Provisorische Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik 1949-1950, Dokument 469

Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 469 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 469); Bruchstedl entsandt hatte, um an Ort und Stelle die Wiederaufbauarbeit mitzuleiten. In stärkstem Maße schaltete sich auch die Freie Deutsche Jugend ein. Sie entsandte über Wochen freiwillige Arbeitsbrigaden, die, obwohl meist berufsfremd, doch vorbildliche Arbeit leisteten und hervorragende Leistungen vollbrachten. Wenn heute über den Plan hinaus bis zum 15. Juli im Ort Bruchstedt ein Kulturzentrum entstand, bestehend aus einem Kulturhaus und einer drei-klassigen Schule, und ein Haus der Kinder gebaut wurde, so darf man nicht daran Vorbeigehen, daß die Freie Deutsche Jugend die Schule zu Ehren des III. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei völlig von sich heraus, aus eigener Initiative über den Plan hinaus baute. (Beifall) Man kann und muß hier von einem Heldentum der Arbeit sprechen. Hier hat sich nicht nur Solidarität gezeigt, hier offenbarte sich das Neue in unserer Zeit. Wenn sich Feuerwehrleute, allen voran der Freiwillige Feuerwehrmann Zapf aus Kirchenheiligen selbst Landwirt und selbst vom Unwetter geschädigt , 14 Tage fast pausenlos für die Rettungs- und Wiederaufbauarbeit zur Verfügung stellten, so ist das eben mehr als Pflichterfüllung. Oder ich nenne aus der Reihe derer, die man hier aufzählen müßte, den Traktoristen Sparfeldt von der MAS, der in der Zeit vom 26. bis 27. Mai ohne Pause 44 Einsätze fuhr. Weiterhin ist es durch die Initiative der Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe gelungen, durch einen Appell an die Bauernschaft der gesamten Deutschen Demokratischen Republik allen Bauern, die Vieh verloren hatten, dieses restlos wieder zu ersetzen und ebenso Saatgut und Düngemittel zur Neubestellung der Felder zur Verfügung zu stellen. Ich fühle mich aber auch verpflichtet, von den Kumpels der Maxhütte zu sprechen, die nicht nur sofort eine Geldsammlung durchführten. Die Belegschaft des Zementwerkes der Maxhütte fuhr eine Sonderschicht und stellte kostenlos zum Wiederaufbau 100 Tonnen Zement und 50 000 Schlackensteine zur Verfügung. (Beifall) Von der Stadtverwaltung Jena kamen 320 Arbeitskräfte, von Erfurt 340. Einer der volkseigenen Betriebe Schleiz, ein Hobelwerk, arbeitete Tag und Nacht, um das notwendige Holz für den Wiederaufbau zu liefern. Die Zimmerleute vom Volksbau Mühlhausen richteten innerhalb von 80 Minuten den Dachstuhl eines Bauernhauses. Meine Damen und Herren! Die Unwetterkatastrophe war kurz vor dem gigantischen Deutschlandtreffen unserer Jugend. Von Berlin sind eine große Anzahl FDJler aus dem Westen unseres Vaterlandes nicht in ihre Wohnorte zurückgefahren. Ihr Ziel war Bruchstedt, und 14 Tage lang und darüber hinaus halfen diese FDJler aus dem Westen unseres Vaterlandes beim Wiederaufbau gemeinsam mit den Arbeitsaktivs der Nationalen Front des demokratischen Deutschland. Leider aber erlebten wir auch ein schlechtes Beispiel, wie in Bad Tennstedt, wo von vornherein von seiten der Stadtverwaltung nichts getan wurde, um den vom Unwetter Betroffenen zu helfen, wo man nichts tat, um am Ort die gesellschaftliche Hilfe zu organisieren. Erst nachdem es uns gelang, die Bürokraten zu entfernen, setzte auch in Tennstedt die gesellschaftliche Hilfe ein, und der Termin des 15. Juli konnte gehalten werden. Die Volkssolidarität und der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund aber nahmen sich u. a. der Kinder, der Alten und Gebrechlichen an und brachten diese kostenlos während der Zeit des Wiederaufbaues in die Erholungsheime nach Oberhof und anderen Orten. Heute pulsiert wieder das normale Leben im Gebiet von Bruchstedt. Es wurde nunmehr so gebaut, daß sich nach menschlichem Ermessen eine solche Katastrophe