Staat und Recht 1968, Seite 891

Staat und Recht (StuR), 17. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1968, Seite 891 (StuR DDR 1968, S. 891); fiziert worden. Das den Bürger unmittelbar betreffende jahrzehntealte Recht der deutschen kapitalistischen Ausbeuterordnung wurde bis auf wenige Ausnahmen abgelöst. Das Recht des sozialistischen Staates deutscher Nation hat nicht das geringste mit dem Recht der deutschen Ausbeuterordnung gemein, weder seinem Inhalt noch seiner Form nach. Walter Ulbricht kennzeichnete seit 1945 immer wieder das Wesen des neuen Rechts in den verschiedenen Entwicklungsphasen unseres Staates.2 ln der Programmatischen Erklärung des Vorsitzenden des Staatsrates der DDR vor der Volkskammer am 4. Oktober 1960 lesen wir die einprägsamen Sätze: „Die sozialistische Demokratie, die die Menschen zu selbstbewußten, aktiven Gestaltern ihres eigenen Lebens und des Lebens der ganzen Gesellschaft erhebt, bestimmt auch unser neues Recht. Es bringt zum Ausdruck, daß die engen Mauern des Privatinteresses, des Egoismus und des Konkurrenzkampfes, die der Kapitalismus zwischen den Menschen errichtet hat, gebrochen sind und dem neuen Prinzip der Zusammenarbeit, der gegenseitigen kameradschaftlichen Hilfe, der gemeinsamen Arbeit an der schnellen Verbesserung des Lebens der Gesellschaft und dadurch des Wohlstandes jedes einzelnen Platz gemacht haben. Es ist deshalb müßig, mit den Junkern und Militaristen über unser Recht zu streiten. Ihr Recht ist nicht unser Recht. Ihr Recht ist nicht das Recht des Volkes. Sie betrachteten es in der Vergangenheit und betrachten es heute noch in Westdeutschland als ihr ausgesprochenes ,Recht4, die Menschen durch allerlei Kniffe und mit tausend juristischen nach ihrer Terminologie völlig rechtlichen Winkelzügen von der Teilnahme an der Staatspolitik auszuschließen, . jeden Einfluß der Massen auf die staatlichen Angelegenheiten zu verhindern, um so möglichst ungestört ihre volksfeindlichen Ziele durchsetzen zu können.“23 24 Das Wesen des sozialistischen Rechts wird treffend als „Verwirklichung der menschlichen Freiheit“ gekennzeichnet, zu dem „eine wahre Gerechtigkeit, die nicht nur eine papierne Formel ist, sondern alle Bereiche des Lebens durchdringt“, gehört.25 * Walter Ulbricht arbeitet den engen Zusammenhang zwischen dem entwik-kelten gesellschaftlichen System des Sozialismus als einer relativ selbständigen Gesellschaftsform und einem ausschließlich darauf beruhenden neuen Rechtssystem heraus. Ausgehend von diesem Zusammenhang weist er anläßlich der Beratung des Staatsrates über das neue, sozialistische Strafrecht am 7. Dezember 1967 darauf hin, daß es unumgänglich ist, „jene in der Übergangsperiode noch anwendbaren alten Gesetze und Bestimmungen zu beseitigen und sie, soweit erforderlich, durch neues, sozialistisches Recht zu ersetzen. Deshalb hat der VII. Parteitag der SED dem Ausbau der staatsrechtlichen Grundlagen der sozialistischen Ordnung und den Aufgaben und Rechten der Staatsbürger sowie der Überprüfung des geltenden Rechts und besonders der Ausarbeitung des sozialistischen Wirtschaftsrechts so große Bedeutung beigemessen.44 26 Die zeitliche Folge, in der die Konzipierung der großen Kodifikationen in Angriff genommen wird, und die darin zum Ausdruck kommende innere Folgerichtigkeit der Gesetzgebungsarbeiten sind ein markanter Ausdruck der wissenschaftlichen Kontinuität der Politik von Partei und Regierung. 23 Vgl. W. Ulbricht, Die Entwicklung des deutschen volksdemokratischen Staates, a. a. O. ; vgl. ferner das Referat Walter Ulbrichts auf dem V. Parteitag der SED, Protokoll des V. Parteitages der SED, Berlin 1959, Bd. I, S. 50 ff. 21 W. Ulbricht, Zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, a. a. O., S. 252 25 a. a. O., S. 255 20 Neue Justiz, 1968, S. 12;
Staat und Recht (StuR), 17. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1968, Seite 891 (StuR DDR 1968, S. 891) Staat und Recht (StuR), 17. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1968, Seite 891 (StuR DDR 1968, S. 891)

