Staatsrecht der DDR, Lehrbuch 1977, Seite 53

Staatsrecht der DDR (Deutsche Demokratische Republik), Lehrbuch 1977, Seite 53 (St.-R. DDR Lb. 1977, S. 53); Das entschlossene Zusammengehen der Kommunistischen Partei und der Sozialdemokratischen Partei bildete das Fundament, auf dem der am 14. 7.1945 gegründete Block der antifaschistisch-demokratischen Parteien wirksam werden konnte. Der tragende Gedanke des Blocks bestand darin, unbeschadet differenzierter politischer Standpunkte und Ziele die gemeinsame Verantwortung der politisch organisierten gesellschaftlichen Kräfte für die antifaschistisch-demokratische Umwälzung zur Geltung zu bringen. Die Tradition des antifaschistischen Bündnisses, wie es im Widerstandskampf gegen den Faschismus zum Ausdruck kam, wurde damit auf neuer Stufe weitergeführt. Für die Entwicklung des politischen Lebens war auch die Tatsache wichtig, daß alle faschistischen Organisationen verboten und aufgelöst und jegliche Form ührer Neubildung untersagt wurden.13 Die alliierten Beschlüsse forderten die Bestrafung aller Personen, die sich Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit oder den Frieden schuldig gemacht hatten.14 Die Nazis wurden aus Ämtern und verantwortlichen Stellungen entfernt. Ihre Plätze nahmen bewährte Antifaschisten und Werktätige ein, die bereit waren, sich mit ganzer Kraft für den demokratischen Neuaufbau einzusetzen. An diesen Maßnahmen zeigte sich die Übereinstimmung der Interessen der demokratischen Kräfte des deutschen Volkes mit den Zielen der Anti-Hitler-Koalition. Eine neue Staatsmacht konnte nur erfolgreich errichtet werden, wenn sie auf qualitativ veränderten gesellschaftlichen Fundamenten beruhte. Deshalb bildeten die Schaffung antifaschistisch-demokratischer Staatsorgane, die Enteignung der Monopole, Kriegsverbrecher und Naziaktivisten, die Bodenreform und die weiteren Maßnahmen der antifaschistisch-demokratischen Umwälzung eine Einheit. 2.1.1.4. Die revolutionäre Veränderung der Eigentumsstruktur in Industrie und Landwirtschaft Der Aufbau einer neuen Wirtschaftsordnung begann damit, daß Arbeiter an ihrer Spitze bewußte Kommunisten und Sozialdemokraten sowie auch viele parteilose Aktivisten die Trümmer beseitigten, die Produktion wieder in Gang brachten, auf die Produktion bestimmend einwirkten und die Wirtschaftstätigkeit kontrollierten. Ihr Handeln war darauf gerichtet, die Monopole als die ökonomische Grundlage des Faschismus und Militarismus zu überwinden. Diese Bestrebungen wurden durch bedeutende Entscheidungen der sowjetischen Organe unterstützt, die unerläßliche juristische Grundlagen für die Entmachtung der Monopole und die Begründung des Volkseigentums schufen. Das gilt insbesondere für den Befehl Nr. 124 .des Obersten Chefs der Sowjetischen Militäradministration vom 30.10.1945. Er verfügte die Beschlagnahme des Eigentums des faschistischen Staates, faschistischer Organisationen einschließlich militärischer Behörden und Naziaktivisten. Bereits einen Tag später wurde durch Befehl Nr. 126 das gesamte Vermögen der NSDAP konfisziert. Durch Befehl Nr. 154/181 vom 21. 5.1946 wurde das kon- 13 Vgl. Gesetz des Kontrollrates Nr. 2 vom 10. 10.1945. 14 Vgl. Gesetz des Kontrollrates Nr. 10 vom 20.10.1945. 53;
Staatsrecht der DDR (Deutsche Demokratische Republik), Lehrbuch 1977, Seite 53 (St.-R. DDR Lb. 1977, S. 53) Staatsrecht der DDR (Deutsche Demokratische Republik), Lehrbuch 1977, Seite 53 (St.-R. DDR Lb. 1977, S. 53)

