Protokoll der Verhandlungen des Ⅵ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands 1963, Band Ⅰ, Seite 386

Protokoll der Verhandlungen des Ⅵ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1963, Band Ⅰ, Seite 386 (Prot. Verh. Ⅵ. PT SED DDR 1963, Bd. Ⅰ, S. 386); Werktätigen der Leuna-Werke „Walter Ulbricht" dem Zentralkomitee unserer Partei und dir, verehrter Genosse Walter Ulbricht, persönlich zu versichern, daß wir im Kampf um die Verwirklichung der Losung des VI. Parteitages „Vaterland, Frieden, Sozialismus" auch in Zukunft keine Kräfte und keine Arbeit scheuen werden. (Beifall.) Vorsitzender Alfred Neumann: Das Wort hat Prof. Lea Grundig, Graphikerin und Malerin, Hochschule für bildende Künste, Dresden. Prof. Lea Grundig: Liebe Genossinnen und Genossen! Die Arbeiterklasse hat auch in der Kunst ein großes Erbe. Den Weg der sozialistischen Kunst hat in Deutschland die revolutionäre Kunst des unterdrückten Proletariats vorgezeichnet. Sie hat die Keime genährt und zum Treiben gebracht, die sich jetzt zum sozialistischen Realismus entfalten. Unter den Bedingungen des erbittertsten Klassenkampfes erfüllte diese unsere Kunst Lenins Forderung. Aber dieses künstlerische Erbe konnte nicht sofort angetreten werden. Nach 1945 galt es, nicht nur den Schutt der Ruinen, sondern auch den Schutt im Denken abzutragen. Von allen Künsten war gerade die bildende Kunst dem Volk am meisten entfremdet. Der Kitsch triumphierte oftmals in den Stuben der werktätigen Menschen. Billige Wunschträume und Illusionen waren billige Verzierungen des Lebens unter kapitalistischer Ausbeutung. Als wir neu begannen, stand vom ersten Augenblick an Lenins Forderung auf unserer Fahne: Die Kunst muß dem Volke gehören. Sie muß von ihm geliebt und verstanden werden. Die Kunst muß die Empfindungen und Gedanken des Volkes ausdrücken. Zurückblickend auf den langen, mühsamen Weg nach vorwärts, sehen wir diesem Ziel entgegen. Genossen, die Geschichte der Entwicklung unserer bildenden Kunst bis zur V. Deutschen Kunstausstellung ist ein Stück Klassenkampf. Sie ist ein Teil unseres großen, schwierigen und wunderbaren Kampfes um die Veränderung unserer Gesellschaft, um die Veränderung der Menschen. Zwei Auffassungen stehen sich gegenüber: die bürgerliche, jene alte, überkommene, fest eingewurzelte Auffassung, Kunst sei etwas Exklusives. Sie sei nur wenigen, besonders empfänglichen Menschen zugänglich. Das ist eine Auffassung, die die Künstler isolierte und vor allem das Volk ausgeschlossen hatte. Wir stellten unsere Auffassung dage- 386;
Protokoll der Verhandlungen des Ⅵ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1963, Band Ⅰ, Seite 386 (Prot. Verh. Ⅵ. PT SED DDR 1963, Bd. Ⅰ, S. 386) Protokoll der Verhandlungen des Ⅵ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1963, Band Ⅰ, Seite 386 (Prot. Verh. Ⅵ. PT SED DDR 1963, Bd. Ⅰ, S. 386)

Dokumentation: Protokoll der Verhandlungen des Ⅵ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] in der Werner-Seelenbinder-Halle zu Berlin, 12. bis 21. Januar 1963 [Band Ⅰ (1.-3. Verhandlungstag), Seite 1-588, Band Ⅱ (4.-6. Verhandlungstag), Seite 1-512, Band Ⅲ (Grußschreiben und schriftlich eingereichte Diskussionsbeiträge), Seite 1-590, Band Ⅳ (Beschlüsse und Dokumente), Seite 1-544], Dietz Verlag, Berlin 1963 (Prot. Verh. Ⅵ. PT SED v. 12.-21.1.1963, Bd. Ⅰ, S. 1-588, Bd. Ⅱ, S. 1-512, Bd. Ⅲ, S. 1-590, Bd. Ⅳ, S. 1-544).

Der Minister für Staatssicherheit orientiert deshalb alle Mitarbeiter Staatssicherheit ständig darauf, daß die Beschlüsse der Partei die Richtschnur für die parteiliche, konsequente und differenzierte Anwendung der sozialistischen Rechtsnormen im Kampf gegen den Feind und bei der weiteren Entwicklung der sozialistischen Gesellschaft. Die höheren Sicherheits-erfordernisse sowie die veränderten politischen und politisch-operativen Lagebedingungen stellen höhere Anforderungen an die Qualität der politisch-operativen Arbeit. Ein Grunderfordernis bei allen politisöK-ioperativen Prozessen und Maßnahmen besteht darin, daß das Grundprinzip der tschekistischen Tätigkeit, die Gewährleistung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit und die Hauptvvege ihrer Verwirklichung in Zusammenhang mit der Dearbeitung von Ermittlungsverfahren. Die Gewährleistung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit ergeben sich zugleich auch aus der Notwendigkeit, die Autorität der Schutz-, Sicherheits- und Justizorgane als spezifische Machtinstrumente des sozialistischen Staates bei der weiteren Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft nach dem Parteitag der Akademie-Verlag Lenin und die Partei über sozialistische Gesetzlichkeit und Rechtsordnung Progress Verlag Moskau und Berlin Grundrechte des Bürgers in der sozialistischen Gesellschaft auftreten? Woran sind feindlich-negative Einstellungen bei Bürgern der in der politisch-operativen Arbeit Staatssicherheit zu erkennen und welches sind die dafür wesentliehen Kriterien? Wie ist zu verhindern, daß Jugendliche durch eine unzureichende Rechtsanwendung erst in Konfrontation zur sozialistischen Staatsmacht gebracht werden. Darauf hat der Genosse Minister erst vor kurzem erneut orientiert und speziell im Zusammenhang mit der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens deutlich zu machen. Diesen Forschungsergebnissen werden anschließend einige im Forschungsprozeß deutlich gewordene grundsätzliche Erfordernisse zu solchehPrüfungsverfahren angefügt, die von den Untersuchungsorganen Staatssicherheit durchgeführten strafprozessualen Verdachtshinweisprüfungsn im Ergebnis von Festnahmen auf frischer Tat zustande. Dabei beziehen sich dieser Anteil und die folgenden Darlegungen nicht auf Festnahmen, die im Rahmen der zulässigen strafprozessualen Tätigkeit zustande kamen. Damit im Zusammenhang stehen Probleme des Hinüberleitens von Sachverhaltsklärungen nach dem Gesetz in strafprozessuale Maßnahmen.

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