den Friseur Werner Büsig, früher in Berlin N 20, Zechliner Straße 9, jetzt unbekannten Aufenthalts, Beklagten, mit dem Antrags, die am 8. Oktober 1946 vor dem Standesamt Berlin-Wedding geschlossene Ehe der Parteien zu scheiden den Beklagten zum alleinschuldigen Teil zu erklären, die Kosten des Rechtsstreits dem Beklagten auizuerlegen. Der Kaufmann Werner Dzieyk in Berlin-Friedenau, Rheinstraße 29 Prozeßbevollmächtigter: Rechtsanwalt Dr. Reinhard Moral, Berlin-Friedenau, Sohmargendorfer Straße 12 , klagt gegen die Ehefrau Edeltraut Dzieyk, früher im Untersuchungsgefängnis Weiden/Oberpfalz wegen Ehescheidung mit dem Anträge, die Ehe der Parteien zu scheiden und die Beklagte für schuldig zu erklären. Der Maschinenschlosser Willi Florian, Berlin-Mariendorf, Strelitz-straße 3 Prozeßbevollmächtigter: Rechtsanwalt Blömeke, Berlin-Wilmersdorf, Duisburger SLaße 4 klagt gegen seine Ehefrau, Rosemarie Florian, geb. Müller, früher in Berlin-Schöneberg, Kolonnenstraße 57/58, jetzt unbekannten Aufenthalts wegen Fhescheidung mit dem Anträge, die Ehe der Parteien au Alleinverschulden der Beklagten zu scheiden und die Kosten des Rechtsstreits der Beklagten aufzuerlegen. Die Ehefrau Erna Ellon-Walther, gesch. Menz, geb. Voigt, Berlin SW 29, Jahnstraße 15 Prozeßbevollmächtigter: Rechtsanwalt Hans Frhr. v. Godin. Berlin SW 29, Gpei6enaustraße 62 , klagt gegen ihren Ehemann Dr. Henry Elton -Walther, unbekannten Aufenthalts, wegen Ehescheidung mit dem Anträge, 1. die Ehe der Parteien zu scheiden und den Beklagten für allein schuldig zu erklären 2. dem Beklagten die Kosten des Rechtsstreite aufzuerlegen. Die Kläger laden d t Beklagten zur mündlichen Verhandlung der Rechtsstreite vor die 4. Zivilkammer des Landgerichts in Berlin-Zehlendorf-West, Lindenthaler Allee 5, Saal 2, auf den 20. Oktober 1947, 10 Uhr, mit der Aufforderung, ich durch e.non bei diesem Gericht zugelassenen Rechtsanwalt als Prozeßbevollmächtigten vertreten zu lassen. B e r 1 i o , deü 19. August 1947. Die Geschäftsstelle des Landgerichts. Die Ehefrau Margarete Hüfing, geb. Defries, in Berlin-Reinickendorf-Ost, Breitkopfßtraße 107 Prozeßbevollmächtigter: Rechtsanwalt Dr. Oskar Scher-, bius, Berlin-Reinickendorf-Ost, Amendestraße 109 , klagt gegen den Mechaniker. Ernst Hüfing früher in Berlin-Reinickendorf-Ost, Brei-fekopfstr. 107, wegen Ehescheidung mit dem Anträge, die Ehe der Parteien zu scheiden und den Beklagten für den alleinschuldigen Teil zu erklären. Die Ehefrau Dora Elle, geb. Harzmann, in Berlin-Karow, Friedrich-Karl-Straße 21 Prozeßbevollmächtigter: Rechtsanwalt Dr. Germer, Berlin-Pankow, Breitestraße 41 , klagt gegen ihren Ehemann, den Werkmeister Alwin Elle, früher in Berlin-Charlottenburg, Kantstraße 109, bei Frau Margarete Resack. wegen Ehescheidung mit dem Anträge, die Ehe der Parteien zu scheiden und den Beklagten für schuldig zu erklären. Die Klägerinnen laden die Beklagten zur mündlichen Verhandlung der Rechtsstreite vor die 5. Zivilkammer des Landgerichts Berlin-Zehlendorf-West, Lindenthaler Allee 5, auf den 21. Oktober 1947, um 10 Uhr, mit der Aufforderung, ich durcii einen bei diesem Gericht zugelassenen Rechtsanwalt als Prozeßbevollmächtigten vertreten zu lassen. Berlin-Zehlendoif-West, den 10./17. JiUi 1947. Die Geschäftsstelle de Landgerichts. Frau Elise Pählke, geb. Plutzkat, in Berlin-Schöneborg, Eisenacher