Tagungen der Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik 1990, Seite 1793

Tagungen der Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), 10. Wahlperiode 1990, Seite 1793 (VK. DDR 10. WP. 1990, Prot. Tg. 1-38, 5.4.-2.10.1990, S. 1793);  eichen. Insbesondere die hohen Herstellungskosten bei einer leihe von Produzenten wirken sich hemmend auf den Vertrags-ibschluß mit dem Handel aus. So liegen z. B. die Abgabepreise ier Hersteller für „Thüringer Spezialitäten“ und den „Nordhäu-äer Doppelkorn“ über den Ladenpreisen vergleichbarer Erzeugnisse westlicher Betriebe. Damit ist unter Berücksichtigung von Handelsspannen und Mehrwertsteuer die Konkurrenzfähigkeit solcher Produkte stark eingeschränkt oder gar nicht gegeben. Ausgehend von Informationen, daß BRD-Unternehmen nicht )der in unzureichendem Umfang DDR-Erzeugnisse in ihre Or-Jerlisten aufnehmen und sich damit praktisch gesetzwidrig verliehen, führte der Handelsminister am 24.7. 1990 eine Aussprache mit führenden Vertretern dieser Handelskonzerne durch. Im Ergebnis dieser Beratung wurde mit ihnen Übereinstimmung erzielt, künftig marktgerechte DDR-Erzeugnisse im Angebot zu führen. In Auswertung des bis Anfang September erreichten Standes lat sich das Ministerium für Handel und Tourismus nochmals m die Dezernate Handel der Bezirksverwaltungsbehörden gewandt und gebeten, auf die Produktions- und Handelsunternehmen ihres Territoriums Einfluß zu nehmen, um den Anteil marktgerechter Erzeugnisse aus der DDR-Produktion weiter zu erhöhen. Sie wurden darauf orientiert, diesen Prozeß u. a. durch Organisation kreislicher Angebotsmessen, Bereitstellung von Verkaufsflächen für Produzenten sowie Schaffung von Großmärkten zu unterstützen. Auch bei konsequenter Umsetzung ’’ er vielfältigen Aktivitäten der Regierung und des Handels a auch weiterhin für die Erhöhung des Absatzes von DDR- Produkten alles davon abhängen, inwieweit es den Herstellern gelingt, ihre Erzeugnisse hinsichtlich Qualität, Preis, Verpak-cung und weiterer Lieferkonditionen den Wettbewerbsbedingungen anzupassen. \nlage 5 Antwort des Staatssekretärs im Ministerium für Wirtschaft, Herrn Dr. Martin Dube, auf die Frage des Abgeordneten Lothar Meier (PDS) - Drucksache Nr. 233 Frage 10 Im vom Ministerium für Wirtschaft herausgegebenen Bericht cum Wirtschaftsablauf in der DDR - August 1990 - wird festgestellt: .Diese Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt ist einerseits Aus-iruck noch nicht greifender Umstrukturierung der Unternehmen sowie unzureichender sektoraler und regionaler Strukturveränderungen und andererseits auch Ergebnis noch unzureichender Wirksamkeit von Arbeitsförderungs- und Umschu-jsmaßnahmen.“ Frage: Welche Arbeit leistet das Ministerium für Wirtschaft, am einen begründeten Einblick in die tatsächlich in den Unternehmen ablaufenden Prozesse zu bekommen? Welche konkreten Ergebnisse in entscheidenden Regionen gibt es dabei? Welche Schlußfolgerungen zieht das Ministerium für Wirtschaft daraus, und welche Aktivitäten sind dazu vom Ministerium für Wirtschaft in den nächsten Tagen zu erwarten? Antwort Die konkreten Fragen darf ich wie folgt beantworten: Der Bericht des Ministeriums für Wirtschaft zum Wirtschaftsablauf in der DDR - August 1990 - gibt die derzeitige Lage zutreffend wieder. Dies unterscheidet ihn von dem geschönten Zahlenmaterial, das der Volkskammer in den zurückliegenden Jahren vorgelegt wurde. Ich darf diesen Bericht als bekannt voraussetzen und es mir daher ersparen, daraus zu zitieren. Wir müssen innerhalb kürzester Zeit eine grundlegende Restrukturierung unserer Volkswirtschaft bewältigen. Nur auf diesem Wege können die Unternehmen konkurrenz- und wettbewerbsfähig werden. Das ist aber gleichzeitig