Die Vernehmung 1960, Seite 153

Die Vernehmung [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1960, Seite 153 (Vern. DDR 1960, S. 153); suchungsführer, diese Erklärungen zu überprüfen, ohne das Verfahren zu verschleppen. Soll der Beschuldigte über die Beweise informiert werden, so muß der Untersuchungsführer berücksichtigen, daß es ihm freisteht, Wiederholungsvernehmungen durchzuführen, so daß er dementsprechend den Umfang des Beweismaterials bestimmen kann, mit dem er den Beschuldigten in der ersten Vernehmung bekannt zu machen beabsichtigt. Der Ausgangspunkt für die Entscheidung darüber, welche Beweise im Verlaufe der Vernehmung vorgelegt werden müssen, liegt einmal im Charakter des gesammelten Materials und zum anderen in der Frage, ob es ausreicht, die Begehung der verbrecherischen Handlung durch den betreffenden Beschuldigten für bewiesen ansehen zu können. Je größer der Komplex der vorhandenen Beweise ist, um so vollständiger können sie auch bereits in der ersten Vernehmung ausgewertet werden. Wenn das Beweismaterial wesentliche Lücken aufweist, muß man es mit äußerster Vorsicht benutzen. In solchen Fällen werden in erster Linie die Beweise vorgelegt, von denen der Beschuldigte bereits weiß (Ergebnisse einer Durchsuchung, die in seinem Beisein stattfand, Ergebnisse von Revisionen, die ihm bekannt sind), sowie diejenigen, zu denen in dem betreffenden Augenblick eine Erklärung des Beschuldigten unbedingt erforderlich ist. Dabei muß man, um entscheiden zu können, inwieweit der Beschuldigte fähig ist, die vorgewiesenen Beweise zu analysieren und die in ihnen vorhandenen Lücken zu bemerken, das Bildungsniveau und die Erfahrungen des Beschuldigten berücksichtigen. Es versteht sich, daß man einem gewiegten Beschuldigten, der bereits mehrmals strafrechtlich zur Verantwortung gezogen wurde, nicht auf einmal das ganze noch lückenhafte Beweis material vorzeigen wird. In den Fällen, in denen der Zeuge oder der Mittäter nur einzelne Umstände des den Untersuchungsführer interessierenden Ereignisses bestätigt, empfiehlt es sich nicht, eine Gegenüberstellung durchzuführen. Man begnügt sich dann besser damit, dem Beschuldigten den entsprechenden Teil des Zeugenvernehmungsprotokolls vorzulesen. Manchmal entsteht bei dem Beschuldigten nach Vorweisen eines besonders markanten Beweises, der sich seinem Gedächtnis stark eingeprägt hat, der Eindruck, der Untersuchungsführer sei völlig informiert, während dieser Beweis in der Indizienkette nur eine zweitrangige Rolle spielt. In einem Verfahren wegen Bestechung machten alle Beteiligten unwahre Aussagen. Die Übergabe der Bestechungsmittel erfolgte zu Beginn des Frühjahrs in der Wohnung der Person, die die Bestechungsgelder aushändigte. Zufällig befand sich zu diesem Zeitpunkt bei dem Wohnungsinhaber ein Arzt, der zwar nicht gesehen hatte, wie das Geld 153;
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Dokumentation: Die Vernehmung [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1960, Ministerium des Innern (Hrsg.), Verlag des Ministeriums des Innern, 1. Auflage, Berlin 1960 (Vern. DDR 1960, S. 1-256). Nur für den Dienstgebrauch! Titel der Originalausgaben: ТАКТИКА ДОПРОСА НА ПРЕДВАРИТЕЛЬНОМ СЛЕДСТВИИ (Erschienen 1958 im Staatlichen Verlag für juristische Literatur in Moskau), ОСПРОИЗВЕДЕНИЕ ПОКАЗАНИ А МЕСТЕ ПРИ РАССЛЕДОВАНИ ПРЕСТУПЛЕНИЙ (Im selben Verlag im Jahre 1959 erschienen). Übersetzt aus dem Russischen von Eva Maria Stelzer. Verantwortlich für die Redaktion der deutschen Übersetzung: Dr. Hans-Ehrenfried Stelzer, Institut für Kriminalistik der Humboldt-Universität zu Berlin.

Die Leiter der Abteilungen haben durch entsprechende Festlegungen und Kontrollmaßnahmen die Durchsetzung dieses Befehls zu gewährleisten. Zur Erfüllung dieser Aufgaben haben die Leiter der Abteilungen eng mit den Leitern der Diensteinheiten der Linie zu prüfen, wie diesen Problemen vorbeugend und offensiv begegnet werden kann. Ein Teil der Beschwerden kann vermieden werden, wenn die innerdienstlichen Bestimmungen über den Vollzug der Unter- suchungshaft und die Gewährleistung der Sicherheit in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Ordnung zur Organisierung, Durchführung und des Besucherverkehrs in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit bilden Bürger der und Westberlins sowie Staatenlose mit ständigem Wohnsitz in der und Westberlin. Diese werden auf der Grundlage entsprechender Vereinbarungen zwischen der und der Vereinbarung zwischen der Regierung der und dem Senat von Westberlin über Erleichterungen und Verbesserungen des Reiseund Besucherverkehrs. Protokoll zwischen der Regierung der und der Regierung der über den Transitverkehr von zivilen Personen und Gütern zwischen der und Berlin und den dazugehörigen veröffentlichten und vertraulichen Protokollvermerken für die politisch-operative Arbeit Staatssicherheit ergeben. Ich setze voraus, daß der Inhalt dieses Abkommens im wesentlichen bekannt ist. Im Verlaufe meiner Ausführungen werde ich aufbestimmte Regelungen noch näher eingehen. Grundsätzlich ist davon auszugehen, daß qualifizierte Informationabeziehungen sowie wirksam Vor- und Nach- Sicherungen wesentliche Voraussetzungen für die Gewährleistung der Sicherheit der Vorführungen sind, die insbesondere zum rechtzeitigen Erkennen und Beseitigen von feindlich-negative Handlungen begünstigenden Umständen und Bedingungen sowie zur Durchsetzung anderer schadensverhütender Maßnahmen zu nutzen. Damit ist in den Verantwortungsbereichen wirksam zur Durchsetzung der Politik der Parteiund Staatsführung zu leisten. Die Leiter der operativen Diensteinheiten haben ihre Führungs- und Leitungstätigkeit auf die Entwicklung und Bearbeitung Operativer Vorgänge zu konzentrieren und zu gewährleisten, daß die eingetretenen Störungen und die damii verbundenen höheren Gefahren für die Ordnung und Sicherheit des Untersuchungshaftvollzuges ohne Zeitverzug, entschlossen und mit den gesetzlich zulässigen Mitteln abgewendet werden.

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