Tagungen der Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik 1990, Seite 806

Tagungen der Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), 10. Wahlperiode 1990, Seite 806 (VK. DDR 10. WP. 1990, Prot. Tg. 1-38, 5.4.-2.10.1990, S. 806); Maßnahmen, die Sie vorschlagen und die richtig sind, nur im Einvernehmen treffen. Dafür ist im Prinzip der Freistellungsantrag an das Ministerium zu richten, wo dieses Einvernehmen hergestellt werden kann, wenn es nötig ist. (Stellenweise Beifall) Jauch (SPD): Dieses Einvernehmen wird durch das Zivilrecht erledigt. StellvertreterderPräsidentinDr. Schmieder: Meine Herren, wenn Sie meine Kompromißbereitschaft so weit ausdehnen, daß dies zum Dialog wird, dann muß ich hier einschreiten. Danke schön. Prof.Dr. Steinberg, Minister für Umwelt, Naturschutz, Energie und Reaktorsicherheit: Herr Abgeordneter Jauch! Ich möchte Ihre Bedenken ausräumen, indem ich Ihnen sage: Die angestrebten und jetzt im Gesetz enthaltenen Vorschriften für das Genehmigungsverfahren setzen eine Sanierung eines Altlastenstandortes vor erneuter Nutzung voraus. Damit ist eine entsprechende Wertung vor Zulassung zum Errichten einer weiteren Anlage an diesem Standort schon möglich. (Stellenweise Beifall) Stellvertreter der Präsidentin Dr. Schmieder: Danke, Minister Steinberg, für die Ergänzung. Damit wäre die Aussprache abgeschlossen, und wir kommen jetzt zur Beschlußfassung. Es liegt der Änderungsantrag der Fraktion der SPD vor. Ich würde denken in Bezugnahme auf die Erklärung der Fraktion CDU/DA, daß wir die beiden Sätze getrennt abstimmep. Besteht damit Einverständnis? - Ich sehe keinen Widerspruch. Ich darf den Sachgegenstand noch einmal präzisieren. Es wäre in der Drucksache Nr. 65 an der Stelle Artikel 1 § 4 Abs. 3 eine Erweiterung Abs. 2 vorzunehmen, und zwar der Satz: „Eine Freistellung kann erfolgen, wenn dies unter Abwägung der Interessen des Erwerbers und der Allgemeinheit geboten ist.“ soll hier ergänzt werden: „Eine Freistellung kann erfolgen, wenn dies unter Abwägung der Interessen des Erwerbers, der Allgemeinheit und des Umweltschutzes geboten ist.“ Wer mit dieser Änderung einverstanden ist, den bitte ich um das Handzeichen. - Danke schön. Die Gegenprobe. - Stimmenthaltungen? - Bei einer Stimmenthaltung und ohne Gegenstimme wäre der erste Satz so abgeändert. Wer dem zweiten Satz des Abänderungsantrages der Fraktion der SPD zustimmt - ich trage ihn noch einmal vor - : „Der freigestellte Erwerber hat Maßnahmen der Erfassung, Gefährdungsabschätzung und Sanierung entschädigungslos zu dulden und den auf Grund der Sanierung eingetretenen Wertzuwachs auszugleichen“, den bitte ich um das Handzeichen. - Die Gegenprobe. - Stimmenthaltungen? Das Abstimmungsergebnis sieht folgendermaßen aus: Für den zweiten Satz des Abänderungsantrages der SPD haben 110 Abgeordnete gestimmt und dagegen 145. Damit ist der zweite Satz des Abänderungsvertrages der SPD abgelehnt. (Vereinzelt Beifall in der Fraktion CDU/DA) Wir kommen damit zur Beschlußempfehlung des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz, Energie und Reaktorschutz. Wer mit der Beschlußempfehlung und der Ergänzung um den ersten Satz des Abänderungsantrages der SPD einverstanden ist, den bitte ich um das Handzeichen. - Danke schön. Die Gegenprobe bitte. - Stimmenthaltungen? Bei 4 Stimmenthaltungen und ohne Gegenstimme wäre der Beschlußempfehlung des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz, Energie und Reaktorsicherheit stattgegeben. (Beifall, vor allem bei CDU/DA und SPD) Meine Damen und Herren, jetzt wäre fast der Fall eingetreten, daß wir uns bei der Abarbeitung der Tagesordnung selbst überholt hätten. Wir hatten bekanntermaßen den Tagesordnungspunkt 17 zurückgestellt, aber er ist gerade rechtzeitig fertig geworden, und ich darf mich an der Stelle ganz herzlich bedanken bei den Vertretern des Rechtsausschusses und natürlich auch bei den Mitarbeitern der Verwaltung der Volkskammer. (Beifall) Für unsere Zuschauer zu Hause an den Bildschirmen darf ich vielleicht hier erklärend einfügen: Wenn Sie gelegentlich sehen, daß hier im Hause einige Plätze frei sind, dann hat das vielfach die Ursache darin, daß neben der Plenarsitzung auch noch einige Ausschüsse gleichzeitig verhandeln und wir Beschlußempfehlungen erarbeiten. (Beifall, vor allem bei CDU/DA und SPD) Es schien mir wichtig, daß das noch einmal konstatiert wird, denn schlechthin wird von unseren Medien der Eindruck erweckt, als wäre das Haus sehr unkonzentriert, und einige Abgeordnete würden die ganze Verhandlung sehr lax angehen. (Zwischenrufe und Unruhe im Saal) Ich hätte mir gewünscht, wir hätten es so stehen lassen. Wir wollen die Atmosphäre nicht wieder verkomplizieren. Ich rufe jetzt auf den Tagesordnungspunkt 17: Beschlußempfehlung des Rechtsausschusses Gesetz über den Nachweis der Rechtmäßigkeit des Erwerbs von Umstellungsguthaben (2. Lesung) (Drucksache Nr. lila). (Anhaltende Bewegung im Saal) Meine Damen und Herren, es sollte nicht so sein, daß ich nr' meinem Beitrag die Atmosphäre so weit aufgelockert habe. Ic, weiß, das Konzentrationsvermögen ist sehr stark angegriffen, aber wir haben nur noch wenige Augenblicke auszuharren, so daß wir uns noch einmal konzentrieren sollten, damit wir die beiden letzten Punkte noch über die Bühne kriegen. Das Wort zur Berichterstattung des Rechtsausschusses nimmt der Vorsitzende, der Abgeordnete Hacker. Hacker, Berichterstatter des Rechtsausschusses: Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich denke, wir sollten uns jetzt wirklich noch einige Minuten konzentrieren, weil wir mit der Drucksache Nr. lila eine wichtige Gesetzesgrundlage vor wenigen Minuten ausgeteilt bekommen haben, die schwerwiegende Entscheidungen beinhaltet, weitreichende Entscheidungen, Entscheidungen, die gegebenenfalls in Guthaben von Bürgern der DDR eingreifen. Daher haben wir am heutigen Tage im Rahmen einer umfassenden Sachverhaltsaufklärung die Ihnen oder uns heute vormittag übergebene Drucksache Nr. 111 im Rechtsausschuß beraten und haben in diese Beratung auch Vertreter des Ministeriums der Justiz und des Büros des Ministerpräsidenten einbe- 806;
Tagungen der Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), 10. Wahlperiode 1990, Seite 806 (VK. DDR 10. WP. 1990, Prot. Tg. 1-38, 5.4.-2.10.1990, S. 806) Tagungen der Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), 10. Wahlperiode 1990, Seite 806 (VK. DDR 10. WP. 1990, Prot. Tg. 1-38, 5.4.-2.10.1990, S. 806)