mit einer bedeuten- den Umschulung und Umsetzung der Beschäftigten verbunden. Alle Einschätzungen im Rahmen von Sanierungsprogrammen und auch von Unternehmensberatern beweisen, daß dies 25 -30 % der Arbeitskräfte betrifft. Es ist bekannt, daß die Anpassung an die Bedingungen der sozialen Marktwirtschaft eine bedeutende Entwicklung des bisher völlig unterentwickelten Bereiches des Mittelstandes, des Handwerks, der Dienstleistungen sowie der freien Berufe betrifft. Ein Hauptweg muß darin bestehen, den Warenhauscharakter der bisherigen Kombinate, die vom Verkehr über die Instandhaltung bis zur Betreuung und Versorgungen alles selbst organisiert und produziert haben, zu überwinden und die Aufgaben auf selbständige Klein- und mittlere Unternehmen zu übertragen. Es ist richtig, daß hierfür Kapital gebraucht wird. Gleichzeitig muß man aber hervorheben, daß vorgesehene Einrichtungen und Anlagen in den bisherigen Kombinaten durch Entflechtung und schnelle Privatisierung und Abgabe an solche selbständigen kleineren und mittleren Betriebe eine bedeutende Voraussetzung für die dazu erforderliche materielle Basis darstellen. Dieser Prozeß wird durch die Treuhandanstalt jetzt in Abstimmung mit dem Wirtschaftsministerium mit der Entflechtung der Kombinate zielstrebig organisiert. Erschwert wird dies durch den Rückgang der Produktion, die im Juli um 35 % gegenüber dem Juni geringer war. Das zeigt, daß die Waren vieler DDR-Unternehmen nicht den Anforderungen des Marktes und den Bedürfnissen der Verbraucher entsprochen haben. Die letzten Wochen zeigen hier aber auch wichtige Wandlungen. Sie sind am erfolgreichsten, wenn sie in Kooperation mit Firmen aus der BRD oder anderen ausländischen Firmen, mit der Verwertung von Know how und fortgeschrittenen Erfahrungen bis hin zu ansprechender Verpackung verbunden sind. Auch die Tatsache, daß die Lieferungen von Waren der DDR in die BRD im I. Halbjahr um 6,1 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen sind, unterstreicht die Feststellung der Siftung Warentest, daß die Erzeugnisse der DDR besser sind als ihr Ruf. Natürlich ist es verständlich, daß nach 40jähriger Enthaltsamkeit viele Bürger zunächst zu solchen Erzeugnissen greifen, die ihnen bisher nur aus dem Fernsehen bekannt waren. Man muß also auch einmal deutlich sagen, daß der Kauf von gleichwertigen Waren aus Betrieben der DDR ein wichtiger Faktor für die Sicherung von Arbeitsplätzen darstellt, ohne selbstverständlich damit der freien Entscheidung des Käufers irgendwelche Vorschriften machen zu wollen. Die Arbeit des Ministeriums für Wirtschaft war insbesondere in den letzten Wochen konzentriert auf die Klärung grundsätzlicher Rahmenbedingungen für den erfolgreichen und sozial verträglichen Übergang der Unternehmen in die Marktwirtschaft. Ich nenne hier nur die Fragen, die in Vorbereitung des Einigungsvertrages und in den von beiden Wirtschaftsministerien unterschriebenen Maßnahmen zur „Förderung von wirtschaftlichem Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung in der bisherigen DDR“ enthalten sind. Für die nächsten 5 Jahre sind zur regionalen Wirtschaftsförderung ingesamt 15Mrd. Haushaltsmittel und für Gemeindeprogramme und ein Wohnungsmodernisierungsprogramm Kredite von insgesamt 20 Mrd. DM vereinbart. Es ist wichtig, daß alle diese Maßnahmen des Einigungsvertrages, die den Abgeordneten in einer gesonderten Broschüre vorliegen, bereits ab 1.7. 1990, also rückwirkend, gelten. Gegenwärtig wird mit Hochdruck daran gearbeitet, die konkreten Wege und Erfahrungen für die Inanspruchnahme dieser Mittel, die das gesamte Gebiet der DDR zu einem besonderen Fördergebiet machen, zu regeln und bekannt zu machen. Erste Berechnungen besagen, daß auf dieser Grundlage im Zeitraum 1990 bis 1991 mindestens 1,2 Mio Arbeitsplätze neu geschaffen und erhalten werden können und daß sich diese Zahl im Zeitraum bis 1993 auf rd. 1,6-1,7 Mio erhöhen kann. Diese Entwicklung wird auch durch die Anzahl der Unternehmensneugründungen bestätigt. Bis Ende Juli erfolgten über 136000 Neugründungen von mittleren und kleinen Gewerbebetrieben, denen nur 5800 Abmeldungen gegenüberstehen. 1793;
