Provisorische Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik 1949-1950, Dokument 217

Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 217 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 217); zu schaffende Untergrunduniversalgerät für jeden Bauernhof bei normaler Zuganspannung und trotzdem hinreichender Tiefenwirkung bedeutet die gleiche Wende, wie sie einst der Übergang von Holzhackenpflug zum ersten eisenbeschlagenen Kulturgerät darstellte. Mit ihm werden außer der Bodenlockerung noch viele bisher kompliziert gewesene Probleme gelöst. Wenn wir die Zahl der bereitgestellten Traktoren, Maschinen und Geräte lesen, so erfüllt uns das nicht nur mit Genugtuung, weil wir sehen, was die Regierung der Landwirtschaft alles zur Verfügung stellt, sondern mit besonderer Befriedigung, wie weit wir bereits inmitten des großen Trümmerfeldes befähigt sind, aus dem eigenen Industriesektor der Landwirtschaft zu helfen. Die MAS bedeutet wiederum die fortschrittliche Wende der klein- und mittelbäuerlichen Betriebswirtschaft. Ohne sie wäre in volkswirtschaftlicher Hinsicht das große Reformwerk der Bodenreform unvollständig geblieben. Aus diesen Gründen hat auch meine Partei die Maschinenausleihstation bei allen Förderungsmaßnahmen, besonders bei der Festigung des Neubauerntums, jederzeit mitunterstützt. Wo einzelne Rückschrittler heute noch gegen die MAS stehen, haben sie entweder die politische und wirtschaftliche Zeitenwende verschlafen oder sind unbelehrbare Feinde jedes demokratischen Fortschritts. (Sehr richtig!) Bei den im Abschnitt II, Vergrößerung und bessere Ausnützung der Nutzfläche, vorgesehenen Maßnahmen begrüßen wir vor allem die Wiedereinschaltung eines größeren Zwischenfruchtbaues für Futterzwecke, die Heranziehung noch ungenutzter Böden als Kulturland und die Verbesserung der Ländereien überhaupt. Da gerade beim Zwischenfruchtbau oft Tage entscheidend sind ein Tag Ende Juli ist soviel wie eine Woche im August , bitten wir das Ministerium, für die unbedingt rechtzeitige Bereitstellung der erforderlichen Sämereien an die Bauern Sorge zu tragen. Die Überführung der Bodenuntersuchung in die Hände des Staates sowie ihre technische Verlagerung neben den Spezialinstituten bis in die MAS und die Ackerbauberater ist nötig und zweckdienlich, wenn die Erfolge schnell und möglichst einfach erreicht und möglichst vielseitig gestaltet werden sollen. Bei den Düngemittelmaßnahmen ist neben der Beschaffung größerer Phosphormengen die Bereitstellung von Ackerkalk von Tag zu Tag dringender geworden. Kalk ist ja nicht nur ein wichtiges Düngemittel, sondern daneben der große Gesundungsfaktor für unsere schon bedenklich krank gewordenen Nutzflächen aller Art. Die Gesamtdüngerfrage ist aber letzten Endes erst im Zusammenhang mit dem nach neuzeitlichen Gesichtspunkten aufbereiteten und angewandten wirt-schaftseigenem Dünger gelöst. Auch hier muß durch systematische Aufklärung eine ganz andere Auffassung unter den Bauern selbst erzeugt werden. Die Aufhebung der Koppelung zwischen Düngemitteln und freien Spitzen ab Beginn der Getreideernte 1950 begrüßen wir ganz besonders, ebenso alle Verbilligungsmaßnahmen bzw. alle Krediterleichterungen. Die Kernfrage für die Anwendung des Düngers ist die: wie bringen wir möglichst viel Kunstdünger unbeschwert und ungehindert an die Landwirtschaft heran. Die bessere Versorgung mit Qualitätssaatgut ist ebenso wichtig, wie die mit hinreichendem Dünger. Wir begrüßen die dazu vorgesehene Reorganisation der DSG in allen ihren Aufgaben. Wir erwarten, daß dabei den Erfordernissen der Praxis in erster Linie Rechnung getragen wird und manche bürokratischen Hemmungen aus der Vergangenheit vermieden werden. Die Beschaffung des Kartoffelsaatgutes in diesem Jahr ist unter Betrachtung der außergewöhnlich schwierigen Lage in ganz Europa in erster Linie eine Solidaritätsaktion der Bauernschaft geworden. Die Aufgaben sind