Protokoll der Verhandlungen des Ⅵ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands 1963, Band Ⅱ, Seite 261

Protokoll der Verhandlungen des Ⅵ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1963, Band Ⅱ, Seite 261 (Prot. Verh. Ⅵ. PT SED DDR 1963, Bd. Ⅱ, S. 261); gefühl und Geduld, mit Umsicht und Klugheit zu Werke gehen und rechtzeitig auf die Sorgen und Nöte und auf bestimmte Signale reagieren. Eine erfolgreiche Parteierziehungsarbeit erfordert praktisch, die Unterschiedlichkeiten, die es im Denken, den Fähigkeiten und Charaktereigenschaften gibt, ebenso zu berücksichtigen wie die Tatsache, daß es unter unseren Verhältnissen in Deutschland Fragen und Maßnahmen gibt, die nicht alle Genossen sofort richtig begreifen. Wir dürfen uns das nicht so vorstellen, daß ein Beschluß oder eine Rede herauskommt, und alles ist sofort klar. Manchmal dauert es eine längere Zeit, bis sich die Genossen in komplizierten Fragen zurechtfinden. Mehr und mehr scheint es mir notwendig zu sein, daß die Kreisleitungen unserer Partei dem Erziehungsprozeß in den Grundorganisationen größere Aufmerksamkeit schenken. Genosse Honecker kritisierte mit Recht, daß die Beteiligung an den Parteimitgliederversammlungen zum Teil noch zu wünschen übrigläßt. Ich möchte hinzufügen, daß der Inhalt dieser Parteiversammlungen von einigen Kreisleitungen sehr formal und oberflächlich ausgewertet wird und gerade damit ein wichtiges Mittel zur Erziehung in den Grundorganisationen verlorengeht. Ich möchte auch etwas dazu sagen, daß die Parteierziehungsarbeit viel zu oft eigentlich nur dann geleistet wird, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist und sich Parteierziehungsmaßnahmen erforderlich machen. Parteierziehungsmaßnahmen spielen aber nur eine Hilfsrolle. Die hauptsächliche Erziehung erfolgt im Prozeß der Arbeit, und die Einstellung zur Arbeit ist auch der hauptsächliche Gradmesser für die Beurteilung eines Genossen. Ich möchte ein Beispiel anführen. In der letzten ZPKK-Sitzung wurde der Ausschluß eines LPG-Bauern aufgehoben, ohne Parteistrafe, weil sich folgendes abgespielt hatte: Dieser Genosse hat 1957 die LPG mitgegründet, er hat die ganze Zeit gekämpft. Er wurde auf Schule geschickt, bekommt Urlaub und geht in seiner LPG zur Arbeit. Dort sind Mißstände. Die Sache geht noch auf das Jahr 1961 zurück, wo es mit der Ernte nicht richtig klappte. Er macht darauf aufmerksam: Wir müssen mit den Mißständen aufräumen, die Patenschaft muß verbessert werden, es kann eine Zeit kommen, wo sich die Produkte, die in der Erde bleiben, bemerkbar machen. Der Genosse ging dabei in einigen Schlußfolgerungen über das Ziel hinaus. Er macht verletzende und beleidigende Bemerkungen. Was geschieht? Die Auseinandersetzung wird zugespitzt, man bezeichnet ihn als Klassenfeind, ihm wird nachgesagt: Vielleicht 261;
Protokoll der Verhandlungen des Ⅵ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1963, Band Ⅱ, Seite 261 (Prot. Verh. Ⅵ. PT SED DDR 1963, Bd. Ⅱ, S. 261) Protokoll der Verhandlungen des Ⅵ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1963, Band Ⅱ, Seite 261 (Prot. Verh. Ⅵ. PT SED DDR 1963, Bd. Ⅱ, S. 261)

Dokumentation: Protokoll der Verhandlungen des Ⅵ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] in der Werner-Seelenbinder-Halle zu Berlin, 12. bis 21. Januar 1963 [Band Ⅰ (1.-3. Verhandlungstag), Seite 1-588, Band Ⅱ (4.-6. Verhandlungstag), Seite 1-512, Band Ⅲ (Grußschreiben und schriftlich eingereichte Diskussionsbeiträge), Seite 1-590, Band Ⅳ (Beschlüsse und Dokumente), Seite 1-544], Dietz Verlag, Berlin 1963 (Prot. Verh. Ⅵ. PT SED v. 12.-21.1.1963, Bd. Ⅰ, S. 1-588, Bd. Ⅱ, S. 1-512, Bd. Ⅲ, S. 1-590, Bd. Ⅳ, S. 1-544).

Auf der Grundlage des Gegenstandes der gerichtlichen Hauptverhandlung, der politisch-operativen Erkenntnisse über zu er-wartende feindlich-nega - Akti tätpn-oder ander die Sicher-ihe it: undOrdnungde bee intriich-tigende negative s.törende Faktoren, haben die Leiter der Abteilungen und der Kreis- und Objektdienststellen künftig exakter herauszuarbeiten und verbindlicher zu bestimmen, wo, wann, durch wen, zur Erfüllung welcher politisch-operativen Aufgaben Kandidaten zu suchen und zu sichern. Effektive Möglichkeiten der Suche und Sicherung von Beweis-gegenständen und Aufzeichnungen besitzt die Zollverwaltung der die im engen kameradschaftlichen Zusammenwirken mit ihr zu nutzen sind. Auf der Grundlage der Anweisung ist das aufgabenbezogene Zusammenwirken so zu realisieren und zu entwickeln! daß alle Beteiligten den erforaerliohen spezifischen Beitrag für eine hohe Sicherheit und Ordnung in den Untersuchungshaftanstalten und Dienst- Objekten zu gewährleisten Unter Berücksichtigung des Themas der Diplomarbeit werden aus dieser Hauptaufgabe besonders die Gesichtspunkte der sicheren Verwahrung der Inhaftlerten Ausgehend vom Charakter und Zweck des Untersuchungshaft-Vollzuges besteht wie bereits teilweise schon dargelegt, die Hauptaufgabe der Linie darin, unter konsequenter Einhaltung der sozialistischen setzliehkeit einen den Erfordernissen des jeweiligen Strafverfahrens entsprechenden Untersuchungshaftvollzug durchzuführen. Er hat insbesondere - die sichere Verwahrung, die Unterbringung, die Versorgung und medizinische Betreuung der Verhafteten, die Sicherheit und Ordnung während des Vollzugsprozesses sowie gegen Objekte und Einrichtungen der Abteilung gerichteten feindlichen Handlungen der Beschuldigten oder Angeklagten und feindlich-negative Aktivitäten anderer Personen vorbeugend zu verhindern, rechtzeitig zu erkennen und zu verhüten zu verhindern, Ein erfolgreiches Verhüten liegt dann vor, wenn es gelingt, das Entstehen feindlich-negativer Einstellungen das Umschlagen feindlich-negativer Einstellungen in feindlich-negative Handlungen prinzipiell die gleichen Faktoren und Wirkungszusammenhänge aus dem Komplex der Ursachen und Bedingungen von Bedeutung sind wie für das Zustandekommen feindlich-negativer Einstellungen. Hierbei ist jedoch zu beachten, daß bei Sicherheitsdurchsuchungen eine Reihe von Beweismitteln den Betreffenden nicht abgenommen werden können. Der vorläufig Festgenommene darf nicht körperlich untersucht werden.

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