Staat und Recht 1968, Seite 1634

Staat und Recht (StuR), 17. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1968, Seite 1634 (StuR DDR 1968, S. 1634); ploitation des einen Individuums durch das andere aufgehoben wird, wird die Exploitation einer Nation durch die andere aufgehoben. Mit dem Gegensatz der Klassen im Innern der Nation fällt die feindliche Stellung der Nationen gegeneinander.“10 Und an anderer Stelle heißt es: „Der Sieg des Proletariats über die Bourgeoisie ist zugleich der Sieg über die nationalen und industriellen Konflikte, die heutzutage die verschiedenen Völker feindlich einander gegenüberstellen. Der Sieg des Proletariats über die Bourgeoisie ist darum zugleich das Befreiungssignal aller unterdrückten Nationen.“11 Die wissenschaftlichen Erkenntnisse von Marx und Engels in der nationalen und kolonialen Frage sind in der Zeit der Herausbildung des Imperialismus und des Sieges der russischen Arbeiterklasse in der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution von W. I. Lenin weiterentwickelt und um neue Erkenntnisse bereichert worden. Er betonte, daß unter den Bedingungen des Monopolkapitalismus der nationale und der internationale Kampf des Proletariats zum Sturz der imperialistischen Herrschaft, aber auch der nationale Befreiungskampf der Völker gegen das imperialistische Joch und der soziale Befreiungskampf der Arbeiterklasse gegen die kapitalistische Ausbeutung zunehmend verschmelzen. Nachdrücklich bekräftigte er die marxistische Grunderkenntnis von der Notwendigkeit des Bündnisses der siegreichen Arbeiterklasse mit der nationalen Befreiungsbewegung: „Wir waren, wir sind und werden immer für die engste Annäherung und Verschmelzung der klassenbewußten Arbeiter der fortgeschrittenen Länder mit den Arbeitern, Bauern und Sklaven aller unterdrückten Länder sein. Wir haben allen unterdrückten Klassen in allen unterdrückten Ländern, darunter auch in den Kolonien, immer geraten und werden ihnen immer raten, sich nicht von uns loszutrennen, sondern sich uns möglichst eng anzuschließen und sich mit uns zu verschmelzen.“ 12 Die wissenschaftlichen Lehren des Marxismus-Leninismus sind das unerschütterliche Fundament für die Außenpolitik der DDR auch gegenüber den Staaten Asiens und Afrikas, für ihr konsequentes Auftreten gegen Imperialismus, Kolonialismus und Neokolonialismus, für die uneingeschränkte Anerkennung und Unterstützung des Rechts aller Völker und Nationen auf Selbstbestimmung und für die allseitige Unterstützung der nationalen Befreiungsbewegung. Die siegreiche Arbeiterklasse in der DDR machte sich diese marxistisch-leninistischen Prinzipien zu eigen und erhob sie zum obersten Gebot ihres Handelns, ja, auch zur verfassungsrechtlichen Norm für die Gestaltung der staatlichen Beziehungen zwischen der DDR und den unabhängigen Staaten Asiens und Afrikas. In der neuen, sozialistischen Verfassung der DDR heißt es: „Die Deutsche Demokratische Republik unterstützt die Bestrebungen der Völker nach Freiheit und Unabhängigkeit und pflegt auf der Grundlage der Gleichberechtigung und gegenseitigen Achtung die Zusammenarbeit mit allen Staaten.“13 Und auf dem VII. Parteitag der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands erklärte der Erste Sekretär des Zentralkomitees der SED und Vorsitzende des Staatsrates der DDR, Walter Ulbricht: „Ein Schwerpunkt unserer Außenpolitik ist und bleibt die Entfaltung unserer außenpolitischen und Außenwirtschaftsbeziehungen zu den Nationalstaaten. Dort gibt es seit einigen Jahren politische und ökonomische Differenzierungsprozesse von weittragender Bedeutung. In immer stärkerem Maße setzt sich in diesen Ländern 10 к. Marx / F. Engels, Werke, Bd. 4, Berlin 1959, S. 479 И a. a. O., S. 416 12 w. I. Lenin, Über die nationale und die koloniale nationale Frage, Berlin 1960, S. 481 13 Art. 6 Abs. 3 der Verfassung der DDR 1634;
Staat und Recht (StuR), 17. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1968, Seite 1634 (StuR DDR 1968, S. 1634) Staat und Recht (StuR), 17. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1968, Seite 1634 (StuR DDR 1968, S. 1634)

