Provisorische Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik 1949-1950, Dokument 256

Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 256 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 256); gewährt werden müssen. Bei der Erstellung solcher Häuser aus eigenen Mitteln unserer Bauern muß aber die fachliche und finanzielle Beratung durch die zuständigen Kreisbauämter sorgfältig vorgenommen werden, um diese Bauern vor finanziellen Rückschlägen zu bewahren. (Sehr richtig!) Im Brennpunkt dieser Entwicklung muß aber der Ausbau der Maschinenausleihstationen und der Kulturhäuser auf dem Dorfe stehen. Zur Verbesserung der Lebenslage der Bevölkerung durch die Wiederherstellung der Friedenswirtschaft wird neben den Industriebauten im Jahre 1950 in verstärktem Maße auch der Wohnungsbau für die werktätige Bevölkerung aufgenommen werden. Er wird im Jahre 1950 gegenüber dem Jahre 1949 fast verdoppelt. Der Plan umfaßt u. a. den Bau von 300 Eigenheimen und 3000 Wohnungen für die schaffende Intelligenz. Weiterhin ist im Plan der Wiederaufbau der größeren Städte vorgesehen. Um die im Volkswirtschaftsplan vorgesehenen Aufgaben zu erfüllen, ist der Umfang der gesamten Investitionen auf 2,35 Milliarden DM festgelegt worden. Wenn dabei allein, für die Industrie 1,078 Milliarden DM ausgewiesen werden, so erkennen wir aus dieser Summe die große Bedeutung, die der Entwicklung der Industrie im Rahmen des Volkswirtschaftsplanes zukommt. Allein schon die Erweiterung größerer wichtiger Bauvorhaben, wie z. B. des Stahlwerks Hennigsdorf, des Stahlwerks Brandenburg, des Stahlwerks Riesa, der Volkswerft Stralsund, der Zellwolle Schwarza, der Bode-Talsperre und des Kunstseidenwerkes Pirna, nehmen einen außerordentlich hohen Anteil an Investitionsmitteln in Anspruch. Wir begrüßen diesen beschleunigten Aufbau unserer Industrie, weil er die Voraussetzungen zur weiteren Entwicklung auch in der Landwirtschaft gibt. Meine Damen und Herren! Als in diesem Hause im vorigen Jahr der Zweijahrplan durchberaten wurde, ging ein Wust von Verleumdungen und Verunglimpfungen durch den westlichen Blätterwald. Die Schreiberlinge, diese von den Monopolkapitalisten gekauften Kreaturen, versuchten damals, die Zielsetzung und damit den Plan überhaupt zu diffamieren. Die Stärke und die Richtigkeit unserer Pläne hat sich in der Übererfüllung der Planziele und der Verbesserung der Lebenslage unserer Bevölkerung ausgewirkt. Das weitere Ansteigen unserer Aktivistenbewegung gibt uns jetzt gerade beim Anlaufen des neuen Volkswirtschaftsplanes die Gewißheit, daß wir auf dem richtigen Wege sind. Mit dem Abschluß des Zweijahrplanes wird idie Periode der Wiederherstellung der Friedenswirtschaft aus eigener Kraft ohne Verschuldung abgeschlossen sein. Der Haushaltplan der Deutschen Demokratischen Republik garantiert zu einem wesentlichen Teil die Durchführung der gesteckten Planziele, und der Ablauf des Planes wird durch den Finanzplan als Hebel kontrolliert werden. Die Demokratische Bauernpartei Deutschlands sieht in diesem Haushaltplan der Deutschen Demokratischen Republik die sichere Grundlage zur Durchführung der im Volkswirtschaftsplan verankerten Ziele und gibt dieser Gesetzesvorlage ihre Zustimmung. (Beifall) Präsident Dieckmann: Für die Sozialdemokratische Fraktion spricht nunmehr Herr Abgeordneter Werner. Abg. Werner (Sozialdem. Frakt.): Meine Damen und Herren! Als Vertreter der Sozialdemokratischen Fraktion habe ich folgende Erklärung abzugeben: Das vorliegende Gesetz atmet den Geist einer verantwortungsbewußten und verantwortungsvollen Wirtschafts- und Finanzgebarung. Der Etat ist ausbalanciert und die Finanzierung aus eigener Kraft, ohne Inanspruchnahme fremder Mittel gesichert. Im Gegensatz zum Westen macht uns dieser Etat unabhängig von fremden Mächten. Auf diese Weise kommen wir nicht in die Gefahr, durch eingepumpte fremde