Provisorische Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik 1949-1950, Dokument 18

Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 18 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 18); der Stärke der Fraktionen gewählt. Sie sollen in der Regel Mitglieder des Landtages sein. Artikel 4 Die Hauptstadt der Deutschen Demokratischen Republik Berlin kann in die Provisorische Länderkammer sieben Vertreter als Beobachter entsenden. Artikel 5 Dieses,Gesetz tritt mit seiner Annahme in Kraft. Es wird vom Präsidenten der Provisorischen Volkskammer ausgefertigt und verkündet. Auch hier darf ich Ihre Zustimmung zur Verabschiedung gleichzeitig in erster und zweiter Lesung voraussetzen und fragen, ob zu dem Inhalt dieses Gesetzes das Wort verlangt wird. Das ist nicht der Fall. Ich bitte Sie, zur Abstimmung zu schreiten, und bitte diejenigen Mitglieder des Hauses, die dem Gesetzentwurf ihre Zustimmung geben wollen, um ihr Handzeichen. Ich danke. Gegenstimmen? Stimmenthaltungen? Das ist nicht der Fall. Auch dieses Gesetz hat einstimmige Annahme gefunden. (Beifall.) Als nächster Punkt der Tagesordnung haben wir uns schlüssig zu werden über ein Gesetz, betreffend Inkraftsetzung der Verfassung derDeutschen Demokratischen Republik. Der Entwurf liegt Ihnen als Drucksache Nr. 4 vor. Der gemeinsame Antrag aller Fraktionen der Provisorischen Volkskammer auf Eriaß eines solchen Gesetzes hat folgenden Wortlaut: Gesetz über die Verfassung der Deutschen Demokratischen, Republik Artikel 1 Die unter Beteiligung des gesamten deutschen Volkes geschaffene, vom Dritten Deutschen Volkskongreß am 19. März 1949 beschlossene und vom Dritten Deutschen Volkskongreß am 30. Mai 1949 bestätigte Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik wird hiermit in Kraft gesetzt. Artikel 2 Dieses Gesetz tritt mit seiner Annahme in Kraft. Es wird vom Präsidenten der Provisorischen Volkskammer ausgefertigt und verkündet. Meine Damen und Herren, bevor ich Sie bitte, zu Miesem gemeinschaftlichen Gesetzentwurf aller Fraktionen des Hauses Stellung zu nehmen, darf ich noch einmal und im besonderem Maße auf die Bedeutung der Stunde hin weisen, in der dieses Gesetz in Kraft treten soll, das dem deutschen Volke wieder eine Verfassung gibt. Jeder von uns wird sich der Verantwortung und des großen Ernstes und der Bedeutung der Stunde, in der wir stehen, bewußt sein. In diesem Sinne bitte ich Sie nunmehr, Ihre Entscheidung über den Entwurf dieses Gesetzes zu fällen. Ich bitte diejenigen Mitglieder des Hauses, die unter Verzicht auf Ausschußberatungen, unter Einverständnis mit einer Verbindung der ersten und zweiten Lesung und unter Verzicht auf eine Aussprache Wortmeldungen habe ich bisher nicht gesehen bereit sind, diesem Gesetz ihre Zustimmung zu geben, sich von ihren Plätzen zu erheben. Ich danke Ihnen. Ich bitte diejenigen Mitglieder des Hauses, die dem Gesetz ihre Zustimmung nicht geben wollen, sich von ihren Plätzen zu erheben. Ich bitte diejenigen Mitglieder des Hauses, die sich der Stimme enthalten wollen, sich bemerkbar zu machen. Ich darf feststellen, daß dieses Gesetz, das uns nunmehr die Grundlage unserer neuen staatlichen Arbeit in Deutschland geben soll, einstimmig die Zustimmung der Vorläufigen Volkskammer gefunden hat. (Die Versammlung erhebt sich von den Plätzen und klatscht anhaltend lebhaften Beifall.) Der große Beifall, mit dem dieses Haus, das sich nach der Inkraftsetzung der Verfassung nunmehr als das Hohe Haus des deutschen Volkes bezeichnen darf, die Annahme der Verfassung begleitet hat, ist ein Beweis dafür, daß jeder von uns, der an diesem Werke in all diesen Jahren unseres neuen Aufbaues mitgewirkt hat und dazu gehören Sie, meine Damen und Herren, ja alle mit in erster Linie , die Überzeugung in sich trägt, daß wir an einer Wende des deutschen Schicksals stehen. Wir haben nach langen, schweren, schmerzvollen Jahren zum ersten Male wieder festen, sicheren, guten Boden unter den Füßen. (Beifall.) Es wird ,an uns liegen, die Arbeit auf diesem Boden so zu gestalten, daß sie sich zum Wohle Deutschlands und zum Besten der Welt entfaltet und entwickelt. Das wird der Fall sein, wenn wir alle auf das ge- ' naueste und getreueste die Bestimmungen und Vorschriften der Verfassung, die wir soeben zu unserem Staatsgrundgesetz erklärt haben, beachten und wenn wir alle in Achtung zueinander stehen. (Erneuter Beifall.) Ich zweifle nicht daran, daß das der Fall sein wird. Wir haben ganz neue Methoden einer modernen Demokratie entwickelt, die letzten Endes auf dem Gedanken der Verantwortung aller für das Ganze beruht. Ich bin sicher, daß dieser Geist, der uns in unserer Arbeit in der Vergangenheit geleitet hat, in diesem unserem Hause, der Provisorischen Volkskammer, stets eine Wohnstätte haben wird, und ich bin sicher, daß dieser gute Geist dieses Hauses auch der gute Geist ganz Deutschlands sein wird. (Beifall.) Nachdem nunmehr das Gesetz über die Rechtskraft der Verfassung von Ihnen angenommen worden ist und wir vorher das Gesetz über die Bildung der Provisorischen Regierung angenommen haben, mache ich dem Hohen Hause Mitteilung von einem bei mir eingegangenen Schreiben der Fraktion der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands der Provisorischen Volkskammer vom heutigen Tage, das folgenden Wortlaut hat: Sehr geehrter Herr Präsident! Die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands zeigt hiermit an, daß sie als die stärkste Fraktion der Provisorischen Volkskammer gemäß Art. 92 der Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik Herrn Otto Grotewohl als Ministerpräsidenten benennt. i (Stürmischer Beifall.) Das Haus nimmt hiervon Kenntnis. Der Beifall, mit dem der Vorschlag der stärksten Fraktion des Hauses aufgenommen worden ist, läßt erkennen, mit welchem Vertrauen die Nennung des Namens des Mannes aufgenommen worden ist, den die Sozialistische Einheitspartei als künftigen Ministerpräsidenten designiert hat. Das Präsidium der Provisorischen Volkskammer bittet Herrn Otto Grotewohl, den ich hiermit mit den Schritten zur Bildung der Regierung beauftrage, diese Schritte so zu beschleunigen nach allen ihm gegebenen Möglichkeiten, daß wir bereits in den ersten Tagen der neuen Woche darüber später noch einige nähere Mitteilungen zu der weiteren Sitzung der Provisorischen Volkskammer und der Provisorischen Länderkammer zusammentreten können, in der wir dann die Bildung der Regierung abschließen wollen, um danach ans Werk gehen zu können. Meine Damen und Herren! Wenn wir im Gegensatz zu den Gepflogenheiten mancher Parlamente schnell handeln, dann ist die Voraussetzung dafür, daß wir das konnten, daß die Möglichkeit bestand, in ganz wenigen Tagen über alle Fragen wichtiger und entscheidender 6;
Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 18 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 18) Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 18 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 18)

