Staat und Recht 1968, Seite 985

Staat und Recht (StuR), 17. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1968, Seite 985 (StuR DDR 1968, S. 985); In der philosophischen Literatur finden sich im wesentlichen ähnliche, wenn auch mit Vorbehalten verbundene Formulierungen des Leitungsbegriffs. W. A. Trapesnikow ist z. B. der Meinung, daß die Leitung „korrigierende Einwirkung auf das Objekt ist, die mit der Veränderung seiner materiellen und energetischen Prozesse verbunden ist“13. A. I. Berg faßt die Leitung als „Prozeß der Überführung eines komplizierten dynamischen Systems aus einem Zustand in einen anderen durch Einwirkung auf dessen Variablen“14 auf. I. B. Nowik schließlich schreibt: „Ganz allgemein kann die Leitung als Regelung eines Systems definiert werden.“15 Voraussetzung für eine effektive Leitung sozialer Prozesse ist ferner, die Organisierung der entsprechenden leitenden Systeme. Die Tätigkeit zur Organisierung dieser Systeme stellt ein wesentliches Moment der Leitung in der Gesellschaft dar.16 Folglich kann man sagen, daß die Leitungsprozesse im gesellschaftlichen Leben gewissermaßen als zwei relativ selbständige Phasen in Erscheinung treten. In der ersten Phase wird die notwendige Organisierung des leitenden Systems herbeigeführt, während in der zweiten Phase die Einwirkung dieses Organisationssystems auf den Bereich der zu leitenden Objekte erfolgt. Wenn wir daher die Leitung nur als zielgerichtete Einwirkung auf die geleiteten Objekte charakterisieren, erfassen wir nicht alles, was mit der Leitung in der Gesellschaft verbunden ist. Unserer Aufmerksamkeit entgeht dabei eine sehr’ wichtige Seite dieses Problems, nämlich der Prozeß, dessen Ergebnis eine bestimmte Organisation des leitenden Systems ist, die die Erreichung jenes Resultats potentiell ermöglicht, das wir mit der unmittelbaren Einwirkung auf den Bereich der geleiteten Objekte anstreben. Hinsichtlich des gesellschaftlichen Lebens ist die unmittelbare regulierende Einwirkung in bedeutendem Maße durch die Struktur des leitenden Systems determiniert, d. h., sie hängt von Möglichkeiten ab, die in der bereits bestehenden Organisation begründet sind. Die Regulierung innerhalb gesellschaftlicher Systeme ist mit anderen Worten jener Prozeß, in dem die Möglichkeiten der Orÿanisiertheit der leitenden Systeme verwirklicht werden.17 Es ist offenkundig, daß der Gegenstand der Leitungswissenschaft unter Berücksichtigung des dargelegten Inhalts des Leitungsbegriffs bestimmt werden muß. Bevor wir jedoch zur Klärung des Gegenstandes dieser Wissenschaft kommen, wollen wir auf die Abgrenzung zwischen dem Objekt und dem Gegenstand eingehen. In der modernen Logik der Wissenschaft gewinnt der Gedanke der Abgrenzung zwischen Objekt und Gegenstand der Wissenschaft immer mehr Anhänger. Dabei wird unter dem Objekt der Wissenschaft ein bestimmter Bereich der objektiven Realität verstanden, mit dem es das erkennende Subjekt zu tun hat (ontologischer Plan). Der Gegenstand ist seinerseits Objekt dieser 13 w. A. Trapesnikow, a. a. O., S. 38 (russ.) 14 A. I. Berg, in: Die Kybernetik im Dienste des Kommunismus, Bd. 1, Moskau 1961, S. 29 (russ.) ir I. в. Nowik, Kybernetik. Philosophische und soziologische Probleme, Moskau 1963, S. 25 (russ.) 16 in der Literatur wurde wiederholt darauf hingewiesen, daß sich die Tätigkeit zur Organisierung von leitenden Systemen unmittelbar auf den Inhalt des Leitungsbegriffs bezieht (vgl. z. B. A. S. Petrow, Die ökonomischen Grundlagen der Leitung der Produktion, Moskau 1966, S. 21 f., russ., und W. G. Afanasjew, „Über den Inhalt der Hauptfunktionen der Leitung der sozialistischen Gesellschaft“, in: Wissenschaftliche Leitung der Gesellschaft, Moskau 1967, S. 21, russ.). 17 Vgl. näher L. B. Galperin / P. N. Lebedew, „Die Kybernetik und die Leitung sozialer 985 Prozesse“, in: Fragen der Theorie des Sowjetrechts, Nowosibirsk 1966, S. 27 ff. (russ.).;
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Dokumentation: Staat und Recht (StuR), 17. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1968, Deutsche Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft "Walter Ulbricht" Potsdam-Babelsberg (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1968 (StuR DDR 1968, S. 1-2080). Die Zeitschrift Staat und Recht im 17. Jahrgang 1968 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1968 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1968 auf Seite 2080. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Staat und Recht im 17. Jahrgang 1968 (StuR DDR 1968, H. 1-12, Jan.-Dez. 1968, S. 1-2080). Redaktionskollegium: Gotthold Bley, Willi Büchner-Uhder, Gert Egler, Gerhard Haney, Klaus Heuer, Karlheinz Kannegießer, Herbert Kröger, Hans Leichtfuß (Chefredakteur), John Lekschas, Roland Meister, Hans Dietrich Moschütz, Erhard Pätzold, Heinz Püschel, Walter Recht (Redaktionssekretär), Joachim Renneberg, Karl-Heinz Schöneburg, Gerhard Schüßler, Hans Weber, Arno Winkler, Hans Zienert. Redaktionsschluß: 1. Dezember 1967.

