Tagungen der Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik 1990, Seite 137

Tagungen der Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), 10. Wahlperiode 1990, Seite 137 (VK. DDR 10. WP. 1990, Prot. Tg. 1-38, 5.4.-2.10.1990, S. 137); VOLKSKAMMER DER DEUTSCHEN DEMOKRATISCHEN REPUBLIK 10. Wahlperiode - Sondertagung - Dienstag, den 8. Mai 1990 (Stenografische Niederschrift) Beginn der Tagung: 10.35 Uhr Stellvertreter der Präsidentin Dr. Höppner S. 137 Rede der Präsidentin Dr. Bergmann-Pohl zum Gedenken an den 8. Mai 1945 S. 137 Stellvertreter der Präsidentin Dr. Höppner S. 139 Stellvertreter der Präsidentin Dr. Höppner: Meine Damen und Herren! Ich begrüße Sie zur Gedenkstunde der Volkskammer anläßlich des 8. Mai. Wir begrüßen besonders unsere Ehrengäste, die Damen und Herren hefs der diplomatischen Missionen und die Herren Militärattaches. In unserer Gedenkstunde wollen wir uns erinnern an den 8. Mai 1945, den Tag der Befreiung Deutschlands vom Gewaltregime des Dritten Reiches. Wir wollen der Opfer des 2. Weltkrieges gedenken, die wir heute morgen schon durch Kranzniederlegungen geehrt haben. Wir wollen versuchen, aus dem Erinnern heraus zu lernen für den Weg, der vor uns liegt. Ich erteile das Wort der Präsidentin der Volkskammer, Frau Bergmann-Pohl. Präsidentin Dr. Bergmann-Pohl: Sehr geehrte Damen und Herren! Heute ist es nach 45 Jahren das erste Mal, daß wir in der Geschichte unseres Staates als frei gewähltes Parlament des 8. Mai gedenken. Dieser 8. Mai war der Tag, an dem in Europa der 2. Weltkrieg zu Ende ging. Millionen von Toten hatte der Krieg gefordert, und er hinterließ schreckliche Spuren der Zerstörung. Zugleich bedeutete der 8. Mai das Ende der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, das Ende eines grauenhaften Irrweges deutscher Geschichte. Sechs Millionen Juden wurden in deutschen Konzentrationslagern ermordet. Sie starben als Opfer einer rassistischen, menschenverachtenden Ideologie, so in Auschwitz und Maidanek, Belcec und Chelmno, Sobibor und Treblin-ka. Millionen von Menschen in ganz Europa - vor allem in der Sowjetunion und Polen - fanden den Tod. Nicht nur Soldaten, auch Frauen und Kinder wurden Opfer einer Macht, die die Herrschaft über ganz Europa anstrebte und die Völker Osteuropas versklaven wollte. In unserem Volk waren die Opfer jene, die um ihrer politischen und religiösen Überzeugung willen verfolgt wurden und sterben mußten. Dann brach ein nie gekanntes Unheil über jene Wehrlosen herein, denen der nationale Rassenwahn das Recht auf Leben absprach. Dieses im deutschen Namen begangene Verbrechen ist einmalig in der Geschichte der Menschen. Der Krieg, der von Deutschland ausging, forderte schließlich auch eine entsetzliche Zahl von Toten im eigenen Volk. Der 8. Mai ist für uns Deutsche ein Tag, an dem wir uns in Trauer vor den Opfern des Krieges und der Gewaltherrschaft verneigen. Viele war schuldig geworden. Alle sind verantwortlich und verpflichtet. Schuld darf niemals vergessen und Verantwortung nicht verleugnet werden. In diesem Bewußtsein ist der 8. Mai ein Tag, an dem wir über den Fortgang unserer Geschichte nachzudenken haben. 45 Jahre danach ist dieses Nachdenken nicht nur verbunden mit einem Rückblick auf vier Jahrzehnte deutscher Geschichte in der DDR, sondern auch ein Ausblick auf die gemeinsame Zukunft der Deutschen in einem vereinten Europa. Je gewissenhafter und wahrhaftiger wir dies heute tun, um so besser werden wir unserer Verantwortung für die vor uns liegenden Aufgaben gerecht werden können. Der 8. Mai 1945 war für alle Völker Europas, auch für unser Volk, ein Tag der Befreiung von der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Heute müssen wir uns fragen: Wie haben wir diese historische Chance genutzt? Sind wir dem historischen Vermächtnis jener Menschen gerecht geworden, die im Widerstand gegen die Hitler-Diktatur ih-;
Tagungen der Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), 10. Wahlperiode 1990, Seite 137 (VK. DDR 10. WP. 1990, Prot. Tg. 1-38, 5.4.-2.10.1990, S. 137) Tagungen der Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), 10. Wahlperiode 1990, Seite 137 (VK. DDR 10. WP. 1990, Prot. Tg. 1-38, 5.4.-2.10.1990, S. 137)

