Provisorische Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik 1949-1950, Dokument 169

Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 169 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 169); Hälfte des Zweijahrplanes gelöst werden müssen, basiert unmittelbar auf den Erfahrungen, den Anstrengungen und den Erfolgen, die unsere werktätige Bevölkerung in Stadt und Land, unsere Techniker, Wissenschaftler, Ingenieure und Verwaltungsorgane in den vergangenen Monaten im Verlauf der Durchführung des ersten Teils des Zwei jahrplanes gemacht haben. Das bedeutet, meine Damen und Herren: der vorliegende Volkswirtschaftsplan für das Jahr 1950 ist absolut real und stellt realisierbare Aufgaben. Die Praxis hat gezeigt, daß die Planziele für das Jahr 1949 nicht nur auf den meisten Gebieten erreicht wurden, daß die Produktionsauflagen nicht nur überall erfüllt, sondern recht oft wesentlich übererfüllt wurden. Es ist angebracht, bei dieser Gelegenheit alle jene Menschen besonders zu eiwähnen und zu ehren, die unter nicht leichten Verhältnissen, oft genug unter großen Schwierigkeiten, ihre ganze Kraft eingesetzt haben, um die Wirtschaft unserer Deutschen Demokratischen Republik nach den Bedürfnissen unserer Bevölkerung im schnellen Tempo wieder aufzubauen und die Voraussetzungen zur Erreichung der Vorkriegsproduktion auf allen Gebieten unserer Volkswirtschaft zu schaffen. Ich denke hierbei besonders an die Aktivisten aus den Betrieben, den Schächten, dem Transportwesen, den Konstruktionsbüros und den Schreibstuben, die sich, obwohl sie von den Gegnern unseres Aufbaus verhöhnt, verlacht und angefeindet wurden, als einen der entscheidendsten Motoren unseres wirtschaftlichen Aufschwunges heräusgebildet haben. Gestatten Sie mir deshalb als Vertreter der Demokratischen Bauernpartei Deutschlands, an dieser Stelle ebenfalls hinzuweisen auf die Aktivisten der Landwirtschaft, auf alle die werktätigen Bauern, die trotz ungünstiger Bodenverhältnisse, trotz Düngerknappheit, trotz mangelnder Zugkräfte und anderer Schwierigkeiten schon im vergangenen Jahre Friedenserträge erreichten und damit zur Sicherung der Volksemährung wesentlich beigetragen haben. Auf diesem Gebiet haben wir die verschiedensten Beispiele. Ich darf insbesondere auf die Gemeinde Gottesgabe im Kreise Schwerin in Mecklenburg hinweisen. Warum sind solche Planerfolge auch in der Landwirtschaft möglich? Durch die Durchführung unserer demokratischen Bodenreform, durch unser Neubauernbauprogramms, durch die Schaffung der Maschinenausleihstationen, durch die Hilfe der Sowjetunion in Form von Lieferungen von Traktoren, durch die Steigerung der Düngemittelprodukticn und nicht zuletzt durch die Demokratisierung des Dorfes! So konnte im Gegensatz zu Westdeutschland eine ständige Höherentwicklung der Landwirtschaft erreicht werden, die geeignet war, die Landbevölkerung wirtschaftlich auf realen und festen Boden zu stellen und sie allseitig, d. h. auch politisch, zu entwickeln. Nur so ist die Tatsache zu erklären, daß heute der weitaus größte Teil der Landbevölkerung die demokratische Entwicklung, den Wiederaufbau in unserer Republik bejaht, ihn unterstützt und bewußt nicht nur für die Entwicklung und Stabilisierung unserer Wirtschaft, sondern darüber hinaus für die Einheit Deutschlands, für seine Unabhängigkeit und für den Frieden eintritt. Dagegen die Entwicklung der Landwirtschaft im Westen: Gehemmt durch Einfuhren ausländischer Lebensmittel in solchem Maße, daß die westdeutsche Bevölkerung in kurzer Zeit dem Ruin entgegengeht, das Arbeitslosenheer wächst und die gesamte Volksernährung in Westdeutschland den imperialistischen Staaten ausgeliefert wird, die mit der Hand an der Gurgel der deutschen Bevölkerung durch Einfuhroder Kreditsperren ihre Versklavungspoli'tik immer rücksichtsloser durchführen können. Erscheinungen von Absatzstockungen, rasche Verschuldung der Betriebe, Landflucht in erschreckendem Ausmaße und ähnliches gibt es dagegen in der Landwirtschaft un- serer Republik nicht. Durch gemeinsame Arbeit aller demokratischen Kräfte, insbesondere der Arbeiter