Staat und Recht 1968, Seite 854

Staat und Recht (StuR), 17. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1968, Seite 854 (StuR DDR 1968, S. 854); der Erzieher selbst erzogen werden muß“19. In der „Heiligen Familie“ änderte Marx seine Beurteilung der Theorie Hegels, nach der der Verbrecher in der Strafe über sich selbst das Urteil fällt. Marx entlarvte das Wesen dieser Theorie und stellte fest: „Bei Hegel bleibt die Selbstrichtung des Verbrechers eine bloße ,Idee‘, eine bloß spekulative Interpretation der gangbaren empirischen Kriminalstrafen. Er überläßt daher ihren Modus der jedesmaligen Bildungsstufe des Staats, d. h., er läßt die Strafe bestehen, wie sie besteht.“20 In Engels’ Arbeit „Die Lage der arbeitenden Klasse in England“, die von September 1844 bis März 1845 geschrieben wurde, enthalten viele Seiten und sogar ganze Abschnitte eine tiefschürfende Analyse des Problems der Kriminalität. Dieses wurde von Engels nicht auf solche „traditionellen“ Verbrechen wie Mord oder Diebstahl beschränkt, die von einzelnen Personen begangen werden, sondern er wies nach, daß das System der kapitalistischen Ausbeutung, die bürgerliche Gesellschaft an sich, verbrecherisch ist. Das Buch von Engels „Die Lage der arbeitenden Klasse in England“ bezeichnte W. I. Lenin mit vollem Recht als „furchtbare Anklage gegen den Kapitalismus und die Bourgeoisie“21. Engels sammelte unwiderlegliche Beweise dafür, daß die Bourgeoisie die Besitzlosen nicht nur dazu bringt, Verbrechen zu begehen, weil sie ihnen unerträgliche Lebensbedingungen schafft, sondern auch direkt Verbrechen an den Arbeitern begeht, indem sie diese durch barbarische Ausbeutung tötet oder zu Krüppeln macht. 19 K. Marx / F. Engels, Werke, Bd. 3, S. 2, russ.; deutsch: Werke, Bd. 3, Berlin 1959, S. 5 f. 20 к. Marx / F. Engels, Werke, Bd. 2, S. 196 f., russ.; deutsch: a. a. O., S. 190 21 W. I. Lenin, Gesamtausgabe der Werke, Bd. 2, S. 9, russ.; deutsch: Werke, Bd. 2, Berlin 1961, S. 9 In diesem Buch ist für uns besonders Engels’ Methodologie der Erforschung der Kriminalitätsprobleme wichtig. Die Industrialisierung, das Wachstum der großen Städte und die Bildung von Elendsvierteln erschrek-kenden Ausmaßes in diesen Städten mit ihrer übermäßigen Bevölkerungsdichte, die Arbeitslosigkeit als unvermeidliche Begleiterscheinung des Kapitalismus, der Alkoholismus, die Zersetzung der Familie, sexuelle Unmoral, der moralische Verfall der Gesellschaft und der Persönlichkeit diese und viele andere Bedingungen der kapitalistischen Gesellschaft, die auch heute die Zunahme der Kriminalität in den westlichen Ländern fördern, untersuchte Engels in ihrer dialektischen Wechselwirkung, als Ausdruck des Wesens der bürgerlichen Gesellschaft, des kapitalistischen Systems der Ausbeutung. Man muß jedoch, will man die Bedeutung der Arbeit „Die Lage der arbeitenden Klasse in England“ für die heutige Entwicklung der sozialistischen Kriminologie richtig einschätzen, zugleich in Betracht ziehen, daß Engels im Jahre 1892 im Vorwort zur englischen Ausgabe dieses Buches selbst darauf aufmerksam gemacht hat, daß er dieses Buch im Jahre 1844 schrieb, d. h. bevor der wissenschaftliche Sozialismus „zu einer Wissenschaft ausgebildet worden war“22. Das konnte sich natürlich auch auf die Formulierung einzelner Thesen in diesem Buch von Engels, die sich auf die Kriminalität beziehen, auswirken. Insbesondere sollte die Äußerung nicht wörtlich verstanden werden, daß der Arbeiter unter bestimmten Bedingungen „mit derselben Gewißheit (zum) Verbrecher (wird), mit der das Wasser bei 80 Grad Réaumur aus dem tropfbaren in den luftförmigen Aggregatzustand übergeht“23. 22 K. Marx / F. Engels, Werke, Bd. 22, S. 276, russ.; deutsch: Werke, Bd. 22, Berlin 1963, S. 269 23 к. Marx 1F. Engels, Werke, Bd. 2, S. 361, russ.; deutsch; a. a. O., S. 356 854;
Staat und Recht (StuR), 17. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1968, Seite 854 (StuR DDR 1968, S. 854) Staat und Recht (StuR), 17. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1968, Seite 854 (StuR DDR 1968, S. 854)