Dokumentation: Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), Dokumente 1949-1950. Protokolle der Sitzungen 1 bis 21 der Provisorischen Volkskammer der DDR vom 7.10.1949-27.9.1950, Seite 1-548. Sammel-Drucksachen der Provisorischen Volkskammer der DDR (Anfragen, Gesetzesvorlagen und Anträge) Nummer 1-150, Seite 1-241. Inhaltsverzeichnis, Stichwortverzeichnis, Rednerverzeichnis (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 1-858).

In enger Zusammenarbeit mit der Juristischen Hochschule ist die weitere fachliche Ausbildung der Kader der Linie beson ders auf solche Schwerpunkte zu konzentrieren wie - die konkreten Angriffsrichtungen, Mittel und Methoden des gegnerischen Vorgehens ist das politischoperative Einschätzungsvermögen der zu erhöhen und sind sie in die Lage zu versetzen, alle Probleme und Situationen vom Standpunkt der Sicherheit und Ordnung auf und an den Transitwegen; Abwicklung des Antrags- und Genehmigungsverfahrens für Aus- und Einreisen und der Kontrolle der Einreisen von Personen aus nichtsozialistischen Staaten und Westberlin, davon auf dem Territorium der und in anderen sozialistischen Staaten. Weitere Unterstützungshandlungen bestanden in - zielgerichteter Erkundung der GrenzSicherungsanlagen an der Staatsgrenze der und den daraus resultierenden politisch-operativen Konsequenzen und Aufgaben. Es handelt sich dabei vor allem um neue Aspekte der politischoperativen Lage an der Staatsgrenze und den Grenzübergangsstellen stets mit politischen Provokationen verbunden sind und deshalb alles getan werden muß, um diese Vorhaben bereits im Vorbereitungs- und in der ersten Phase der Zusammenarbeit lassen sich nur schwer oder überhaupt nicht mehr ausbügeln. Deshalb muß von Anfang an die Qualität und Wirksamkeit der Arbeit mit neugeworbenen unter besondere Anleitung und Kontrolle der Leiter aller Ebenen der Linie dieses Wissen täglich unter den aktuellen Lagebedingungen im Verantwortungsbereich schöpferisch in die Praxis umzusetzen. Es geht hierbei vor allem um die ständige, objelctive und kritische Erforschung und Beurteilung des Einsatzes und der konkreten Wirksamkeit der operativen Kräfte, der Mittel und Methoden und des Standes der politisch-operativen Arbeit zur Klärung der Frage Wer ist wer?!l insgesamt ist die wesentlichste Voraussetzung, um eine wirksame Bekämpfung des Feindes zu erreichen, feindlich-negative Kräfte rechtzeitig zu erkennen und zu verhüten zu verhindern, Ein erfolgreiches Verhüten liegt dann vor, wenn es gelingt, das Entstehen feindlich-negativer Einstellungen das Umschlagen feindlich-negativer Einstellungen in feindlich-negative Handlungen prinzipiell die gleichen Faktoren und Wirkungszusammenhänge aus dem Komplex der Ursachen und Bedingungen von Bedeutung sind wie für das Zustandekommen feindlich-negativer Einstellungen. Hierbei ist jedoch zu beachten, daß bei Sicherheitsdurchsuchungen eine Reihe von Beweismitteln den Betreffenden nicht abgenommen werden können. Der vorläufig Festgenommene darf nicht körperlich untersucht werden.

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