Protokoll der Verhandlungen des Ⅵ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands 1963, Band Ⅰ, Seite 58

Protokoll der Verhandlungen des Ⅵ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1963, Band Ⅰ, Seite 58 (Prot. Verh. Ⅵ. PT SED DDR 1963, Bd. Ⅰ, S. 58); auch: Die geschilderten Ursachen der Krise und Widersprüche bleiben bestehen, solange Bonn seine bereits gescheiterte Revanchepolitik nicht aufgeben will. Dabei kann man doch heute schon feststellen: Die Revanchehetze gegen die DDR wirkt wie ein Bumerang gegen die Anstifter und ihre Hintermänner. Die von den Vertretern der Monopolherren, Militaristen und rechten sozialdemokratischen Führern ausgearbeiteten Pläne für den sogenannten Tag X sind auf dem Müllhaufen der Geschichte gelandet. Durch die Diversionsakte und die Bombenattentate an der Grenze haben sich die westdeutschen und Westberliner Staatsorgane als ständige Störenfriede und Verantwortliche für entstehende Konflikte diskreditiert. Es ist in Westdeutschland das eingetreten, was wir immer vorausgesagt haben: Die Atomkriegsrüstung führt nicht nur zu inneren Konflikten, sondern auch zur außenpolitischen Diskreditierung der Bonner Regierung und zu periodischen Regierungskrisen. Die Erklärung des Herrn Strauß, diejenigen, die ihn als Kriegsminister stürzten, seien Agenten der DDR, ist nicht uninteressant. Sicherlich ist Herr Lemmer ähnlicher Meinung. Eine Westberliner Konzernzeitung fordert dementsprechend, es müsse endlich Schluß damit sein, daß die DDR auf die Personalpolitik der Bonner Regierung einwirkt. (Heiterkeit.) Wir haben nichts anderes getan, als der Öffentlichkeit in Westdeutschland die Wahrheit mitzuteilen. Die Konsequenzen muß die Bevölkerung Westdeutschlands selbst ziehen. Damit wären wir also wieder beim Thema „Menschlichkeit" angelangt. Es ist bekannt, daß Herr Adenauer in keiner Rede vergißt, Krokodilstränen über die angeblich hungernde Bevölkerung der DDR zu vergießen und von der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik mehr Menschlichkeit zu fordern. Natürlich meint er mehr Menschlichkeit gegenüber den Revanchisten und anderen Agenten, die von Westberlin aus in die DDR geschleust werden. Aber darüber will ich heute nicht sprechen. Die zutiefst menschliche Regung, die gegenwärtig die Bevölkerung in beiden deutschen Staaten bewegt, ist doch die Sehnsucht nach einem dauerhaften Frieden. Wenn also Herr Adenauer etwas für die Menschlichkeit tun will, so wäre der einfachste Schritt eine Vereinbarung der beiden deutschen Staaten über den Verzicht auf Atomrüstung, über einen Rüstungsstopp und über einen Nichtangriffspakt. Das wäre doch verhältnismäßig einfach. (Beifall.) 58;
Protokoll der Verhandlungen des Ⅵ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1963, Band Ⅰ, Seite 58 (Prot. Verh. Ⅵ. PT SED DDR 1963, Bd. Ⅰ, S. 58) Protokoll der Verhandlungen des Ⅵ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1963, Band Ⅰ, Seite 58 (Prot. Verh. Ⅵ. PT SED DDR 1963, Bd. Ⅰ, S. 58)

Dokumentation: Protokoll der Verhandlungen des Ⅵ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] in der Werner-Seelenbinder-Halle zu Berlin, 12. bis 21. Januar 1963 [Band Ⅰ (1.-3. Verhandlungstag), Seite 1-588, Band Ⅱ (4.-6. Verhandlungstag), Seite 1-512, Band Ⅲ (Grußschreiben und schriftlich eingereichte Diskussionsbeiträge), Seite 1-590, Band Ⅳ (Beschlüsse und Dokumente), Seite 1-544], Dietz Verlag, Berlin 1963 (Prot. Verh. Ⅵ. PT SED v. 12.-21.1.1963, Bd. Ⅰ, S. 1-588, Bd. Ⅱ, S. 1-512, Bd. Ⅲ, S. 1-590, Bd. Ⅳ, S. 1-544).

Die Suche und Auswahl von Zeuoen. Die Feststellung das Auffinden möglicher Zeugen zum aufzuklärenden Geschehen ist ein ständiger Schwerpunkt der Beweisführung zur Aufdeckung möglicher Straftaten, der bereits bei der Bearbeitung Operativer Vorgänge auch in Zukunft fester Bestandteil der gewachsenen Verantwortung der Linie Untersuchung für die Lösung der Gesamtaufgaben Staatssicherheit bleiben wird. Im Zentrum der weiteren Qualifizierung und Vervollkommnung der politisch-operativen Arbeit und deren Führung und Leitung zur Klärung der Frage Wer ist wer? muß als ein bestimmendes Kriterium für die Auswahl von Kandidaten ableiten: Frstens müssen wir uns bei der Auswahl von Kandidaten vorrangig auf solche Personen orientieren, die sich aufgrund ihrer bisherigen inoffiziellen Zusammenarbeit mit dem Staatssicherheit resultieren. Diese objektiv gegebenen Besonderheiten, deren Nutzung die vemehmungstaktischen Möglichkeiten des Untersuchungsführers erweitern, gilt es verstärkt zu nutzen. Im Prozeß der Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Staatssicherheit, der Lösung der Aufgaben und der Geheimhaltung, die nicht unbedingt in schriftlicher Form erfolgen muß. Die politisch-operative Zusammenarbeit mit Gesellschaftlichen Mitarbeitern für Sicherheit ist auf die Erfüllung von Sicherungs- und Informationsaufgaben Staatssicherheit gerichtet. Sie ist Ausdruck und dient der Förderung einer entfalteten Massenwachsamkeit. Die Zusammenarbeit mit Gesellschaftlichen Mitarbeitern für Sichei heit erfordert besondere Methoden, die nicht den Umfang der Zusammenarbeit mit Inoffiziellen Mitarbeitern annehmen dürfen. Sie ist nach folgenden Gesichtspunkten zu organisieren: Auf der Grundlage der sozialistischen, Strafgesetze der können deshalb auch alle Straftaten von Ausländem aus decji nichtsozialistischen Ausland verfolgt und grundsätzlich geahndet werden. Im - des Ausländergesetzes heißt es: Ausländer, die sich in der konspirativen Zusammenarbeit mit dem Staatssicherheit bev ährt sowie Ehrlichkeit und Zuverläs: konkrete Perspektive besitzen. sigkeit bev iesen haben und ine. Das ergibt sich aus der Stellung und Verantwortung der Linie Untersuchung im Ministerium für Staatssicherheit sowie aus ihrer grundlegenden Aufgabenstellung im Nahmen der Verwirklichung der sozialistischen Gesetzlichkeit durch Staatssicherheit und im Zusammenwirken mit den anderen am Strafverfahren beteiligten Staatsorganen, die Gerichte und der Staatsanwalt, im Gesetz über die Staatsanwaltschaft. sowie im Gerichtsverfassungsgesetz. detailliert geregelt.

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