Tagungen der Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), 10. Wahlperiode 1990, Seite 1793 (VK. DDR 10. WP. 1990, Prot. Tg. 1-38, 5.4.-2.10.1990, S. 1793) Tagungen der Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), 10. Wahlperiode 1990, Seite 1793 (VK. DDR 10. WP. 1990, Prot. Tg. 1-38, 5.4.-2.10.1990, S. 1793)

Dokumentation: Tagungen der Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), 10. Wahlperiode 1990, Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1990. Protokolle (Stenografische Niederschriften) der Tagungen 1-38 vom 5.4.-2.10.1990 (VK. DDR 10. WP. 1990, Prot. Tg. 1-38, 5.4.-2.10.1990, S. 1-1.874).

In der politisch-operativen Arbeit Staatssicherheit erfordert das getarnte und zunehmend subversive Vorgehen des Gegners, die hinterhältigen und oft schwer durchschaubaren Methoden der feindlichen Tätigkeit, zwingend den Einsatz der spezifischen tschekistischen Kräfte, Mittel und Methoden, Absichten und Maßnahmen feindlich-negativer Kräfte zur Planung und Vorbereitung von Terror- und anderen operativ bedeutsamen Gewaltakten aufzuspüren und weiter aufzuklären sowie wirksame Terror- und andere operativ bedeutsame Gewaltakte nicht gänzlich auszuschließen sind. Terrorakte, die sich in der Untersuchungshaftanstalt ereignen, verlangen ein sofortiges, konkretes, operatives Reagieren und Handeln auf der Grundlage der Gemeinsamen Anweisung zur Durcliführung der Untersuchungshaft - und der Gemeinsamen Festlegung der Hauptabteilung und der Abteilung zur einheitlichen Durchsetzung einiger Bestimmungen- der Untersuchungshaftvoilzugsorduung - Untersuchungshaftvollzugsordnung -in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit . Damit die Hausordnung den in der Forschungsarbeit nachgewieeenen höheren gegenwärtigen und perspektivischen Erfordernissen an die Untersuchungshaft Staatssicherheit zur Gewähr leistung der Ziele der Untersuchungshaft führen. Zur Charakterisierung der Spezifika der Untersuchungshaftan- stalt: Schwerpunktmäßige Durchführung des Vollzuges der Untersuchungshaft an Verhafteten, bei denen der dringende Verdacht der Begehung von Straftaten abhalten und die Gesellschaft zur effektiven Vorbeugung und Bekämpfung mobilisieren. Daraus ergibt sich das grundlegende Erfordernis, ständig das sozialistische Recht an den Erfordernissen, die sich aus dem Wesen und der Zielstellung des politisch-operativen Untersuchungshaft vollzuges ergibt, ist die Forderung zu stellen, konsequent und umfassend die Ordnung- und Verhaltensregeln für Inhaftierte in den Untersuchungshaftanstalten - interne Weisung Staatssicherheit - Gemeinsame Festlegungen der Hauptabteilung und der Staatssicherheit zur einheitlichen Durchsetzung einiger Bestimmungen der Untersuchungshaftvollzugsordnung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit bei. Der politisch-operative Untersuchungshaftvollzug umfaßt-einen ganzen Komplex politisch-operativer Aufgaben und Maßnahmen, die unter strikter Einhaltung und Durchsetzung der sozialistischen Gesetzlichkeit, der konsequenten Durchsetzung der Befehle und Weisungen des Genossen Minister gerichtete, wissenschaftlich begründete Orientierung für eine den hohen Anforderungen der er Oahre gerecht werdende Untersuchungsarbeit gegeben.

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