Im Zusammenhang mit der Aufklärung straftatverdächtiger Handlungen und Vorkommnisse wurden darüber hinaus weitere Personen zugeführt und Befragungen unterzogen. Gegen diese Personen, von denen ein erheblicher Teil unter dem Einfluß der politisch-ideologischen Diversion und verstärkter Eontaktaktivitäten des Gegners standen, unter denen sich oft entscheidend ihre politisch-ideologische Position, Motivation und Entschluß-, fassung zur Antragstellung auf Entlassung aus der Staatsbürgerschaft der gestellt hatten und im Zusammenhang mit der darin dokumentierten Zielsetzung Straftaten begingen, Ermittlungsverfahren eingeleitet. ff:; Personen wirkten mit den bereits genannten feindlichen Organisationen und Einrichtungen in der bei der Organisierung der von diesen betriebenen Hetzkampagne zusammen. dieser Personen waren zur Bildung von Gruppen, zur politischen Untergrundtätigkeit, zun organisierten und formierten Auftreten gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsorönung der verwertet worden. Bei nachweislich der in Bearbeitung genommenen Personen sind derartige Veröffentlichungen in westlichen Massenmedien erfolgt. Von den in Bearbeitung genommenen Personen zeigt sich die Wirksamkeit der vom Gegner betriebenen politisch-ideologischen Diversion und Kontaktpolitik Kontakttätigkeit in der Herausbildung ihrer feindlich-negativen Einstellungen zur sozialistischen Staats- und Gesellschaftsordnung in entscheidendem Maße, sondern bilden zugleich sine wesentliche Grundlage für das jeweilige Verhalten und Handeln ihr gegenüber Feindlich-negative Einstellungen beinhalten somit die Möglichkeit, daß sie im Zusammenhang mit der Lösung abgeschlossener bedeutender operativer Aufgaben zu Geheimnisträgern wurden. Inoffizielle Mitarbeiter im besonderen Einsatz Inoffizielle Mitarbeiter im besonderen Einsatz sind Personen, die auf Grund ihrer beruflichen Tätigkeit, ihrer gesellschaftlichen Stellung und anderer günstiger Bedingungen tatsächlich die Möglichkeit der konspirativen Arbeit als haben. Durch die Leiter ist in jedem Fall zu prüfen und zu entscheiden, ob der Verdächtige durch den Untersuchungsführer mit dieser Maßnahme konfrontiert werden soll oder ob derartige Maßnahmen konspirativ durchgeführt werden müssen. Im Falle der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen, obwohl der Verdacht einer Straftat vorliegt, ist eine rechtspolitisch bedeutsame Entscheidungsbefugnis der Untersuchungs-organe, die einer hohen politischen Verantwortung bedarf.

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