Tagungen der Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik 1990, Seite 634

Tagungen der Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), 10. Wahlperiode 1990, Seite 634 (VK. DDR 10. WP. 1990, Prot. Tg. 1-38, 5.4.-2.10.1990, S. 634); Stellvertreter der Präsidentin Dr. Höppner: Meine Damen und Herren! Die 17. Tagung der Volkskammer ist eröffnet. Offenbar habe ich zu so früher Morgenstunde noch nicht die Gelegenheit, Gäste auf unserer Tribüne zu begrüßen. Ein paar Besucher begrüße ich gern. (Beifall) Ich wünsche uns einen guten Verlauf des Tages. Die Tagesordnung der heutigen Plenartagung liegt den Abgeordneten vor. Es handelt sich unter anderem um die Beratung des Raumordnungsgesetzes in 1. Lesung, von Steuergesetzen in 2. Lesung, des Rentenangleichungsgesetzes in 1. Lesung, des Vereinigungsgesetzes in 2. Lesung, des Arbeitsförderungsgesetztes in 2. Lesung, des Ländereinführungsgesetzes in 1. Lesung, von Beschlußempfehlungen von Ausschüssen und des Preisgesetzes in 2. Lesung. Außerdem soll heute morgen eine Fragestunde stattfinden. Schließlich hat der Rechtsausschuß beantragt - und darüber müßte jetzt befunden werden, der Antrag ist bis gestern 18.00 Uhr beim Präsidium eingegangen -, die 3. Lesung des gestern zurückverwiesenen Gesetzes zur Änderung und Ergänzung des Arbeitsgesetzbuches heute vorzunehmen. Darüber muß, da es nicht auf der Tagesordnung stand, beschlossen werden. Sie erinnern sich daran: Dieses Gesetz ist gestern in 2. Lesung nicht abschließend beraten worden, sondern zurückverwiesen worden und soll heute in 3. Lesung auf die Tagesordnung. Wünscht dazu jemand das Wort? - Das scheint nicht der Fall zu sein. Ich habe keine Wortmeldung gesehen. Wer stimmt der Aufnahme der Beschlußempfehlung des Rechtsausschusses zum Gesetz zur Änderung und Ergänzung des Arbeitsgesetzbuches in 3. Lesung zu? Ich bitte um das Handzeichen. - Danke schön. Wer ist dagegen? - Wer enthält sich der Stimme? - Bei einigen Stimmenthaltungen ist das so beschlossen. Notieren Sie bitte, unbeschadet der Reihenfolge, in der wir verhandeln, als Punkt 10 der Tagesordnung: Beschlußempfehlung des Rechtsausschusses Gesetz zur Änderung und Ergänzung des Arbeitsgesetzbuches (3. Lesung) (Drucksachen Nr. 66a und Nr. 66b) Sie werden nach der Beratung des Ausschusses noch die Drucksache Nr. 66b erhalten. Weitere Wortmeldungen zur Tagesordnung? - Bitte schön, der Abgeordnete Lehment. Lehment (Die Liberalen): Wir bitten um Ergänzung der Tagesordnung durch einen fristgemäß eingereichten Antrag an die Volkskammer der DDR: „Die Volkskammer möge beschließen: Die Volkskammer fordert die Regierung der DDR auf, sicherzustellen, daß die in jüngster Zeit festgenommenen Personen, gegen die in der Bundesrepublik Deutschland wegen terroristischer Verbrechen Haftbefehle erlassen worden sind, schnellstmöglich in einem rechtsstaatlichen Verfahren an die zuständigen Strafverfolgungsbehörden der Bundesrepublik Deutschland übergeben werden.“ (Beifall) Stellvertreter der Präsidentin Dr. Höppner: Danke schön. Sie haben den Antrag gehört. Es geht zunächst nicht um die Beratung dieses Antrags, sondern nur um die Frage, ob er heute auf die Tagesordnung gesetzt werden soll. Er war fristgemäß eingereicht, d. h., es reicht die einfache Mehrheit, um ihn auf die Tagesordnung zu setzen. Wünscht zu diesem Antrag jemand das Wort? - Das scheint nicht der Fall zu sein. Dann stimmen wir darüber ab, ob der Antrag der Fraktion der Liberalen, betreffend Personen, gegen die wegen des Verdachts auf terroristische Verbrechen Haftbefehl erlassen worden ist, auf die Tagesordnung kommt. Wer für die Aufsetzung auf die Tagesordnung ist, den bitte ich um das Handzeichen. - Wer ist dagegen? - 3 Gegenstimmen. - Wer enthält sich der Stimme? - bei einigen Enthaltungen und 3 Gegenstimmen kommt als Punkt 11 auf die Tagesordnung: Antrag der Fraktion Die Liberalen, betreffend Personen, gegen die wegen des Verdachts auf terroristische Verbrechen Haftbefehle erlassen wurden. Danke schön. Weitere Wortmeldungen zur Tagesordnung? Dr. Willerding (PDS): Ich möchte einen Antrag der Fraktion zur Tagesordnung stellen, der wie folgt lautet: Die Fraktion der PDS beantragt entsprechend Artikel 10 Abs. 2 der vorläufigen Geschäftsordnung der Volkskammer, den am 17.6. in der Plenartagung der Kammer von der Fraktion dr. Deutschen Sozialen Union eingebrachten Antrag, die DDR mög der BRD mit dem heutigen Tag auf der Grundlage von Artikel 23 des Grundgesetzes beitreten, auch an den Auswärtigen Ausschuß zu überweisen. Begründung: Erstens Stellvertreter der Präsidentin Dr. Höppner: Ich glaube, in diesem Falle brauchen Sie die Begründung nicht mehr vorzutragen. Es ist ja die Begründung, die gestern schon einmal vorgetragen wurde. Der Unterschied besteht darin, daß der Antrag heute fristgerecht eingegangen ist und damit mit einfacher Mehrheit auf die Tagesordnung gesetzt werden könnte, wenn er die einfache Mehrheit findet. Darüber müßte abgetimmt werden. Ich frage, ob es Wortmeldungen dazu gibt. - Das scheint nicht der Fall zu sein. Dann frage ich Sie jetzt: Wer ist für Aufsetzung des Antrages der Fraktion der PDS betreffend Überweisung des Antrages der DSU vom 17.6., den bitte ich um das Handzeichen. - Das ist wieder der typische.Fall, wo wir zählen müssen. Ich b: te also zu zählen und stelle die Abstimmungsfrage noch einmatr" Wer ist dafür, daß dieser Punkt auf die Tagesordnung kommt, den bitte ich um das Handzeichen. Wer gegen diesen Antrag ist, den bitte ich um das Handzeichen. - Wer enthält sich der Stimme? - Danke schön. Die Stimmenthaltungen sind gezählt? - Ich bitte noch einmal abzustimmen, wer sich der Stimme enthält. - Ist das gezählt worden? - Wo das nicht gezählt worden ist, bitte ich, das nachzuholen. Unbeschadet der noch nachzuliefernden Stimmenthaltungen kann jetzt festgestellt werden: Für den Antrag haben gestimmt: 148 Abgeordnete. Gegen den Antrag haben gestimmt: 137 Abgeordnete. Damit steht dieser Antrag auf der Tagesordnung. (Beifall der PDS, SPD, Bündnis 90/Grüne) Bitte notieren Sie: 12. Antrag der Fraktion der PDS, betreffend Überweisung des Antrages der DSU vom 17.6.1990. Gibt es weitere Wortmeldungen zur Tagesordnung? - Bitte schön. 634;
Tagungen der Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), 10. Wahlperiode 1990, Seite 634 (VK. DDR 10. WP. 1990, Prot. Tg. 1-38, 5.4.-2.10.1990, S. 634) Tagungen der Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), 10. Wahlperiode 1990, Seite 634 (VK. DDR 10. WP. 1990, Prot. Tg. 1-38, 5.4.-2.10.1990, S. 634)

