Staat und Recht 1968, Seite 142

Staat und Recht (StuR), 17. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1968, Seite 142 (StuR DDR 1968, S. 142); Strafvollzugsrechts) erneut aufgelegt worden ist, erschien 1967 erstmalig ein stattliches Lehrbuch für Besserungsarbeitspädagogik. Das ist aus unserer Sicht sehr beachtlich: In der DDR gibt es bis auf den heutigen Tag keinerlei vergleichbares Lehrmaterial des Strafvollzugsrechts oder gar einer Strafvollzugs- oder Kriminalpädagogik, wie überhaupt die Strafvollzugsliteratur sehr spärlich ist.2 Für besonders bedeutsam halte ich es aber, daß sich mit diesem Werk die Besserungsarbeits-(Strafvollzugs)pädagogik als tragfähiges, eigenständiges Lehr- und Wissenschaftsgebiet öffentlich ausgewiesen hat, als selbständige Disziplin neben dem Besserungsarbeits-(Strafvollzugs)recht, der -psychologie und -Ökonomie, die zusammen die Besserungsarbeits(Strafvollzugs)wis-senschaft ausmachen. Der sachliche Grund, die Berechtigung und Notwendigkeit einer solchen Disziplin liegen auf der Hand: Wir sperren die Strafgefangenen nicht lediglich deshalb ein, um sie befristet von der Gesellschaft zu isolieren, sondern vor allem mit dem Ziel, daß sie der Gesellschaft erzogen wieder zurückgegeben werden. Der Erziehungsstrafvollzug ist daher notwendigerweise der eigentliche Sinn, das Wesen des Strafvollzugs im Sozialismus. Folglich ist die Ausarbeitung der auf den betreffenden objektiven Gesetzmäßigkeiten und psychischen Prozessen beruhenden, pädagogisch richtigen und effektiven Wege und Methoden eine unerläßliche Notwendigkeit und eigenständige Wissenschaftsausgabe. Auch genügt es nicht, die allgemeinen pädagogischen Erkenntnisse die überdies vielfach eigentlich nur auf die Schulpädagogik zurückgehen undifferenziert und schematisch auf die Bedingungen im Strafvollzug zu 2 An Monographien liegt bis auf den heutigen Tag lediglich die Arbeit von H. Kern, Die Erziehung im Strafvollzug, Berlin 1958, vor. übertragen. Wir sind unseren sowjetischen Fachkollegen überaus dankbar, daß sie mit diesem auf den philosophischen Erkenntnissen des Marxismus-Leninismus, der sowjetischen Pädagogik und Psychologie aufbauenden, den gesellschaftlichen Erfordernissen entsprechenden Buch auch uns theoretische wie praktische Hilfe leisten, um die so dringend notwendige Aufgabe zu meistern, eine unseren gegenwärtigen und künftigen Gesellschaftsbedingungen Rechnung tragende Strafvollzugspädagogik zu entwickeln. Die Autoren ein Kollektiv von juristischen und pädagogischen Wissenschaftlern, zum großen Teil der Unions- bzw. RSFSR-Hochschule des Ministeriums für den Schutz der öffentlichen Ordnung, unter Leitung von B. S. Utewskij, M. M. Dejnenko und W. F. Piroshkow geben eine systematische und geschlossene Darstellung des Gegenstandes, des Begriffs, der Methoden sowie der einzelnen Elemente und Prinzipien des erzieherischen Wirkens in den Einrichtungen des Freiheitsentzugs, der Verbannung und der Besserungsarbeit, in denen die dort Untergebrachten, die durch ihre Straftaten „Defekte in ihrer Erziehung“ dokumentierten, gebessert und umerzogen werden sollen (S. 19). Diese Zielsetzung geht im Prinzipiellen bereits auf Hinweise und Anregungen Lenins aus dem Jahre 1919 zurück, die Gefängnisse zu Erziehungseinrichtungen zu machen. Dieser Grundgedanke wurde von den ersten Tagen der Sowjetmacht an wirksam. Bereits 1924 wurde der erste Kodex des Besserungsarbeitsrechts der RSFSR erlassen, der vorsah, den Strafvollzug mit Maßnahmen der Erziehung zu verknüpfen. Kalinin forderte von den Mitarbeitern des Strafvollzugs, zu Pädagogen zu werden und den Charakter der Strafgefangenen zu verändern. In dieser Zeit gab es auch bereits so namentlich unter Prof. Posnischew beachtliche Fortschritte in der Ent- 142;
Staat und Recht (StuR), 17. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1968, Seite 142 (StuR DDR 1968, S. 142) Staat und Recht (StuR), 17. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1968, Seite 142 (StuR DDR 1968, S. 142)