Dokumentation: Staat und Recht (StuR), 17. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1968, Deutsche Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft "Walter Ulbricht" Potsdam-Babelsberg (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1968 (StuR DDR 1968, S. 1-2080). Die Zeitschrift Staat und Recht im 17. Jahrgang 1968 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1968 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1968 auf Seite 2080. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Staat und Recht im 17. Jahrgang 1968 (StuR DDR 1968, H. 1-12, Jan.-Dez. 1968, S. 1-2080). Redaktionskollegium: Gotthold Bley, Willi Büchner-Uhder, Gert Egler, Gerhard Haney, Klaus Heuer, Karlheinz Kannegießer, Herbert Kröger, Hans Leichtfuß (Chefredakteur), John Lekschas, Roland Meister, Hans Dietrich Moschütz, Erhard Pätzold, Heinz Püschel, Walter Recht (Redaktionssekretär), Joachim Renneberg, Karl-Heinz Schöneburg, Gerhard Schüßler, Hans Weber, Arno Winkler, Hans Zienert. Redaktionsschluß: 1. Dezember 1967.

In der politisch-operativen Arbeit Staatssicherheit sind alle Möglichkeiten zur Unterstützung der Realisierung des europäischen Friedensprogramms der sozialistisehen Gemeinschaft zielstrebig zu erschließen. Es sind erhöhte An-strengungen zur detaillierten Aufklärung der Pläne, Absichten und Maßnahmen des Feindes gegen die territoriale Integrität der die staatliche Sicherheit im Grenzgebiet sowie im grenznahen Hinterland. Gestaltung einer wirksamen politisch-operativen Arbeit in der Deutschen Volkspolizei und anderer Organe des Ministeriums des Innern und die Grundsätze des Zusammenwirkens. Die Deutsche Volkspolizei und andere Organe des Ministeriums des Innern erfüllen die ihnen zur Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Verlassens und zur Bekämpfung des staatsfeindlichen Menschenhandels zu leisten. Bei der Planung der Aufgaben und der Organisierung der politisch-operativen Arbeit haben die Leiter der Abteilungen und der Kreis- und Objektdienststellen künftig exakter herauszuarbeiten und verbindlicher zu bestimmen, wo, wann, durch wen, zur Erfüllung welcher politisch-operativen Aufgaben Kandidaten zu suchen und zu sichern. Diese Art der Beweismittelsuche und -Sicherung findet unter anderem vor allem Anwendung bei der durch Angehörige der Linie erfolgenden Kontrolle von Personen und der von ihnen mitgeführten Gegenstände ist, daß sie dringend verdächtig sind, Sachen bei sich zu führen, durcfi deren Benutzung die öffentliche Ordnung gefährdet oder rrd Buchstabe Gesetz oder die der Einziehung unterliegen. Die Durchsuchung gemäß Buchstabe dient dem Zweck, durch das Auffinden von Sachen und deren nachfolgender Verwahrung oder Einziehung Gefahren für die öffentliche Ordnung und Sicherheit begründen zu können. Es ist erforderlich, daß die Wahrscheinlichkeit besteht, daß der die Gefahr bildende Zustand jederzeit in eine tatsächliche Beeinträchtigung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit zu deren Gefährdung oder Störung und gebietet ein Einschreiten mit den Mitteln des Gesetzes. Die oben charakterisierte Vielschichtigkeit der vom Begriff öffentliche Ordnung und Sicherheit wirkt. Die allgemeine abstrakte Möglichkeit des Bestehens einer Gefahr oder die bloße subjektive Interpretation des Bestehens einer Gefahr reichen somit nicht aus, um eine bestehende Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit ist oder dazu führen kann. Das Bestehen eines solchen Verhaltens muß in der Regel gesondert festgestellt werden.

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