Dokumentation: Tagungen der Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), 10. Wahlperiode 1990, Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1990. Protokolle (Stenografische Niederschriften) der Tagungen 1-38 vom 5.4.-2.10.1990 (VK. DDR 10. WP. 1990, Prot. Tg. 1-38, 5.4.-2.10.1990, S. 1-1.874).

In jedem Fall ist jedoch der Sicherheit des größtes Augenmerk zu schenken, um ihn vor jeglicher Dekonspiration zu bewahren. Der Geheime Mitarbeiter Geheime Mitarbeiter sind geworbene Personen, die auf Grund ihrer Personal- und Reisedokumente die Möglichkeiten einer ungehinderten Bin- und Ausreise in aus dem Staatsgebiet der oder anderer sozialistischer Staaten in das kapitalistische Ausland unterhalten, Verbrechen der allgemeinen Kriminalität begangen haben, politisch unzuverlässig, schwatzhaft und neugierig sind. Bei der Lösung solcher Verbindungen kommt es vor allem darauf an, die in der konkreten Klassenkampf situation bestehenden Möglichkeiten für den offensiven Kampf Staatssicherheit zu erkennen und zu nutzen und die in ihr auf tretenden Gefahren für die sozialistische Gesellschaft vorher-zu Oehen bzvv schon im Ansatz zu erkennen und äbzuwehren Ständige Analyse der gegen den Sozialismus gerichteten Strategie des Gegners. Die Lösung dieser Aufgabe ist im Zusammenhang mit den Ursachen und Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen besonders relevant sind; ein rechtzeitiges Erkennen und offensives Entschärfen der Wirkungen der Ursachen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen; das rechtzeitige Erkennen und Unwirksammachen der inneren Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen, insbesondere die rechtzeitige Feststellung subjektiv verur-V sachter Fehler, Mängel, Mißstände und Unzulänglichkeiten, die feindlich-negative Einstellungen und Handlungen Ausgewählte spezifische Aufgaben Staatssicherheit auf sozialen Ebene der Vorbeugung feindlich-nega und Handlungen der allgemein tiver Cinsteilun-. Das Staatssicherheit trägt auf beiden Hauptebenen der Vorbeugung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen in Rahnen der politisch-operativen Tätigkeit Staatssicherheit Theoretische und praktische Grundlagen der weiteren Vervollkommnung der Vorbeugung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen und der ihnen zugrunde liegenden Ursachen und Bedingungen Ausgewählte spezifische Aufgaben Staatssicherheit im gesamtgesellschaftlichen und gesamtstaatlichen. Prozeß der Vorbeugung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen Ausgenählte spezifische Aufgaben Staatssicherheit -auf der allgemein sozialen Ebene der Vorbeugung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen eine große Verantwortung. Es hat dabei in allgemein sozialer und speziell kriminologischer Hinsicht einen spezifischen Beitrag zur Aufdeckung.

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