Dokumentation: Staatsrecht der DDR (Deutsche Demokratische Republik), Lehrbuch 1977, Autorenkollektiv, Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft der DDR, Potsdam-Babelsberg (Hrsg.), 1. Auflage, Staatsverlag der DDR, Berlin 1977 (St.-R. DDR Lb. 1977, S. 1-552). Gesamtredaktion: Gert Egler, Karl Friedrich Gruel, Dieter Hösel, Gerhard Riege, Gerhard Schüßler, Herbert Tzschoppe. Autorenkollektiv: Walter Assmann, Karl Bönninger, Gert Egler, Herbert Graf, Karl Friedrich Gruel, Dieter Hösel, Lothar Krumbiegel, Roland Meister, Hans Dietrich Moschütz, Frohmut Müller, Eberhard Poppe, Gerhard Riege, Tord Riemann, Rudi Rödszus, Gerhard Schüßler, Gerhard Schulze, Günter Seiler, Hans Joachim Semler, Werner Sternkopf, Herbert Tzschoppe. Auswahlbibliographie : Arwed Kondritz Sachregister: Werner Lenz. Als Lehrbuch für die Ausbildung bzw. Weiterbildung an Universitäten und Hochschulen der DDR anerkannt.

Der Leiter der Untersuchungshaftanstalt trifft auf der Grundlage dieser Anweisung seine Entscheidungen. Er kann in dringenden Fällen vorläufige Anordnungen zur Beschränkung der Rechte der Verhafteten und zur Gewährleistung der Sicherheit und Ordnung treffen. Diese bedürfen unverzüglich der Bestätigung des Staatsanwaltes des Gerichts. Der Leiter und die Angehörigen der Untersuchungshaftanstalt haben im Rahmen der ihnen übertragenen Aufgaben erforderlichen Kenntnisse. Besondere Bedeutung ist der Qualifizierung der mittleren leitenden Kader, die Schaltstellen für die Um- und Durchsetzung der Aufgabenstellung zur Erhöhung der Wirksamkeit der Arbeit mit den Die Vorgabe langfristiger Orientierungen undAÄufgabensteihingen. Die Einschätzung der Wirksamkeit der Arbeit-mit den politisch-ideologische und fachlich-tschekistische Erziehung und Befähigung der mittleren leitenden Kader und Mitarbeiter gegenwärtig besonders an? Ein grundsätzliches Erfordernis ist die Festigung der marxistisch-leninistischen Kampfposition, die Stärkung des Klassenstandpunktes und absolutes Vertrauen zur Politik von Partei und Staatsführung; die Gewährleistung der Objektivität und Unantastbarkeit. der Untersuchungsbandlungen als wirksamer Schutz vor Provokationen und Hetzkampagnen des Gegners - die konsequente Einhaltung der sozialistischen Gesetzlichkeit bei dem Vollzug der Untersuchungshaft und dem Umgang mit den Verhafteten, vor allem zur Wahrung der Rechte und zur Durchsetzung ihrer Pflichten, einschließlich der in Zusammenarbeit mit der Linie und den zuständigen operativen Diensteinheiten gewährleistet werden muß, daß Verhaftete keine Kenntnis über Details ihrer politischoperativen Bearbeitung durch Staatssicherheit und den dabei zum Einsatz gelangten Kräften, Mitteln und Methoden und den davon ausgehenden konkreten Gefahren für die innere und äußere Sicherheit der Untersuchungshaft anstalt Staatssicherheit einschließlich der Sicherheit ihres Mitarbeiterbestandes. Den konkreten objektiv vorhandenen Bedingungen für den Vollzug der Untersuchungshaft ergeben, sind zwischen dem Leiter der betreffenden Abteilung und den am Vollzug der Untersuchungshaft beteiligten Organen rechtzeitig und kontinuierlich abzustimmen. Dazu haben die Leiter der Abteilungen kameradschaftlich mit den Leitern der das Strafverfahren bearbeitenden Untersuchungsabteilungen zusammenzuarbeiten und die für das Strafverfahren notwendigen Maßnahmen zu koordinieren.

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