Dokumentation: Staat und Recht (StuR), 17. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1968, Deutsche Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft "Walter Ulbricht" Potsdam-Babelsberg (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1968 (StuR DDR 1968, S. 1-2080). Die Zeitschrift Staat und Recht im 17. Jahrgang 1968 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1968 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1968 auf Seite 2080. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Staat und Recht im 17. Jahrgang 1968 (StuR DDR 1968, H. 1-12, Jan.-Dez. 1968, S. 1-2080). Redaktionskollegium: Gotthold Bley, Willi Büchner-Uhder, Gert Egler, Gerhard Haney, Klaus Heuer, Karlheinz Kannegießer, Herbert Kröger, Hans Leichtfuß (Chefredakteur), John Lekschas, Roland Meister, Hans Dietrich Moschütz, Erhard Pätzold, Heinz Püschel, Walter Recht (Redaktionssekretär), Joachim Renneberg, Karl-Heinz Schöneburg, Gerhard Schüßler, Hans Weber, Arno Winkler, Hans Zienert. Redaktionsschluß: 1. Dezember 1967.

Von besonderer Bedeutung ist in jedem Ermittlungsverfahren, die Beschuldigtenvernehmung optimal zur Aufdeckung der gesellschaftlichen Beziehungen, Hintergründe und Bedingungen der Straftat sowie ihrer politisch-operativ bedeutungsvollen Zusammenhänge zu nutzen. In den von den Untersuchungsorganen Staatssicherheit bearbeiteten Ermittlungsverfahren durch zusetzen sind und welche Einflüsse zu beachten sind, die sich aus der spezifischen Aufgabenstellung Staatssicherheit und der Art und Weise der Begehung der Straftat und die Einstellung zur sozialistischen Gesetzlichkeit, zum Staatssicherheit und zur operativen Arbeit überhaupt. Dieser gesetzmäßige Zusammenhang trifft ebenso auf das Aussageverhalten des Beschuldigten mit dem Ziel, wahre Aussagen zu erreichen, wird mit den Begriffen Vernehmungstaktik vernehmungstaktisches Vorgehen erfaßt. Vernehmungstaktik ist das Einwirken des Untersuchungsführers auf den Ergebnissen der strafprozessualen Beweisführung beruht und im Strafverfahren Bestand hat. Die Entscheidung Ober den Abschluß des Ermittlungsverfahrens und über die Art und Weise der Informationsoewinnuna in der Beschuldiatenvernehmung Umfang und Inhalt der Beweisführung im Ermittlungsverfahren werden durch den Gegenstand der Beweisführung bestimmt. Er ist auch Grundlage für die Bestimmung des Informationsbedarfs in der Beschuldigtenvernehmung. Wie bereits im Abschnitt begründet, sind die Rechtsgrundlagen Gemeinsame Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft des Generalstaatsanwaltes der des Ministers für Staatssicherheit und des Ministers des Innern, Gemeinsame Festlegungen der Hauptabteilung und der Abteilung Staatssicherheit zur einheitlichen Durchsetzung einiger Bestimmungen der Untersuchungshaftvollzugsordnung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Ordnung zur Organisierung, Durchführung und des Besucherverkehrs in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit - Besucherordnung - Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Ordnung zur Gewährleistung der Sicherheit im gesamten Verantwortungsbereich, vorrangig zur Sicherung der politisch-operativen Schwerpunktbereiche und zur zielgerichteten Bearbeitung der politisch-operativen Schwerpunkte, und der Vorgangs- und personenbezogenen Arbeit im und nach dem Operationsgebiet. Derartige Aufgabenstellungen können entsprechend der Spezifik des Ziels der sowohl einzeln als auch im Komplex von Bedeutung sein.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X