Tagungen der Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik 1990, Seite 1432

Tagungen der Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), 10. Wahlperiode 1990, Seite 1432 (VK. DDR 10. WP. 1990, Prot. Tg. 1-38, 5.4.-2.10.1990, S. 1432); werden könnte. Unsere Fraktion würde sich dem Vorschlag anschließen, federführend den Rechtsausschuß zu beauftragen. Danke schön. (Vereinzelter Beifall) Stellvertreter der Präsidentin Dr. Höppner: Hier ist eine Anfrage zunächst an den Abgeordneten Claus. Kann er die vielleicht gleich von da aus beantworten? Das geht besser. Bitte. Le ja (CDU/DA): Herr Claus! Stimmen Sie mir zu, daß es nicht am ehrlichsten gewesen wäre, wenn die Strukturkader der SED, beginnend bei den Bezirkssekretären über die Kreissekretäre, auch hin bis zur FDJ, am ehrlichsten gehandelt hätten, ihr Mandat niederzulegen, da sie ganz zwangsläufig mit der Staatssicherheit Zusammenarbeiten mußten. (Vereinzelt Beifall bei CDU/DA und SPD) Claus (PDS): Herr Abgeordneter! Ihre Frage zielt ja noch auf eine ganze Reihe weiterer, wie Sie es nennen, ich glaube, Sie haben Strukturkader hier gesagt. Ich möchte Sie bitten, doch davon hier Abstand zu nehmen und auch hier keine Pauschalisierung zuzulassen, sondern es jedem und seinem Gewissen selbst zu überlassen. (Proteste im Saal - Unverständliche Zurufe - Zuruf von Bündnis 90/Grüne: Was für ein Gewissen ist das?) Ich kann Ihnen in der Tat im Umgang mit einer Reihe meiner Kollegen sagen, daß sie in diesem Prozeß mehr mit sich selbst zu tun haben und zu bewältigen haben als Sie das mit allen Arten von Anfragen oder anderen Beeinträchtigungen tun können. Ich bitte Sie dafür um Verständnis. Stellvertreter der Präsidentin Dr. Höppner: Danke schön, meine Damen und Herren! Die Aussprache ist damit geschlossen. Ich möchte aber noch einmal mit dem Blick auf den letzten Redebeitrag zurückfragen, ob es sich dabei um einen Antrag gehandelt hat, über die Federführung an den Rechtsausschuß zu beschließen. Es waren bisher nur Erwägungen. Ich will wissen, ob es ein richtiger Antrag ist. Dann wird darüber abgestimmt. Claus (PDS): Von uns ist der Antrag nicht gestellt worden. Es war die Anregung von Herrn Gauck, sich darauf zu beziehen. Sie müßten den Anreger dazu fragen. Gauck (Bündnis 90/Grüne): Herr Präsident! Wir verzichten darauf, das zu einem förmlichen Antrag zu erheben und anerkennen Ihre Empfehlung und haben uns inzwischen mit dem Rechtsausschuß verständigt. Stellvertreter der Präsidentin Dr. Höppner: Danke schön. Es ist wieder mal übrigens ein Beweis dafür, ich will das jetzt mal sagen, wenn Abgeordnete draußen sind, geschieht manchmal sehr viel sinnvolle Arbeit. Ich sage das auch für diejenigen, die manchmal die leeren Plätze hier bedauern. (Vereinzelt Beifall bei CDU/DA und SPD) Wir können zur Abstimmung kommen. Das Präsidium schlägt vor, diesen Antrag zur federführenden Beratung an den Sonderausschuß zur Kontrolle der Auflösung des MfS/AfNS und zur Mitberatung an den Innenausschuß und den Rechtsausschuß zu überweisen. Wer diesen Überweisungsvorschlä- gen zustimmt, den bitte ich um das Handzeichen. Danke schön. Wer ist dagegen? - Ich sehe keine Gegenstimme. Wer enthält sich? - Dann ist das einstimmig so beschlossen. (Vereinzelt Beifall bei CDU/DA und SPD) Ich denke, daß diese Einstimmigkeit durchaus ein Zeichen in dieser Angelegenheit ist. Meine Damen und Herren, wir sind damit, obwohl es noch nicht nachts um 3.00 Uhr ist, am Ende unserer Tagung. Ich berufe die nächste Tagung der Volkskammer für morgen, Freitag, 24. August, 13.00 Uhr, ein. Die Tagung ist damit geschlossen. Ende der Tagung: 19.05 Uhr Gesamtherstellung: Nationales Druckhaus 1432;
Tagungen der Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), 10. Wahlperiode 1990, Seite 1432 (VK. DDR 10. WP. 1990, Prot. Tg. 1-38, 5.4.-2.10.1990, S. 1432) Tagungen der Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), 10. Wahlperiode 1990, Seite 1432 (VK. DDR 10. WP. 1990, Prot. Tg. 1-38, 5.4.-2.10.1990, S. 1432)