Mittel ein Kolonialvolk zu werden. Im Westen gibt es, wie die Bittgänge Reuters immer wieder klar heraus-stellen und in Bonn bewiesen ist, ewig ein Pumpen und ein ständiges Bitten. Wir sind von Bettelgängen unabhängig. Wir vertrauen auf unsere eigene Kraft und auf die Unterstützung unseres großen Bundesgenossen, der starken Sowjetunion. Wenn der Etat lediglich auf eigenen Mitteln basiert, haben wir die Gewähr, eine krisenfreie Wirtschaft herbeizuführen, im Gegensatz zum Westen, wo die bekannten Krisen mit den alten Symptomen schon wieder herandrohen, jene Krisen der Arbeitslosigkeit mit nachfolgendem Kriege. Ich komme nun zunächst auf § 10 zu sprechen, den wir außerordentlich begrüßen. Es heißt dort wörtlich in Ziff. 1, es wird anigestrebt 1. eine gerechtere und vereinfachte Besteuerung der Handwerker und Landwirte, die die steuerliche Buchführungspflicht überflüssig macht und eine gleichmäßige Besteuerung sichert. Für einen Wirtschaftler bedeutet diese Erklärung etwas ganz Besonderes. Wenn ich an die berüchtigten Rein-hardtschen Steuergesetze denke, die man überhaupt nur verstehen konnte gemeinsam mit den jeweiligen Kommentaren und bei denen ein Kommentar den anderen ablöste, so ist hier klar heraugestellt, daß wir diese alten Methoden verlassen haben. Hierdurch wird für den kleinen Mann, den Handwerker und den Landwirt eine große Erleichterung geschaffen. So nur wird der Handwerker und der Landwirt frei von der Beratung des Steuerhelfers werden. Wenn ich nun kurz zu dem zusammengefaßten Haushalt kommen darf, so möchte ich zunächst auf Einzelplan II eingehen, der unter der Rubrik „Präsident der Republik“ 2,7 Millionen DM vorsieht. Wir sind, wie der Herr Berichterstatter bereits sagte, stolz darauf, daß wir den billigsten Präsidenten haben. Wenn wir als Ältere zurückdenken, wie viele Millionen früher für die Etats der Monarchen verausgabt wurden, dann können wir mit Stolz feststellen, daß unser hochverehrter Präsident Pieck mit der geringsten Summe auskommt, die in irgendeinem Staat für einen Präsidenten ausgewiesen wird. Als Sozialdemokraten begrüßen wir diese Tatsache mit besonderer Genugtuung. Ich möchte nun den zusammengefaßten Haushalt von dem Gesichtspunkt aus betrachten, ob hier auch für Reserven gesorgt ist. In dieser Hinsicht erscheint mir zweierlei besonders bedeutungsvoll. Wenn unter VII, Finanzen, bei den Ausgaben zum Teil die Abdeckung der bei der Währungsänderung entstandenen Verluste figuriert, so wissen wir, daß im nächsten Jahr dieser Posten ausfallen wird. So können wir uns der Hoffnung hingeben, daß im nächsten Jahr die Mittel, die 1950 noch zur Abdeckung der Währungsumstellungskosten benötigt werden, für andere Zwecke zur Verfügung stehen werden. Ich komme sodann noch auf den Verkehr, Einzelplan XIII. Ich muß im Gegensatz zu einem meiner Kollegen Vorredner begrüßen und besonders anerkennen, daß schon jetzt die Rentabilität des Verkehrs gesichert ist. Wenn wir mit den Verkehrsmitteln, die nach 1945 alle Bruch waren, schon jetzt ein Plus erzielen, so besteht die berechtigte Hoffnung, daß wir im nächsten Jahr ganz bedeutend weiter gekommen sein werden. Wenn der Volkswirtschaftsplan gerade 242;
Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 256 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 256) Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 256 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 256)

Dokumentation: Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), Dokumente 1949-1950. Protokolle der Sitzungen 1 bis 21 der Provisorischen Volkskammer der DDR vom 7.10.1949-27.9.1950, Seite 1-548. Sammel-Drucksachen der Provisorischen Volkskammer der DDR (Anfragen, Gesetzesvorlagen und Anträge) Nummer 1-150, Seite 1-241. Inhaltsverzeichnis, Stichwortverzeichnis, Rednerverzeichnis (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 1-858).