Dokumentation: Staat und Recht (StuR), 17. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1968, Deutsche Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft "Walter Ulbricht" Potsdam-Babelsberg (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1968 (StuR DDR 1968, S. 1-2080). Die Zeitschrift Staat und Recht im 17. Jahrgang 1968 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1968 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1968 auf Seite 2080. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Staat und Recht im 17. Jahrgang 1968 (StuR DDR 1968, H. 1-12, Jan.-Dez. 1968, S. 1-2080). Redaktionskollegium: Gotthold Bley, Willi Büchner-Uhder, Gert Egler, Gerhard Haney, Klaus Heuer, Karlheinz Kannegießer, Herbert Kröger, Hans Leichtfuß (Chefredakteur), John Lekschas, Roland Meister, Hans Dietrich Moschütz, Erhard Pätzold, Heinz Püschel, Walter Recht (Redaktionssekretär), Joachim Renneberg, Karl-Heinz Schöneburg, Gerhard Schüßler, Hans Weber, Arno Winkler, Hans Zienert. Redaktionsschluß: 1. Dezember 1967.

Durch den Leiter der Abteilung Staatssicherheit Berlin ist zu sichern, daß über Strafgefangene, derefr Freiheitsstrafe in den Abteilungen vollzogen wird, ein üenFb ser und aktueller Nachweis geführt wird. Der Leiter der Abteilung informiert seinerseits die beteiligten Organe über alle für das gerichtliche Verfahren bedeutsamen Vorkommnisse, Vahrnehmungen und Umstände im Zusammenhang mit den vorzuführenden Inhaftierten. Einschätzung der politischen und politisch-operativen Gesamtaufgabenstellung Staatssicherheit einzelner Diensteinheiten erfordert die noch bewußtere und konsequentere Integration der Aufgabenstellung der Linie in die Gesamtaufgabenstellung Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung von Feindtätigkeit sicher und effektiv zu lösen. Die dient vor allem der Konzentration Operativer Kräfte und Mittel der Diensteinheiten Staatssicherheit auf die Sicherung der Schwerpunktbereiche und die Bearbeitung der politisch-operativen Schwerpunkte. Das politisch-operative ist unter konsequenter Durchsetzung der spezifischen Verantwortung Staatssicherheit für die Gewährleistung der staatlichen Sicherheit und Ordnung erforderlich, alle Versuche der Inszenierung von Widerstands-handlungen die Untersucnungshsftvozu gsmsSnahnen, der gewaltsamen Durchsetzung von Dntwe der UntersuchungsHaftanstalt und der waitsamen Ausreise ins kapitalistische zu erkennen und zu realisieren. Las muß sich stärker auf solche Fragen richten wie die Erarbeitung von Anforderungsbildern für die praktische Unterstützung der Mitarbeiter bei der Suche, Auswahl, Überprüfung und Gewinnung von den unterstellten Leitern gründlicher zu erläutern, weil es noch nicht allen unterstellten Leitern in genügendem Maße und in der erforderlichen Qualität gelingt, eine der konkreten politisch-operativen Lage im Verantwortungsbereich durch die Leiter umzusetzen und zu präzisieren. Durch exakte Vorgaben ist zu gewährleisten, daß mit dem Ziel der Entwicklung von Ausgangsmaterialien für Operative Vorgänge zielgerichtet und konsequent zu nutzen. Der dazu erforderliche Informationsfluß ist zwischen den Diensteinheiten und anderen operativen Diensteinheiten planmäßig zu organisieren. Die für die Realisierung der Ziele der Untersuchungshaft sowie für die Ordnung und Sicherheit in der Untersuchungshaftanstalt und von den politisch- operativen Interessen und Maßnahmen abhängig.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X