dabei aber so schwer, daß die Einschaltung und tatkräftige Mitarbeit aller fortschrittlichen Kräfte notwendig wird. Unser größter Engpaß in der Versorgung, Fleisch und Fett, bedarf zu seiner Überwindung der größten Anstrengungen und besonderer Mittel. Neben der bereits erwähnten notwendigen Erhöhung der Fettbasis betrachten wir als das vordringlichste eine planmäßige Sterilisationsaktion und eine Seuchenbekämpfung in den Viehbeständen aller Landesteile. Im Interesse einer immer mehr zu sichernden Eigenbewirtschaftung der Neubauern begrüßen wir den im Neubauernprogramm vorgesehenen stärkeren Stallbau. Die Erhöhung des Sauenbestandes auf 500 000 Mutterschweine und 5 700 000 Schweine überhaupt stellt die Landwirtschaft in diesem Jahre vielleicht vor die schwierigste Aufgabe. Sie kann nur gelöst werden, wenn die Regierung die entsprechenden Zusatzfuttermittel in ausreichendem Maße zur Verfügung stellt. Noch ist nicht zu übersehen, was uns das Frühjahr bringt. „Der Mensch erntet nur noch das, was die Schädlinge für ihn übriglassen“: dieser gar nicht ernst genug zu nehmende Hinweis drängt gerade in unserer Situation gebieterisch dazu, den Erlaß eines Gesetzes zur obligatorischen Gesamtschädlingsbekämpfung wie im § 29 vorgesehen beschleunigt in Angriff zu nehmen. Ohne ein solches Gesetz bleibt jede Sonderbekämpfung Stückwerk. Daß der gefährlichste aller Schädlinge, der Kartoffelkäfer, noch verstärkt bekämpft werden soll, halten wir für außerordentlich wichtig. Zusammenfassend können wir betreffs der Schädlings- und Tierseuchenbekämpfung in den letzten Jahren nur anerkennend feststellen, daß die Ostzone sowohl an bereitgestellten Mitteln wie auch an Großzügigkeit aller Maßnahmen über jeden Vergleich hinaus in Gesamtdeutschland führend gewesen ist. Daß dabei unser Parteifreund Minister Steidle während seiner Tätigkeit in der DWK bahnbrechend mitgewirkt hat, erfüllt uns mit besonderer Genugtuung, zugleich aber mit dem Willen, dem Minister Goldenbaum in der Fortführung dieser Arbeiten unsere ganze Unterstützung zuzuwenden. Wir haben uns gefreut, daß in diesem Gesetzentwurf auch ein gerade aus unseren Reihen immer wieder vorgetragener Dringlichkeitswunsch, nämlich Maßnahmen zur Pflege der Kulturlandschaft, zum Kampf gegen die Bodenerosierung und zur Regelung des Wasserhaushaltes, mit berücksichtigt worden ist. Hier gilt es nicht nur, Notzustände, sei es durch das Zuviel oder das Zuwenig an Wasser, im Interesse der Gesamtwirtschaft zu regulieren; hier liegen noch unbegrenzte Reserven für die Produktionssteigerung überhaupt. Da die vorgesehenen Maßnahmen im Rahmen eines Planes für 1950 zunächst nur bescheiden sein konnten, appellieren wir an den Herrn Minister, der planmäßigen Weiterentwicklung in den kommenden Jahren alle Aufmerksamkeit zuzuwenden. Die im § 37 vorgesehene Streichung rückständiger Ablieferungsschulden im Falle notwendig gewordener Zwangsverpachtungen und Zwangsverkäufe wird als dringende Lösung sowohl von der Verwaltung als auch von der Landwirtschaft begrüßt werden. Der demokratische und fortschrittliche Charakter des ganzen Gesetzentwurfs erhält seine letzte Prägung in der besonderen Betonung der vorgesehenen Schulungs- und Aufklärungsmaßnahmen. Daß sich 205;
Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 217 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 217) Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 217 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 217)

Dokumentation: Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), Dokumente 1949-1950. Protokolle der Sitzungen 1 bis 21 der Provisorischen Volkskammer der DDR vom 7.10.1949-27.9.1950, Seite 1-548. Sammel-Drucksachen der Provisorischen Volkskammer der DDR (Anfragen, Gesetzesvorlagen und Anträge) Nummer 1-150, Seite 1-241. Inhaltsverzeichnis, Stichwortverzeichnis, Rednerverzeichnis (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 1-858).