nicht mehr wiederholen kann. Durch gemeinsame Hilfe, durch die großzügige Solidaritätsaktion, durch Anwendung von neuen Arbeitsmethoden, wie des Dreiergruppensystems beim Mauern von Häusern durch Schüler der Ingenieur-und Bauschulen von Thüringen, wurde der schnelle Wiederaufbau ermöglicht. Das Beispiel Bruchstedt hat bewiesen, daß wir in der antifaschistisch-demokratischen Ordnung nicht mehr nach der alten kapitalistischen Devise leben: Jeder ist sich selbst der Nächste, und jeder soll selbst sehen, wie weit er kommt. Nein, zusammen haben wir gestanden und zusammen haben wir gearbeitet. Die Tat von Bruchstedt beweist auch, daß unser Volk in friedlicher Arbeit leben und dem Aufbau dienen will. Sie beweist, welche großen Leistungen wir bei der Entfaltung der gesellschaftlichen Kräfte vollbringen können. (Lebhafter Beifall) Präsident Dieckmann: Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor. Damit ist die Aussprache über die Antwort der Regierung auf die Anfrage Drucksache Nr. 96 geschlossen. Wir kommen nun zu Punkt 7 der Tagesordnung: Gesetz zur Errichtung des Deutschen Aufsichtsamtes für das Versicherungswesen (Drucksachen Nr. 97 und Nr. 112). Der Gesetzentwurf, den die Regierung vorgelegt hat, ist in gemeinschaftlicher Sitzung des Wirtschaftsausschusses und des Haushalts- und Finanzausschusses beraten worden. Ich erteile Herrn Abgeordneten Freitag als Berichterstatter der beiden Ausschüsse das Wort. Abg. Freitag (CDU), Berichterstatter: Meine Damen und Herren! Der Haushalts- und Finanzausschuß hat mit dem Wirtschaftsausschuß gestern in gemeinsamer Sitzung nach der Begründung durch den Regierungsvertreter den von der Regierung vorgelegten Gesetzentwurf über die Errichtung des Deutschen Aufsichtsamtes für das Versicherungswesen einer gründlichen Beratung unterzogen. Die beiden Ausschüsse sahen keine Notwendigkeit, weitgehende sachliche Änderungen im Inhalt und in der Formulierung vorzunehmen, und haben nur einige redaktionelle und stilistische Vorschläge zu machen. Im § 5 ist in der ersten Zeile vor das Wort „Einführungen“ das Wort „Die“ zu setzen. Im § 7 sind in der zweiten Zeile die Worte „für die” zu streichen; dafür ist „der“ zu setzen. Im § 8 ist in der zweiten Zeile „sind" zu streichen und dafür „werden" einzufügen. In der dritten Zeile sind die Worte „zu veröffentlichen“ zu streichen und dafür „veröffentlicht“ zu setzen. Die beiden Ausschüsse haben, wie gesagt, in der sachlichen Beratung den Sinn und Zweck dieses Gesetzes einer Beratung unterzogen und gewürdigt. Nach der Begründung durch den Regierungsvertreter haben beide Ausschüsse die grundlegende Bedeutung des Gesetzes in den §§ 2, 4 und 7 des Entwurfs gesehen. In § 2 wird festgelegt, daß das Aufsichtsamt seine Tätigkeit nach Gesetzen, Verordnungen und Durchführungsbestimmungen der Deutschen Demokratischen Republik ausübt. In § 4 werden die Aufgaben und Befugnisse des Aufsichtsamtes eindeutig umrissen und festgelegt, wobei besonders wertvoll ist, daß damit der Anfang für die Einführung einheitlicher allgemeiner Versicherungsbedingungen gelegt wird. In § 7 wird festgelegt, daß mit dem 451;
Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 469 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 469) Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 469 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 469)

Dokumentation: Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), Dokumente 1949-1950. Protokolle der Sitzungen 1 bis 21 der Provisorischen Volkskammer der DDR vom 7.10.1949-27.9.1950, Seite 1-548. Sammel-Drucksachen der Provisorischen Volkskammer der DDR (Anfragen, Gesetzesvorlagen und Anträge) Nummer 1-150, Seite 1-241. Inhaltsverzeichnis, Stichwortverzeichnis, Rednerverzeichnis (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 1-858).

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