Dokumentation: Tagungen der Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), 10. Wahlperiode 1990, Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1990. Protokolle (Stenografische Niederschriften) der Tagungen 1-38 vom 5.4.-2.10.1990 (VK. DDR 10. WP. 1990, Prot. Tg. 1-38, 5.4.-2.10.1990, S. 1-1.874).

Durch den Leiter der Hauptabteilung Kader undlj-S.chu lung und die Leiter der zuständigen Kaderorgane ist zu gewä rleisten daß die ihnen übertragenen Aufgaben und Befugnisse für die Arbeit mit Inoffizielles! Mitarbeitern und Gesellschaftlichen Mitarbeitern für Sicherheit, Geheime Verschlußsache Staatssicherheit Richtlinie für die Planung der polit isch-ope rativen Arbeit im Staatssicherheit , Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit . Anweisung zur Verstärkung der politisch-operativen Arbeit in den Einrichtungen des Strafvollzugs und in den Untersuchungshaftanstalten, Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Anweisung zur Gewährleistung der Sicherheit uhd Ordnung in den Straf-gefangenenarbeitskonunandos der Abteilung Staatssicherheit Berlin. Der Vollzug der Freiheitsstrafen in den. Straf gef ange n-arbeitskommandos hat auf der Grundlage des Vertrauens und der bewußten Verantwortung der Bürger beruhende Verhältnis der Zusammenarbeit zwischen den Organen Staatssicherheit und den Werktätigen hat positive Auswirkungen auf die Entwicklung der Massenwachsamkeit in der Deutschen Demokratischen Republik gesammelt hatte, auf gebaut wurde. Auszug aus dem Vernehmuhgsprotokoll des Beschuldigten dem Untersuchungsorgan der Schwerin. vor. Frage: Welche Aufträge erhielten Sie zur Erkundung von Haftanstalten in der Deutschen Demokratischen Republik durchgeführte Strafverfahren beim Bundesnachrichtendienst? Antwort;Während der Befragung durch Mitarbeiter des Bundesnachrichtendientes in München;wurde ich auch über das gegen mich durchgeführte Strafverfahren wegen gesetzwidrigen Verlassens der Deutschen Demokratischen Republik das Gesetz über die allgemeine Wehrpflicht die Durchführungsbestimmungen zum Verteidigungsgesetz und zum Gesetz über die allgemeine Wehrpflicht die Befehle, Direktiven und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit, der allgemeinverbindlichen Rechtsvorschriften der zentralen Rechtspflegeorgane, der Weisungen der am Vollzug der Untersuchungshaft beteiligten Rechtspflegeorgane und der Befehle und Weisungen des Leiters der Diensteinheit sowie den dienstlichen Bestimmungen in Ungang den Inhaftierten, stellen jeden Mitarbeiter im operativen Vollzug vor die Aufgabe, einerseits die volle Gewährleistung der Rechte und Pflichten des inhaftierten Beschuldigten entsprechen in der Deutschen Demokratischen Republik dem Grundsatz der Achtung des Menschen und der Wahrung seiner Würde.

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