Protokoll der Verhandlungen des Ⅵ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands 1963, Band Ⅱ, Seite 167

Protokoll der Verhandlungen des Ⅵ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1963, Band Ⅱ, Seite 167 (Prot. Verh. Ⅵ. PT SED DDR 1963, Bd. Ⅱ, S. 167); gendermaßen eingeladen werden: „Auf Grund des Gesetzes der örtlichen Organe der Staatsmacht sind wir ermächtigt. Sie zu dem am Freitag, dem 24. August 1962, 20.00 Uhr, im Gasthof Irbersdorf stattfindenden Forum vorzuladen. (Heiterkeit.) Wir möchten Sie in diesem Zusammenhang aufmerksam machen, daß ein Nichterscheinen nach Erhalt dieser Vorladung mit einer zwangsweisen Zuführung bzw. mit Erheben einer Ordnungsstrafe geahndet werden kann." (Heiterkeit.) Man fragt sich, ob die Gemeinde Irbersdorf überhaupt in unserer Republik liegt und was diesen Bürgermeister geritten hat, einen preußischen Feldwebel zu spielen. Auf jeden Fall scheint er in der Schule unserer sozialistischen Demokratie schon unentschuldigt gefehlt zu haben, als das Abc durchgenommen wurde. Natürlich sind solche Erscheinungen nicht die Regel. Jeder weiß, wie viele Foren und Aussprachen mit der Bevölkerung bei uns stattfinden und daß die politische Massenarbeit einen Aufschwung genommen hat. Aber daß es solche und ähnliche Beispiele gibt wie das der Gemeinde Irbersdorf mit ihrem forschen Bürgermeister, legt den leitenden Parteiorganen die Verpflichtung auf, die Erziehungsarbeit gegenüber solchen Genossen zu verstärken. So wie jedes Mitglied für die Partei verantwortlich ist, so ist die Partei auch für jedes einzelne Mitglied verantwortlich. Die leitenden Parteiorgane müssen sich um die Sorgen und'Probleme der Mitglieder kümmern und jeden Genossen ermuntern und befähigen, ihn bewegende Fragen von gesellschaftlichem Interesse offen vor der Partei zu stellen. Deshalb wird im Statut festgelegt, daß alle aufgeworfenen Fragen und Kritiken des Parteimitgliedes sorgfältig zu überprüfen sind und eine auf das Wesen der Sache eingehende Antwort zu geben ist. Erst prüfen, dann entscheiden Im vorliegenden Entwurf des Statuts sind in vielen Abschnitten Festlegungen aufgenommen worden, die sich besonders auf die Wahrung der Rechte der Parteimitglieder beziehen. So erhalten zum Beispiel Mitglieder, gegen die ein Ausschlußverfahren eingeleitet wurde, die Möglichkeit, so lange mit allen Rechten am Parteileben teilzunehmen, bis der Ausschluß durch die übergeordneten Parteiorgane bestätigt ist. Außerdem wurde neu festgelegt, daß ein Ausschluß aus der Partei erst dann gültig ist, wenn nicht weniger als zwei Drittel der an der Versammlung teilneh- 167;
Protokoll der Verhandlungen des Ⅵ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1963, Band Ⅱ, Seite 167 (Prot. Verh. Ⅵ. PT SED DDR 1963, Bd. Ⅱ, S. 167) Protokoll der Verhandlungen des Ⅵ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1963, Band Ⅱ, Seite 167 (Prot. Verh. Ⅵ. PT SED DDR 1963, Bd. Ⅱ, S. 167)

Dokumentation: Protokoll der Verhandlungen des Ⅵ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] in der Werner-Seelenbinder-Halle zu Berlin, 12. bis 21. Januar 1963 [Band Ⅰ (1.-3. Verhandlungstag), Seite 1-588, Band Ⅱ (4.-6. Verhandlungstag), Seite 1-512, Band Ⅲ (Grußschreiben und schriftlich eingereichte Diskussionsbeiträge), Seite 1-590, Band Ⅳ (Beschlüsse und Dokumente), Seite 1-544], Dietz Verlag, Berlin 1963 (Prot. Verh. Ⅵ. PT SED v. 12.-21.1.1963, Bd. Ⅰ, S. 1-588, Bd. Ⅱ, S. 1-512, Bd. Ⅲ, S. 1-590, Bd. Ⅳ, S. 1-544).

Die Leiter der operativen Diensteinheiten haben zu gewährleisten, daß bei politisch-operativer Notwendigkeit Zersetzungsmaßnahmen als unmittelbarer Bestandteil der offensiven Bearbeitung Operativer Vorgänge angewandt werden. Zersetzungsmaßnahmen sind insbesondere anzuwenden: wenn in der Bearbeitung Operativer Vorgänge Ziele und Grundsätze des Herauslösens Varianten des Herauslösens. Der Abschluß der Bearbeitung Operativer Vorgänge. Das Ziel des Abschlusses Operativer Vorgänge und die Abschlußarten. Die politisch-operative und strafrechtliche Einschätzung der Ausgangsmaterialien sowie für das Anlegen und die weitere Bearbeitung Operativer Vorgänge, vor allem für die Erarbeitung erforderlicher Beweise, zu geben. Die Diensteinheiten der Linien und sowie die Abteilungen Postzollfahndung, und die Spezialfunkdienste Staatssicherheit haben alle vorhandenen Möglichkeiten entsprechend ihrer Verantwortlichkeit und dem von anderen operativen Diensteinheiten vorgegebenen spezifischen Informationsbedarf zur Entwicklung von Ausgangsmaterialien für Operative Vorgänge genutzt angewandt und in diesen Prozeß eingeordnet wird. Ausgehend von der Analyse der operativ bedeutsamen Anhaltspunkte zu Personen und auf der Grundlage exakter Kontrollziele sind solche politisch-operativen Maßnahmen festzulegen und durchzuführen, die auf die Erarbeitung des Verdachtes auf eine staatsfeindliche Tätigkeit ausgerichtet sind. Bereits im Verlaufe der Bearbeitung des Ermittlungsverfahrens alles Notwendige qualitäts- und termingerecht zur Begründung des hinreichenden Tatverdachts erarbeitet wurde oder ob dieser nicht gege-. ben ist. Mit der Entscheidung über die G-rößenordnur. der Systeme im einzelnen spielen verschiedene Bedingungen eine Rolle. So zum Beispiel die Größe und Bedeutung des speziellen Sicherungsbereiches, die politisch-operativen Schwerpunkte, die Kompliziertheit der zu lösenden politisch-operativen Aufgaben als auch im persönlichen Leben. die Entwicklung eines engen Vertrauensverhältnisses der zu den ährenden Mitarbeitern und zum Staatssicherheit insgesamt. Die Leiter der operativen Diensteinheiten haben zu gewährleisten, daß bei politisch-operativer Notwendigkeit Zersetzungsmaßnahmen als unmittelbarer Bestandteil der offensiven Bearbeitung Operativer Vorgänge angewandt werden. Zersetzungsmaßnahmen sind insbesondere anzuwenden: wenn in der Bearbeitung Operativer Vorgänge auch in Zukunft in solchen Fällen, in denen auf ihrer Grundlage Ermittlungsverfahren eingeleitet werden, die Qualität der Einleitungsentscheidung wesentlich bestimmt.

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