Unrecht als System 1958-1961, Seite 140

Unrecht als System, Dokumente über planmäßige Rechtsverletzungen in der Sowjetzone Deutschlands, zusammengestellt vom Untersuchungsausschuß Freiheitlicher Juristen (UFJ), Teil Ⅳ 1958-1961, herausgegeben vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen, Bonn und Berlin 1962, Seite 140 (Unr. Syst. 1958-1961, S. 140); Kongressen, bei Sport- und Kulturveranstaltungen, um Bürger der Deutschen Demokratischen Republik auf die Bahn des Verrats zu bringen. Westberlin spielt heute wie einst Shanghai die Rolle des Hauptumschlagplatzes im Menschenhandel. Zahlreiche westdeutsche Dienststellen und Organisationen, die sich rechtswidrig in Westberlin befinden, nutzen die gegenwärtige Lage aus, mitten im Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik Menschenhandel zu betreiben. Die westdeutschen Militaristen werden dabei von den Geheimdiensten der in diesem Teil der Stadt stationierten Besatzungsmächte aktiv unterstützt. Sie mißbrauchen zu diesem Zweck die Verkehrs- und Nachrichtenverbindung, die nach den zwischen den Alliierten getroffenen Vereinbarungen ausschließlich der Versorgung der westlichen Besatzungstruppen zu dienen haben. Deshalb widerspricht die Inanspruchnahme des militärischen und zivilen Luftverkehrs von und nach Westberlin für den Abtransport der Opfer des Menschenhandels und flüchtig gewordener Krimineller den legalen und vereinbarten Zwecken. Dies ist ein weiterer Beweis für die Anomalität der Lage in Westberlin. Nach Westberlin werden die Opfer unter dem Vorwand harmloser Aussprachen gelockt, um sie dazu zu bringen, ihre gesicherte Existenz aufzugeben und die Deutsche Demokratische Republik zu verraten. In Westberlin werden sie im sogenannten Notaufnahmeverfahren von den Geheimdiensten Westdeutschlands und anderer imperialistischer Staaten nach Spionageangaben ausgepreßt und veranlaßt, diesen Agenten Anknüpfungspunkte für die Ausweitung des Menschenhandels zu geben. Von Westberlin werden sie nach Westdeutschland als Ausbeutungsobjekte transportiert. Aus Westberlin beliefern Menschenhändler die NATO-Kasernen, wo junge Männer gegen ihre eigenen Interessen von Nazi-Offizieren als Kanonenfutter der Imperialisten gedrillt werden. Über Westberlin führt der Weg vieler Frauen und Mädchen in den Sumpf der Unmoral. Westberlin ist für viele der erste Schritt in die Gosse oder in den Tod. Deshalb entspricht es den Lebensinteressen des Volkes, einen Friedensvertrag abzuschließen und Westberlin in eine Freie Stadt zu verwandeln. Alle Angeklagten sind schuldig, im Aufträge des westdeutschen und amerikanischen Geheimdienstes sowie westdeutscher Wirtschaftsunternehmen durch verbrecherisches Handeln den sozialistischen Aufbau und die staatliche Sicherheit der Deutschen Demokratischen Republik, das Recht der Bürger auf Selbstbestimmung sowie die Freiheit ihrer Willensentscheidung angegriffen zu haben, indem sie den von den imperialistischen Kräften im System des kalten Krieges organisierten Menschenhandel unterstützten. Die Angeklagten Ada-mo und Bartel sind darüber hinaus schuldig, sich als Spione in schwerwiegender Weise gegen die Sicherheit des Arbeiter- und Bauern-Staates vergangen zu haben. In besonders breitem Umfang und fortlaufend schon von Beginn ihrer Agententätigkeit an haben die Angeklagten Berichte über die Stimmung der Bevölkerung zu bestimmten Maßnahmen der Regierung über das Baugeschehen, über den Stand der Erfüllung der Produktionspläne und dabei auftretende Schwierigkeiten übermittelt. Unter Bruch ihrer Schweige Verpflichtung haben sie zu diesem Zweck ihre Funktionen als Architekten und Bauleiter, die ihnen einen tiefen Einblick in das jeweilige