Staat und Recht 1968, Seite 33

Staat und Recht (StuR), 17. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1968, Seite 33 (StuR DDR 1968, S. 33); immer unter konkreten Bedingungen realisiert wird, die einen Zwang setzen, der eine bestimmte, den konkreten gesellschaftlichen Bedürfnissen angepaßte Organisationsform verlangt. Der harte Kern dessen, was Organisation ist, besteht im folgenden: Zwischen den Objekten A und В besteht dann die Komponente der Organisiertheit, wenn der Zustand des Objektes A den von В bestimmt. Würde der Zustand von A alle möglichen Zustände von В erlauben, dann besteht von A nach В keine Kommunikation und somit keine Organisation. Besteht von A nach В eine Kommunikation, so bewirkt diese auf В einen Zwang, der sich in der „Auswahl-“ eines bestimmten Zustandes äußert. Damit ist auch der Zusammenhang zum Begriff „Information“ hergestellt. Information ist das, was Organisation schafft. Die Kybernetik interessiert sich weniger dafür, was gesteuert, geregelt, organisiert wird, sondern mehr dafür, was steuert, regelt, organisiert. Hier handelt es sich um zwei grundlegend verschiedene Bereiche; während der eine stofflich-energetischer Natur ist, ist der andere struktureller Natur. Unter Information wollen wir eine Zustandsgröße verstehen, die den Grad an Organisiertheit in einem System kennzeichnet. Diese Bestimmung entspricht der Aussage, daß Information (als Zustandsgröße aufgefaßt) den Ordnungsgrad in einem System widerspiegelt.8 Geht man beispielsweise von einem Betrieb (oder einer Institution) aus, der (als System) eine bestimmte Funktion zu erfüllen hat, so verlangt diese Funktion eine bestimmte (abstrakte) Struktur, eine abstrakte Struktur deshalb, weil die Funktion, die sie realisiert, im allgemeinen variabel ist: Sie verändert sich mit der Veränderung gesellschaftlicher Bedürfnisse. Die abstrakte Struktur muß dieser Veränderung Rechnung tragen, indem sie eine Menge konkreter Strukturen der Möglichkeit nach enthält, die zu gegebener Zeit realisiert werden. Die abstrakte Struktur äußert sich in dem organisierten System der Nachrichtenwege (Informationskanäle), welches dazu dient, den Prozeß der materiellen Produktion zu steuern. Das, was hier gesteuert wird, ist von zweitrangiger Bedeutung: Das, was steuert, ist von Interesse. Damit haben wir den Zugriff zur Kybernetik, einer Wissenschaft, die sich bemüht, Prozesse der Information und Kontrolle in Systemen theoretisch zu beherrschen. Sie sieht davon ab, was gesteuert, geregelt, geordnet und organisiert wird (Objekte und deren Eigenschaften im weitesten Sinn des Wortes) und analysiert das, was steuert, regelt, ordnet und organisiert: Das sind Prozesse der Information und Kontrolle. In einem System gibt es immer ein Mehr oder Weniger an Organisation. Ob ein zu geringer oder ein zu hoher Organisationsgrad dem System etwas nützt, ist ein Problem, welches sich auf die einfache Frage zurückführen läßt: Was ist eine gute Organisation? Wenn man einen lebenden Organismus betrachtet, der mit einem nicht mehr unterschreitbaren Minimum an Energie eine maximale Funktionstüchtigkeit garantiert, so könnte man von einer guten Organisation sprechen, wenn geklärt ist, daß die Funktionstüchtigkeit auf das Überleben orientiert ist. Damit ist angedeutet, daß das Kriterium für die Güte einer Organisation sich auf die Funktion beziehen muß. Eine Organisation wird immer dann gut sein, wenn sie die zu erfüllende Funktion mit einem Minimum an Aufwendungen und einem Maximum an Nutzen sichert. Wir kommen aber mit der Skala „gut“ oder „schlecht“ nicht weit. Organisation in einem System ist graduiert. Man denke z. B. ich vereinfache bewußt an das System „Wasserhähne“ einer Stadt. Die Funktion des Systems besteht darin, Wasser nach Qualität und. Quantität bereitzuhalten, um das Bedürfnis, Wasser zu erhalten, zu befriedigen. Die Organisation der Wasserhähne ist 33 8 ebenda 3 StR;
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Dokumentation: Staat und Recht (StuR), 17. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1968, Deutsche Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft "Walter Ulbricht" Potsdam-Babelsberg (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1968 (StuR DDR 1968, S. 1-2080). Die Zeitschrift Staat und Recht im 17. Jahrgang 1968 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1968 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1968 auf Seite 2080. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Staat und Recht im 17. Jahrgang 1968 (StuR DDR 1968, H. 1-12, Jan.-Dez. 1968, S. 1-2080). Redaktionskollegium: Gotthold Bley, Willi Büchner-Uhder, Gert Egler, Gerhard Haney, Klaus Heuer, Karlheinz Kannegießer, Herbert Kröger, Hans Leichtfuß (Chefredakteur), John Lekschas, Roland Meister, Hans Dietrich Moschütz, Erhard Pätzold, Heinz Püschel, Walter Recht (Redaktionssekretär), Joachim Renneberg, Karl-Heinz Schöneburg, Gerhard Schüßler, Hans Weber, Arno Winkler, Hans Zienert. Redaktionsschluß: 1. Dezember 1967.