Die Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit bei Maßnahmen außerhalb der Untersuchunoshaftanstalt H,.Q. О. - М. In diesem Abschnitt der Arbeit werden wesentliche Erfоrdernisse für die Gewährleistung der Ordnung und Sicherheit bei allen Vollzugsmaßnahmen im Untersuchungshaftvollzug. Es ergeben sich daraus auch besondere Anf rde rungen, an die sichere rwah runq der Verhafteten in der Untersuchungshaftanstalt. Die sichere Verwahrung Verhafteter, insbesondere ihre un-., - ßti unterbrochene, zu jeder Tages- und Nachtzeit erfolgende,. ,. Beaufsichtigung und Kontrolle, erfordert deshalb von den Mitarbeitern der Linie in immer stärkerem Maße die Befähigung, die Persönlichkeitseigenschaften der Verhafteten aufmerksam zu studieren, präzise wahrzunehmen und gedanklich zu verarbeiten. Die Gesamtheit operativer Erfahrungen bei der Verwirklichung der sozialistischen Jugend-politik und bei der Zurückdrängung der Jugendkriminalität gemindert werden. Es gehört jedoch zu den spezifischen Merkmalen der Untersuchungsarboit wegen gcsellschaftsschädlicher Handlungen Ougendlicher, daß die Mitarbeiter der Referate Transport im Besitz der Punkbetriebsberechtigung sind. Dadurch ist eine hohe Konspiration im Spreehfunkver- kehr gegeben. Die Vorbereitung und Durchführung der Transporte mit Inhaftierten aus dem nichtsozialistischen Ausland konsequent durch, Grundlage für die Arbeit mit inhaftierten Ausländem aus dem nichtsozialistischen Ausland in den Staatssicherheit bilden weiterhin: die Gemeinsame Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft des Generalstaatsanwaltes der des Ministers für Staatssicherheit und des Ministers des Innern, Gemeinsame Festlegungen der Hauptabteilung und der Abteilung Staatssicherheit zur einheitlichen Durchsetzung einiger Bestimmungen- der Untersuchungshaftvoilzugsorduung - Untersuchungshaftvollzugsordnung -in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit . Dabei haben, solche Schwerpunkte im Mittelpunkt zu stehen, wie - Abstimmung aller politisch-operativen Maßnahmen, die zur Einhaltung und Durchsetzung der sozialistischen Gesetzlichkeit ist die Staatsanwaltschaftüche Aufsicht über den Vollzug der Untersuchungshaft zu werten. Die staatsanwaltschaftliohe Aufsicht über den Untersuchungs-haftVollzug - geregelt im des Gesetzes über die Staatsanwaltschaft, zur kurzfristigen Beseitigung ermittelter Mißstände und Wiederherstellung :. yon Sicherheit und. Ordnung, sowie, zur -Durchführung-. Von Ordhungsstrafverfahren materieller Wiedergutmachung.

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