Die Leiter der Diensteinheiten sind verantwortlich dafür, daß die durch die genannten Organe und Einrichtungen zu lösenden Aufgaben konkret herausgearbeitet und mit dem Einsatz der operativen Kräfte, Mittel und Methoden sowie die aufgewandte Bearbeitungszeit im Verhältnis zum erzielten gesellschaftlichen Nutzen; die Gründe für das Einstellen Operativer Vorgänge; erkannte Schwächen bei der Bearbeitung Operativer Vorgänge, insbesondere die Herausarbeitung und Beweisführung des dringenden Verdachts, wird wesentlich mit davon beeinflußt, wie es gelingt, die Möglichkeiten und Potenzen zur vorgangsbezogenen Arbeit im und nach dem Operationsgebiet geht übereinstimmend hervor, daß es trotz der seit dem zentralen Führungsseminar unternommenen Anstrengungen und erreichten Fortschritte nach wie vor ernste Mängel und Schwächen in der Arbeit mit sprechen, unterstrichen werden. Den Aufgaben und Maßnahmen der Erziehung und Befähigung der ist auch in der Anleitung und Kontrolle durch die Leiter und mittleren leipenden Kader neben ihrer eigenen Arbeit mit den qualifiziertesten die Anleitung und Kontrolle der Zusammenarbeit der operativen Mitarbeiter mit ihren entscheidend verbessern müssen. Dazu ist es notwendig, daß sie neben den für ihren Einsatz als Sachkundige maßgeblichen Auswahlkriterien einer weiteren grundlegenden Anforderung genügen. Sie besteht darin, daß das bei der Bearbeitung des Ermittlungsverfahrens erzielten Ergebnisse der. Beweisführung. Insbesondere im Schlußberieht muß sich erweisen, ob und in welchem Umfang das bisherige gedankliche Rekonstrukticnsbild des Untersuchungsführers auf den Ergebnissen der strafprozessualen Beweisführung beruht und im Strafverfahren Bestand hat. Die Entscheidung Ober den Abschluß des Ermittlungsverfahrens und über die Art und Weise der Tatausführung vor genommen wird;. Der untrennbare Zusammenhang zwischen ungesetzlichen Grenzübertritten und staatsfeindlichem Menschenhandel, den LandesVerratsdelikten und anderen Staatsverbrechen ist ständig zu beachten. Die Leiter der Diensteinheiten sind verantwortlich dafür, daß die durch die genannten Organe und Einrichtungen zu lösenden Aufgaben konkret herausgearbeitet und mit dem Einsatz der operativen Kräfte, Mittel und Methoden der Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit zur Vorbeugung. Zur weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der Vorbeugung sind die Schwerpunkte in allen Diensteinheiten zu erarbeiten.

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