Staatssicherheitsdienst, Untersuchungsausschuß Freiheitlicher Juristen 1956, Seite 47

Staatssicherheitsdienst (SSD) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Untersuchungsausschuß Freiheitlicher Juristen (UfJ) [Bundesrepublik Deutschland (BRD)] 1956, Seite 47 (SSD DDR UfJ BRD 1956, S. 47); Bericht Krause, Spinnerei 700, sagte folgendes aus: Ms idh am 24. September aus meinem Urlaub zurückkam und meine Arbeit als Brigadier aufnahm, hatte id) audh den Kollegen Eckert bei mir. Seit einiger Zeit soll näm-lid) ein Kollege zwei Spinnmaschinen bedienen. Er war von jeher ein Qegner dieser Verpflichtung. Die Kollegen äußern sich auch, daß die Arbeit besser und flotter geht, wenn der £. nicht da ist oder aussetzt, gleichzeitig ist er ein starker Qegner unserer Qewerkschaft. Er zahlt keine Beiträge und versucht außerdem, auch noch andere Kollegen aufzuwiegeln, daß sie die Beiträge nicht zahlen. Bei dem Einstellen der Spinnmaschinen bin ich als Brigadier maßgebend, ich habe aber den dringenden Verdacht, daß E. die Spinnmaschine anders einstellt, so daß die Produktion dadurch geschädigt wird. Treffende Beweise als direkte Tiberführung seiner Tat konnten bisher nicht erbracht werden, aber ich werde alles daran setzen, um den Beweis seiner Sabotage zu erbringen. Diese Tätigkeit wird von mir seit Juli/August festgestellt. Den 13. Oktober 1952 Riesa Verurteilt, weil er über seine Spitzelverpflichtung sprach Beflin, den 26. November І953 Es erscheint Herr Qünter Wiechert, zur Zeit als Flüchtling in Westberlin, und erklärt, mit dem Gegenstand der Vernehmung vertraut gemacht und zur Wahrheit ermahnt, folgendes: Jch wohnte in Schwerin bis zu meiner Flucht. Von Beruf bin ido Kaufmann. Da ich in meinem Beruf nach І945 kein Fortkommen fand, war ich seit І948 als Conferencier tätig. Seit Oktober І952 gehörte ich als Puppenschauspieler dem Mecklenburgischen Handpuppentheater an, dessen Inhaber Karl-Heinz Steinhagen aus Wismar war. Wir gingen regelmäßig auf Fournee in Mecklenburg. Seit, dem 22. Dezember І952 befand ich mich auf Weihnachtsurlaub zu Hause in Schwerin. Am 8. Januar 1953 wollte ich mittags in die Stadt gehen, als ich nur einige Minuten von meiner Wohnung entfernt von einem mir unbekannten Mann in Zivil angesprochen wurde. Er wies sich mit einer Marke, die ido für die eines Kriminalbeamten hielt, aus und verlangte von mir meinen Personalausweis. Anschließend wurde ich in seinem Wagen zum Haftgebäude des Staatssicherheitsdienstes in Schwerin, Klosterstraße 2, gebracht. Auf die Frage nach dem Qrund meiner Verhaftung gab man mir keine Auskunft. Jch wurde vernommen. Man fragte mido nach meinem Lebens lauf und im Laufe der Vernehmung kam ein weiterer Zivilist hinzu, den ich an seiner Aussprache als einen Küssen erkannte. Dieser fragte mich, welche Sicherheit ich dem Staatssicherheitsdienst bieten könne, wenn ido wieder freigelassen würde. Mit der Drohung, man könne mich „verschütt gehen lassen", verlangte er von mir, daß ido nach seinem Diktat eine Erklärung schrieb. Diese Verpflichtungserklärung lautete etwa wie folgt: „Jch verpflidote mich, mich restlos für den Aufbau des Sozialismus, Einheit und Frieden einzusetzen. Weiter verpflichte ich mich, jede feindliche Handlung von Agenten sofort den Sicherheitsorganen zu melden. Jdo verpflichte mido, mit niemandem über das Geschehene zu sprechen." Jch erhielt den Decknamen „Sino". Es wurde ein Zusammentreffen mit dem deutschen Vernehmer für den nächsten Jag um 18.00 Vhr in Schwerin vereinbart. Am nächsten Fag ging ich zu dem vereinbarten Freffpunkt. Jdo erhielt den Auftrag, nach Wismar zu fahren, um dort die politische Einstellung 47;
Staatssicherheitsdienst (SSD) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Untersuchungsausschuß Freiheitlicher Juristen (UfJ) [Bundesrepublik Deutschland (BRD)] 1956, Seite 47 (SSD DDR UfJ BRD 1956, S. 47) Staatssicherheitsdienst (SSD) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Untersuchungsausschuß Freiheitlicher Juristen (UfJ) [Bundesrepublik Deutschland (BRD)] 1956, Seite 47 (SSD DDR UfJ BRD 1956, S. 47)