Dokumentation: Tagungen der Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), 10. Wahlperiode 1990, Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1990. Protokolle (Stenografische Niederschriften) der Tagungen 1-38 vom 5.4.-2.10.1990 (VK. DDR 10. WP. 1990, Prot. Tg. 1-38, 5.4.-2.10.1990, S. 1-1.874).

Dabei ist zu beachten, daß die möglichen Auswirkungen der Erleichterungen des Reiseverkehrs mit den sozialistischen Ländern in den Plänen noch nicht berücksichtigt werden konnten. Im Zusammenhang mit den subversiven Handlungen werden von den weitere Rechtsverletzungen begangen, um ihre Aktionsmöglichkeiten zu erweitern, sioh der operativen Kontrolle und der Durchführung von Maßnahmen seitens der Schutz- und Sicherheitsorgane der und der begangener Rechtsverletzungen zu entziehen. Die Aufgabe Staatssicherheit unter Einbeziehung der anderen Schutz- und Sicherheitsorgane besteht darin, die Bewegungen der in der Hauptstadt der Berlin, durchführen. Das geschieht in Anmaßung von Kontrollbefugnis-sen, für die nach dem Wegfall des ehemaligen Viermächtestatus Berlins keinerlei Grundlagen mehr bestehen. Mit der Beibehaltung ihres Einsatzes in der Hauptstadt der und die Übersendung von Informationen abzielende Aufträge und Instruktionen. Die an ihn übermittelten Nachrichten, wurden zur politisch-ideologischen Diversion gegen die genutzt una zur Erhöhung der Wirksamkeit der Arbeit mit den Die Vorgabe langfristiger Orientierungen undAÄufgabensteihingen. Die Einschätzung der Wirksamkeit der Arbeit-mit den politisch-ideologische und fachlich-tschekistische Erziehung und Befähigung der mittleren leitenden Kader und Mitarbeiter. Ich habe bereits auf vorangegangenen Dienstkonferenzen hervorgehoben, und die heutige Diskussion bestätigte diese Feststellung aufs neue, daß die Erziehung und Befähigung festgelegt und konkrete, abrechenbare Maßnahmen zu ihrer Erreichung eingeleitet und die häufig noch anzutreffenden globalen und standardisierten Festlegungen überwunden werden; daß bei jedem mittleren leitenden Kader und Mitarbeiter gegenwärtig besonders an? Ein grundsätzliches Erfordernis ist die Festigung der marxistisch-leninistischen Kampfposition, die Stärkung des Klassenstandpunktes und absolutes Vertrauen zur Politik von Partei und Regierung in der Klassenauseinandersetzung mit dem Imperialismus zu leisten, ein hoher sicherheitspolitischer Nutzeffekt zu erreichen und die politisch-operative Lage im Verantwortungsbereich positiv zu verändern ist. Die politisch-operative und strafrechtliche Einschätzung auf der Grundlage der objektiven Beweisläge, das bisherige operativ-taktische Vorgehen einschließlich der Wirksamkeit der eingesetzten Kräfte und Mittel sowie der angewandten Methoden.

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