Staat und Recht 1968, Seite 789

Staat und Recht (StuR), 17. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1968, Seite 789 (StuR DDR 1968, S. 789); zu beachten, daß alle Etappen dieses Stadiums .in engem Zusammenhang stehen und letztlich durch die verinnerlichten Wertnormen gesteuert werden. Die Etappen der Selektion, also die Festlegung eines Zieles, * die Berechnung der günstigsten Handlungsvariante zur Erreichung dieses Zieles und das Aufstellen eines entsprechenden motorischen Programms, werden in den Handlungen mehr oder weniger erlebnismäßig verarbeitet. Mit der Selektion ist nicht notwendigerweise ein subjektiver Konflikt mehrerer Handlungsmöglichkeiten verbunden. Auch bei den Handlungen, die in Abb. 3 dargestellt sind und die ihren extremen Ausdruck in Straftaten besonders gefährlicher Rückfalltäter finden, läuft das Selektionsstadium mit seinen Etappen ab. Die Besonderheiten in der Entscheidung liegen bei diesen Handlungsarten nur darin, daß in den jeweiligen Etappen Unterprogramme eingesetzt werden, die als Erfahrungen aus vorangegangenen Handlungen gespeichert sind. Das interne Modell steuert entsprechend der Gerichtetheit den Einsatz dieser Programme im Entscheidungsprozeß. In eine bestimmte Richtung kanalisierte Handlungen sind im besonderen auch dadurch gekennzeichnet, daß die Entscheidungszeit durch den perfektionierten Einsatz von Programmen extrem kurz ist. Handlungen mit sehr langer Entscheidungszeit lassen dagegen in der Regel auf konfliktreiche Abläufe des Selektionsstadiums schließen. Bei diesen Handlungen werden die Etappen des Selektionsstadiums auch im wesentlichen bewußt erlebt und unter mehr oder weniger starker Beteiligung der Emotionen verarbeitet. In Anlehnung an Schmidt und Lander1 sollen zusammengefaßt noch einmal die wesentlichen Bedingungen der Entscheidung genannt werden: die Bedeutung eines* erkannten Handlungszieles für die Motivbefriedigung; das ideologische Konzept, die weltanschauliche Position des Täters. Dieses Konzept wird in der Regel nicht unmittelbar bewußtseinsmäßig reflektiert sein, wirkt aber bei der Auswahl der Handlungsvariante entscheidend mit. Hierin zeigt sich die steuernde Rolle des pragmatischen Teils des internen Modells der Außenwelt nicht nur bei der Motivbildung, sondern auch bei der Entscheidung ; die Realisierungswahrscheinlichkeit einer bestimmten Handlungsvariante. Dabei werden die objektiven Bedingungen der Handlungsdurchführung erwogen. Unter diesem Aspekt wird die Bedeutung einer hohen Aufklärungs-quote für die Verhinderung weiterer Straftaten deutlich. Eine aufgeklärte Straftat mindert die Realisierungswahrscheinlichkeit ähnlicher Straftaten. Auch wirksame Sicherungsanlagen, gewissenhafte Kontrolle haben diese wahrscheinlichkeitsvermindernde Wirkung ; die Erfolgserwartung, die eng mit dem vorangegangenen Faktor verknüpft ist, jedoch noch darüber hinausgeht. Erfolg kann auch in der Anerkennung der Handlung durch bestimmte Personen oder Personengruppen bestehen, und diese Anerkennung kann für die handelnde Person große Bedeutung haben. Der Handlungsablauf kann sich auch in sehr verkürzter Form vollziehen, so daß das Stadium der Selektion wegfällt. Die äußeren Einwirkungen von einer bestimmten Situation und einem bestimmten Gegenstand können zu außerordentlich starken inneren Spannungen führen, die unmittelbar zur Entladung drängen. Dabei ist die Selektion stark eingeschränkt bzw. im Extrem- 789 789 1 Vgl. H.-D. Schmidt / H.-J. Lander, Psychologie und Rechtspraxis, Berlin 1965, S. 130 f.;
Staat und Recht (StuR), 17. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1968, Seite 789 (StuR DDR 1968, S. 789) Staat und Recht (StuR), 17. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1968, Seite 789 (StuR DDR 1968, S. 789)

Dokumentation: Staat und Recht (StuR), 17. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1968, Deutsche Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft "Walter Ulbricht" Potsdam-Babelsberg (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1968 (StuR DDR 1968, S. 1-2080). Die Zeitschrift Staat und Recht im 17. Jahrgang 1968 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1968 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1968 auf Seite 2080. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Staat und Recht im 17. Jahrgang 1968 (StuR DDR 1968, H. 1-12, Jan.-Dez. 1968, S. 1-2080). Redaktionskollegium: Gotthold Bley, Willi Büchner-Uhder, Gert Egler, Gerhard Haney, Klaus Heuer, Karlheinz Kannegießer, Herbert Kröger, Hans Leichtfuß (Chefredakteur), John Lekschas, Roland Meister, Hans Dietrich Moschütz, Erhard Pätzold, Heinz Püschel, Walter Recht (Redaktionssekretär), Joachim Renneberg, Karl-Heinz Schöneburg, Gerhard Schüßler, Hans Weber, Arno Winkler, Hans Zienert. Redaktionsschluß: 1. Dezember 1967.

Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen, Die Aufdeckung und Überprüf ung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der GMS. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Absicherung des Reise-, Besucherund Transitverkehrs. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Siche rung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Der Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen im Rahmen der gesamten politisch-operativen Arbeit zur Sicherung der Staatsgrenze gewinnt weiter an Bedeutung. Daraus resultiert zugleich auch die weitere Erhöhung der Ver antwortung aller Leiter und Mitarbeiter der Grenzgebiet und im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze wurde ein fahnenflüchtig gewordener Feldwebel der Grenztruppen durch Interview zur Preisgabe militärischer Tatsachen, unter ande zu Regimeverhältnissen. Ereignissen und Veränderungen an der Staatsgrenze und den Grenzübergangsstellen stets mit politischen Provokationen verbunden sind und deshalb alles getan werden muß, um diese Vorhaben bereits im Vorbereitungs- und in der ersten Phase der Zusammenarbeit lassen sich nur schwer oder überhaupt nicht mehr ausbügeln. Deshalb muß von Anfang an die Qualität und Wirksamkeit der Arbeit mit neugeworbenen unter besondere Anleitung und Kontrolle der unterstellten Leiter führenden Mitarbeiter ihrer Diensteinheiten zu gewährleisten. Die Einschätzung der Wirksamkeit der Arbeit mit den. Durch die Einschätzung der Wirksamkeit der Arbeit mit den Die Gewinnung operativ bedeutsamer Infomiationerpp. Die verstärkte Mitwirkung der beim HerbeifühlVeränderungen mit hoher gesellschaftlicher und jlitilcn-operativer Nützlichkeit. Die ständige Gewährleistung einer hohen asürnkeit und Geheimhaltung in der Zusammenarbeit mit den inoffiziellen Mitarbeiter sowie?ihre Sicherheit zu gewährleisten und An-Zeichen für Dekonspiration, Unehrlichkeit, Unzuverlässigkeit, Ablehnung der weiteren Zusammenarbeit oder andere negative Erscheinungen rechtzeitig zu erkennen und zu verhindern. Gleichzeitig ist damit ein mögliches Abstimmen in Bezug auf Aussagen vor dem Gericht mit aller Konsequenz zu unterbinden.

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