Recht in Fesseln, Dokumente, Internationale Juristen-Kommission 1955, Seite 327

Recht in Fesseln, Dokumente, Internationale Juristen-Kommission [Bundesrepublik Deutschland (BRD)] 1955, Seite 327 (R. Dok. IJK BRD 1955, S. 327); wurden dorthin gebracht, um durch Quälereien gezwungen zu werden, ein zweites Mal Steuern von ihren Kriegsgewinnen zu zahlen, die sie schon einmal bezahlt hatten. Sie wurden für gewöhnlich lebend im Kanal eingebuddelt. Der Kaufmann Terezi aus Korea erlag diesen Quälereien. Bei dieser Gelegenheit möchte ich erwähnen, dass ich, Rustem Sharra aus Kavaja, Halit Shask aus Vlora lebens im Kanal eingebuddelt wurden. Während meiner Anwesenheit im Lager starben mehr als 140 Gefangene. Diese Ausfälle wurden wieder mit anderen Gefangenen aus verschiednen Gefängnissen des Landes aufgefüllt. Die Gefangenen wurden nicht nur während ihrer Arbeit, die bis 6 Uhr abends andauerte, gequält, sondern auch noch im Lager. Es wird genügen, den Fall Niko Qirka zu erwähnen, der an einen Telefonmast gebunden und drei Tage ohne Brot gelassen wurde. Der Grund für diese Massnahme war angebliche Propaganda zugunsten der Demokratien. In das Lager Vlocishti wurden nicht nur Personen wegen politischer Verbrechen gebracht (obschon diese den grössten Teil der Gefangenen ausmachten) und Kaufleute wegen Steuerhinterziehung, sondern auch gewöhnliche Strafgefangene, die wegen Diebstahls, Misshandlung und anderer Verbrechen verurteilt waren. Diese erfreuten sich einer besseren Behandlung und wurden oft von der Verwaltung als Agenten beschäftigt, um die politischen Gefangenen auszuspionieren. Unglücklicherweise traten einige der politischen Gefangenen wegen einiger Vorteile in den Dienst der Lagerpolizei. Diese wurden nach ihrer Befreiung in die Dienste des jetzigen Regimes genommen. Da die Menschen ihnen vertrauten in Anbetracht dessen, dass sie Personen waren, die unter dem Regime gelitten hatten, waren sie natürlich die gefährlichsten Agenten. Fraschetti, Alatri Italien 12. September 1952 RESHALD AGAJ. DOKUMENT 224 (SOWJETZONE DEUTSCHLANDS) Berlin, den 8.2.1954 Es erscheint Herr Hans-Joachim Platz, zur Zeit wohnhaft in Berlin-Zehlendorf, geb. am 25.3.27, und erklärt, mit dem Gegenstand der Unterredung vertraut gemacht und zur Wahrheit ermahnt, folgendes: Am 4.9.1948 wurde ich vor meinem Haus in Halle durch deutsche Polizei in Begleitung von sowjetischen Soldaten verhaftet und in das NKWD-Gefängnis Luisenstrasse transportiert. Am 2.1.49 wurde mir ein Haftbefehl vorgelesen und am 7.1.49 fand die Gerichtsverhandlung gegen mich statt. Obwohl ich nicht geständig war, sah man die mir vorgeworfenen strafbaren Handlungen als erwiesen an mir ist unbekannt, wie man zu diesem Beweisergebnis kam , und ich wurde wegen dieser Straftaten zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Weil ich vor Gericht geleugnet hatte, erhielt ich eine zusätzliche Strafe von 3 Jahren Zwangsarbeit. Eine Berufungsmöglichkeit gegen dieses Urteil gab es nicht, und ich war somit rechtskräftig zu einer Gesamtstrafe von 28 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Am 8.1.49 wurde ich dann zur Strafverbüssung in die Strafanstalt Bautzen verlegt. Im Mai 1949 durfte ich das erste Mal an meine Eltern schreiben. Im Dezember 1951 erhielt ich zum ersten Mal Besuch. Bei meiner Einlieferung in die Strafanstalt Bautzen waren in dieser für 1200 Personen gebauten Anstalt etwa 7000 Gefangene untergebracht. Nach der im Jahre 1950 erfolgten Entlassung von Internierten, die ohne Urteil und ohne Verfahren seit 1945 dort einsassen, und die zu einem gewissen Teil in die Strafanstalt Waldheim zur Verurteilung durch deutsche Gerichte abtransportiert wurden, befanden sich noch etwa 6500 Gefangene in Bautzen. Die Einrichtung von Werkstätten und Schaffung von 327;
Recht in Fesseln, Dokumente, Internationale Juristen-Kommission [Bundesrepublik Deutschland (BRD)] 1955, Seite 327 (R. Dok. IJK BRD 1955, S. 327) Recht in Fesseln, Dokumente, Internationale Juristen-Kommission [Bundesrepublik Deutschland (BRD)] 1955, Seite 327 (R. Dok. IJK BRD 1955, S. 327)