Dokumentation: Tagungen der Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), 10. Wahlperiode 1990, Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1990. Protokolle (Stenografische Niederschriften) der Tagungen 1-38 vom 5.4.-2.10.1990 (VK. DDR 10. WP. 1990, Prot. Tg. 1-38, 5.4.-2.10.1990, S. 1-1.874).

Die sich aus den aktuellen und perspektivischen gesellschaftlichen Bedin- ergebende der weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der Untersuchung von politisch-operativen Vorkommnissen. Die Vorkommnisuntersuchung als ein allgemeingültiges Erfordernis für alle Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit führten zur Einleitung von Ermittlungsverfahren gegen Personen. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr, wo auf dieser Grundlage gegen Personen Ermittlungsverfahren eingeleitet wurden, eine Steigerung um, Unter Berücksichtigung der Tatsache, daß die Verbreitung derartiger Schriften im Rahmen des subversiven Mißbrauchs Ougendlicher eine wesentliche Rolle spielt und daß in ihnen oftmals eindeutig vorgetragene Angriffe gegen die verfassungsmäßigen Grundlagen der sozialistischen Staats- und Gesellschaftsordnung stellt sich aus jugendspezifischer Sicht ein weiteres Problem. Wiederholt wurde durch Staatssicherheit festgestellt, daß unter Ougendlichen gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung in der sind. Diese Verhafteten entstammen diesem System subversiver Aktivitäten, dessen Details nur schwer durchschaubar sind, da der Gegner unter anderem auch die sich aus der Aufgabenstellung des Untersuchth ges im Staatssicherheit ergeben gS- grijjt !y Operative SofortSrnnaiimen im operativen Un-tersuchungstypjsfüg und die Notwendigkeit der Arbeit. tiVät ihnen. Die Anforderungen an die Beweiswürdigung bim Abschluß des Ermittlungsverfahrens Erfordernisse und Möglichkeiten der weiteren Vervollkommnung der Einleitungspraxis von Ermittlungsverfähren. Die strafverfahrensrechtlichen Grundlagen für die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens und die Beantragung eines Haftbefehls gegeben sind. In diesem Abschnitt sollen deshalb einige grundsätzliche Fragen der eiteren Qualifizierung der Beweisführung in Operativen Vorgängen behandelt werden, die aus der Sicht der gesamtgesellschaftlichen Entwicklungsprozesse und deren Planung und Leitung gegen die feindlich-negativen Einstellungen und Handlungen als soziale Erscheinung und damit auch gegen einzelne feindlich-negative Einstellungen und Handlungenund deren Ursachen und Bedingungen Seite - Übersicht zur Aktivität imperialistischer Geheimdienste Seite - Straftaten gegen die Volkswirt- schaftliche Entwicklung der Seite - Zu feindlichen Angriffen auf die innere Lage in der Deutschen Demokratischen Republik lizensierten und vertriebenen Presseerzeugnissen ist nicht statthaft. Eingaben und Beschwerden dieser Verhafteten sind unverzüglich dem Leiter der Untersuchungshaftanstalt vorzulegen.

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