Tagungen der Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik 1990, Seite 1363

Tagungen der Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), 10. Wahlperiode 1990, Seite 1363 (VK. DDR 10. WP. 1990, Prot. Tg. 1-38, 5.4.-2.10.1990, S. 1363); Fraktionen mit getragene Lösung ist nicht zustandegekommen. Konsequent darf meines Erachtens aber nicht sein, einen Tag später zu diesem Thema zu schweigen. Wir müssen uns neu bemühen, und dies schnell. Drittens. Die letzten Wochen der Volkskammerarbeit waren gekennzeichnet von Anträgen des Beitritts, von Ankündigungen des Beitritts, von Ankündigungen der Ankündigung, von der Bestimmung von Konditionen und leider damit verbunden häufigen Streitigkeiten. DPA nennt in einer Meldung von heute, 17.00 Uhr, allein sechs solcher Aktivitäten. Viertens: Die Parlamentskultur hat darunter gelitten, und die Arbeit der Volkskammer hat angesichts der ernsten Probleme im Lande an Ansehen verloren. Fünftens: Der Bevölkerung ist meines Erachtens das Hin und Her nicht länger zuzumuten. Ich habe viele Anrufe, Briefe und ähnliches aus der Bevölkerung erhalten. Es wird Zeit, die quälende Diskussion zu beenden. (Beifall bei CDU/DA, der DSU und der F.D.P.) Vor allen Dingen brauchen wir aber auch die Kraft, die verbleibende Zeit auf die Sacharbeit zu konzentrieren, um günstige Konditionen der Einigung zu gestalten. (Beifall bei CDU/DA und der DSU) Die Sondersitzung heute kann und soll alle diese Zweifel beseitigen. (Beifall bei CDU/DA, der DSU und der F.D.P.) Präsidentin Dr. Bergmann-Pohl: Meine Damen und Herren! Laut § 15 Abs. 2 - vielleicht darf ich erst einmal zur Geschäftsordnung reden -. Ich möchte noch einmal erinnern, wie es im Abs. 2 heißt: „Das Präsidium der Volkskammer ist verpflichtet, die Volkskammer einzuberufen, wenn die Volkskammer darüber einen Beschluß gefaßt hat oder mindestens ein Drittel der Abgeordenten oder der Ministerpräsident es verlangen.“ Da der Ministerpräsident verlangt hat, daß diese Sondersitzung heute stattfindet, muß das Präsidium jetzt sofort zurück-‘re (Heiterkeit, Beifall bei der PDS und der SPD) - Entschuldigung -, muß sich das Präsidium zurückziehen, um über diesen Antrag zu befinden. (Prof. Heuer, PDS: Ist die jetzige Sitzung schon beendet?) Die jetzige Sitzung ist noch nicht beendet. - Ein Geschäftsordnungsantrag, bitte. Dr. Meisei (Bündnis 90/Grüne): Ich möchte eine Erklärung im Namen der Fraktion abgeben. Präsidentin Dr. Bergmann-Pohl: Zu der Sondersitzung? Dr. Meisel (BUndnis 90/Grüne): Zu dem Gesprächsbeitrag des Ministerpräsidenten. (Unruhe im Saal) Präsidentin Dr. Bergmann-Pohl: Das ist jetzt nicht möglich. Der Ministerpräsident hat eine Sondersitzung verlangt, und darüber befindet allein jetzt das Präsidium. Und das Präsidium wird sich jetzt für eine halbe Stunde zurückziehen und um 19.30 Uhr die Sitzung hier erneut fortsetzen, wobei die heutige Sitzung beendet ist. Ich bitte die Abgeordneten aber, sich um 19.30 Uhr hier zusammenzufinden und die Entscheidung des Präsidiums bitte zur Kenntnis zu nehmen. (Unterbrechung der Tagung) Präsidentin Dr. Bergmann-Pohl: Meine Damen und Herren! Das Präsidium hat über den Antrag des Ministerpräsidenten auf eine Sondersitzung beraten und mehrheitlich beschlossen, daß diese Sondersitzung heute stattfindet. (Beifall bei CDU/DA) Diese Sondersitzung findet heute um 21.00 Uhr (Frau Wegener, PDS: Mitternacht ist besser!) mit folgender Tagesordnung statt: 1. Antrag der Fraktion der Deutschen Sozialen Union, die Volkskammer wolle beschließen, die DDR erklärt am 22.8. 1990 den Beitritt zur Bundesrepublik Deutschland gemäß Artikel 23 des Grundgesetzes. (Beifall bei DSU) 2. Antrag von mehr als 20 Abgeordneten der Fraktion CDU/ DA, die Volkskammer möge beschließen, daß auf einer Volkskammersitzung am 9. Oktober 1990 der Beitritt der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland gemäß Artikel 23 des Grundgesetzes mit Wirkung zum 14. Oktober 1990, 24.00 Uhr beschlossen wird. (Beifall bei CDU/DA) Ich möchte Sie bitten, pünktlich um 21.00 Uhr zur Sondersitzung hier zu erscheinen. Ich danke Ihnen. Anlage 1 Namentliche Abstimmung Tagesordnungspunkt 2 der 29. Tagung der Volkskammer Die Volkskammer beschließt in namentlicher Abstimmung bei erforderlicher Zwei-Drittel-Mehrheit mit 295 Ja-Stimmen, 74 Nein-Stimmen, 2 Stimmenthaltungen den Antrag des Ministerrates, verzeichnet in Drucksache Nr. 193 und Anlagen. 371 Stimmen wurden abgegeben. Fraktion CDU/DA Name Abstimmung Ackermann, Else Dr. Ja Albrecht, Michael Ja Altmann, Eckhard Dr. Ja Anders, Reinhard Dr. Ja Axthelm, Hans-Henning MR Dr. Ja Barthel, Lothar Ja Bauer, Harald Ja Bechstein, Gunter Dr. Ja Becker, Roland Ja Berend, Rolf Ja 1363;
Tagungen der Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), 10. Wahlperiode 1990, Seite 1363 (VK. DDR 10. WP. 1990, Prot. Tg. 1-38, 5.4.-2.10.1990, S. 1363) Tagungen der Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), 10. Wahlperiode 1990, Seite 1363 (VK. DDR 10. WP. 1990, Prot. Tg. 1-38, 5.4.-2.10.1990, S. 1363)

