Selbstbehauptung und Widerstand in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands 1964, Seite 121

Selbstbehauptung und Widerstand in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) Deutschlands [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1964, Seite 121 (Selbstbeh. Wdst. SBZ Dtl. DDR 1964, S. 121); sich zu Widerstandszentren der Arbeiterschaft entwickeln könnten. „Wir müssen sehr wachsam sein, daß sich in diese Komitees nicht negative Elemente einschleichen und unsere Arbeit im Betrieb durcheinanderbringen“, warnte z. B. die „Freiheit“ vom 27. November 1956 in einem Bericht aus dem Walzwerk Hettstedt. Die Meinung der Arbeiter faßte „Das Schwungrad“, die Betriebszeitung des „VEB Schwermaschinenbau ,Heinrich Rau‘“ in Wildau, am 13. Dezember 1956 in dem Satz zusammen: „Wenn wir erst das Arbeiterkomitee haben, werden wir alles durchsetzen, was wir schon vor drei Jahren (also am 17. Juni 1953 Der Verf.) gefordert haben und ändern wollten195 “ Der Ende der vierziger Jahre akute Konflikt zwischen unabhängigen Betriebsräten und abhängigen Betriebsgewerkschaftsleitungen schien sich nun als Gegensatz von Arbeiterkomitees und Betriebsgewerkschaftsleitungen zu erneuern. Tatsächlich müssen sich die Befürchtungen der Kommunisten in der Arbeit der achtzehn Arbeiterkomitees, die insgesamt jemals bestanden, bestätigt haben, denn anders ließe sich schwerlich erklären, daß das ZK der SED auf seiner 35. Tagung vom 3.-6. Februar 1958 dem Experiment ein schnelles Ende setzte. Herbert Warnke3 der Vorsitzende des FDGB, begründete die Auflösung der Arbeiterkomitees mit dem Argument: „Die Erfahrung lehrt, daß die Erhöhung der Teilnahme und des Einflusses der Arbeiter auf die Ausarbeitung und Erfüllung der Betriebspläne eng mit der Rolle der Gewerkschaften als Schulen des Sozialismus und als Vertretung der Arbeiterinteressen verbunden ist und daher nicht über Arbeiterkomitees, sondern mit Hilfe der Gewerkschaften erfolgen muß196.“ Obwohl nichts Näheres darüber bekannt geworden ist, kann angenommen werden, daß die Arbeiterkomitees nicht nur den Betriebsgewerkschaftsleitungen, sondern auch den Betriebsleitungen unbequem waren, weil sie ein den Kommunisten unannehmbar erscheinendes Maß an Mitbestimmungsrecht beansprucht und so den Totalitätsanspruch des Regimes gefährdet hatten. Auch in den letzten Jahren sind vereinzelte Arbeitsniederlegungen und Protestaktionen in der mitteldeutschen Arbeiterschaft bekannt geworden. Obwohl die spärlichen Nachrichten darüber nur ein höchst unvollständiges Bild vermitteln, kann ihnen doch ein hoher politischer Aussagewert zugebilligt werden, weil solche Einzelaktionen unter den Bedingungen eines totalitären Regimes erheblich gefährlicher sind und ihnen größere Bedeutung 195 Zitiert nach Siegfried Mampel „Das Ende der Arbeiterkomitees“, in „SBZ-Archiv“ Nr. 7/1958, S. 104. 196 Herbert Warnke „Die Aufgaben der Gewerkschaften“, in „Tribüne“ vom 10. Februar 1958 (Beilage). 121;
Selbstbehauptung und Widerstand in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) Deutschlands [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1964, Seite 121 (Selbstbeh. Wdst. SBZ Dtl. DDR 1964, S. 121) Selbstbehauptung und Widerstand in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) Deutschlands [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1964, Seite 121 (Selbstbeh. Wdst. SBZ Dtl. DDR 1964, S. 121)

Dokumentation: Bonner Berichte aus Mittel- und Ostdeutschland, Selbstbehauptung und Widerstand in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) Deutschlands [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1964, Karl Wilhelm Fricke, Bundesministerium für Gesamtdeutsche Fragen [Bundesrepublik Deutschland (BRD)] (Hrsg.), Bonn und Berlin 1964 (Selbstbeh. Wdst. SBZ Dtl. DDR 1964, S. 1-192).

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