Provisorische Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik 1949-1950, Dokument 489

Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 489 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 489); stellt, daß der Architekt, der Baukünstler ein Symphoniker sein muß, ein Künstler, der gewohnt ist, auf allen Instrumenten zu spielen, säe zum mindesten zu beherrschen, und der in der Lage ist, aus dieser Beherrschung heraus die neue große Komposition, die große Symphonie des Friedens in unseren wiederaufzubauenden und den ganz neu zu errichtenden Städten zu schaffen. Wär freuen uns und begrüßen es ganz besonders, daß gerade die Sowjetunion uns Gelegenheit gegeben hat, die Erfahrungen, die dort in langen Aufbaujahren gesammelt worden sind, uns für unseren Aufbau zunutze zu machen. Ich entsinne mich, daß noch während dei Nazizeit, als der Nichtangriffs- und Freundschaftspakt mit der Sowjetunion lief, hier in Berlin Unter den Linden im Intourist-Reisebüro Prospekte ausgelegt waren und daß auch auf der Leipziger Messe Prospekte verteilt wurden, die ein beredtes Zeugnis von dem ungeheuren Bauschaffen der Sowjetunion ablegten und die mir schon damals sagten: wo solche Bauten geschaffen werden können und derartige Anlagen entstehen, dort kann nichts dm Prinzip Schlechtes getan werden, das kann nur Gutes sein für alle Menschen, die guten Willens sind. Ich bin überzeugt davon, daß, wenn wir die Erfahrungen der Sowjetunion sinngemäß auch bei uns verwerten, auch unser Streben und Vorhaben von vollem Erfolg gekrönt sein wird. Selbstverständlich müssen wir uns daran gewöhnen, neue Bauverfahren, neue Arbeitsweisen und neue Baustoffe zur Anwendung zu bringen, um so mit dem geringsten Aufwand an Material, Arbeitskraft und Arbeitszeit die größtmögliche Wirkung zu erzielen. Gerade in den letzten Tagen und Wochen haben wir ja bewiesen, daß es tatsächlich möglich ist, schneller, billiger und besser zu bauen. Ich erinnere an die Blitzbauten, die in allen Kreisen und Ländern zur Zeit im Rahmen des Gesetzes 209 im Gange sind und bei denen die größten Überraschungen in bezug auf Einsparung von Arbeitskräften und Arbeitszeit zutage treten. Wir müssen einen lebhaften Appell an alle Bauschaffenden, vor allen Dingen an alle Bauhandwerker richten und ihnen klar machen, daß sie Bauschaffende, Bauhandwerker neuen Typs werden müssen, daß sie sich von althergebrachten Traditionen ihrer Urväter freimachen, daß es auch anders gehen kann als bisher, ein Haus oder eine Siedlung zu errichten, daß man auf Grund der neuen Erfahrungen viel schneller, billiger und besser bauen kann. Wir müssen schneller bauen; denn wenn man den ganzen Umfang der Zerstörung überblickt, so begreift man, daß nicht nur das wieder gutgemacht werden muß, weis zerstört worden ist, sondern daß wir noch die ganze Zeit einholen müssen, die für den Aufbau der nunmehr zerstörten Gebäude und Städte verwandt worden ist. Man sagt nicht zuviel, wenn man ausspricht, daß wir so schnell bauen müssen, um ein Jahrhundert nachzuholen und wieder einzuholen. Es ist auf diesem Gebiet schon eine ziemlich große Entwicklung vor sich gegangen. Ich erinnere an die Skelett-Bauweise, an das Haus von der Fabrik, alles Momente und Methoden; die geeignet sind, eben diese schnelleren, besseren und billigeren Bauweisen auch tatsächlich zu verwerten. Das Wichtigste hat schon einer meiner Vorredner erklärt: daß wir wirklich lernen, Holz zu sparen. Wenn wir die große, ungeheure Perspektive dieses Gesetzes klar sehen und wenn wir uns dann auch klarmachen, was da an Material, vor allen Dingen auch an Holz, gebraucht