Staatssicherheitsdienst, Untersuchungsausschuß Freiheitlicher Juristen 1956, Seite 46

Staatssicherheitsdienst (SSD) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Untersuchungsausschuß Freiheitlicher Juristen (UfJ) [Bundesrepublik Deutschland (BRD)] 1956, Seite 46 (SSD DDR UfJ BRD 1956, S. 46); Bericht Jn der Hacht vom 17. Oktober zum 18. Oktober sind in unserem betrieb Vistra-Vistrose 622 (Hochhaus) sämtliche Plakate, die auf den ‘Volkskammerappell, Aktivistentag usw. hinwiesen, zerrissen worden. Vie Plakate waren im Treppenhaus (vom Erdgeschoß bis zum IV. Stodk) auf gehangen und festgeklebt worden, kleine Ermittlungen, welche Schicht es gewesen sein könnte (II. oder III. Schicht), konnten bisher keine Anhaltspunkte ergeben. Jdb verweise auf die früheren berichte, wo fast wöchentlich das Abreißen von Plakaten auf der Tagesordnung stand. Jetzt war ein viertel Jahr Ruhe mit dem Zerstören von Plakaten,- meine Ermittlungen in Verbindung mit den Tunktionären werden weiter fortgesetzt, um erst einmal festzustellen, in welcher Schicht die “Handlungsweise vorgenommen wird. Den 18. Oktober 1951 Riesa Auftrag: Riesa feststellen, bei welcher Schicht, und feststellen, welcher Kreis von Ceuten in Trage kommt. Darüber bericht bis 20. Oktober 1951. Pa. Charakteristik Нате: Eckert, Max geb. 8. Mai 1916 in Janek, Sudentengau Religion: katholisch beruf: Porzellan-Maler beruf des Vaters: bergmann (SPD) Schule: Volksschule Wohnort: bobbau, Schäferstraße 3 jetzige Tätigkeit: Arbeiter (Spinnerei Qeb. 700) Politisch organisiert vor 1933: nicht Politisch organisiert von 1933 bis 1945: nicht Politisch organisiert von 1945: nicht Militärzeit: von 1936 bis 1938 Qefr. in CSR (Rote Talken), von 1939 bis 1945 Vffz. bei der Artillerie: Deutsche. Qefangenschaft: 1944 bis 1949 STA, bergführ er-Schule besucht. Reg.-Hr. 506І55 Jessnitz ( ? ) Ehefrau: Eckert, Qertrud, geb. Cos geb.: 9. Dezember 1912 in Qrinshof, Sudetengau wohnhaft in Zieko b. Coswig liegt in Scheidung. Den 19. Oktober, 2. Hovember 1951. Riesa Bericht über Eckert Hach befragen des Qen. Krause, der mit dem Kollegen E. zusammen arbeitet, teilte dieser mit, daß E. mit seinen Eltern in der Tschechoslowakei in Verbindung steht. Sie sollen ihm mitgeteilt haben, daß er sich an nichts beteiligen soll, der Vater wolle sich befleißigen, für ihn sein Haus zu behalten. Wenn es mal anders kommen sollte, so soll er sofort wieder heimkommen. Er beherrscht folgende Sprachen.- Russisch, polnisch und tschechisch, ob er dieselben schriftlich und mündlich perfekt beherrscht, konnte noch nicht festgestellt werden. (Russisch mündlich und schriftlich perfekt.) Eine Treundin hat der £., die in bobbau wohnt. Der Harne ist: Qertrud bretter. Den 2. Hovember 1951 Riesa Auftrag: Was erzählt Eckert über die von seinem Vater geschriebenen briefe weiter. Qa. Bericht Vor einiger Zeit wurden vom Kollegen Eckert, Max, drei Stück Düsen verlegt (l), die ein anderer Kollege im Kanal etwa l Stunde später gefunden hatte. Eckert war entrüstet, daß andere Kollegen seine Maschine nach den verschwundenen Düsen absuchten, und äußerte sich, was andere Spinner an seinen Maschinen zu suchen hätten. Test steht jedoch, daß Eckert sich weigert, zwei Spinnmaschinen zu bedienen, er betrachtet es als Ausbeutung und Auscjuetscbung und versucht die anderen Kollegen von der ideologischen Tiberzeugung abzubringen. Qleichzeitig zahlt er seit Monat Mai keine Qewerkschafts-beiträge mehr und versucht, durch hetzerische Reden die beiträge der anderen Kollegen abzuhalten; denn er steht auf dem Standpunkt, daß es „freiwillig* wäre. Jedenfalls haben sich seine Kollegen geäußert, wenn Eckert nicht da ist, geht die Arbeit besser und flotter, beweise, die tatsächlich eine Hemmung der Produktion darstellen, konnten bisher nicht erbracht werden. Eine Düse ist vor kurzer Zeit bei ihm vollkommen verlorengegangen und nicht wiedergefunden worden. Wenn Eckert vom 8. bis 13. Oktober Trübschicht hat, werde ich Häheres berichten können, da dann einige Mitarbeiter vom £. angehört werden können. Den 5. Oktober 1952 Riesa;
Staatssicherheitsdienst (SSD) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Untersuchungsausschuß Freiheitlicher Juristen (UfJ) [Bundesrepublik Deutschland (BRD)] 1956, Seite 46 (SSD DDR UfJ BRD 1956, S. 46) Staatssicherheitsdienst (SSD) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Untersuchungsausschuß Freiheitlicher Juristen (UfJ) [Bundesrepublik Deutschland (BRD)] 1956, Seite 46 (SSD DDR UfJ BRD 1956, S. 46)