und Bauern, haben wir große Erfolge auf der Grundlage des Volkswirtschaftsplans 1949 erreicht. Unsere Partei hat von Anfang an mitgearbeitet und ist nach besten Kräften bemüht gewesen, den Plan mit verwirklichen zu helfen. Auf dem Gebiet der Landwirtschaft haben wir die verschiedensten Verbesserungsvorschläge eingebracht, darüber hinaus beigetragen zur Mobilisierung der werktätigen Bauern, der Bauernschaft überhaupt für die Erreichung von höheren Erträgen in der Landwirtschaft und für die Durchführung von Wettbewerben mit dem Ziel, die Produktion in der Landwirtschaft zu steigern. Als Beispiele mögen hier wieder dienen Gottesgabe und Brieseritz in Mecklenburg und Campe in Brandenburg. Die Erfolge des ersten Jahres des Zwedj ahrplanes sind errungen,- obwohl es bei der Diskussion und Beratung des Planes starke Kräfte gegeben hat, die den Plan offen ablehnten oder aber ihn undurchführbar zu machen versuchten, jene Kräfte zum Beispiel, die die Schaffung der Grundindustrien als erste entscheidende Maßnahme ablehnten und dafür Konsumgüterindustrien forderten, nach dem Prinzip: erst mehr essen und dann besser arbeiten. Die Entwicklung dagegen hat gezeigt, daß dies falsch war, daß eine solche Haltung nicht den Interessen der Werktätigen, insbesondere auch nicht den Interessen der Bauern entsprach. Wir wollen uns deshalb fragen: wo wären wir heute, wenn wir diesen Stimmen Gehör geschenkt hätten? Ohne Schaffung der Grundindustrien gäbe es keinen Aufbau der Wirtschaft, hätte es keine neuen Traktoren gegeben, hätten wir diese über 800 Traktoren im vergangenen Jahr nicht geliefert bekommen und wäre es nicht möglich, die Erzeugung von 5200 in diesem Jahr geplanten Traktoren in Angriff zu nehmen. Im Jahre 1949 ist die Grundlage geschaffen worden für die Verwirklichung des neuen Planes, für eine weitere Verbesserung der Lebenshaltung der gesamten Bevölkerung. Dies erfordert natürlich große und gemeinsame Anstrengungen und die Überwindung von vielen Schwierigkeiten. Aber wir sind davon überzeugt, daß durch gemeinsame Arbeit der Volkswirtschaftsplan 1950 erfüllt werden kann. Wir werden unsererseits mit allen Kräften bestrebt sein, hierbei mitzuhelfen. Gestatten Sie, daß ich, nachdem meine verehrten Vorredner sich weitläufig mit dem Gesamtplan beschäftigt haben, mich mehr den Aufgaben der Landwirtschaft zuwende. Hier haben wir die besonderen Aufgaben, nämlich die Höherentwicklung der Landwirtschaft. Im Vordergrund des Planes 1950 auf landwirtschaftlichem Gebiet stehen die Steigerung der Hektarerträge, die Erreichung von Friedensernten und die weitere Hebung unseres Viehbestandes. Man darf aber auch in diesem Plan nicht den Gartenbau vergessen. Er gehört zur Landwirtschaft und hat große Aufgaben zu erfüllen. Entscheidende Voraussetzungen zur Steigerung der Hektarerträge, zu einer stetigen Aufwärtsentwicklung der Bevölkerung sind eine gerechte und gesunde Anbauplanung auf der Grundlage der Wunschanbaupläne der Bauern unter Berücksichtigung besonderer Verhältnisse und die Sicherung des Absatzes landwirtschaftlicher Produkte. Des weiteren dient hierzu eine bessere Bodenbearbeitung. Hierbei möchten wir darauf verweisen und begrüßen es, daß durch die neuen Traktoren in diesem Jahre eine stärkere Anwendung der Technik auch in kleinen und mittleren Betrieben vollzogen werden kann. 157;
Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 169 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 169) Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949-1950, Dokument 169 (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 169)

Dokumentation: Provisorische Volkskammer (VK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), Dokumente 1949-1950. Protokolle der Sitzungen 1 bis 21 der Provisorischen Volkskammer der DDR vom 7.10.1949-27.9.1950, Seite 1-548. Sammel-Drucksachen der Provisorischen Volkskammer der DDR (Anfragen, Gesetzesvorlagen und Anträge) Nummer 1-150, Seite 1-241. Inhaltsverzeichnis, Stichwortverzeichnis, Rednerverzeichnis (Prov. VK DDR 1949-1950, Dok. 1-858).

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