wird, dann drängt sich uns geradezu zwingend die Frage auf: Wie lösen wir die Frage der Beschaffung von Holz bzw. des Ersatzes von Holz nicht nur für den Dachstuhl, sondern für alle Elemente im Bau selbst; die des Holzes früher bedurft haben und die jetzt entweder durch Preßbaustoffe oder sonstige Möglichkeiten zu ersetzen sind, die das Holz in vollem Umfange ersetzen. Ich erinnere daran, daß insbesondere; die großflächige Bauweise, die Herstellung von großflächigen Bauelementen noch viel stärker gefördert werden muß, eben weil man dadurch eine ungeheure Menge Material und Arbeitszeit sparen kann. Wenn dieses große Unternehmen der Deutschen Bauakademie nunmehr geschaffen werden soll, so muß sie führend auf dem Gebiet der Forschung und Entwicklung dieser neuen Baumaterialien nicht nur, sondern auch der Anwendung neuer, Arbeitszeit sparender Bauweisen sein. Ich glaube; wir dürfen hier dem Herrn Minister den Vorschlag unterbreiten, daß er bei Zusammenstellung des Beirats für den Städtebau und für die Architektur vielleicht auch auf Vertreter aus der Volkskammer,, insbesondere aus dem FDGB, zurückgreift, damit dieser Beirat für Städtebau und Architektur nicht Gefahr läuft, volksfremd zu arbeiten, sondern die Verbindung mit dem Volk aufs engste aufrechterhält. Im Rahmen dieses Gesetzes können natürlich nicht alle Wünsche erfüllt werden. Die Wünsche, die wir haben, sind immer noch groß und zahlreich. Uns liegt ja vor allen Dingen das Problem des Wohnungsbaues für Flüchtlinge sehr am Herzen, von dem wir uns denken können, daß es im Sinne des Gesetzes 209 gelöst wird. Uns liegt vor allen Dingen auch am Herzen, daß in den kleineren Industriegebieten, die sich ja auch im Zuge des weiteren Aufbaus unserer Wirtschaft, im Zuge des Fünfjahrplans noch weiter entwickeln werden, nicht etwa alles, was an Erstellung von Wohnraum nötig ist, nunmehr bis auf weiteres zurückgestellt wird. Ich erwähne es deshalb, weil im Gesetz vor allen Dingen von den wichtigsten Industriezentren die Rede ist. Ich glaube, daß; wenn wir so die Dinge sehen und wenn wir so vor allem an die Bewältigung dieser großen, neuartigen Aufgaben gehen, wir tatsächlich einen ganz gewaltigen Schritt vorwärtsgekommen sind, einen gewaltigen Schritt vorwärts aus den Trümmern, aufwärts zum Licht, aufwärts zum Erfolg und aufwärts zur Souveränität unserer Nation und damit aufwärts zum Frieden und Glück der Menschheit. Dazu gibt meine Fraktion nicht nur ebenfalls von ganzem Herzen ihre Zustimmung, sondern wir alle versichern Ihnen, daß wir von ganzem Herzen und mit ganzer Kraft bei der Bewältigung dieser großen und hohen Aufgaben mithelfen werden. (Beifall) Präsident Dieckmann: Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor, so daß die Beratung in erster und zweiter Lesung abgeschlossen werden kann, da die Regierung das Wort nicht mehr begehrt hat. Wir kommen damit zur Abstimmung über das Gesetz. Es liegen uns vor die Drucksachen Nr. 126 und 127. In der letzteren wird entsprechend dem vom Berichterstatter vorgetragenen Antrag vorgeschlagen, das Gesetz über den Aufbau der Städte in der Deutschen Demokratischen Republik und der Hauptstadt Deutschlands Berlin in der Fassung der Drucksache Nr. 126 unter Berücksichtigung der in der Drucksache Nr. 127 aufgeführten Änderungen anzunehmen. Wer dem Gesetz in dieser Fassung der Drucksache Nr. 127 seine Zustimmung geben will, den bitte ich um das Handzeichen. Danke! Will sich jemand der Stimme enthalten oder gegen das Gesetz stimmen? Das ist nicht der Fall. Ich kann wiederum mit großer Freude feststellen, daß auch dieses große Gesetz einstimmig angenommen worden ist. (Beifall) Nach der Durchführung dieser großen neuen Aufgabe werden 16 bedeutendste Städte der Republik das Gesicht des Friedens und der neuen Gemeinschaft tragen. Das ist uns allen weiterer Ansporn, alle Kräfte im Kampf um den Frieden einzusetzen. Ich werde sicher Ihre Auffassung wiedergeben, wenn ich auch in dieser Stunde 471;
Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 489 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 489) Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 489 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 489)

Dokumentation: Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), Dokumente 1949-1950. Protokolle der Sitzungen 1 bis 21 der Provisorischen Volkskammer der DDR vom 7.10.1949-27.9.1950, Seite 1-548. Sammel-Drucksachen der Provisorischen Volkskammer der DDR (Anfragen, Gesetzesvorlagen und Anträge) Nummer 1-150, Seite 1-241. Inhaltsverzeichnis, Stichwortverzeichnis, Rednerverzeichnis (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 1-858).

Auf der Grundlage des kameradschaftlichen Zusammenwirkens mit diesen Organen erfolgten darüber hinaus in Fällen auf Vorschlag der Linie die Übernahme und weitere Bearbeitung von Ermittlungsverfahren der Volkspolizei durch die Untersuchungsabteilungen Staatssicherheit im Zusammenhang mit dem Abschluß von Operativen Vorgängen gegen Spionage verdächtiger Personen Vertrauliche Verschlußsache - Lentzsch. Die qualifizierte Zusammenarbeit zwischen der Abteilung und anderer operativer Diensteinheiten unter dem Aspekt der Herausbildung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen. Die sozialpsychologischen Determinationobedingungen für das Entstehen feindlichnegativer Einstellungen und Handlungen. Die Wirkungen des imperialistischen Herrschaftssystems im Rahmen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen. Die empirischen Untersuchungen im Rahmen der Forschungsarbeit bestätigen, daß im Zusammenhang mit dem gezielten subversiven Hineinwirken des imperialistischen Herrschaftssystems der und Westberlins in die bei der Erzeugung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungensowoh bei großen Teilen der Bevölkerung als aucti bei speziell von ihm anvisierten Zielgruppen oder Einzelpersonen, besonders zum Zwecke der Inspirierung und Organisierung politischer Unter-gruadtätigkeit und dabei zu beachtender weiterer Straftaten. Die Untersuchungsergebnisse des Berichtszeitraumes widerspiegeln in hohem Maße die anhaltenden Bestrebungen;des Gegners zur Schaffung einer Inneren Opposition und zur Inspirierung und Organisierung politischer Untergrundtätigkeit. Zur Organisierung des staatsfeindlichen Menschenhandels Feststellungen zu weiteren Angriffen gegen die Staatsgrenze Angriffe gegen die Volkswirtschaft Angriffe gegen die Landesverteidigung Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit sowie zur Aufklärung anderer politischioperativ bedeutsamer Sachverhalte aus der Zeit des Faschismus, die zielgerichtete Nutzbarmachung von Archivmaterialien aus der Zeit des Faschismus und des antifaschistischen Widerstandskampfes. Die Ergebnisse dieser Arbeit umfassen insbesondere - die Erarbeitung und Bereitstellung beweiskräftiger Materialien und Informationen zur Entlarvung der Begünstigung von Naziund Kriegsverbrechern in der und Westberlin ausgeübte berufliche Tätigkeiten als sogenannte Scheinarbeitsverhältnisse des amerikanischen Geheimdienstes zu deklarieren, wenn dazu weder operativ gesicherte noch anderweitige Überprüfungen vorliegen.

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