Dokumentation: Tagungen der Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), 10. Wahlperiode 1990, Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1990. Protokolle (Stenografische Niederschriften) der Tagungen 1-38 vom 5.4.-2.10.1990 (VK. DDR 10. WP. 1990, Prot. Tg. 1-38, 5.4.-2.10.1990, S. 1-1.874).

Im Zusammenhang mit der Entstehung, Bewegung und Lösung von sozialen Widersprüchen in der entwickelten sozialistischen Gesellschaft auftretende sozial-negative Wirkungen führen nicht automatisch zu gesellschaftlichen Konflikten, zur Entstehung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen. Zur Notwendigkeit der Persönlichkeitsanalyse bei feindlich negativen Einstellungen und Handlungen Grundfragen der Persönlichkeit und des Sozialverhaltens unter dem Aspekt der Herausbildung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen. Die Dynamik des Wirkens der Ursachen und Bedingungen, ihr dialektisches Zusammenwirken sind in der Regel nur mittels der praktischen Realisierung mehrerer operativer Grundprozesse in der politisch-operativen Arbeit Staatssicherheit . Das Verhüten Verhindern erfolgt vor allem durch die vorbeugende Einflußnahme auf erkannte Ursachen und Bedingungen für das Wirken des Gegners, für das Entstehen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen. Die Dynamik des Wirkens der Ursachen und Bedingungen, ihr dialektisches Zusammenwirken sind in der Regel nur mittels der praktischen Realisierung mehrerer operativer Grundprozesse in der politisch-operativen Arbeit Staatssicherheit Vertrauliche Verschlußsache Studienmaterial, Die Bedeutung des Ermittlungsverfahrens im Kampf gegen die Angriffe des Feindes Vertrauliche Verschlußsache Lehrheft, Zu ausgewählten Fragen der strafprozessualen Beweisführung und ihrer Bedeutung für die politisch-operative Arbeit Staatssicherheit Vertrauliche Verschlußsache - Erfordernisse und Möglichkeiten der Nutzung des sozialistischen Rechts im Zusammenhang mit der vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung politischer Untergrundtätigkeit in der DDR. Vertrauliche Verschlußsache Vergleiche Schmidt Pyka Blumenstein Andrstschke: Die sich aus den aktuellen und perspektivischen gesellschaftlichen Bedin- ergebende der weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der Untersuchungsarbeit und der Qualität der eigenen Arbeit zur umfassenden Aufklärung und Verhinderung der Pläne und subversiven Aktivitäten feindlicher Zentren und Elemente und die damit verbundene Konfrontation mit Inhaftierten unmittelbar mit bekannten Erscheinungsformen, Mittel und Methoden der Feindttttigkeit auseinandersetzen müssen. Das liegt vor allem in der Tatsaohe begründet, daß die in den Akten vorhandenen Informationen durch den sie erarbeitenden operativen Mitarbeiter subjektiv falsch widergespiegelt werden können, ohne daß es ihm bewußt wird.

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