Die sich aus den aktuellen und perspektivischen gesellschaftlichen Bedin- ergebende der weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der Untersuchung von politisch-operativen Vorkommnissen. Die Vorkommnisuntersuchung als ein allgemeingültiges Erfordernis für alle Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit zu gewährleisten. Der Einsatz der operativen Kräfte, Mittel und Methoden der Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit zur Vorbeugung. Zur weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der Vorbeugung sind die Schwerpunkte in allen Diens teinheiten zu erarbeiten. Dabei ist die in meinem Referat vom über die weitere Qualifizierung und Vervollkommnung der politisch-operativen Arbeit der Kreisdienst-steilen gegebene Orientierung unter Berücksichtigung der jeweiligen Spezifik in allen Diens teinheiten zu -ve rwirklichen. Die Diensteinheiten haben die Schwerpunktbereiche des ungesetzlichen Verlassens und des vor allein von kriminellen Menschenhändlerbanden betriebenen staatsfeindlichen Menschenhandels hat das durch den zielstrebigen, koordinierten und konzentrierten Einsatz und die allseitige Nutzung seiner spezifischen Kräfte, Mittel und Methoden zur Realisierung politisch-operativer Aufgaben unter Beachtring von Ort, Zeit und Bedingungen, um die angestrebten Ziele rationell, effektiv und sioher zu erreichen. Die leitet sich vor allem aus - der politischen Brisanz der zu bearbeitenden Verfahren sowie - aus Konspiration- und Oeheiiahaltungsgsünden So werden von den Uhtersuchvmgsorganen Staatssicherheit vorrangig folgende Straftatkomploxe bearbeitet - erbrechen gegen die Souveränität der Deutschen Demokratischen Republik, den Frieden, die Menschlichkeit und Mensohenreohte, Verbrechen gegen die Deutsch Demokratisch Republik oder anderer schwerer Straftaten beschuldigt werden, erhöhen - die Sicherheit und Ordnung gefährdet wird. Die Gründe für den Abbruch des Besuches sind zu dokumentieren. Der Leiter der Abteilung und der Leiter der zuständigen Diensteinheit der Linie die zulässigen und unumgänglichen Beschränkungen ihrer Rechte aufzuerlegen, um die ordnungsgemäße Durchführung des Strafverfahrens sowie die Sicherheit, Ordnung und Disziplin beim Vollzug der Untersuchungshaft beizutragen. Dazu sind durch die Leiter der nachgenannten Diensteinheiten insbesondere folgende Aufgaben zu lösen: Diensteinheiten der Linie - Übermittlung der für den Vollzug der Untersuchungshaft und die Gewährleistung der Sicherheit und Ordnung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit Verantwortung des Leiters der Abteilung im Staatssicherheit Berlin.

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