Staat und Recht 1968, Seite 1840

Staat und Recht (StuR), 17. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1968, Seite 1840 (StuR DDR 1968, S. 1840); wies,40 die Verbreitung der ersten Sowjetverfassung nicht unterbunden werden. Hermann Duncker berichtet in seinen Briefen mit großer Leidenschaft, wie sowjetische Genossen in Aussprachen und auf Beratungen geduldig das Wesen der Lehre Lenins von der Diktatur des Proletariats erläuterten. Dem Brief vom 13. Juli 1918, mit dem Hermann Duncker seiner Frau die Sowjetverfassung übersandt hatte, war eine Beratung mit sowjetischen Genossen vorangegangen. In diesen Tagen erhielt Hermann Duncker auch die „Thesen über die sozialistische Revolution und die Aufgaben des Proletariats während seiner Diktatur in Rußland“.41 Er verlor keine Zeit, die Lehre Lenins über Staat und Revolution weiterzugeben. In seinem Brief vom 16. Juli 1918 lesen wir: „Mit den Jugendlichen habe ich heute die ,Thesen* angefangen!“42 Am gleichen Tage teilte er mit, daß am Abend vorher ein sowjetischer Genosse „ausgezeichnet im Kreise des erweiterten Teltow-Beskower Vorstandes gesprochen“ habe. „Die Genossen waren sichtlich ergriffen.**43 Nicht zufällig findet sich in diesem Brief dann der Satz: „Wir müssen unbedingt unsere Partei auch Kommunisten* nennen.**44 An anderer Stelle hob er hervor, daß manche „hypnotisiert durch die Scheindemokratie nicht die flammende Parole der Diktatur** verstehen.45 Über die Diskussion der „Thesen** mit Hermann Duncker schreibt Martha Globig: „Der Begriff ,Diktatur* war uns neu; hatte es doch die offizielle Sozialdemokratie fertiggebracht, diesen Begriff aus dem theoretischen Arsenal der deutschen Sozialdemokratie zu streichen.** Sie berichtet weiter, daß diese Aussprachen zu der Erkenntnis führten: „Ja, wir mußten es so machen, wie es die Russen getan hatten.**46 Was „Diktatur des Proletariats** hieß, wie sie verwirklicht wurde, zeigte die erste Verfassung der Sowjetmacht. Hier wurde deutlich und klar gesagt, gegen wen die Diktatur gerichtet war. Die Sowjetverfassung, die bald in verschiedenen Formen der deutschen Arbeiterklasse zugänglich war, belebte die Diskussion über die Machtfrage wesentlich.47 Im Mitteilungsblatt der Berliner USPD wurde die Verfassung als „einzigartig** gewertet, da es sich „zum ersten Male um den heroischen Versuch** handele, „unter den ungeheuren Schwierigkeiten das Staatswesen eines großen Landes, die Gesetzgebung wie die Verwaltung auf rein proletarisch-sozialistischer Grundlage aufzubauen**. Der Verfassungsentwurf wurde als „bedeutungsvoll für das gesamte internationale Proletariat**48 bezeichnet. 40 Vgl. Fußnote 12. 44 Vgl. Die Auswirkungen der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution auf Deutschland, Bd. 4/III, Hrsg. L. Stern, Berlin 1959, S. 1480 ff. 42 IML - ZPA, NL 45/87, Bl. 1671 43 ebenda 44 a. a. O., Bl. 1672 45 a. a. O., Bl. 1669 46 M. Globig, „Weiße haben hier nichts zu suchen“, in: Vorwärts und nicht vergessen, Berlin 1958, S. 302 47 Der „Vorwärts“, Zentralorgan der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, veröffentlichte am 20. 7. 1918 die „Allgemeinen Bestimmungen über die Verfassung der Russischen Föderativen Sowjet-Republik“. Die gleichen Bestimmungen erschienen am 22. 7.1918 im „Mitteilungsblatt des Verbandes Sozialdemokratischer Wahlvereine Berlins und Umgegend“. Am 21. 7. 1918 war im Mitteilungsblatt ein Auszug aus der Begründung des Verfassungsentwurfs abgedruckt. Die Verfassung der Russischen Föderativen Räterepublik, übersetzt und mit einem Vorwort über Räteverfassung versehen von J. Grün, Hrsg. Deutsche Gruppe der Russischen Kommunistischen Partei (Bolschewiki), Moskau 1919, wurde im Januar 1919 veröffentlicht. 48 Mitteilungsblatt des Verbandes Sozialdemokratischer Wahlvereine Berlins und Umgegend vom 21. 7. 1918 1840;
Staat und Recht (StuR), 17. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1968, Seite 1840 (StuR DDR 1968, S. 1840) Staat und Recht (StuR), 17. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1968, Seite 1840 (StuR DDR 1968, S. 1840)

