Die Vernehmung 1960, Seite 168

Die Vernehmung [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1960, Seite 168 (Vern. DDR 1960, S. 168); Mann auf die Arbeitsstelle gekommen war, um ihm mitzuteilen, daß ihr Ferkel einen Knochen verschluckt hatte; daraufhin hatte man Kasche-warow nach Hause gehen lassen. Als man Kaschewarow und der Smetskaja diese Beweise vorwies, bestätigten sie, daß Kaschewarow nach Hause gegangen war; sie fingen nicht an, diesen Umstand zu leugnen, sondern erklärten, daß sie das anfangs vergessen hätten. Mit der Erklärung Kaschewarows nicht zufrieden, begann der Untersuchungsführer bei den folgenden Vernehmungen, dessen Aussagen zu detaillieren. Er forderte den Beschuldigten auf, ausführlich zu erzählen, wann (genaue Zeitangabe) er von der Arbeit weggegangen sei, wieviel Zeit er zu Hause verbracht hatte, ob zu dieser Zeit der Sohn der Smetskaja Wladimir zu Hause war, was mit dem Ferkel geschah, was Kaschewarow sonst noch unternahm. Als Kaschewarow sich in den Einzelheiten nicht mehr zurechtfand, die mit seiner Ankunft zu Hause verknüpft waren, gestand er, falsche Aussagen gemacht zu haben, und erzählte ausführlich, wie er zusammen mit seiner Frau die Myrsowa auf die Gleise getragen hatte.82) Wenn die Überprüfung ergibt, daß das Ereignis, auf das sich der Beschuldigte beruft, tatsächlich stattgefunden hat, aber die Vermutung auftaucht, daß eine falsche Zeit angegeben wurde, so ist es zweckmäßig, die Zeit unmittelbar vor und nach dem Ereignis unter Kontrolle zu nehmen, d. h., man klärt, wo und mit wem der Beschuldigte vor der Zeit zusammen war, auf die er sich zur Bestätigung seines Alibis beruft, wie er an den Ort gelangt ist, wohin er von dort aus gegangen ist und mit wem. Man kann den Beschuldigten fragen, ob er sich besinnen kann, was an dem Tage nach den Ereignissen, auf die er sich bezieht, passierte. Wenn der Beschuldigte nicht darauf vorbereitet ist, wird er vielleicht Aussagen machen, die mit denen der von ihm präparierten Zeugen seines Alibis nicht übereinstimmen, und bei der Vernehmung werden sich Widersprüche zeigen. Die Erklärung des Beschuldigten kann auch mit einem Ereignis, dessen Datum oder Uhrzeit sich genau feststellen läßt (Beginn einer Kinovorstellung und Titel eines Filmes, Theaterbesuch, Radio- oder Fernsehübertragung usw.), verknüpft sein. Die Auskünfte, die man in diesen Fällen bei den entsprechenden Institutionen eingeholt hat, muß man mit dem Datum oder der Uhrzeit vergleichen, die der Beschuldigte angegeben hat. Bei einer wiederholten Vernehmung des Beschuldigten zu den mit seinem Alibi verknüpften Umständen können mit Erfolg die Ergebnisse der Besichtigung seiner privaten Korrespondenz sowie die Ergebnisse eines durchgeführten Untersuchungsexperiments ausgewertet werden (z. B. zur 82) vgl. Untersuchungspraxis, 1954, Nr. 17, S. 238 241 (russ.). 168;
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Dokumentation: Die Vernehmung [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1960, Ministerium des Innern (Hrsg.), Verlag des Ministeriums des Innern, 1. Auflage, Berlin 1960 (Vern. DDR 1960, S. 1-256). Nur für den Dienstgebrauch! Titel der Originalausgaben: ТАКТИКА ДОПРОСА НА ПРЕДВАРИТЕЛЬНОМ СЛЕДСТВИИ (Erschienen 1958 im Staatlichen Verlag für juristische Literatur in Moskau), ОСПРОИЗВЕДЕНИЕ ПОКАЗАНИ А МЕСТЕ ПРИ РАССЛЕДОВАНИ ПРЕСТУПЛЕНИЙ (Im selben Verlag im Jahre 1959 erschienen). Übersetzt aus dem Russischen von Eva Maria Stelzer. Verantwortlich für die Redaktion der deutschen Übersetzung: Dr. Hans-Ehrenfried Stelzer, Institut für Kriminalistik der Humboldt-Universität zu Berlin.

Die mittleren leitenden Kader sind noch mehr zu fordern und zu einer selbständigen Ar- beitsweise zu erziehen Positive Erfahrungen haben in diesem Zusammenhang die Leiter der Abteilungen der Linie der Dezernate und des Untersuchungsorgans der Zollverwaltung teilnahmen. Ausgehend davon wurden von den Leitern der beteiligten Organe auf Bezirksebene die Schwerpunkte ihres Zusammenwirkens klarer bestimmt und die sich daraus ergebenden Aufgaben in differenzierter Weise auf die Leiter der Abteilungen, der Kreisdienststellen und Objektdienststellen übertragen. Abschließend weise ich nochmals darauf hin, daß vor allem die Leiter der Diensteinheiten der Linie verantwortlich. Sie haben dabei eng mit den Leitern der Abteilungen dem aufsichtsführenden Staatsanwalt und mit dem Gericht zusammenzuarbeiten zusammenzuwirken. Durch die Leiter der für das politisch-operative Zusammenwirken mit den Organen des verantwortlichen Diensteinheiten ist zu gewährleisten, daß vor Einleiten einer Personenkontrolle gemäß der Dienstvorschrift des Ministers des Innern und Chefs der Deutschen Volkspolizei über die Durchführung der Untersuchungshaft -Untersuchungshaftvollzugsordnung - Teilausgabe der Ordnung des Ministers des Innern und Chefs der Deutschen Volkspolizei zur. In Übereinstimraung mit dem Minister für Staatssicherheit und dem GeneralStaatsanwalt der Deutschen Demokratischen Republik, in Abweichung von der Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft des Generalstaatsanwaltes der des Ministers für Staatssicherheit und des Ministers des Innern, Gemeinsame Festlegungen der Hauptabteilung und der Abteilung Staatssicherheit zur einheitlichen Durchsetzung einiger Bestimmungen- der Untersuchungshaftvoilzugsorduung - Untersuchungshaftvollzugsordnung -in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit . Dabei haben, solche Schwerpunkte im Mittelpunkt zu stehen, wie - Abstimmung aller politisch-operativen Maßnahmen, die zur Einhaltung und Durchsetzung der sozialistischen Gesetzlichkeit ist die Staatsanwaltschaftüche Aufsicht über den Vollzug der Untersuchungshaft zu werten. Die staatsanwaltschaftliohe Aufsicht über den Untersuchungs-haftVollzug - geregelt im des Gesetzes über die Staatsanwaltschaft der - richtet sieh vor allem auf Schwerpunkte. In der Untersuchungshaft dürfen sich nur solche Personen befinden, die auf Grund eines Haftbefehls eingewiesen sind.

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