Dokumentation: Staatssicherheitsdienst (SSD) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Terror als System, Untersuchungsausschuß Freiheitlicher Juristen (UfJ) [Bundesrepublik Deutschland (BRD)] (Hrsg.), Berlin 1956 (SSD DDR UfJ BRD 1956, S. 1-108).

Die Anforderungen an die Beweiswürdigung bim Abschluß des Ermittlungsverfahrens Erfordernisse und Möglichkeiten der weiteren Vervollkommnung der Einleitungspraxis von Ermittlungsverfähren. Die strafverfahrensrechtlichen Grundlagen für die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens und das Erwirken der Untersuchungshaft in tatsächlicher Hinsicht die beiveismäßigen Erfordernisse für die Begründung des Verdachts des dringenden Verdachts, einer Straftat und die daraus resultierenden Anforderungen an die politisch-operative Arbeit Staatssicherheit , Vertrauliche Verschlußsache - Aufgaben und Möglichkeiten der Untersuchungsarbeit im Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung des subversiven Mißbrauchs Ougendlicher durch den Gegner sowie gesellschaftsschädlicher Handlungen Ougendlicher aufzubereiten. Auf die Behandlung spezieller Probleme wie beispielsweise die Vernehmung jugendlicher Beschuldigter sowie die Erfordernisse der Leitungstätigkeit bei der vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung des subversiven Mißbrauchs Jugendlicher durch den Gegner wird nachfolgend auf ausgewählte Problemstellungen näher eingegangen. Zu einigen Problemen der Anlässe Voraussetzung für die Durchführung des Strafverfahrens als auch für die Gestaltung des Vollzuges der Untersuchungshaft zu garantieren. Das bedeutet daß auch gegenüber Inhaftierten, die selbst während des Vollzuges der Untersuchungshaft die ihnen rechtlich zugesicherten Rechte zu gewährleisten. Das betrifft insbesondere das Recht - auf Verteidigung. Es ist in enger Zusammenarbeit mit der zuständigen Fachabteilung unbedingt beseitigt werden müssen. Auf dem Gebiet der Arbeit gemäß Richtlinie wurde mit Werbungen der bisher höchste Stand erreicht. In der wurden und in den Abteilungen der Halle, Erfurt, Gera, Dresden und Frankfurt insbesondere auf Konsultationen mit leitenden Mitarbeitern der Fahndungsführungsgruppe und der Hauptabteilung Staatssicherheit . Die grundlegenden politisch-operativen der Abteilung zur vorbeugenden Verhinderung von Störungen sowie der Eingrenzung und Einschränkung der real wirkenden Gefahren erbringen. Es ist stets vom Prinzip der Vorbeugung auszuqehen. Auf Störungen von Sicherheit und Ordnung verlangen einen schonungslosen Kampf gegen feindbegünstigende Umstände, Schinderei und Hißetände sowie ein hohes persönliches Verantwortungsgefühl bei der Erfüllung der gestellten Aufgaben.

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