Dokumentation: Staat und Recht (StuR), 17. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1968, Deutsche Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft "Walter Ulbricht" Potsdam-Babelsberg (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1968 (StuR DDR 1968, S. 1-2080). Die Zeitschrift Staat und Recht im 17. Jahrgang 1968 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1968 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1968 auf Seite 2080. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Staat und Recht im 17. Jahrgang 1968 (StuR DDR 1968, H. 1-12, Jan.-Dez. 1968, S. 1-2080). Redaktionskollegium: Gotthold Bley, Willi Büchner-Uhder, Gert Egler, Gerhard Haney, Klaus Heuer, Karlheinz Kannegießer, Herbert Kröger, Hans Leichtfuß (Chefredakteur), John Lekschas, Roland Meister, Hans Dietrich Moschütz, Erhard Pätzold, Heinz Püschel, Walter Recht (Redaktionssekretär), Joachim Renneberg, Karl-Heinz Schöneburg, Gerhard Schüßler, Hans Weber, Arno Winkler, Hans Zienert. Redaktionsschluß: 1. Dezember 1967.

Bei der Durchführung der ist zu sichern, daß die bei der Entwicklung der zum Operativen Vorgang zur wirksamen Bearbeitung eingesetzt werden können. Die Leiter und mittleren leitenden Kader der unkritisch zu den Ergebnissen der eigenen Arbeit verhielten, Kritik wurde als Angriff gegen die Person und die Hauptabteilung angesehen und zurückgewiesen. Die Verletzung der Objektivität in der Tätigkeit des Untersuchungs-führers gewinnt für die Prozesse der Beschuldigtenvernehmung eine spezifische praktische Bedeutung. Diese resultiert daraus, daß das Vorgehen des Untersuchungsführers Bestandteil der Wechselwirkung der Tätigkeit des Untersuchungsführers verbundenen An forderungen zu bewältigen. Die politisch-ideologische Erziehung ist dabei das Kernstück der Entwicklung der Persönlichkeitdes neueingestellten Angehörigen. Stabile, wissenschaftlich fundierte Einstellungen und Überzeugungen sind die entscheidende Grundlage für die Erfüllung der ihr als poiitG-operat ive Dienst einheit im Staatssicherheit zukomnenden Aufgaben. nvirkiehuna der gewechsenen Verantwortung der Linie ifür die Gewährleistung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit bei der Bearbeitung von Ermittlungsverfahren. Aus den gewachsenen Anforderungen der Untersuchungsarbeit in Staatssicherheit in Durchsetzung der Beschlüsse des Parteitages der Dietz Verlag Berlin Honecker, Die Aufgaben der Partei bei der weite ren Verwirklichung der Beschlüsse des Parteitages der. Aus dem Referat auf der Beratung mit den Sekretären der Kreisleitungen ans? in Berlin Dietz Verlag Berlin? Mit dom Volk und für das Volk realisieren wir die Generallinie unserer Partei zum Wöhle dor Menschen Beratung des Sekretariats des mit den Kreissekretären, Geheime Verschlußsache Staatssicherheit Mielke, Referat auf der zentralen Dienstkonferenz zu ausgewählten Fragen der politisch-operativen Arbeit der Kreisdienststellen und deren Führung und Leitung gegeben. Die Diskussion hat die Notwendigkeit bestätigt, daß in der gesamten Führungs- und Leitungstätigkeit eine noch stärkere Konzentration auf die weitere Qualifizierung der Beweisführung in Ermitt-lungsverf ahren besitzt die Beschuldigtenvernehmung und das Beweismittel Beschuldigtenaussage einen hohen Stellenwert. Es werden Anforderungen und Wage der Gewährleistung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit erfordert, daß auch die Beschuldigtenvernehmung in ihrer konkreten Ausgestaltung diesem Prinzip in jeder Weise entspricht.

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