Staatssicherheitsdienst, Untersuchungsausschuß Freiheitlicher Juristen 1956, Seite 23

Staatssicherheitsdienst (SSD) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Untersuchungsausschuß Freiheitlicher Juristen (UfJ) [Bundesrepublik Deutschland (BRD)] 1956, Seite 23 (SSD DDR UfJ BRD 1956, S. 23); bung hauptamtlicher Mitarbeiter und die Regelung des Urlaubs. Grundsätzlich dürfen nach einer Verfügung vom Februar 1954 keine Personen zu hauptamtlichen Mitarbeitern geworben werden, die Verwandte 1. Grades im Westen haben. Sind Verwandte 2. und 3. Grades vorhanden, so muß nachgewiesen sein, daß zu ihnen keine Bindungen bestehen. Schließlich bearbeitet die Kaderabteilung noch „Entpflichtungsangelegenheiten". Hauptamtliche Angestellte des SSD können nicht ohne weiteres aus dem Dienst aus-scheiden. Sie dürfen einen Antrag auf „Entpflichtung" stellen, der in der Regel, bis über den Antrag entschieden ist, zur Beurlaubung des Antragstellers führt. Aus Furcht vor möglichen späteren Indiskretionen, aber auch des Personalmangels wegen, werden ziemlich strenge Maßstäbe an „Entpflichtungsanträge" gestellt. Wird der Antrag genehmigt, so verpflichtet man den ausscheidenden Angestellten abschließend noch einmal zu strengster Geheimhaltung. Im allgemeinen führen gesundheitliche Beschwerden, schwere disziplinäre Verstöße oder „Republikflucht" von nahen Verwandten zur „Entpflichtung". Die vorstehend aufgezeigte Struktur des Staatssicherheitsdienstes war in dieser Form Ende 1955 erkennbar. Sie mag sich seit der erneuten Umbildung des SSD in ein Ministerium in verschiedenen Positionen unwesentlich verändert haben. Zu bemerken ist noch, daß die Struktur des Ministeriums mit der der Bezirksverwaltung identisch ist. Die Kreisverwaltungen zählen durchschnittlich 15 bis 20 hauptamtliche Angestellte. Infolgedessen werden auf dieser Ebene zahlreiche Tätigkeitsgebiete zusammengelegt. Die Personalstärke einer Bezirksverwaltung beträgt etwa 250 bis 300 hauptamtliche Angestellte, während im Ministerium über 1000 hauptamtliche Angestellte beschäftigt sind. Für den gesamten Apparat des Staatssicherheitsdienstes ergibt sich daraus eine ungefähre Personalstärke von über 9000 hauptamtlichen Angestellten. Brutto-Bezüge der Angestellten der SSD-Dienststelle Jena Gefr. Bambenek DM 440, U.-Ltn. Richter „ 735, Uffz. Bartsch „ 485,- Uffz. Schlegel n 510, Feldw. Fleischer „ 525,- U.-Ltn. Schmidt 700, Angest. Hagenbruch „ 330,- Ltn. Schuhmann „ 900, Uffz. Hagenbruch ' „ 485, OFeldw. Stephani 570, OFeldw. Heineck 0 1 Hptm. Strauß n 1320, Feldw. Jagida „ 525, OFeldw. Ullrich H 570, Uffz. Kutta „ 510, Feldw. Ullrich n 525, OFeldw. Martin „ 570, U-Ltn. Vandenhertz „ 1 о £ Uffz. Mayer „ 510, Uffz. Weber 485, Feldw. Müller „ 525, OFeldw. Weiß „ 570, Wilhelm Pieck und sein ständiger Begleiter von der Hauptabteilung PS des Ministeriums für Staatssicherheit;
Staatssicherheitsdienst (SSD) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Untersuchungsausschuß Freiheitlicher Juristen (UfJ) [Bundesrepublik Deutschland (BRD)] 1956, Seite 23 (SSD DDR UfJ BRD 1956, S. 23) Staatssicherheitsdienst (SSD) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Untersuchungsausschuß Freiheitlicher Juristen (UfJ) [Bundesrepublik Deutschland (BRD)] 1956, Seite 23 (SSD DDR UfJ BRD 1956, S. 23)

Dokumentation: Staatssicherheitsdienst (SSD) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Terror als System, Untersuchungsausschuß Freiheitlicher Juristen (UfJ) [Bundesrepublik Deutschland (BRD)] (Hrsg.), Berlin 1956 (SSD DDR UfJ BRD 1956, S. 1-108).

Durch den Leiter der Abteilung Staatssicherheit Berlin ist zu sichern, daß über Strafgefangene, derefr Freiheitsstrafe in den Abteilungen vollzogen wird, ein üenFb ser und aktueller Nachweis geführt wird. Der Leiter der Abteilung hat sicherzustellen, daß die Angehörigen zielgerichtet und wirksam zur Erfüllung der Aufgaben des Wach- und Sicherungsdienstes eingesetzt werden. Er veranlaßt die Organisation und Planung des Wach- und Sicherungsdienstes in den Abteilungen der Befehle und Weisungen des Leiters der Abteilung und seines Stellvertreters, den besonderen Postenanweisungen und der - Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft voin sowie der dienstlichen Bestimmungen und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit, der allgemeinverbindlichen Rechtsvorschriften der zentralen Rechtspflegeorgane, der Weisungen der am Vollzug der Untersuchungshaft beteiigten Organen verantwortlich. Der Leiter der Abteilung der ist in Durchsetzung der Führungs- und Leitungstätigkeit verantwortlich für die - schöpferische Auswertung und Anwendung der Beschlüsse und Dokumente von Partei und Regierung und das konkrete und schöpferische Umsetzen in die tägliche Aufgabenerfüllung die konsequente Einhaltung der gesetzlichen, Bestimmungen, der Befehle und Weisungen der Zentrale sowie an ihre Fähigkeit zu stellen, die von ihnen geführten zur operativen Öisziplin und zur Wahrung der Konspiration zu erziehen und zu qualifizieren. Dazu sollten sie neben den ständigen Arbeitsbesprechungen vor allem auch Planabsprachen und -Kontrollen sowie Kontrolltreffs nutzen. Die Durchsetzung einer ständigen Überprüfung und Kontrolle der Rück Verbindungen durch den Einsatz der GMS. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rah- inen der Absicherung des Reise-, Besucherund Trans tverkehrs. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen. Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtSozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der Mittel und Methoden der Untersuchungsarbeit dazu beizutragen, feindliche Zentren uod Kräfte zu verunsichern, Widersprüche beim Gegner aufzuspüren und zu nähren.

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