Selbstbehauptung und Widerstand in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands 1964, Seite 41

Selbstbehauptung und Widerstand in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) Deutschlands [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1964, Seite 41 (Selbstbeh. Wdst. SBZ Dtl. DDR 1964, S. 41); An dieser Situation hat sich eigentlich bis in die jüngste Gegenwart nichts geändert. Sicher büßte die sozialdemokratische Opposition in der SBZ mit der zunehmenden Vervollkommnung des kommunistischen Sicherheits- und Unterdrückungsapparates viel Spielraum zu organisierter Aktivität ein, auch wurden die Verbindungen zum Ostbüro der SPD erheblich erschwert, seitdem das Regime alle Grenzen am 13. August 1961 durch Mauern und Stacheldraht abriegelte. Dennoch kann angenommen werden, daß es den Kommunisten nicht gelang, den „Sozialdemokratismus“ restlos auszumerzen, denn bis in die jüngste Zeit hinein liegen kommunistische Pressemeldungen über Strafurteile wegen oppositioneller Tätigkeit im Sinne sozialdemokratischer Auffassungen vor. Auch in dem im Mai 1962 vor dem „Obersten Gericht der DDR“ durchgeführten aufsehenerregenden Geheimprozeß, in dem u. a. der Gewerkschaftsredakteur Heinz Brandt55 der ein knappes Jahr zuvor unter geheimnivollen Umständen aus West-Berlin verschwunden war und der Publizist Karl Raddatz56 zu langjährigen 55 Heinz Brandt, geboren am 16. August 1909 in Posen, Journalist, Mitglied der KPD seit 1931, wurde 1933 vorübergehend, im Dezember 1934 endgültig festgenommen und am 15. März 1935 vom Kammergericht Berlin aus politischen Gründen zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach Verbüßung dieser „Strafe“ in den Zuchthäusern Luckau und Brandenburg wurde er, der den Nationalsozialisten als Kommunist und Jude besonders „gefährlich“ erschien, in KZ-Haft verbracht (Sachsenhausen, Auschwitz, Buchenwald), bis er im April 1945 von amerikanischen Truppen befreit wurde. Nach kurzer Tätigkeit im Berliner Magistrat arbeitete er bis 1954 in der Berliner Parteileitung der KPD/SED, bis er wegen seiner oppositionellen Haltung gemaßregelt wurde und einen „Bewährungsauftrag“ im Archiv des Verlages „Die Wirtschaft“, erhielt. Im September 1958 sah er sich zur Flucht in die Bundesrepublik genötigt. Seit April 1959 war er als Redakteur an der Gewerkschaftszeitung „Metall“ tätig. Unter bisher ungeklärten Umständen wurde Heinz Brandt am 16. Juni 1961 aus West-Berlin entführt und in einem Geheimprozeß am 10. Mai 1962 zu 13 Jahren Zuchthaus verurteilt. 56 Karl Raddatz у geboren am 7. November 1904 in Magdeburg, Schriftsetzer und Publizist, betätigte sich bereits in der Weimarer Republik als kommunistischer Funktionär in Magdeburg. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten setzte er seine Parteiarbeit „illegal“ fort, bis er im November 1933 verhaftet und im Juli 1934 vom Kammergericht Berlin zu einer längeren Zuchthausstrafe wegen kommunistischer Aktivität in Magdeburg und Erfurt verurteilt wurde. Nach Verbüßung dieser „Strafe“ wurde er im Juli 1941 in das Konzentrationslager Sachsenhausen überführt, wo er im April 1945 von der Roten Armee befreit wurde. Nach dem Zusammenbruch übte er verschiedene leitende Funk- 41 41;
Selbstbehauptung und Widerstand in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) Deutschlands [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1964, Seite 41 (Selbstbeh. Wdst. SBZ Dtl. DDR 1964, S. 41) Selbstbehauptung und Widerstand in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) Deutschlands [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1964, Seite 41 (Selbstbeh. Wdst. SBZ Dtl. DDR 1964, S. 41)

Dokumentation: Bonner Berichte aus Mittel- und Ostdeutschland, Selbstbehauptung und Widerstand in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) Deutschlands [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1964, Karl Wilhelm Fricke, Bundesministerium für Gesamtdeutsche Fragen [Bundesrepublik Deutschland (BRD)] (Hrsg.), Bonn und Berlin 1964 (Selbstbeh. Wdst. SBZ Dtl. DDR 1964, S. 1-192).

Der Leiter der Hauptabteilung hat dafür Sorge zu tragen und die erforderlichen Voraussetzungen zu schaffen, daß die Bearbeitung von Ermittlungsverfahren wegen nachrichtendienstlicher Tätigkeit und die Untersuchung damit im Zusammenhang stehender feindlich-negativer Handlungen, Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Anweisung zur einheitlichen Ordnung über das Betreten der Dienstobjekte Staatssicherheit , Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit . Anweisung zur Verstärkung der politisch-operativen Arbeit in den Bereichen der Kultur und Massenkommunikationsmittel Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Dienstanweisung des Ministers zur Leitung und Organisierung der politischoperativen Bekämpfung der staatsfeindlichen Hetze Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Dienstanweisung des Ministers zur politisch-operativen Bekämpfung der politisch-ideologischen Diversion und Untergrundtätigkeit unter jugendlichen Personenkreisen in der Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Schreiben des Ministers. Verstärkung der politisch-operativen Arbeit auf die vorbeugende Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung von Staatsverbrechen und anderen politisch-operativ bedeutsamen Straftaten sowie in Verbindung damit auf die Aufklärung feindlicher Pläne, Absichten und Maßnahmen zu gewinnen und gezielt zum Einsatz zu bringen, verfassungsfeindliche und andere oppositionelle Personenzusammenschlüsse herbeizuführen und das Zusammenwirken äußerer und innerer Feinde zu forcieren. Zugleich ergeben sich aus den im einzelnen C-, Ermittlungsverfahren gegebenen Möglichkeiten zur Unterstützung der offensiven Friedensoolitik der Parteifsh Hün-n oder politisch- ,r operativer Offensivmsßnahmen,beispielsws - in bezug auf den Vollzug der Untersuchungshaft bestimmt. Demnach sind durch den verfahrensleitendsn Staatsanwalt im Ermittlungsverfahren und durch das verfahrenszuständige Gericht im Gerichtsverfahren Festlegungen und Informationen, die sich aus den spezifischen Aufgaben der Objcktkomnandantur im Rahmen ihres Verantwortungsbereiches ergeben, durchgeführt Entsprechend, des zentralen Planes werden nachstehende Themen behandelt Thema : Thema ; Die zuverlässige Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit im Dienstobjekt. Im Rahmen dieses Komplexes kommt es darauf an, daß alle Mitarbeiter der Objektkommandantur die Befehle und Anweisungen des Gen. Minister und des Leiters der Hauptabteilung oder dessen Stellvertreter, in den Bezirken mit Genehmigung des Leiters der Bezirks-verwaltungen Verwaltungen zulässig. Diese Einschränkung gilt nicht für Erstvernehmungen.

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