Straße 116 Prozeßbevollmächtigter: Rechtsanwalt Ernst Ziehe, Berlin W 30, Viktoria-Luise-Platz 7 . klagt gegen den Arbeiter Gustav Pählke, früher in Berlin-Schöneberg, Eisenacher Straße 116, jetzt unbekannten Aufenthalt, mit dem Anträge auf Ehescheidung. Der Beklagte wird zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreit vor die M. Zivilkammer des Landgericht in Berlin-Zehlendorf-West, Veronikasteig 8, auf den 20. Oktober 1947, 101/ Uhr, geladen, mit der Aufforderung, sich durch einen bei diesem Gericht zugelassenen Rechtsanwalt al Prozeßbevollmächtigten vertreten zu lassen Berlin-Zehlendorf, den 20. August 1947. Die Geschäftsstelle des Landgerichts. Der kaufmännische Leiter Peter Schmelzeisen in Berlin-Niederschönhausen, Horneyerßtraße 18 Prozeßbevollmächtigte: Rechtsanwältin Mirjam Gwosdz, Berlin-Charlottenburg Windscheidstraße 40 , klagt gegen die Ehefrau Dr. Ilse Schmelzeisen, geb. Servaes, zur Zeit unbekannten Aufenthalts, mit- dem Anträge, die Ehe der Parteien au Verschulden der Beklagten und auf deien Kosten zu scheiden. Der Feinmechaniker Erwin Jahnke in Berlin-Buckow-West Prozeßbevollmächtigter: Rechtsanwalt Dr. Wilfried Kubitz in Berlin SW 29, Hasenheide 91 , klagt gegen die Ehefrau Marie Jahnke, geb. Paseler, Unterwernersdorf, jetzt Dolni Vernerowice. Tschechoslowakei, mit dem Anträge, die Ehe der Parteien aus alleinigem Verschulden der Beklagten zu scheiden. Die Kläger laden die Beklagten zur mündlichen Verhandlung der Rechtsstreite vor die 9. Zivilkammer des Landgerichts in Berlin-Zehlendorf, Lindenthaler Allee 5, Zimmer 13, auf den 22. Oktober 1947, 10 bzw. 11 Uhr, mit der Aufforderung, sich durch einen bei diesem Gericht ugelasaenen Rechtsanwalt als Prozeßbevollmächtigten vertreten zu lassen. Berlln-Zeblendorf, den 25./28. Juli 1947. Die Geschäftsstelle de Landgerichts. Die Frau Edith Dubois, geb. Fischer, in Berlin-Friedenau, Sieglindestraße 8, Klägerin Prozeßbevollmächtigter: Rechtsanwalt Wilhelm Prothmann, Berlin-Friedenau, Isoldestraße 2 , klagt gegen ihren Ehemann Werner Dubois, früher im Zivilinternierten-Lager 9 ln Hammelburg, jetzt unbekannten Aufenthalts, Beklagten, mit dem Anträge, die Ehe der Parteien zu scheiden, den Beklagten für schuldig zu erklären und ihm die Kosten des Rechtsstreits aufzuerlegen. Die Klägerin ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung ries Rechtsstreits vor die 4. Zivilkammer des Landgerichts in Berlin-Zehlendorf-West, Lindenthaler Allee 5, Zimmer 2, auf den 20. Oktober 1947, 10 Uhr, mit der Aufforderung, sich durch einen bei diesem Gericht zugelassenen Rechtsanwalt als Prozeßbevollmächtigten vertreten zu lassen. Berlin-Zehlendorf-West, den 19. August 1947. Die Geschäftsstelle des Landgerichts. Herausgeber: Magistrat von Groß-Berlin, Berlin C 2, Neues Stadthaus. Herausgabe erfolgt nach Bedarf. Verlag: DAS NEUE BERLIN, Verlagsgesellschaft m.b.H,, Berlin N 4, Linienstraße 139/140, Telefon: 42 59 41, Postscheckkonto Berlin 2857 89. Bestellungen sind nur an den Verlag zu richten. Bezugspreis vierteljährlich 4 RM zuzüglich Postgebühren, Einzelheit 0,40 RM. Redaktion: Berlin C 2, Neues Stadthaus. Chefredakteur Adolf Erlenbach, Telefon: 51 58 96, App. 150. ©Ätzur Veröffentlichung bestimmte Material ist der Redaktion einzusenden. Veröffentlicht unter Llzenz-Nr. 91 der Sowjetischen Militärverwaltung in Deutschland. Druck: (37) Magistratsdruckerei, Berlin N 4, Linienstraße 139/140. 3539. 22. 8. 47;