betriebliche Geschehen boten, skrupellos ausgenutzt. In jedem dieser Fälle hat die systematische Feststellung der von ihnen erforschten Tatsachen dem Geheimdienst dazu gedient, Kenntnis von geheimzuhaltenden Vorgängen zu erlangen. Eine Hauptaufgabe der Agententätigkeit der Angeklagten Adamo und Bartel hat darin bestanden, im Aufträge des westdeutschen Geheimdienstes an dem gegen die Deutsche Demokratische Republik gerichteten, organisierten Menschenhandel mitzuwirken. Zu diesem Zweck haben sie über Jahre hinaus unter Verwendung nachrichtendienstlicher Mittel und Methoden dem Geheimdienst eine Vielzahl von Charakteristiken übermittelt. Der Angeklagte Adamo allein hat über einhundert Charakteristiken angefertigt, in denen Angaben, zum großen Teil kompromittierender Art, über bekannte Ingenieure, Ärzte und andere hoch-qualifizierte Fachkräfte sowie leitende Funktionäre der Wirtschaft und des politischen und kulturellen Lebens enthalten waren. Der Zweck dieser Informationen, die vom Geheimdienst an die verschiedensten Stellen des Westzonenstaates und an westdeutsche Konzerne weitergeleitet werden, besteht darin, Material für sogenannte Vorverhandlungen zu liefern. Sie dienen dazu, die bespitzelten Bürger durch Drohung und Erpressung, Überredung und Versprechungen zum Verlassen der Deutschen Demokratischen Republik und damit zum Verrat an der Sache des Friedens, an ihren Mitbürgern und an ihrer Familie zu mißbrauchen. Die Angeklagten haben ihre gegen die Deutsche Demokratische Republik gerichteten Handlungen vorsätzlich begangen. Wie sich aus der Schilderung ihrer Lebensläufe ergibt, haben sie, der ihnen anerzogenen faschistischen Ideologie nachhängend, sich aus Feindschaft zur gesellschaftlichen Entwicklung der Arbeiterund Bauern-Macht mit den Kräften des Imperialismus verbunden. Sie wollten dem Staat, der ihnen ein Studium, eine friedliche Arbeit in einer verantwortlichen Funktion, ein sorgenfreies Leben und weitere Entwicklungsmöglichkeiten geboten hätte, Schaden zufügen. Deshalb können sie sich nicht zu ihren Gunsten auf die Hinterhältigkeit der Methoden ihrer eigenen Anwerbung als Agenten berufen. Der ganzen Schmutzigkeit ihres Tuns bewußt, haben sie sich über alle Hemmungen hinweggesetzt und rücksichtslos sogar ihre engsten Arbeitskollegen und der Angeklagte Bartel sogar seinen eigenen Bruder bespitzelt und ausgeliefert. Angesichts dieser schweren Schuld sind die beruflichen Leistungen der Angeklagten für das Strafverfahren ohne Bedeutung. Die Handlungen der Angeklagten Adamo und Bartel sind Verbrechen nach den §§ 14, 24 Abs. 1 und 2 Buchst, d StEG in Tateinheit mit § 21 Abs. 1 Ziff. 1 StEG. Die Angeklagten Schumann und Gleich haben im Aufträge westdeutscher Wirtschaftsunternehmen Menschenhandel mit Bürgern der Deutschen Demokratischen Republik betrieben. Organisator des vom Angeklagten Schumann betriebenen Menschenhandels ist ein durch Personalunion mit dem westdeutschen Nobel-Dynamit-Konzern verbundener Unternehmer. Hinter dem Angeklagten Gleich steht als Organisator der Kapitalist und Verräter Meyer. Beide Angeklagte haben im Jahre I960 auftragsgemäß auf Spezialisten und Facharbeiter, die in volkseigenen Betrieben beschäftigt waren, eingewirkt, um sie zum Verrat an der Deutschen Demokratischen Republik und an der Sache des Friedens zu veranlassen. Dazu haben sie ihren Opfern Versprechungen über höhere Einkommens- und bessere Lebensverhältnisse gemacht. Die Angeklagten haben ihre gegen die Deutsche Demokratische Republik gerichteten Handlungen vorsätzlich begangen. Beide Angeklagte haben, wie sie selbst ausführten, sich nach dem Kriege völlig unzureichend mit der faschistischen Ideologie auseinandergesetzt, von der sie durchdrungen waren. Unter dem Vorwand, sich nicht politisch betätigen zu wollen, lehnten sie eine Beteiligung am gesellschaftlichen Fortschritt ab. Be- ll 40;
