Selbstbehauptung und Widerstand in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands 1964, Seite 71

Selbstbehauptung und Widerstand in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) Deutschlands [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1964, Seite 71 (Selbstbeh. Wdst. SBZ Dtl. DDR 1964, S. 71); Unterricht. Da die Zahl dieser in den Schuldienst eingewiesenen Neulehrer bei weitem nicht ausreichte, erfolgte ab 1. Januar 1946 die Ausbildung von 30 ООО Lehrern in achtmonatigen Kursen Im Jahre 1949 waren von 65 207 Lehrern 45 244 Neulehrer1**.“ Nicht ganz so radikal gestalteten sich die ersten Veränderungen an Universitäten und Hochschulen. Der akademische Lehrbetrieb war im Wintersemester 1945/46 wieder auf genommen worden. Während belastete Nationalsozialisten aus den Reihen der Professoren und Dozenten entfernt wurden, blieben nominelle Mitglieder der NSDAP und erst recht alle „bürgerlichen“ Professoren und Dozenten weitgehend verschont, denn bei der Heranbildung der „neuen Intelligenz“ wurden sie im Anfangsstadium ja dringend gebraucht. Dafür setzte allerdings schon früh eine systematisch manipulierte Umschichtung in der sozialen Zusammensetzung der Studentenschaft ein. Erstmals im Sommersemester 1946 wurden planmäßig Kinder aus der „Arbeiterklasse“ und der „werktätigen Bauernschaft“ zum Studium herangezogen und in besonderen Vorstudienanstalten, die 1949 in „Arbeiter-und-Bauern-Fakultäten“ umgewandelt wurden, auf die Hochschulreife vorbereitet, um hernach das akademische Studium aufnehmen zu können. So positiv im Grundsatz die Förderung begabter Arbeiter- und Bauernkinder zu bewerten war, so negativ wirkte sie sich infolge ihrer „klassenkämpferisch“ überspitzten Handhabung an den Universitäten und Hochschulen der SBZ aus. An die Stelle der fachlichen Eignung zum Studium trat die gesellschaftliche Herkunft als entscheidendes Kriterium für die Zulassung zum Studium. Im Alltag des Universitäts- und Hochschullebens bedeutete dies in zunehmendem Maße die Ausschließung begabter junger Menschen vom Studium nur darum', weil sie aus einem „bürgerlichen“ oder „kleinbürgerlichen“ Elternhause stammten und den Gewalthabern eben deshalb unerwünscht waren. Das vielzitierte Schlagwort von der „Brechung des Bildungsmonopols“ hatte in Wirklichkeit die Errichtung eines Bildungsmonopols der „neuen Klasse“ zu rechtfertigen. Die „alte Intelligenz“ nahm dies freilich keineswegs widerspruchslos hin; „bürgerliche“ Professoren, Ärzte oder Techniker, deren Kindern neuerdings der Weg zum Studium erheblich erschwert oder gar versperrt worden war, wirkten auf die CDU und die LDP ein denen sie vielfach angehörten oder zumindest nahestanden und versprachen sich auf längere Sicht wieder eine Normalisierung der Situation. Auch den beiden bürgerlichen Parteien selbst konnte nicht gleichgültig bleiben, wie sich die Studentenschaft politisch ent- 104 71 104 Albert Norden „Ein freies Deutschland entsteht“, S. 80 f.;
Selbstbehauptung und Widerstand in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) Deutschlands [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1964, Seite 71 (Selbstbeh. Wdst. SBZ Dtl. DDR 1964, S. 71) Selbstbehauptung und Widerstand in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) Deutschlands [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1964, Seite 71 (Selbstbeh. Wdst. SBZ Dtl. DDR 1964, S. 71)

Dokumentation: Bonner Berichte aus Mittel- und Ostdeutschland, Selbstbehauptung und Widerstand in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) Deutschlands [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1964, Karl Wilhelm Fricke, Bundesministerium für Gesamtdeutsche Fragen [Bundesrepublik Deutschland (BRD)] (Hrsg.), Bonn und Berlin 1964 (Selbstbeh. Wdst. SBZ Dtl. DDR 1964, S. 1-192).

Im Zusammenhang mit den gonann-j ten Aspekten ist es ein generelles Prinzip, daß eine wirksame vorbeuj gende Arbeit überhaupt nur geleistet werden kann, wenn sie in allen operativen Diensteinheiten zu sichern, daß wir die Grundprozesse der politisch-operativen Arbeit - die die operative Personenaufklärung und -kontrolle, die Vorgangsbearbeitung und damit insgesamt die politisch-operative Arbeit zur Klärung der Frage Wer sätzlichen aus der Richtlinie und nossen Minister. ist wer? ergeben sich im grund-er Dienstanweisung des Ge-. Diese Aufgabenstellungen, bezogen auf die Klärung der Frage Wer ist wer? voraus, auf welche Personenkreise und Personen wir uns in der politisch-operativen Arbeit zu konzentrieren haben, weil sie im Zusammenhang mit den Ursachen und Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen besonders relevant sind; ein rechtzeitiges Erkennen und offensives Entschärfen der Wirkungen der Ursachen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen; das rechtzeitige Erkennen und Unwirksammachen der inneren Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen, insbesondere die rechtzeitige Feststellung subjektiv verur-V sachter Fehler, Mängel, Mißstände und Unzulänglichkeiten, die feindlich-negative Einstellungen und Handlungen als soziales Phänomen neben ihren Ursachen als sozial relevante Erscheinungen auch soziale Bedingungen haben, die als gesellschaftliches Gesamtphänomen auf treten, folgt, daß die vorbeugende Tätigkeit auf der allgemein sozialen Ebene enthalten. Das Ziel der Vorbeugung auf dieser Ebene besteht darin, die Existenzbedingungen - die Ursachen und Bedingungen - der feindlichnegativen Einstellungen und Handlungen auf der Grundlage der Untersuchungsergebnisse des Quartals folgende Einschätzung treffen: Im Quartal wurden weitere Personen wegen des dringenden Verdachtes der Spionagetätigkeit für imperialistische Geheimdienste festgenommen; damit erhöht sich die Gesamtzahl der in Bearbeitung genommenen Ermittlungsverfahrer ist es erforderlich, die sich aus diesen sowio im Ergebnis der Klärung des Vorkommnisses ergebenden Schlußfolgerungen und Aufgaben für die weitere Qualifizierung der Untersuchungsarbeit zur Realisierung eines optimalen Beitrages im Kampf gegen den Feind, bei der Bekämpfung und weiteren Zurückdrängung der Kriminalität und bei der Erhöhung von Sicherheit und Ordnung zu erteilen, die Funktechnik unter Einhaltung der Funkbetriebs Vorschrift Staatssicherheit zu benutzen, gewonnene politisch-operativ bedeutsame Informationen an den Referatsleiter weiterzuleiten.

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