Verordnungsblatt (VOBl.) für Groß-Berlin 1947, Seite 188 (VOBl. Bln. 1947, S. 188) Verordnungsblatt (VOBl.) für Groß-Berlin 1947, Seite 188 (VOBl. Bln. 1947, S. 188)

Dokumentation: Verordnungsblatt (VOBl.) für Groß-Berlin, 3. Jahrgang 1947 (VOBl. Bln. 1947), Magistrat von Groß-Berlin (Hrsg.), Berlin 1947. Das Verordnungsblatt für Groß-Berlin beginnt im 3. Jahrgang 1947 mit der Nummer 1 am 11. Februar 1947 auf Seite 1 und endet mit der Nummer 29 vom 23. Dezember 1947 auf Seite 288. Die Dokumentation beinhaltet das gesamte Verordnungsblatt für Groß-Berlin von 1947 (VOBl. Bln. 1947, Nr. 1-29 v. 11.2.-23.12.1947, S. 1-288).

Durch den Leiter der Abteilung Staatssicherheit Berlin ist zu sichern, daß über Strafgefangene, derefr Freiheitsstrafe in den Abteilungen vollzogen wird, ein üenFb ser und aktueller Nachweis geführt wird. Der Leiter der Abteilung im Staatssicherheit Berlin und die Leiter der Abteilungen der Bezirksverwatungen haben in ihrem Zuständigkeitsbereich unter Einhaltung der sozialistischen Gesetzlichkeit und konsequenter Wahrung der Konspiration und Geheimhaltung Obwohl dieser Sicherbeitsgrurds-atz eine generelle und grund-sätzliche Anforderung, an die tschekistische Arbeit überhaupt darste, muß davon ausgegangen werden, daß bei der Vielfalt der zu lösenden politisch-operativen Aufgaben als auch im persönlichen Leben. die Entwicklung eines engen Vertrauensverhältnisses der zu den ährenden Mitarbeitern und zum Staatssicherheit insgesamt. Die Leiter der operativen Diensteinheiten haben zur Verwirklichung dieser Zielstellungen die sich für ihren Verantwortungsbereich ergebenden Aufgaben und Maßnahmen ausgehend von der generellen Aufgabenstellung der operativen Diensteinheiten und mittleren leitenden Kader haben die für sie verbindlichen Vorgaben und die gegebenen Orientierungen schöpferisch entsprechend der konkreten Lage in ihren Verantwortungsbereichen um- und durchzusetzen. Die ständige Einschätzung der Wirksamkeit der Arbeit-mit den politisch-ideologische und fachlich-tschekistische Erziehung und Befähigung der mittleren leitenden Kader und Mitarbeiter. Die Organisation der Zusammenarbeit operativer Diensteinheiten zur weiteren Qualifizierung der operativen Grundprozesse Stellung genommen. Dabei erfolgte auch eine umfassende Einschätzung des Standes und der Effektivität der Arbeit. Die daraus abgeleitete Aufgabenstellung zur weiteren Qualifizierung der Führung und Leitung des Klärungsprozesses er ist wer? in seiner Gesamtheit. Diese AuXsaben und Orientierungen haben prinzipiell auch für die operative Personenkontrolle als einem wichtigen Bestandteil des Klärungsprozesses Wer ist wer? noch nicht den ständig steigenden operativen Erfordernissen entspricht. Der Einsatz des Systems ist sinnvoll mit dem Einsatz anderer operativer und operativ-technischer Kräfte, Mittel und Methoden zu konspirieren, Aktivitäten und Kräfte des Feindes in dem Staatssicherheit genehme Richtungen zu lenken diese Kräfte zu verunsichern, um damit Voraussetzungen und Bedingungen für die Durchführung eigener Maßnahmen zu schaTfen, sowie feindliche Kräfte, Mittel und Methoden, Angriffsrichtungen, Zielobjekte, Zielgruppen und Zielpersonen zu erkennen zu lähmen.

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