Recht in Fesseln, Dokumente, Internationale Juristen-Kommission 1955, Seite 64

Recht in Fesseln, Dokumente, Internationale Juristen-Kommission [Bundesrepublik Deutschland (BRD)] 1955, Seite 64 (R. Dok. IJK BRD 1955, S. 64); strafe verurteilt waren oder im Internierungslager sassen, auch nicht frühere Polizisten und Gerdarmen, ferner nicht die Familieangehörigen solcherPersonen, die nach dem Westen geflüchtet waren. Nürnberg, den 16. März 1954 Geschlossen: gez. Unterschrift gez. Unterschrift DOKUMENT 72 (UNGARN) PROTOKOLL Ich heisse Z. L., bin geboren am 22.8.1923 in Ostojicovo (Jugoslawien), bin zuletzt wohnhaft gewesen in Szeged, bin geflüchtet im Oktober 1953. Von Beruf bin ich Student der Medizin und wohne z.Zt. in Österreich. Ich habe an den letzten Wahlen zum ungarischen Landtag teilgenommen, nach meiner Erinnerung war es im Mai 1953. Es gab dazu nur eine einzige Kandidatenliste, die von der Nationalen Front aufgestellt war. Der Wahlvorgang ging so vor sich, dass wir bei Eintritt in das Wahllokal den Wahlzettel mit der Kandidatenliste erhielten. Im Wahllokal selbst standen wohl Wahlzellen, niemand aber hat diese Wahlzellen benützt, auch ich nicht, denn jeder fürchtete, dass die Benützung der Wahlzelle eine Demonstration gegen die Kandidatenliste darstellen konnte. Es ist auch Propaganda dafür gemacht worden, dass die Wahl offen durchzuführen sei, um so die Zustimmung zum Regime bezw. zur Liste der Nationalen Front offen zu bekunden. Wir nahmen also unsere Wahlzettel mit der Kandidatenliste und steckten ihn, ohne irgendetwas daran zu verändern oder anzukreuzen, zusammengefaltet in die Wahlurne. In meiner Gegenwart jedenfalls hat niemand die Wahlzelle benützt. Auch der Wahlvorsteher hat nicht verlangt, dass die Wahlzelle benützt werden müsste. Es war sehr oft so, dass die Hausobleute die Bewohner ihres Hauses geschlossen zum Wahllokal führten. Wenn jemand nicht mit diesem geschlossenen Zug mitging, wurde er vom Hausobmann gefragt, warum er nicht wähle. M.W. bestand zwar kein direkter Wahlzwang, aber jeder fürchtete sich, an der Wahl nicht teilzunehmen. Es war nämlich allgemein bekannt, dass die Leute, die nicht wählten, und die ja aus der Wahlliste jederzeit erkenntlich waren, Nachteile hatten. Es wmrde z.B. dem Arbeitgeber davon Mitteilung gemacht, und sie mussten an ihrem Arbeitsplatz Nachteile erwarten. v. g. u. Wels, den 21.9.1954 gez. Unterschrift DOKUMENT 73 (BULGARIEN) PROTOKOLL Ich heisse Andre Mitrucov, geboren am 5. Mai 1912 in Selo Iasn von Beruf Bauer, zuletzt wohnhaft gewesen in Selo Iasn, von dort geflüchtet am 4. Juni 1951 nach Jugoslawien, won dort nach Österreich gekommen am 19.5.1954, zZt wohnhaft in Österreich. Ich habe 1950 an der Wahl zum Parlament teilgenommen. Es gab nur eine einzige Liste, auf der die Kandidaten bezeichnet waren. An sich konnte man auf der Liste einige Namen streichen und andere dazu setzen. Man konnte auch die im Wahllokal vorhandene Wahlzelle benützen. Das hat aber kaum jemand getan aus folgendem Grunde: Beim Eingang in das Wahllokal wurde unser Name auf der Wahlliste abgehakt. Zugleich erhielten wir einen Wahlzettel und einen Briefumschlag. Nun war auf dem Briefumschlag die gleiche Nummer vermerkt, wie sie der Name des Wählers auf der Wahlliste hatte, das heisst also, dass jederzeit festgestellt werden konnte, wer gerade diesen 64;
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Dokumentation: Recht in Fesseln. Eine Sammlung von Dokumenten über die Vergewaltigung des Rechtes für politische Zwecke, Internationale Juristen-Kommission [Bundesrepublik Deutschland (BRD)] (Hrsg.), Berlin 1955 (R. Dok. IJK BRD 1955, S. 1-590).

Die Leiter der Bezirksverwaltungen Verwaltungen haben zu gewährleisten, daß die Aufgaben- und Maßnahmerikom-plere zur abgestimmten und koordinierten Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Verlas-sens und der Bekämpfung des staatsfeindlichen Menschenhandels Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Richtlinie des Ministers für Staatssicherheit zur Entwicklung und Bearbeitung Operativer Vorgänge Geheime Verschlußsache Staatssicherheit Richtlinie des Ministers für Staatssicherheit Befehl des Ministers für Staatssicherheit zur Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Verlassens der und der Bekämpfung des staatsfeindlichen Menschenhandels Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Instruktion zum Befehl des Ministers für Staatssicherheit und die damit erlassenen Ordnungs- und Verhaltens-regeln für Inhaftierte in den Untersuchungshaftanstatt Staatssicherheit - Hausordnung - die Gemeinsame Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft und den dazu erlassenen Anweisungen die Kräfte und Mittel des Wach- und Sicherungsdienstes der Abteilung Dem Wachschichtleiter sind die Angehörigen des Wach- und Sicherungsdienstes in den Abteilungen Grundsätze des Wach- und Sicherungs- dienstes - Aufgaben des Wachschichtleiters, Aufgaben des Stellvertreters des Wachschichtleiters, Aufgaben und Befugnisse des Wach-. und Sicherungsdienstes Einsatzformen des Wach- und Sicherungsdienstes in den Abteilungen ergebenen Aufgabenstellung, Der politisch-operative Wach- und Sicherungsdienst beim Vollzug der Untersuchungshaft Bestimmungen für die operative Durchführung und Organisation des Wach- und Sicherungsdienstes in den Abteilungen Grundsätze des Wach- und Sicherungs- dienstes - Aufgaben des Wachschichtleiters, Aufgaben des Stellvertreters des Wachschichtleiters, Aufgaben und Befugnisse des Wach-. und Sicherungsdienstes Einsatzformen des Wach- und Sicherungsdienstes in den Abteilungen Grundsätze des Wach- und Sicherungs- dienstes - Aufgaben des Wachschichtleiters, Aufgaben des Stellvertreters des Wachschichtleiters, Aufgaben und Befugnisse des Wach-. und Sicherungsdienstes Einsatzformen des Wach- und Sicherungsdienstes in den Abteilungen der Befehle und Weisungen des Leiters der Abteilung und seines Stellvertreters, den besonderen Postenanweisungen und der - Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft heißt es im Punkt : Der Verhaftete kann zeitweilig dem Untersuchungsorgan zur Durchführung vor Ermittlungshandlungen übergeben werden.

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