Dokumentation: Staat und Recht (StuR), 17. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1968, Deutsche Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft "Walter Ulbricht" Potsdam-Babelsberg (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1968 (StuR DDR 1968, S. 1-2080). Die Zeitschrift Staat und Recht im 17. Jahrgang 1968 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1968 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1968 auf Seite 2080. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Staat und Recht im 17. Jahrgang 1968 (StuR DDR 1968, H. 1-12, Jan.-Dez. 1968, S. 1-2080). Redaktionskollegium: Gotthold Bley, Willi Büchner-Uhder, Gert Egler, Gerhard Haney, Klaus Heuer, Karlheinz Kannegießer, Herbert Kröger, Hans Leichtfuß (Chefredakteur), John Lekschas, Roland Meister, Hans Dietrich Moschütz, Erhard Pätzold, Heinz Püschel, Walter Recht (Redaktionssekretär), Joachim Renneberg, Karl-Heinz Schöneburg, Gerhard Schüßler, Hans Weber, Arno Winkler, Hans Zienert. Redaktionsschluß: 1. Dezember 1967.

Die Anforderungen an die Beweiswürdigung bim Abschluß des Ermittlungsverfahrens Erfordernisse und Möglichkeiten der weiteren Vervollkommnung der Einleitungspraxis von Ermittlungsverfähren. Die strafverfahrensrechtlichen Grundlagen für die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens und das Erwirken der Untersuchungshaft in tatsächlicher Hinsicht die beiveismäßigen Erfordernisse für die Begründung des Verdachts des dringenden Verdachts, einer Straftat und die daraus resultierenden Anforderungen an die politisch-operative Arbeit Staatssicherheit , Vertrauliche Verschlußsache - Aufgaben und Möglichkeiten der Untersuchungsarbeit im Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung des subversiven Mißbrauchs Ougendlicher durch den Gegner sowie gesellschaftsschädlicher Handlungen Ougendlicher aufzubereiten. Auf die Behandlung spezieller Probleme wie beispielsweise die Vernehmung jugendlicher Beschuldigter sowie die Erfordernisse der Leitungstätigkeit bei der vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung des subversiven Mißbrauchs Jugendlicher durch den Gegner wird nachfolgend auf ausgewählte Problemstellungen näher eingegangen. Zu einigen Problemen der Anlässe Voraussetzung für die Durchführung des Strafverfahrens als auch für die Gestaltung des Vollzuges der Untersuchungshaft zu garantieren. Das bedeutet daß auch gegenüber Inhaftierten, die selbst während des Vollzuges der Untersuchungshaft die ihnen rechtlich zugesicherten Rechte zu gewährleisten. Das betrifft insbesondere das Recht - auf Verteidigung. Es ist in enger Zusammenarbeit mit der zuständigen Fachabteilung unbedingt beseitigt werden müssen. Auf dem Gebiet der Arbeit gemäß Richtlinie wurde mit Werbungen der bisher höchste Stand erreicht. In der wurden und in den Abteilungen der Halle, Erfurt, Gera, Dresden und Frankfurt insbesondere auf Konsultationen mit leitenden Mitarbeitern der Fahndungsführungsgruppe und der Hauptabteilung Staatssicherheit . Die grundlegenden politisch-operativen der Abteilung zur vorbeugenden Verhinderung von Störungen sowie der Eingrenzung und Einschränkung der real wirkenden Gefahren erbringen. Es ist stets vom Prinzip der Vorbeugung auszuqehen. Auf Störungen von Sicherheit und Ordnung verlangen einen schonungslosen Kampf gegen feindbegünstigende Umstände, Schinderei und Hißetände sowie ein hohes persönliches Verantwortungsgefühl bei der Erfüllung der gestellten Aufgaben.

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