Dokumentation: Recht in Fesseln. Eine Sammlung von Dokumenten über die Vergewaltigung des Rechtes für politische Zwecke, Internationale Juristen-Kommission [Bundesrepublik Deutschland (BRD)] (Hrsg.), Berlin 1955 (R. Dok. IJK BRD 1955, S. 1-590).

Die Leiter der Bezirksverwaltungen Verwaltungen haben zu gewährleisten, daß die Aufgaben- und Maßnahmenkomplexe zur abgestimmten und koordinierten Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Verlas-sens und der Bekämpfung des staatsfeindlichen Menschenhandels. Im engen Zusammenhang damit ergibt sich die Notwendigkeit der allseitigen Klärung der Frage er ist wer? besonders unter den Personen, die in der Regel in der bisherigen Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Staatssicherheit als inoffizielle Mitarbeiter ihre besondere Qualifikation und ihre unbedingte Zuverlässigkeit bereits bewiesen haben und auf Grund ihrer beruflichen Tätigkeit, ihrer gesellschaftlichen Stellung und anderer günstiger Bedingungen tatsächlich die Möglichkeit der konspirativen Arbeit als haben. Durch die Leiter ist in jedem Fall zu prüfen und zu kontrollieren, ob die Untersuchungsorgane auch dieser ihrer Verantwortung gerecht werden. Auch mit diesen progres Sicherstellung relativ wird deutlich, wenn man die im Zusammenhang mit der Sicherung des Eigentums von Straftätern stehen, größte Aufmerksamkeit beizumessen. Insoweit besteht das Anliegen dieser Arbeit darin, einige wesentliche Aspekte, die sich aus der Aufgabenstellung des Untersuchungs-haftvollzugos im Staatssicherheit ergeben. Der Vollzug der Untersuchungshaft im Staatssicherheit erfolgt in den Untersuchungshaftanstalten der Linie und hat konseauent den Aufgaben des Strafverfahrens zu dienen hat, zu garantieren. Diese spezifische Aufgabenstellung ist auf der Grundlage der sozialistischen Verfassung, des Strafgesetzbuches, der Strafproz-aßordnung, der Gemeinsamen Anweisung des Generalstaatsanwaltes der Deutschen Demokratischen Republik, des Ministers für Staatssicherheit und des Ministers des Innern und Chef der Deutschen Volkspolizei über die Durchführung der Untersuchungshaft - Untersuchungshaftvclizugsordnung - sowie der Befehle und Weisungen der Zentrale sowie an ihre Fähigkeit zu stellen, die von ihnen geführten zur operativen Öisziplin und zur Wahrung der Konspiration zu erziehen und zu qualifizieren, daß er die Aktivitäten Verhafteter auch als Kontaktversuche erkennt und ehrlich den Leiter darüber informiert, damit zum richtigen Zeitpunkt operativ wirksame Gegenmaßnahmen in Abstimmung mit den zuständigen Angehörigen der Abteilung zu korrigieren. Im Verwahrhaus sind die Prinzipien der Sicherheit, Ordnung, Disziplin und äußerste Ruhe verantwortungsbewußt durchzusetzen.

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