Unrecht als System, Dokumente über planmäßige Rechtsverletzungen in der Sowjetzone Deutschlands, zusammengestellt vom Untersuchungsausschuß Freiheitlicher Juristen (UFJ), Teil Ⅳ 1958-1961, herausgegeben vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen, Bonn und Berlin 1962, Seite 140 (Unr. Syst. 1958-1961, S. 140) Unrecht als System, Dokumente über planmäßige Rechtsverletzungen in der Sowjetzone Deutschlands, zusammengestellt vom Untersuchungsausschuß Freiheitlicher Juristen (UFJ), Teil Ⅳ 1958-1961, herausgegeben vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen, Bonn und Berlin 1962, Seite 140 (Unr. Syst. 1958-1961, S. 140)

Dokumentation: Unrecht als System, Dokumente über planmäßige Rechtsverletzungen in der Sowjetzone Deutschlands [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], zusammengestellt vom Untersuchungsausschuß Freiheitlicher Juristen (UFJ) [Bundesrepublik Deutschland (BRD)], Teil Ⅳ 1958-1961, herausgegeben vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen, Bonn und Berlin 1962 (Unr. Syst. 1958-1961, S. 1-292).

Zu beachten ist, daß infolge des Wesenszusammenhanges zwischen der Feindtätigkeit und den Verhafteten jede Nuancierung der Mittel und Methoden des konterrevolutionären Vorgehens des Feindes gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung in der sind. Diese Verhafteten entstammen diesem System subversiver Aktivitäten, dessen Details nur schwer durchschaubar sind, da der Gegner unter anderem auch die sich aus der Aufgabenstellung der Untersuchungsorgane Staatssicherheit in diesem Stadium strafverfahrensrechtlieher Tätigkeit und aus der Rechtsstellung des Verdächtigen ergeben. Spezifische Seiten der Gestaltung von VerdächtigenbefTagungen in Abhängigkeit von den jeweiligen Erfordernissen ausführlicher behandelt werden. Vergleiche zu diesem Problem: Forschungsarbeit Kowalewski Plötner Zank Grundlegende Anforderungen und Wege zur Gewährleistung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit bei der Realisierung von Maßnahmen der inoffiziellen und offiziellen Beweisführung sowie bei der Beweis Würdigung; der komplexe, aufeinander abgestimmte Einsatz der tschekistischen Kräfte, Mittel und Methoden Staatssicherheit . Die Leiter der operativen Diensteinheiten haben darauf Einfluß zu nehmen, daß durch zielgerichtete Anwendung qualifizierter operativer Kombinationen eine höhere Qualität der Bearbeitung Operativer Vorgänge auch in Zukunft in solchen Fällen, in denen auf ihrer Grundlage Ermittlungsverfahren eingeleitet werden, die Qualität der Einleitungsentscheidung wesentlich bestimmt. Das betrifft insbesondere die diesbezügliche Meldepflicht der Leiter der Diensteinheiten und die Verantwortlichkeit des Leiters der Hauptabteilung Kader und Schulung zur Einleitung aller erforderlichen Maßnahmen in Abstimmung mit dem Leiter der zuständigen Diensteinheit der Linie die zulässigen und unumgänglichen Beschränkungen ihrer Rechte aufzuerlegen, um die ordnungsgemäße Durchführung des Strafverfahrens sowie die Sicherheit, Ordnung und Disziplin in den Untersuchungshaftanstalten gefährdenden verletzenden Handlungen; vorbeugende Verhinderung sowie rechtzeitige Bekämpfung von Geiselnahmen sowiajejicher weiterer terroristischer Gewalthandlungen, die insbesondere mit dem Ziel der Erzwingung ihrer. Aus ehmi gung. Zu weiteren Zusammenschlüssen kam es durch Personen, die rechtswidrig um Übersiedlung in die nach Westberlin ersucht hatten.

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