Selbstbehauptung und Widerstand in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands 1964, Seite 83

Selbstbehauptung und Widerstand in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) Deutschlands [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1964, Seite 83 (Selbstbeh. Wdst. SBZ Dtl. DDR 1964, S. 83); dischen solidarisch erklärte: sie besaß zweifellos eher ein Bild von der wirklichen Lage der Arbeiterschaft in der SB2 als Wissenschaftler oder Künstler fernab vom Alltag der Planwirtschaft. Seine für ihn am meisten enttäuschenden Erfahrungen sollte Ulbricht jedoch mit der „neuen Intelligenz“ sammeln. Denn während der politischen Krise des Regimes im Herbst 1956 geschah das Erstaunliche, daß sich an den Universitäten und Hochschulen der sowjetischen Zone die bislang als „ideologische Kaderschmieden“ galten, weil sich die Mehrheit der Studierenden aus Arbeiter- und Bauernkindern zusammensetzte im Zeichen der Ent-stalinisierung oppositionelle Regungen unter der von der SED als regimetreu eingeschätzten Studentenschaft bemerkbar machten. Es gab kaum eine Universität oder Hochschule in der Sowjetzone, die davon unberührt blieb. Schwerpunkte bildeten sich an den Universitäten in Ost-Berlin, Jena und Leipzig heraus; dort breiteten sich „konterrevolutionäre Stimmung und Handlungenc und eine „staatsfeindliche Tätigkeit“ aus, wie sich Kurt Hager, der für die Wissenschaftspolitik der SED verantwortliche Sekretär des Zentralkomitees, einmal ausdrückte. Was er damit meinte, war z. B. die oppositionelle Aktivität der Veterinär-Mediziner der Ost-Berliner Humboldt-Universität, die Flugblätter freiheitlichen Geistes verbreitet, „illegale“ Zusammenkünfte organisiert und schließlich eine Protestdemonstration vor der „Volkskammer“ geplant hatten, bis die SED-Machthaber bewaffnete Kampfgruppen aufziehen und jede Demonstration gewaltsam unterdrücken ließen. Auch an der Karl-Marx-Universität in Leipzig waren es die Medizinstudenten gewesen, die aktiv wurden und in einer „illegalen“ Versammlung eine Protestresolution beschlossen, worauf Hager nach Leipzig beordert wurde, um die Studenten einzuschüchtern. „Auf Grund der Lehren vom 17. Juni 1953 und der Lage in Ungarn dürfen wir es nicht zulassen, daß provokatorische Elemente auch nur den geringsten Versuch unternehmen können, Studenten gegen den Arbeiter-und-Bauern-Staat zu mobilisieren122.“ In Jena schließlich fanden sich im Herbst 1956 Studenten aus mehreren Fakultäten der Friedrich-Schiller-Universität zu einem oppositionellen Kreis zusammen, der durch seine offene Opposition zunehmenden Einfluß auf die Studentenschaft zu gewinnen vermochte. Er wurde als „Eisenberger Kreis“ bekannt, da seine Angehörigen vorwiegend aus Studenten aus dem thüringischen' Städtchen Eisenberg stammten. Die Forderungen der Studenten konzentrierten sich hauptsächlich auf die 122 Kurt Hager „Den Blick nach vorn zum Sozialismus“, in „Leipziger Volkszeitung“ vom 6. November 1956. 83;
Selbstbehauptung und Widerstand in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) Deutschlands [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1964, Seite 83 (Selbstbeh. Wdst. SBZ Dtl. DDR 1964, S. 83) Selbstbehauptung und Widerstand in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) Deutschlands [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1964, Seite 83 (Selbstbeh. Wdst. SBZ Dtl. DDR 1964, S. 83)

Dokumentation: Bonner Berichte aus Mittel- und Ostdeutschland, Selbstbehauptung und Widerstand in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) Deutschlands [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1964, Karl Wilhelm Fricke, Bundesministerium für Gesamtdeutsche Fragen [Bundesrepublik Deutschland (BRD)] (Hrsg.), Bonn und Berlin 1964 (Selbstbeh. Wdst. SBZ Dtl. DDR 1964, S. 1-192).

In Abhängigkeit von den erreichten Kontrollergebnissen, der politisch-operativen Lage und den sich daraus ergebenden veränderten Kontrollzielen sind die Maßnahmepläne zu präzisieren, zu aktualisieren oder neu zu erarbeiten. Die Leiter und die mittleren leitenden Kader haben durch eine verstärkte persönliche Anleitung und Kontrolle vor allen zu gewährleisten, daß hohe Anforderungen an die Aufträge und Instruktionen an die insgesamt gestellt werden. Es ist vor allem neben der allgemeinen Informationsgewinnung darauf ausgerichtet, Einzelheiten über auftretende Mängel und Unzulänglichkeiten im Rahmen des Untersuchungshaft -Vollzuges in Erfahrung zu bringen. Derartige Details versuchen die Mitarbeiter der Ständigen Vertretung der offensichtlich die Absicht, detailliertere Hinweise als unter den Bedingungen der Konsulargespräche zu erhalten und die Korrektheit und Stichhaltigkeit von Zurückweisungen des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten zu prüfen, die in den konkreten Fällen nach Beschwerden ührungen der Ständigen Vertretung der erfolgten. Neben den Konsulargesprächen mit Strafgefangenen während des Strafvollzuges nutzt die Ständige Vertretung der an die Erlangung aktueller Informationen über den Un-tersuchungshaftvollzug Staatssicherheit interessiert. Sie unterzieht die Verhafteten der bzw, Westberlins einer zielstrebigen Befragung nach Details ihrer Verwahrung und Betreuung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit Befehl zur Erfassung, Lagerung und Verteilung Verwertung aller in den Diensteinheiten Staatssicherheit anfallenden Asservate Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Richtlinie zur Entwicklung und Bearbeitung Operativer Vorgänge Geheime Verschlußsache Staatssicherheit Richtlinie des Ministers für Staatssicherheit für die Arbeit mit Inoffiziellen Mitarbeitern und tsljUlschaftlichen Mitarbeitern für Sicherheit Geheime Verschlußsache Staatssicherheit Dienstanweisung des Ministers für Staatssicherheit muß sich Staatssicherheit rechtzeitig auf neue Erscheinungen, Tendenzen, Auswirkungen und Kräf- der internationalen Klassenauseinandersetzung einstellen. Unter sicherheitspoiltischem Aspekt kommt es vor allem darauf an, die in der konkreten Klassenkampf situation bestehenden Möglichkeiten für den offensiven Kampf Staatssicherheit zu erkennen und zu nutzen und die in ihr auf tretenden Gefahren für die sozialistische Gesellschaft vorher-zu Oehen bzvv schon im Ansatz zu erkennen und äbzuwehren Ständige Analyse der gegen den Sozialismus gerichteten Strategie des Gegners.

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