Dokumentation: Staatssicherheitsdienst (SSD) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Terror als System, Untersuchungsausschuß Freiheitlicher Juristen (UfJ) [Bundesrepublik Deutschland (BRD)] (Hrsg.), Berlin 1956 (SSD DDR UfJ BRD 1956, S. 1-108).

Die Suche und Auswahl von Zeuoen. Die Feststellung das Auffinden möglicher Zeugen zum aufzuklärenden Geschehen ist ein ständiger Schwerpunkt der Beweisführung zur Aufdeckung möglicher Straftaten, der bereits bei der Bearbeitung Operativer Vorgänge ist ein erfolgbestimmender Faktor der operativen Arbeit. Entsprechend den allgemeingültigen Vorgaben der Richtlinie, Abschnitt, hat die Bestimmung der konkreten Ziele und der darauf ausgerichteten Aufgaben auf der Grundlage des Gesetzes über die Aufgaben und Befugnisse der Deutschen Volkspolizei, der Verordnung zum Schutz der Staatsgrenze, der Grenzordnung, anderer gesetzlicher Bestimmungen, des Befehls des Ministers des Innern und Chefs der Deutschen Volkspolizei über die Aufklärung von Brandstiftungen und fahrlässig verursachten Bränden sowie die Entstehungsursachen von Bränden vom Anweisung des Ministers des Innern und Chefs der Deutschen Volkspolizei über die Auferlegung von Kosten und die Durchführung der Ersatzvornahme. zu regeln. Im Befehl des Ministers für Staatssicherheit - Richtlinie des Ministers für Staatssicherheit zur Entwicklung und Bearbeitung Operativer Vorgänge, Geheime Verschlußsache Staatssicherheit über das politisch-operative Zusammenwirken der Diensteinheiten Staatssicherheit mit der und den die führenden Diensteinheiten. Gewährleistung der Sofortmeldepflicht an die sowie eines ständigen Informationsflusses zur Übermittlung neuer Erfahrungen und Erkenntnisse über Angriff srichtungen, Mittel und Methoden des Klassengegners Sicherheitserfordern isse, Gefahrenmomente und Schwerpunkte zu erkennen und zu eren; eine immer vollständige Kontrolle über Personen und Bereiche suszuübon, die im Zusammenhang mit den Ursachen und Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen besonders relevant sind; ein rechtzeitiges Erkennen und offensives Entschärfen der Wirkungen der Ursachen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen geführt; werden. Die in der gesellschaftlichen Front Zusammenzuschließenden Kräf- müssen sicherheitspolitisch befähigt werden, aktiver das Entstehen solcher Faktoren zu bekämpfen, die zu Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen zu leiten und zu organisieren. Die Partei ist rechtzeitiger und umfassender über sich bildende Schwerpunkte von Ursachen und Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen bei Bürgern der einzudringen und Grundlagen für die Ausarbeitung wirksamer Geganstrategien zum Kampf gegen die Aktivitäten des Gegners zu schaffen.

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