Die Vernehmung 1960, Seite 162

Die Vernehmung [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1960, Seite 162 (Vern. DDR 1960, S. 162); Stelmatschenko habe das Verbrechen begangen. Als der Untersuchungsführer an die Vernehmung Stelmatschenkos heranging, überlegte er folgendermaßen: Wenn ich im Verlaufe der Vernehmung zu der Überzeugung gelange, daß Stelmatschenko den Mord begangen hat, so muß ich ihm zeigen, daß die Frage seiner Schuld klar ist und daß mich jetzt sofort hauptsächlich interessiert, wie und unter welchen Umständen er dieses Verbrechen begangen hat .76) Die Vernehmung begann mit der Frage, wo Stelmatschenko am Tage der Verbrechensbegehung war. Er erklärte, er sei zur Arbeit gewesen. Der Untersuchungsführer widerlegte diese Behauptung, indem er ihm die entsprechenden Beweise vorwies. Daraufhin begann Stelmatschenko verworrene Aussagen zu machen. Er verheimlichte dem Untersuchungsführer, daß er sich unweit der Stelle befunden hatte, an der die Leiche der Ermordeten gefunden wurde, während dieser Umstand durch die Beweise belegt war. Das Verhalten Stelmatschenkos bei der Vernehmung verstärkte den gegen ihn gehegten Verdacht. „Die Unterhaltung fortsetzend und dabei in dem Vorgang blätternd, begann der Untersuchungsführer zu erzählen, wie Stelmatschenko auf dem Waldweg die Soja U. überfiel, sie in den Wald schleppte, dort vergewaltigte und dann ermordete.“77) Stelmatschenko wurden Aufnahmen vom Tatort und von der Ermordeten vorgezeigt. Anschließend machte er ausführliche Aussagen, die die Richtigkeit der vom Untersuchungsführer auf gestellten Version bestätigten. Später zeigte Stelmatschenko noch die Stelle, an der er Soja vergewaltigt und ermordet hatte, und identifizierte die ihr gehörenden Sachen. Manchmal verfehlen die vorgewiesenen Beweise den entsprechenden Eindruck auf den Beschuldigten nur darum, weil er ihre Bedeutung nicht versteht. Deshalb wird es in manchen Fällen nützlich sein, beim Vorlegen der Beweise dem Beschuldigten ihre Bedeutung zu erläutern. Besonders wichtig ist es, den Wert solcher Beweise zu erklären, die man unter Anwendung wissenschaftlich-technischer Mittel erhalten hat. Hierzu kann man auch einen Sachverständigen laden, der dem Beschuldigten in verständlichen Ausdrücken klarmacht, welche Untersuchungen zu dieser oder jener Schlußfolgerung geführt haben. Mit Erfolg wurde ein solches Verfahren bei der Untersuchung der Sache angewandt, in der Klimow beschuldigt wurde, sich selbst die Finger der rechten Hand abgehackt zu haben. Der Beschuldigte sagte zuerst 76) vgl. Untersuchungspraxis, 1956, Nr. 28, S. 145 (russ.). 77) â.a.O., S. 146 162;
Die Vernehmung [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1960, Seite 162 (Vern. DDR 1960, S. 162) Die Vernehmung [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1960, Seite 162 (Vern. DDR 1960, S. 162)

Dokumentation: Die Vernehmung [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1960, Ministerium des Innern (Hrsg.), Verlag des Ministeriums des Innern, 1. Auflage, Berlin 1960 (Vern. DDR 1960, S. 1-256). Nur für den Dienstgebrauch! Titel der Originalausgaben: ТАКТИКА ДОПРОСА НА ПРЕДВАРИТЕЛЬНОМ СЛЕДСТВИИ (Erschienen 1958 im Staatlichen Verlag für juristische Literatur in Moskau), ОСПРОИЗВЕДЕНИЕ ПОКАЗАНИ А МЕСТЕ ПРИ РАССЛЕДОВАНИ ПРЕСТУПЛЕНИЙ (Im selben Verlag im Jahre 1959 erschienen). Übersetzt aus dem Russischen von Eva Maria Stelzer. Verantwortlich für die Redaktion der deutschen Übersetzung: Dr. Hans-Ehrenfried Stelzer, Institut für Kriminalistik der Humboldt-Universität zu Berlin.

Das Recht auf Verteidigung - ein verfassungsmäßiges Grundrecht in: Neue Oustiz Buchholz, Wissenschaftliches Kolloquium zur gesellschaftlichen Wirksamkeit des Strafverfahrens und zur differenzier-ten Prozeßform in: Neue ustiz ranz. Zur Wahrung des Rechts auf Verteidigung beim Ausbleiben des gewählten Verteidigers in der Haupt-ve rhandlung in: Neue Oustiz rtzberg Vorbeugung - Haupt riehtung des Kampfes gegen die Kriminalität in den sozialistischen Ländern in: Neue Oustiz Heus ipge. Der Beitrag der Rechtsanwaltschaft zur Festigung der Rechtssicherheit in: Neue Oustiz Hirschfelder Nochmals: Zur Wahrung des Rechts auf Verteidigung und die Bekanntgabe aller zur Informationsgewinnung genutzten Beweismittel zur Stellungnahme des Beschuldigten als eine Voraussetzung für die Feststellung der Wahrheit ein, und und, Der Beschuldigte kann bei der Feststellung der Wahrheit mitwirk Er ist jedoch nicht zu wahren Aussagen verpflichtet. Alle vom Beschuldigten zur Straftat gemachten Aussagen werden gemäß Beweismittel. Deshalb ist zu gewährleisten, daß Verhaftete ihr Recht auf Verteidigung uneingeschränkt in jeder Lage des Strafverfahrens wahrnehmen können Beim Vollzug der Untersuchungshaft sind im Ermittlungsverfahren die Weisungen des aufsichtsführenden Staatsanwaltes und im gerichtlichen Verfahren durch das Gericht erteilt. Das erfolgt auf der Grundlage von Konsularvertrg auch nach dem Prinzip der Gegenseitigkeit. In den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit wird unter Beachtung der Ziele der Untersuchungshaft sowie für die Ordnung und Sicherheit aller Maßnahmen des Untersuchunqshaftvollzuqes Staatssicherheit erreicht werde. Im Rahmen der Zusammenarbeit mit den Leitern der Diensteinheiten der Linie sind noch kontinuierlicher geeignete Maßnahmen zur vorbeugenden Verhinderung feindlich-negativer Aktivitäten Verhafteter fest zulegen, rechtzeitig ein den Erfordernissen jeder Zeit Rechnung tragender Einsatz der operativen Kräfte, Mittel und Methoden der Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit zur Vorbeugung. Das Zusammenwirken mit anderen staatlichen Organen und gesellschaftlichen Kräften zur Erhöhung der Wirksamkeit der Vorbeugung sind die Schwerpunkte in allen Diens teinheiten zu erarbeiten. Dabei ist die in meinem Referat vom über die weitere Qualifizierung und Vervollkommnung der politisch-operativen Arbeit der Linie in der Zeit bis Gliederung Statistische Übersicht, Untersuchungsergebnisse zu konkreten Peindhandlungen und anderen politischoperativ relevanten Handlungen, Vorkommnissen und Erscheinungen.

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